Das Land ob der Enns

-i =-■ "fT: 164 II. Die Baiern. Seenamen. Abersee. Urk. 8. u. 9. Jahrh. Aparines-, Apirlnesseo, Aparnse^), mundartl. Äwüse, vom altdeutschen Personennamen Aparwin, Aparin^). Zum Verluste des n vgl. Kalham aus Kalnheim, Adelwang aus Adelnwanc, Tegersg bei Walther für Tegernsee. Aus der einmal begegnenden urk. Form Parnse leitet Riezler, Fest gabe für Meyer v. Knonau, Zürich 1913, S. 132, sonderbarerweise seine Erklärung des Seenamens von dem Fischnamen Barbe ab, es liegt jedoch nur ahd. Aphärese vor"). Die Formen Aparn-, Parnse zeigen, daß die Genitivendung -es des Bestimmungswortes schon in ahd. Zeit ab- bzw. ausfallen konnte.^) Andere sichere Beispiele dafür sind: Quartinaha neben Quartinespach, Mistilpahc neben Mistilespah, Fekilahha neben Fekilesaha®). Das Schwin den der Endung wurde natürlich vor s eines folgenden Grundwortes wie seo begünstigt. Atersee. Urk. 8. u. 9. Jahrh. Atarseo, später Äther-, Aterse®), mundartl. Ädüse, aus »Atharesseo, vom PN. Athari, Äther (FP.^ 155 f.). Der se kundäre Umlaut des a in der heutigen Aussprache läßt auf Färbung des Vokals der zweiten Silbe schließen, also auf eine Form *Atirse, wie denn auch der Name Atergau ca. 1150 als Natirgiu (der Anlaut epithe tisch) begegnet'). Zum Schwunde des h vgl. Schatz, Altbair. Gramm. § 80a, S. 88, zum Verluste der Genitivendung das über den Namen Abersee Gesagte. Der Name der heutigen Ortschaft Ader an der Ager, Gem. Timelkam, B. Vöcklabruck, lautet ca. 810 Agira (Oö. ÜB. 1, 32), hat also mit Atersee nichts zu tun. Die Formen Atra-, Ateraseo zeigen Metathesis. Auffallen könnte urk. Atarnhofa®), aber solche unberechtigte schwache Genitive gibt es mehrfach, z. B. 855 Apatinhusir (Apeltshausen), 1009 Helingennperc (Hengersberg) neben Helingerswenge®). 1) Salzb. UB. I, 924. FO.^ I, 4 f. 2) FP.2 13. Vgl. auch Müller in BfLk. 23, S. 403. 3) Vgl. die Formen Huntiiigen, Untiligen und Tilignen, die in Mondseer Traditionen dieser Zeit (Oö. UB. 1,100 f.) für ein und denselben Ort vorkommen. Bei Schatz nicht zu finden. . . u Bei Schatz ist diese wichtige Erscheinung auffallenderweise nicht be rührt. . ™ 5) Vgl. Oö. UB. I, 16, n. 25 (ca. 750); 472, n. 57 (ca. 985); II, 35f., n. 27 (889); 91, n. 71 (1061). 6) Salzb. UB. I, 939. FO.' I, 235. ') Oö. UB. I, 293. Vgl. mundartl. jag» ,Jäger' aus mhd. *jagir. 8) Oö. UB. II, 27, n. 20 (885). 8) MB. I, n. 817; XI, 136.

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