Das Land ob der Enns

222 III. Die Slawen. Das nördlichste Rodungsgebiet des Innviertels ist der Sauwald, die höchste Erhebung des von Passau bis Aschach das rechte Donauufer begleitenden Gebirgsmassivs. Wir finden hier auf allen Seiten win dische Namen. In der 0. St. Roman: Prag, Df., 1331 Prsech. Vgl. steierm. Prahe, urk. an der Prach, Zahn 57. In der G. Kopfing — dieser gewiß seltene Name begegnet auch in Steierm. (urk. Chopharen) — ist Glatzing, 0., zu nennen, in der G. Waldkirchen Pimeslehen, Bhs., *Pudminges lehen; Tröbing, Bhs., *Trebnich, von trava ,Gras'. In der G. Engelszell: Schasching, einz. Hs., urk. Schassinc. Vgl. steierm. Flurnamen ,im Zassing' bei Zahn 514. In der G. St. Ägidi: St. Ägidi selbst mit dem in Steiermark häu figen Patrozinium (vgl. Zahn 4 u. 162); Steinzen, einz. Hsr., von stava .Sauergras'; Tullern, 0., urk. Tuldnern. Vgl. steierm. Tultenchar, Tultental, Zahn 153. Auch Hendorf-Wallern, Oö. UB. II, n. 463 (1227), gehört hierher; vgl. die steierm. Namen Henberg, Mendorf, Henveld, Hengist, Zahn 260. Zu Wallern vgl. das oben S. 3 Gesagte. Hausruck viertel. Im Bez. Ischl: Echern(tal), Rotte, bei Hallstatt. Vgl. steierm. Ocharnekk bei Zahn 364. Goisern, Pfdf., 14. Jahrh. Gebsarn, Geusarn^), von gabis .Wald meister'. Vgl. den steierm. Flurnamen ,das Goys' (15. Jahrb.), heute Bhs. Goisser bei Zahn 218. Mit Geis im Salzburgischen hat Goisern nichts zu tun, denn jenes heißt urk. Collis (Salzb. UB. I, 1028). Lasern, 0., G. Goisern, 14. Jahrh. Lasarn, von laz .Wald', .Ro dung'. Ähnliche Namen in Steiermark häufig. Vgl.Zahn 295.— Posern, 0., G. Goisern, zu pozar .Waldbrand', ,Asang'. — Primesberg,0., G. Goisern, aus *Primuzberg vom PN.Primus. Vgl.Zahn 68.— St.Agatha, 0., G. Goisern. Das Patrozinium weist auf Windische. — Schmaranz, einz. Hsr., G. Goisern, 14. Jahrh. Smardentzer. Vgl. steierm. Schmeretzen, urk.Zmiritz, Zahn 426. — Zlan, einz. Hsr., G. Goisern, s. Flußnamen. Im Mondseeland: Blomberg, einz. Hs., G. St. Lorenz, wahrsch. "'Planberg, von plan ,dürr, unfruchtbar'. — Bramesberg, Bhs., G. Tiefgraben, 1416 Praeneinsperg, viell. vom PN. Primus. — Bunzen- oder Kolmanns berg, vgl. Zahn 80. — Gausen, Wir., G. Tiefgraben. Vgl. steierm. Gausenberger, Gausendorf, Zahn 204. — Graubitzberg,Wir., G. Inner schwand. Vgl. die Belege zu steierm. Grebenz, Grebenzen, Zahn 232. — Kritzing, einz. Hs., G. Oberwang, sieh Kritzing, B. Schärding. — 1) Oö. Stiftsurb. I, 371, n.46. • ■' "'V

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