Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Passau, obwohl zu seiner Zeit die Gegend um Gneissenau vielleicht noch den Blaukenbergern gehörte. Wann die Gneußen ihren Stammsitz aufgaben, ist nicht festzustellen. Am 18. Juli 1370 konnte Wernhard der Teurwanger den vom Bischof von Passau lehenbaren Sitz Gnawznawe mit Riegets- berg, Weigelsdorf, Steinah, sämtlich.wie Gneissenau in der Pfarre Zell gelegen, dem Peter Harracher verkaufen. Im Jahre 1434 ist Gneissenau im Besitze der Diendorfer, die das Gut von den Harrachern erwarben; sie behielten Gneissenau bis zum Jahre 1524, in welchem die Diendorfer Linie auf Gneissenau erlosch. Auf welche Weise Gneissenau an Kaspar Berghaimer zu Würting und Weidenholz gelangte, ist nicht bekannt. Im Jahre 1547 waren Erasmus Kaplan von Tandleinsbach und seine Hausfrau Anna Besitzer. Sie Verkaufteil Gneissenau damals an Schwager und Bruder Seibold Raiger; iin Auftrage des Sohnes des Seibold verkaufte Hans Winter zu Enns Gneissenau im Jahre 1566 an den Pfleger Zacharias Neidhart auf Waxenberg. Die Neidhart waren angesehene Kaufleute aus Ulm, die glaublich mit Jakob Neidhart nach Oberösterreich kamen. Im Jahre 1581 vermachte Hans Wolf Neidhart seiner Schwester Ursula, die dell Erasmus Mark von Haimhofen heiratete, Schloß Gneissenau. Von der Familie Neidhart voir Gneissenau, also nicht von den Gneußen selbst, stammt der berühmte Feldherr der Befreiungskriege, der nachmalige Generalfeldmarschall und Graf August Wolf Antou Neidhart von Gneisenau ab. Eine Nachricht über den Besitz von Gneissenau will wissen, daß im Jahre 1597 ein Hans Prandt voir Prandhof Gneissenau unr 13.000 rheinisch angekauft hätte. Wir findcil aber die Haimhofen noch später im Besitz von Gneissenau. Wolf Ulrich Märk von Haimhofen verkaufte Gneissenau im Jahre 1611 an Hager von Allentsteig. Von ihm gedieh der Besitz im Jahre 1634 an Johann Karl Fieger von Hirschberg. Im Jahre 1767 erwarb Gundaker Franz von Starhemberg von dein Grafen Carl von Fieger 'das Gut Gneissenau. Im Besitze der L-tarhem- berger blieb Gneissenau bis zum Jahre 1875. Camillo Fürst von Starhemberg verkaufte Gneissenau an den ehemaligen Gemeindevorsteher von Zwettl, Josef Penn, der aber in Schulden geriet und Schloß Gneissenau an den oberösterreichischen Volkskredit abgeben mußte. Aus der Jnhabung der Bank erwarb Gneissenau im Jahre 1907 der Hauptmann Friedrich Engel des Landwehrregiments Nr. 2, der das verfallene Gebäude neu herstellen ließ. Spätere Besitzer waren im Jahre 1910 Rudolf Wilhelmseder, 1911 Hugo Ferger, 1917 Heinrich Reinhardt. Die oberösterreichische Landtafel bezeichnet Gneissenan als „Landgut". 9g 13*

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