Das Land ob der Enns

172 II, Die Baiern. Die südlichen Ausläufer des Höllengebirges, das nach allen Seiten steil abfällt, reichen bis zum Trauntale bei Ischl, die nördlichen, welche den allmählichen Übergangzum Flachlande bilden,sind der Sonnenstein (= südlicher Berg) und die Farnau^)(948—1264 m) bei Traunkirchen, die noch aus Kalk bestehen. Nun folgt die Sandsteinzone, die durch den Grasberg bei Ebenzweier, durch den Hangar bei Gmunden (wahrsch. wie der Hangartkopf bei Steinberg in Tirol von mhd. heimgart, mundartl. hp>go;)jtn, Ort für Zusammenkünfte vertraulicher Art), durch den Gmundnerberg (819 m) und durch den Gaberg (948 m), von mundartl. gä =jäh, zwischen Schörfling und Weihereck am Atersee ver treten ist. Fast senkrecht aus dem Traunsee steigt der Traunstein (1689 m) auf, dessen Name wahrscheinlich aus Traunseestein gekürzt ist, das weithin sichtbare Wahrzeichen des Landes^). Seine Vorlagen sind der Wiesberg und der Grünberg (885—1201 m). Jenseits des westlichen Abfalles des Höllengebirges erhebt sich wie eine Berginsel zwischen dem Ater-, Aber- und Mondsee der Schafberg (1780 m), der österreichische Rigi, schon 843 als Skafesperc bezeugt®). Sehr steile Berghöhen sind ihm vorgelagert, die im Falkenstein senkrecht abstürzen. In dieser Gegend ist auch der 748 genannte Liupinesberc^), heute Leonsberg, vom PN. Liupwin. In einer Grenzbeschreibung®) von 1581 heißt es von ihm: Leunts Perg, so in der Wildenstainischen Rüegung Lanzen Cogl oder Lanzen Perg, auch sonst gemaineklich wie gleicherweis in den Camerischen Pantäding Büechln der Landsperg genent wiert.' Das Vorland der oberösterreichischen Kalkalpen, ein viel gegliedertes Hügelland, besitzt als größere Erhebung den Hausruck mit dem Göblberg (790 m) bei Ampfelwang, von mhd. gebel ,Kopf, Schädel', dem Hofbrunn (749 m)zwischen Haag und Geboltskirchen und dem Wolfs eck. Seine Ausläufer reichen nördlich weit gegen die Donau. Der Name Hausruck ist nicht ganz leicht zu erklären. Urkundlich begegnet er seit dem 11. Jahrb. als der eines Adelsgeschlechtes in der Form Husrukk, -rugg, -rugkun®). Das wäre somit ein Bergrücken, auf dem ein hüs, d. i. ein fester Sitz ohne Bergfrit, stand. Aber eine amtliche Grenz beschreibung aus dem Jahre 1611 sagt: Hausrukh, olim Hundsrukh'), Woher diese Angabe stammt, ist nicht zu ermitteln. Wenn etwas Wahres daran ist, so bleibt die Möglichkeit offen, daß sich in dem ,Hundsrukh' nicht gerade ein ,Hund' verbirgt, daß also mit einer anderen Deutung zu rechnen ist. 1) Vbn Farn(kraut), kaum von mhd. varre ,Stier'. 4 Im ,Helmbrecht', einem Gedicht aus dem 13. Jahrh., heißt er Trünperc, aber nur des Reimes wegen. » ä) Oö. ÜB. I, 86. «) Ebd. I, 94, 100. ') Archiv f. österr. Gesch., 99. Bd., S.314. 8) F0.8 I, 1532. ') Archiv f. österr. Gesch., 102. Bd., S.450. Höfer II, 38f. ,

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