Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

sein Haus auf der Gorlicz und anderen Besitz in der Mollner und „Wiener" (Leonsteiner) Pfarre dem Herzog um 2500 T. Diesen Betrag erhielt er aber nicht bar, sondern.durch Sicherstellung auf der Maut zu Stein. Auch mit den anderen Teilbesitzern kam es zu einem Abkommen, sie erhielten Verzeihung, überließen ihre Leonsteiner Güter dem Herzog Albrecht gegen eine von Schiedsrichtern bestimmte Entschädigung von 2000 T. Es scheint nun, daß der Herzog auch diesen Betrag nicht zur Hand hatte und an seiner Stelle den Rohrern einen Teil der beschlagnahmten Güter zu Leonstein neuerdings überließ. Wilhelm der Rorer verpflichtete sich am 14. Dezember 1397, dem Herzog Wilhelm mit dem Burgstall, den ihm der Herzog an Stelle der gebrochenen Beste zu bauen erlauben soll, gewärtig zu sein. Bernhard der Rorer, vielleicht der Sohn Wilhelms, ver- kaufte dann auch am 14. Juli 1447 den halben Bnrgstall Leonstein mit Eigen, Kirchenlehen, Zehenten dem Erhard von Zelking, während der Anteil des Herzogs Ernst an Leonstein schon im Jahre 1402 dem Leutold Stickelperger als Leibgeding ausgegeben war. Unter der Regierung des Königs Laßla 1455 und zur Zeit des Erzherzogs Albrecht VI. war Eberhard von Zelking mit der halben Herrschaft Leonstein belehnt. Zu seiner Zeit gehörte zur Herrschaft Leonsteiu bereits ein Landgericht. Aus dem Nachlasse des letzten Zelkinger in Oberösterreich Hans Wilhelm erwarb im Jahre 1629 Graf Georg Siegmund von Salburg die Herrschaft Leonstein. Er bildete daraus das noch bestehende Salburger FideikoMmiß. Der Gutsbestand der Herrschaft lag in den Gemeinden Leonstein, Pern- zell, Ober-Schlierbach. Das neue Schloß Leonstein steht an Stelle eines Bauernhofes, dessen Name Feichtach mit dem Bau verschwand. Im Jahre 1667 war Georg Matthäus Bischer, dem Oberösterreich die Topographia Austria superioris und die älteste Karte des Landes zu danken hat, Pfarrer in Leonstein. 93. Liebenstain. Als Frau Kunigunde von Blankenberg um das Jahr 1170 ihren Besitz zu Aigelsberg dem Kloster St. Nikola iu Passau schenkte, üerief sie als Zeugen der Schenkung mit anderen Adeligen auch deu Pabo vou Liben- staine. Ob Liebenstein damals schou Passauer Eigen war oder Blanken- berger, läßt sich nicht sagen. Einzelne Liebensteiner treten in Diensten des Hochstiftes Passau auf, wie Herbord (1254) und Dietmar (1241), während der im Jahre 1279 genannte Dominus Hadmar von Liebenstein, der zuSekker, Burgen und Schlösser. 145 19

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