Das Land ob der Enns

32 I. Kelten und Römer. bei Kirchberg, Heipfau und Uttendorf, Grabmäler in Schalchen und Mattighofen. Man hat auch auf den Typus der Bewohner hingewiesen^), der mit dem der Salzburger übereinstimmt, aber der dunkle Teint könnte ' auch von den Alemannen herrühren, deren Siedlungen sich in den Orts namen auf -hausen und -beuren eben dieser Gegend zwischen Innviertel und Salzburg verraten. Von römischen Bauresten®) haben der Marktflecken Mauerkirchen, das in dessen Nähe gelegene Biburg und wahrscheinlich auch das Dorf Burgkirchen®) in der Gem. Feldkirchen den Namen und die Laurentius kirchen in Teichstätt und Altheim«) bei Feldkirchen gehen wohl auch auf römische Anfänge zurück. Ried, heute der Hauptort des Innviertels, ist, wie der Name schon sagt, eine jüngere Gründung auf ehemaligem Waldboden. Die in der Umgebung vorkommenden Namen Mockreit, Gonetsreit, Eschlried, Kleinried, Altenried, Neuried zeigen, daß es sich um ein größeres Rodungs gebiet handelt, das einen nach Norden gerichteten Ausläufer des Haus rucks darstellte. An eine römische Niederlassung kann man daher nicht denken, wie denn auch Funde hier durchaus fehlen, aber östlich und süd lich der Stadt, die heute ein natürlicher Verkehrsknotenpunkt ist, liefen schon in römischer Zeit Straßenzüge vorüber. Von Lambach führte eine Straße über Aichkirchen, Bachmanning, Niedertalheim, Gaspoltshofen und Geboltskirchen, wo überall Funde gemacht worden sind, eine andere von Wels über Geisensham, Kematen, Steinerkirchen, Aistersheim und Weibern (8. Jahrb. Wiwarin, vom lat. vivarium Weiher, Stall). In Haag am Hausruck trafen sie sich und die Fortsetzung strebte über Tumeltsham, Aurolzmünster®) und Ort®) durch das Tal der Antisen Passau zu. Die Annahme, daß auch von Schwanenstadt her eine Straße über Atzbach, Ottnang, Eberschwang und Hohenzell diese Richtung einge schlagen habe, kann sich auf die römischen Funde in Köppach') und Eberschwang®) und auf die allgemeine Erwägung stützen, daß wohl gleich allen größeren Stationen an der nördlichen Linie Salzburg—Wels auch Tergolape eine Verbindung zum Inn gesucht haben wird. Dieselbe Erwägung spräche nun allerdings auch für eine Waldstraße von Laciacus bzw. Mösendorf durch den Hausruck mit der Richtung ins Antisental, und die Namen auf -ing und -ham, die die heutige Straße nach dem 1) 0. A. Schinner in den Mitt. d. Anthropol. Qesellsch. in Wien, Suppl. I. Daß es solche noch lange gab,bezeugen die in Urkunden von 824 und 933 erwähnten mura in Wenge super lacum Walrse, deren Ausdehnung 5 virgae in iatitudinem betrug. Oö.UB. I, 76, n. 129. , , , Burgkirchen im Bez. Mauerkirchen heißt urk. Bftchkirchen, hat also weder mit einer Burg noch mit einem römischen Burgstall etwas zu tun, son dern kommt von Buche. «) So heißt die Pfarre noch im 12. Jahrh. (Salzb. UB. II, 212). s) Über Funde daselbst vgl. Lamprecht-Lang, Aurolzmünster, Peters kirchen und Eizing, Ried 1906, S. 2. , ,, , ®) Hier wurde eine röm. Silbermünze vom Jahre 224 ausgegraben. Vgl. Gaisberger, Archäol. Nachlese I, S. 54. ') Vgl. Gaisberger, Archäolog. Nachlese I, 49; Lamprecht, Matrikel, S. 17. 8) Linzer „Tagespost" 1920, vom 6. Nov., S. 4.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2