Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

74. Hayding (Haiding). Nach einer Randnote zu einer Urkunde des Jahres 1269 verlieh im Jahre 1260 Abt Berthold und Konvent von Kremsmünster dem Chuurad von Perntal (aus der Gegend von Ottnang) eine Hübe zu Haitiug. Wir sind nicht berechtigt, diesen zu Haitiug behausteu Perutaler auch als Inhaber des Sitzes Haiding anzusehen. Dagegen war der im Urbar des Stiftes Gleink, Schiffm.II59, genannte Geltingarius, der ein Klostergut zu Heitiug innehatte, zugleich auch Besitzer des „gesazzes" Haiding. Wenn nicht dieser, so mußte sein Sohn Dietrich der Göldiuger sich am 21. Dezember 1340 gegenüber den Grafen Heinrich, Wernhart, Rudolf und Friedrich von Schaunburg verpflichten, daß er das „gesaß Haiting wioer sew nymermer gepawn füllen mit kainerlay sachen". Nach Wisgrill 3. 56 wurde Haiding vorher vonr Grafen Heinrich von Schaunburg eingenommen und zerstört, was die Ausstellung des Berzichtbriefes bestätigt. Die Verpflichtung, keinen wehrlichen Bau aufzuführen, wurde auch bis zur Niederwerfung der Schaunburger eingehalteu. Haiding kam dabei an Herzog Albrecht, dieser belehnte auch im Jahre 1386 den Ulrich Geltinger nicht mit einer Beste, sondern nur mit dem „Hofe" Haiting. Nach dem Abgang der Geltinger fehlen eine Zeitlang bestimmte Nach- richten über Haiding. Als nächstfolgender Besitzer wird ein sonst unbekannter Hoberstorfer, im Jahre 1590 eine Katharina Pichlerin von Haiding genannt. Bald darauf folgte als Inhaber der Landschreiber Christoph Strutz von Rondinelli-Cicogna; von Hans Siegmund Rondinelli kaufte das Gut Haiding Engelbert Graf Katzianer, von diesem wieder Graf Strattmann; dieser errichtete aus seinen Herrschaften Peuerbach, Bruck, Schmieding und Haiding ein Fideikommiß, das zuerst an seine Tochter, in zweiter Linie an den Sohn Ludwig seiner Stiefschwester Eleonore Bathiany fallen sollte; dieser hatte dann den Namen Bathiany-Strattmann anzunehmen. Aus dessen Familie gelangte der Besitz im Jahre 1754 an die Gräfin Theresia Bathiany, 1815 bis 1879 an Philipp Fürst Bathiany. Das Fideikommiß wurde ini Jahre 1825 aufgehoben. Im Jahre 1879 erbte Fürst Wilhelm Alfred Montenuovo die Bathianyschen Güter nach seiner Gemahlin Julian«, Tochter des Grafen Josef Bathiany-Strattmann. Das Gut Haiding kam im Jahre 1882 an Johann und Maria Pauler und im Jahre 1917 an Heinrich Falzberger. Der Gutsbestand erstreckte sich über die Steuergemeinden .Haiding, Hundshaim, Mauer, Uttental. Sekter, Burgen und Schlösser. 121 16

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