Aktuell im Betrieb - Heft 3/1984

VON DER IDEE BIS ZUM PRODUKT Neue Technologien bringen uns den Vorsprung Der zunehmende Konkur renzdruck führt zu einer ständigen Steigerung der Anforderungen an alle Ab teilungen: Produktplanung, -entwicklung und -fertigung. Nur der Einsatz der mo dernsten Technologien ge währleistet, daß wir an der Spitze mithalten können! Der Zeitraum, der sich zwi schen der Geburt einer Idee und der Auslieferung des ferti gen Produktes erstrecken darf, wird durch die wirtschaftlichen Notwendigkeiten immer mehr verkürzt. Auch die Optimie rung einer anforderungsge rechten Qualität ist in weitem Ausmaß notwendig, soll den Mitbewerbern nicht Terrain überlassen werden. Beide For derungen können durch Be schleunigung und Verfeine rung herkömmlicher Technolo gien und Methoden nicht zu friedenstellend gelöst werden. Dasselbe trifft auch auf die Flexibilität zu - einen Faktor, der im Wettbewerb eine im mer größere Bedeutung er langt. Um wesentliche Verbes serungen zu erreichen, müs sen spezielle Techniken ange wendet werden. Computer alded ... Die Technologien, von denen hier die Rede ist, haben ein gemeinsames Namensmerk mal: Sie alle nennen sich »Computer aided . . .«, also rechnerunterstützt. Die geläufigsten dieser Be griffe sind: CAD (Computer aided design = rechnerunterstützte Kon struktion): Flierunter versteht man die Entwicklung techni scher Lösungen mit Hilfe eines Computers, der sämtli che zur Herstellung benötigten Unterlagen und Informationen liefert, wie etwa vollständig vermaßte Fertigungs- und Montagezeichnungen. CAM (Computer aided manufacturing = rechnerunter stützte Fertigung): Hinter die sem Begriff verbirgt sich die Herstellung der Bauteile und Produkte unter Hilfeleistung Rascher als es jeder technische Zeichner vermag, »zaubert« der Com puter einen ganzen Puch-Plnzgauer auf den Bildschirm. Schnitt: Schnitt: C-C SprItZQusste ^nslcht: X r345 1 2\ 51 1 1 Beispiel für ein finite-Elemente-Berechnungsmodell der PinzgauerPlattform: Teile können auf dem Bildschirm konstruiert und von spe ziellen Druckern auf Papier- mit allen Maßangaben - ausgegeben werden. In Zukunft sollen die Daten aber direkt an die Fertigungsma schinen weitergeleitet werden können: Der Computer wird sich direkt mit den NC-Maschinen »unterhalten«. eines Rechners. Diese Hilfe besteht im Aufbereiten und Verteilen von Daten für die Steuerung von Werkzeugma schinen, Meßmaschinen so wie Transport- und Lagerein richtungen und nicht zuletzt der Montageeinrichtungen. Der Einsatz des Rechners in der Fertigungsplanung - etwa zur Arbeitsplanerstellung und Vorkalkulation-wird auch mit der Abkürzung CAP (für Com puter aided planning = rech nerunterstützte Planung) be zeichnet. CAE (Computer aided engineering = rechnerunterstützes In genieurwesen) findet man in der Fachliteratur sowohl für die Kombination von Konstruk tion, technischer Berechnung und Versuchswesen als auch seltener als gemeinsamen Oberbegriff für den Rechner einsatz in allen technischen Bereichen. Für den Einsatz von Datenver arbeitungssystemen vom Ent wicklungsbereich über die Ar beitsplanung bis hin zur Steue rung der Produktionsmittel hat sich weitgehend die Kombina tion CAD/CAM eingebürgert. Wer braucht »CAD«? Es ist sicher nicht immer ein konstruktiver beziehungsweise entwicklungsseitiger Engpaß, der den Anstoß für den Einsatz von CAD, CAE oder CAM bil det. Im Bereich Graz der SteyrDaimler-Puch AG war es die Arbeitsvorbereitung, die den entscheidenden (D)ruck in Richtung eines Rechnereinsat zes im Bereich Technik auslö ste. Um konkurrenzfähiger zu blei ben, müssen die Entwick lungszyklen drastisch reduziert werden, wie das ja bereits zu Beginn festgestellt wurde. Im Rahmen der prototyporientier ten Entwicklung stellt die Pro totypfertigung selbst mit der Gußmodell-, Klopfmodell- und Werkzeugfertigung einen Eng paß im Produktionsablauf dar. Das in Graz entwickelte und gefertigte Teilespektrum weist einerseits einen hohen Anteil an variablen Konstruktionen, Wiederholteilen und Normtei len auf - das ist besonders beim Fahrrad und im mechani schen Bereich des motorisier ten Zweirades und des Gelän-*^ defahrzeuges der Fall - ande rerseits kommen beim motori sierten Zweirad und beim Ge ländewagen viele GeometrieNeukonstruktionen hinzu. Das ist vor allem bei den Werkstükken mit komplizierten, ge krümmten Oberflächen der Fall. Beispiele dafür sind Guß teile (Gehäuse, Verkleidun gen), Blechteile der Karosse rien, Schweißzusammenbau ten sowie Schmiedeteile. Als Positivformen entstehen Guß modelle beziehungsweise Klopfmodelle, als Negativmo delle werden die entsprechen den Werkzeuge gefertigt. Diese Teile und Werkzeuge sind für den gesamten weite ren Ablauf terminbestimmend. Als ein Lösungsweg zur Besei tigung der zuvor erwähnten Engpässe bietet sich daher die Ausdehnung der modernen rechnerunterstützten Ferti gungsmethoden auf den Be-

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