Zisterzienserstift Schlierbach

Gottes lob, ge istli che Lesung und Handarbei t bestimmten das Leben, verbunden mit größterEinfachheit und Innerli chke it , im Gegensatz zu einem gewissen Pomp in Cl uny. Diese Ge isteshaltung hatte auch ihren Ausdruck in der Architektur , die e inen eigenen Baustil hervorbrachte . Die BetonungderHandarbeit führte- vor all emmit Hil fe derLaienbrüderoderKonversen, di e in den Orden aufge nommen worden wa ren - in landwirtschaftlichen MusterbetriebenzugewaltigenKoloni sationsleistungen, sodass die Zi sterzienser mit Vorliebe auch in die Grenzmarken des chri stli chen Abendl andes ge ru fe n wurden. Die großeVerbreitung verdankt derOrden aber dem hl . Bernhard von Clairvaux (1090-1153), der mit 30 Gefährten in Cit eaux eintrat und durch sein Chari sma denOrdenerst bekannt und groß gemacht hat, sodass im Spätmittelalter die Zisterzienser oft auch Bernhardiner genann t worden waren. Beim Tode Bernhards besaß der Orden bereits 344 Häuser, wobei 68 von ihm selbst gegründet worden waren. Auf 742 Abteien wuchs der Orden an. Dass sich auch Frauen für das Idea l der re inen Regelbeobachtung bege isterten, ist zu ve rstehen, und es entstanden etwa 1.000 Zisterzienserinnenklöster , von denen aber nur weni ge rechtli ch dem Orden angehörten, der in der Aufnahme sehr zurückhaltend war. 6 Das Frauenkloster Schlierbach 1355-1556 Die Gründung durch Eberhard von Wallsee Das Zisterzienserinnenkloster Schi ierbach wurde vom schon genannten Eberhard V. vonWallsee(t 1371), damalsHauptmann des Landes ob der Enns, 1355 gegründet. Di e Wall seer waren ein schwäbi sches Geschlecht , das mit den Habsburgern nach Österreich gekommen war und hi er große Bedeutung erl angt hatte . Eberhard V. hatte schon 1334 das Zisterzienserkloster Säusenstein an der Donau ges tiftet , das zunächst von Zwettler Mönchen besiedelt worden war, dann 1336 aber Wilhering unterstellt wurde. Di e Nonnenfür Schlierbach holte er-wie mit Sicherheit erschl ossenwerden kann - aus seiner schwäbi schenHeimat aus dem Kloster Baindt bei Ravensburg nördli ch des Bodensees, in dem seine Tante als Zisterzienserin lebte. Baindt bestand bis zu se inerAufhebung 1802,dieKlosterkirche ist neu restauriert noch erhalten. Schlierbach wurde vom Abt von Salem in Baden unter dem Namen Aul a B.M.V. (Beatae Mariae Virgini s) - Mariensaa l oder Frauensaal - auch rechtlich in den Ordensve rband aufge nommen. Unter di esem Namen findet man Schlierbach in den Urkunden des Mittelalters . Es wurde vom Generalkapitel dem Abt von Säusenstein unterstellt ,der als ge istli cher Vater (pater imrnedi atus) die Verantwortung trug, und Säusenstein ste ll te zumeist auch den Beichtvater und Kapl an der Kl osterkirche .

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