Für Österreichs Freiheit und Recht

am Werke sind, die ihre Aufgabe darin erblicken, nach Möglichkeit Unruhe zu erzeugen. Eines sei vorweggenommen: Die Wehrkraft Österreichs ist auch heute stark genug, um jede Abenteuerlust, soferne sich solche noch zeigen sollte, im Keime zu ersticken. Weil das allgemein bekannt ist, halte ich jede Befürchtung in dieser Richtung für vollkommen unzutreffend und hoffe ich, daß wir einem ruhigen Sommer entgegengehen. Ich gebe der sicheren Hoffnung Ausdruck, daß dem Lande jede weitere Wunde er¬ spart bleibt. Die Lügenpropaganda Es ist jedoch an der Zeit, in aller Offenheit die Argu¬ mente jener, die für Österreich und seine neue Ordnung nur Haß und Lüge übrig haben, in der Nähe zu betrachten. Die Unrichtigkeit der Behauptungen auf wirtschaftlichem Gebiet, die wider besseres Wissen aufgestellt werden, ergibt sich deutlich genug aus den zur Verfügung stehenden und jeder öffentlichen Einsicht zugänglichen statistischen Ziffern. Auch die unterirdische Preßpropaganda, die sich teils illegaler Traktätchen bedient, teils den Umweg über die eine oder andere ausländische Zeitung sucht, ist unschwer auf ihren Wahrheitsgehalt zu über¬ prüfen. Eine besondere Polemik ist hier gewiß nicht vonnöten. Mit Beharrlichkeit wird insbesondere in gewissen Zeitabständen über den angeblichen Barbarismus Österreichs bei Behandlung seiner politischen Häftlinge be¬ 4 wegliche Klage geführt und dabei der Eindruck erweckt, als würde das österreichische sogenannte Gewaltregime die halbe Bevölke¬ rung in Konzentrationslagern halten. (Lebhafte Heiterkeit.)Eine logische Schlußfolgerung, wenn die gern deklamierte astronomische Ziffer von 80 Prozent Staatsfeinden auf Richtigkeit beruhen würde! Nach dem Stand vom 28. Mai 1935 zählen wir in Österreich insgesamt 1734 politische Häftlinge, von diesen befinden sich 351 im Anhaltelager Wöllersdorf. Beschwerden und Klagen in diesem Lager sind bisher überhaupt nicht laut geworden. Wie aber bereits wiederholt bei anderen Gelegenheiten erwähnt, hat Österreich keinerlei Kontrolle und daher auch keinerlei Vergleich zu scheuen. (Lebhafte Zustimmung.) Eine notwendige Unterscheidung In besonderer Weise aber sucht die subversive Pro¬ paganda der im geheimen nationalsozialistisch Organisierten die österreichische Außenpolitik mit dem Stigma des Volksverrates zu bezeichnen. Hiezu sei eine Feststellung vorausgeschickt: Für uns gilt strenge Unterscheidung, an die wir uns ab¬ solut halten. Mit dem reichsdeutschen National¬ 18

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