Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Hand. Nachdem Albert und sein Sohn Otto den Losensteinern im Jahre 1338 das Landgericht zwischen Traun und Enns, soweit sie es besaßen, verkauft hatten, setzte Otto für den Fall seines kinderlosen Ablebens seine Losensteiner Vettern zu Erben ein und vermachte ihnen das Haus in der Gesueut zur Hälfte (Passauer Lehen), zwei Anteile an dem Landgericht ob der Enns, den Markt Neuhofen (österr. Lehen) und einen Hof zu Schirmstorf (Kremsmünsterer Lehen) mit dem Vorbehalt, mit Neuhofen und Schirmstorf noch anders verfügen zu können. Im selben Jahre erklärten Gundaker und Bcrthold von Losenstein, die Erbschaft anzuuehmeu. Am 26. Juni 1349 sandte aber Ott von Bolkensdorf dem Bischof von Passau das halbe Haus Geswent, den Hof Wasen, acht Güter zu Rudhering mit der Bitte, auf diese Güter dem Heinrich vou Wallsee zu verleihen, was der Bischof auch tat. (Notizblatt 1864, S. 131.) Wir die Sache zwischen den Teilbesitzern in der Folge ausgetragen würdig darüber fehlen alle Nachrichten. Sicher ist nur, daß die Losensteiner später im Alleinbesitz von Gschwendt standen und dieses bis zum Aussterben des Mannesstammes behielten. Im Jahre 1492 ließ Rudolf von Losenstein ein Urbar über seine Untertanen und Dienste und Zehente anlegen; die oberösterreichischen Anteile waren zerstreut in den Pfarren Wolfern, Enns, Hargelsbcrg, Stadlkirchen, Niederueukirchen, St. Marien, Weißkirchen, Pucking, Kematen, Hörsching, St. Florian, Ansfeldeu, Waldneukirchen, Sieruiug und Aschach a. d. Steyr. Dazu kamen noch die Einkünfte für die Bevogtung der 21 Untertanen, welche das Kloster Chiemsee zu Nettingsdorf besaß (über den Anfall an dieses so entfernte Kloster sind keine weiteren Nachrichten vorhanden), dann Dienste von Vogtuutertauen des Klosters Reichersberg. Wolf von Losenstein zu Gschwendt gehörte zu den Gesellen des Wegelagerers Bernhard des Zeller von Schwertberg, die den Kaufleuten im Mühlviertel Waren und Pfennige abnahmen. Zeller wurde zu Linz hin- gerichtet. Wolf von Losenstein kam mit Ausstellung eines Urfehdebriefes davon. Jur Jahre 1692 starb der letzte des Mannesstammes der Losen- steiuer, der Passauer Domherr Franz Anton. Die Losensteiner Güter fielen an seine Schwester Katharina, vermählt mit dem Fürsten Johann Weikhard von Auersperg. Bei dieser Familie verblieb Gschwendt bis zum Jahre 1851. Als nach Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit die Besitzer von Schloß Gschwendt die Gerichtsherrlichkeit verloren, »erkaufte Fürst Karl Auersperg den größten Teil der zum Schlosse gehörigen Gründe an Bauern, das Schloß selbst später an den damaligen Besitzer der Hoftaverne Franz Leuck. Auf die Zerstückelung dieses Besitzes hin schied Gschwendt aus der Reihe der landtäflichen Güter. Im Jahre 1893 kaufte der oberösterreichische Landesausschuß den noch bestehenden Rest von Bauten zur Unterbringung von Pfleglingen aus der Landesirrenanstalt Niedernhart. Sekker, Burgen und Schlösser. 113 15

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