Die mittelalterlichen Stiftsurbare des Erzherzogtums Österreich ob der Enns III

82 Augustiner-Chorlierrenstift St Florian. Bl. Sa—9b enthält ein vom Jahre 1375 datiertes Verzeichnis der Einkünfte der Infirmarie (b), das sich im wesentlichen mit der fast gleich zeitigen Fassung im ältesten Urbar deckt. Ich konnte mich daher auf die Angabe der Varianten beschränken. Urbar A. Pergamenthandschrift CVII a im Archiv des Stiftes St. Flo rian. Sie zählt 83 Blätter in den Maßen 40-3 X 14-5 cm, denen je sieben leere aus Papier vorangehen und folgen, nnd besteht aus 8 Lagen zu 12 (1, 2, 6), 10 (3, 7, 8) und 8(4,5) Blättern. Von Lage 2 sind Bl. 8 und 9, von Lage 6 Bl. 5 herausgeschnitten, zwischen Bl. 7 und 8 der Lage 5 sind zwei Doppelblätter eingeheftet. Der angegebene Blattverlust ist ur sprünglich. Eine Hand der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hat die Hs. mit Übergehung des Bl. 1 bis zum Schlüsse foliiert. Sämtliche Blätter weisen 7 mm voneinander abstehende rote Zeilen linien auf, die durch je zwei Längslinien gegen die Ränder abge schlossen sind. Das Urbar ist laut Überschrift unter dem Propste Albert von Ranna (1375—1381) angelegt worden. Auf Fol. Ib steht am oberen Blattrande von einer Hand des 15. Jahrhunderts in roter Schrift mit Beziehung auf die Überschrift folgende Bemerkung: »Hic Albertus reperitur fuisse in prepositura anno Dni. 1373, sed negligentia scriptoris numerus est obmissus.« Aus dieser Bemerkung hat Czerny geschlossen, daß das Urbar im Jahre 1373 abgefaßt sei, was sie keineswegs besagt. Sie ist überhaupt un richtig, da Albert als Propst zuerst in einer Urkunde vom 29. September 1375 nachweisbar ist. Die Zeit der Abfassung dieses Urbars läßt sich aber auf andere Weise ermitteln. Da nämlich das am 1. Januar 1378 erworbene Gut zu Hof, Pfarre RUstorf, im Urbar von erster Hand eingetragen ist, der am 15. Juni des selben Jahres gekaufte Hof in Schweinbach, Pfarre St. Florian, aber als Nachtrag erscheint, so ist die Handschrift in der ersten Hälfte des Jahres 1378 entstanden. Außer einer sorgfältigen Buchschrift und roten Überschriften weist der Kodex keinerlei Schmuck auf. Der Einband besteht aus einem anscheinend ehemals gefärbten Per gamentumschlag, der mit schmalen Lederriemen oben und unten ver schließbar ist. Urbar B. Pergamenthandschrift CVII b im Archiv des Stiftes St. Flo rian. Sie zählt 78 Blätter in den Maßen 17 X 14-2cm, denen je 7 leere aus Papier vorangehen und folgen, und besteht aus 9 Lagen zu 8 und der letzten zu 6 Bll. Die bis Fol. 30 reichende alte Foliierung hat Bl.4 übersehen. Auf der letzten Seite jeder Lage steht unten der Kustos.

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