Unfälle im Rahmen der Flößerei auf der Enns und Salza im Zeitraum 1880 - 1940

- 10 - Todesopfer. Unter den Kinderkrankheiten waren die Fraisen vorherrschend, eine Sammelbezeichnung für Krampfanfälle bei Kleinkindern. Ennskilometrierung In den Berichten ist eine große Zahl an Ortshinweisen zu finden, viele dieser Namen sind nicht leicht zu identifizieren, Es bietet sich dabei eine Kilometerangabe zu Feststellung der Lage an. Leider existieren dazu einige unterschiedliche Versionen mit Abweichungen von teilweise mehreren Kilometern. So zum Beispiel bei einen Kanuführer der Enns auf https://www.flusswandern.at/untere-enns/ Verbindliche Quelle für die Ennskilometrierung ist die Festlegung durch den Wasserkraftkataster, herausgegeben 1950 durch das Ministerium für Handel und Wiederaufbau. Damit wurde die Kilometrierung der wichtigsten Zubringer, Kraftwerke und Brücken fixiert. Beim Bau des Kraftwerkes Garsten wurde eine Flussschleife abgetrennt und dadurch der Fluss um 760 m verkürzt. Da man die alte teilweise in Bescheiden dokumentierte Kilometrierung für die oberhalb liegende Strecke nicht ändern konnte, wurde ein sogenannter Fehlkilometer eingeführt, das heißt das Kraftwerk Garsten hat vom Unterwasser gesehen den Flusskilometer 34,29, dann fehlen 760 m und die Kilometrierung setzt mit km 35,05 fort. Bei der eingestauten Flussschlinge im Stauraum KW Staning wurde die Kilometrierung im Verlauf des alten Flussbetts belassen. Im Anhang wurde eine Zusammenstellung der Daten für die wichtigsten Zubringer, für Kraftwerke und für Brücken angegeben. Alle in den Unfallberichten erwähnten Ortsnamen sind soweit möglich angeführt. Die Flößer Aus den Matriken ist zu ersehen, dass der Großteil der Flößer aus dem Bereich zwischen Hieflau und Weyer stammt. In der Zeit um die Jahrhundertwende waren auch italienische Flößer - aus dem Raum Oberitalien - Lombardei - Venezien im Einsatz. Der Anführer einer so genannten Partie hatte meist Geld bei sich, um seine Gehilfen nach Beendigung der Fahrt zu bezahlen. Da ein Floßführer oft lange für einen bestimmten Holzverleger unterwegs war, bildete sich eine Art von Abhängigkeit heraus, obwohl es sich hier offensichtlich um selbständiges Gewerbe handelte. In einem Zeitungsabschnitt (Tagblatt (Linz) vom 26.7.1935) wird von einem Art Rahmenvertrag berichtet, der je Fahrt und je nach Holzmenge die Bezahlung regelte. Der Flößer haftete für das Holz. Im Falle einer Havarie war die Bergung des Holzes von den Flößern unentgeltlich zu versuchen. Zum Autor Als Verfasser der Untersuchung möchte ich mich hier kurz vorstellen. Mein Name ist Gotthard Schönmayr, ich bin 1942 geboren und habe Vermessungswesen studiert. Von 1968 bis 2000 war ich bei den Ennskraftwerken für Vermessung, Hydrologie und Bauwerksüberwachung an der oberösterreichischen Enns und der Steyr verantwortlich. Ich verbrachte jedes Jahr dienstlich einige Wochen auf dem Wasser dieser beiden Flüsse.

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