Aktuell im Betrieb - Heft 3/1984

r'"j 6-' 2U. MONATSMAGAZIN FÜR DIE MITARBEITER DER STEYR-DAIMLER-PUCH AG. SEITE 19 Das MAHernativproduhl": Tür V zu einerX ,besseren X-, /i !'l rX-^ 1/84 AUS DEM INHALT: Das erste Gebot ist Präzision: Steyr-Handfeuerwaffen (8. 3) Obervolta; Rennsiege als Grundstein zum Erfolg (S. 13) Kfz-Statistik: Kaufboom wie nie zuvor (8.14)

VORSCHLAGSWESEN AUS DER HAUSPOST Der Vorschlag des Monats Auch hinter »Kleinigkeiten« verbergen sich oft vermeid bare Ausgaben. So eine Klei nigkeit ist einem Mitarbeiter bei den fast leeren EDV-Papier-Seiten vor und hinter dem Datenblock aufgefallen. Der betreffende Mitarbeiter schlägt vor, das Druckprogramm entsprechend abzuändern, um diesen Leer papier-Vorschub nicht mehr durchzuführen. Bei der großen Anzahl anfal lender Ausdrucke addieren sich auch diese wenigen Leer seiten auf jährliche Papierko sten von rund 10 000 Schilling. Im Vergleich zum Gesamtauf wand für Druckpapier ist das nicht viel - eine Kleinigkeit eben - aber es ist eine Einspa rung, die uns alle wieder ein klein wenig konkurrenzfähiger werden läßt. Brauchen Sie Ihre EDV-Aus drucke so häufig? Haben Sie Arbeiten, die über EDV billiger auszuführen sind? Führen Sie ähnliche Dateien wie andere Abteilungen? Sprechen Sie einmal mit Ihrem Vorschlags berater. Bereich Steyr (4,7%) VB Perkonigg, Tel. 2570 Werke Wien (4,5%>) VB Köhrer, Tel. 239 Werk Graz (4.4%) HV Wien (3.6o/o) Kromag AG (0,0%) Ing. Rohrer, Tel. 486 j IIIIIIH Dr. Barte!, Tel. 410 ^ llllilllilillillllllllllllllllll Ing. Gamp, Tel. 78 Leserbrief Kleinanzeigen aus Polen Auf Ihre Sendung vom 19. 9. 1983 antworte ich nun. Die Ersatzteile habe ich erhal ten. Keiner bei uns wollte es glauben, daß man bei Euch für vor so vielen Jahren herge stellte Traktoren die Ersatzteile noch bekommen kann. Ich habe mich darüber sehr ge freut, denn mein Traktor kann jetzt wieder viele Jahre gute Dienste leisten - und darüber, daß es so gute Menschen noch gibt, die eine so große Freude den Mitmenschen be reiten. Ich möchte mich nun wenig stens auf ganz kleine Weise bei Euch bedanken: Ich habe für Eure Fabrik in unserer Kir che eine kleine Messe bestellt, sie wird Anfang Dezember ge opfert. Anders geht es nicht bei uns, aber Gottes Segen braucht jeder, auch die Fabrik. Für alle, die mir so viel gehol fen haben und so viel Freude bereiteten, alles Gute, viel Ge sundheit und ein gutes und gesundes Jahr 1984. (Absender der Redaktion bekannt) Verkaufe Mitsubishi Bus L300 (9 Personen), Baujahr 2/1983, weiß, 1600 cm^, 65 PS, Kilome terstand 22 000, diverse Extras. VB öS 125 000.- B. Hladil; HV, Klappe 249 Motor Puch 500 und 700 sowie diverse Teile (Felgen etc.) ab zugeben. Telefon 07259/2591 Kostenlose Anzeigenan nahme für a.i.b. 4/84 bis 16.3.1984 DER P9LIO-VIRUS WARTET AUF SEINE CHANO ... vergeblich! Im Bereich Steyr wurde in jüngster Vergangenheit in Zu sammenarbeit mit dem Ge sundheitsamt Steyr eine PolioSchutzimpfungs-Aktion direkt am Arbeitsplatz durchgeführt. 4592 unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nutzten diese Chance - und lassen so der Kinderlähmung keine Chance! Bosnigls Eck* Bosnigls Kinder sind Zwillinge. Nicht vom Sternbild her, son dern tatsächliche, echte Zwil linge. Sie gleichen einander wirklich wie ein Ei dem ande ren - wenn es gestattet ist, Hühner- und Enteneier mitein ander zu vergleichen. Aber dennoch und nichtsdestotrotz: Es sind Zwillinge. Das muß wohl vorangestellt werden, wenn nun erzählt werden soll. kehrsmitteln (»Was will denn der da mit dem großen Kinder wagen im Waggon - sieht der nicht daß da kein Platz mehr ist? Soll doch zu Hause blei ben . . .«) bereiten Bosnigl kein Kopfzerbrechen mehr, seit die Heben Kleinen dem Kinderwagerl entwachsen sind und artig an der Hand geführt warten, bis der nächste in Eile befindli che Erwachsene sie umremnoch, daß der Briefumschlag aus Engelshaar gewebt wor den wäre. Und Bosnigl fühlte auch - dieser Brief kommt von »ganz oben«. Nein, nicht vom Christkind, aber doch vom Di rektorium und dem Rat der Weisen. Also senkte Bosnigl unterwürfig den Bück, als er bedächtig das Kuvert öffnete. Bosnigl strahlte förmlich: Was er in Händen hielt, war eine Luise bringen? Oder hatte man einfach vergessen, daß es ^ Leute gab, die sich nicht nur intensiv um die Erfüllung der Berufspflicht kümmern, son dern auch um den Aufbau . einer eigenen Familie? Oder ' hatten die Veranstalter Angst, ohne die Beschränkung auch die Kinder sämtlicher Nach barn füttern zu müssen? Bosnigl brauchte bis heute. Weihnachts-Nachwehen im März? welches Problem Bosnigl seit dem vergangenen Weih nachtsfest den Schlaf raubt. Nein, nicht die Gier, die manchmal angesichts teurer Schau fensterfüllungen aus den Augen der Heben Kleinen zu funkeln beginnt, machte Bosnigl zu schaffen - seine Sprösslinge sind da ganz an ders. Auch die Reaktionen der Um welt in den öffentlichen Verpelt. Nein, Bosnigls Problem war ein ganz anderes! Begonnen hatte die ganze An gelegenheit einige Tage vor dem Weihnachtsfest: in Bos nigls Posteingangskörbchen war ein Schreiben geflattert. Man sah gleich von außen: Das Schreiben hat mit Weih nachten zu tun. Bosnigl roch förmlich Tannennadeln und Kerzenwachs und es fehlte nur Einladung zur Weihnachts feier. Doch plötzlich gellte ein Schrei in die andächtige Stille - Bosnigl zerriß wie rasend das Blatt Papier, warf es zu Bo den und hüpfte darauf herum: Stand doch da wörtlich ». . . la den Dein Kind herzlichst ein.« Und? Sollte er seinen zweiten Sprößling einstweilen zu Tante um sich von diesem Schock zu erholen. Und zur Weihnachts feier war er natürlich auch nicht gegangen - das hätte ihm noch gefehlt, daß er sein »Zweites« einstweilen hätte in der Garderobe abgeben müs sen. Und an das Christkind glaubte Bosnigl seither natür lich auch nicht mehr - denn das hätte solche Gedankenlo sigkeit sicherlich nicht zuge lassen!

INe Seite des Herausgebers Liebe Leserinnen, liebe Leser! Einige Wochen ist es nun her, seit unser Beschäftigungsproblem im Bereich Steyr gelöst wurde. Aber noch immer versucht eine kleine Gruppe von Medienmitarbeitern unser Unternehmen - unsere Existenzgrundlage - öffentlich zu diskreditieren. Trotz unzähliger Zeitungsberichte über unsere mittel- und langfristige Geschäftspolitik ignorieren manche die Tatsache, daß unser Unternehmen seit langem Unternehmenskonzepte hat und entsprechend diesen Anstrengungen unternommen werden, alle Sparten des Unternehmens unabhängig voneinanderzu gewinnbringenden Profit-Centers zu entwickeln. Trotz Pressetag in Graz und Steyr, trotz Produktdemonstration und Zusendungen nehmen einige wenige Kritiker unser computerunterstützte Fertigung (CAE, siehe Seite 12) und computerunterstützte Konstruktion (CAD) einfach nicht zur Kenntnis. Auch Einladungen zu Informationsveranstaltungen werden von diesen wenigen nicht angenommen - Auftragsschreiber und selbsternannte Experten wissen eben alles besser. Unsere weltweit gegen die schärfste Konkurrenz errungenen Erfolge gegen China und Saudi Arabien zählen für die ewigen Besserwisser nicht. Die Entwicklung und Markteinführung des Kippmastseilkranes KSK 16 und der Arbeitsmaschine 8300 werden von diesen Leuten ebensowenig beachtet, wie das Trägerfahrzeug TK83. Auch unsere erfolgreiche Österreichbus-Reihe wird von diesen selbsternannten Experten nicht anerkannt. Die von der Fahrzeugindustrie so beachtete Umstrukturierung unseres Werkes in Graz-Thondorf von Zwei- auf Vierradproduktion innerhalb kurzer Zeit beeindruckt unsere Kritiker anscheinend nicht. »Die brauchen eben alternative Produkte«, sagen sie trotzdem und man gewinnt den Eindruck, sie verwenden das Wort >alternativ< so gerne, weil sie sich selbst so sehen. Einer macht uns öffentlich Vorwürfe, wenn wir liefern, aber auch wenn wir nicht alles liefern, was Geschäftemacher von uns verlangen: Flauptsache ist, er selbst hat seine Profilierung. Sie, liebe Kollegin, lieber Kollege, fragen sich zurecht: Woher aber beziehen diese Schreiber ihre Informationen, die sie in Flalbwahrheiten ummünzen? Es ist nicht auszuschließen, daß Kolleginnen und Kollegen, die den Zeitungsmitarbeitern in bester Absicht Auskunft geben, als Informationsquelle verwendet werden. Lesen Sie bitte über »Alternativprodukte« auf Seite 19. 1/84 Inhatt PRODUKTE DER SDP: STEYR-HANDEEUERWAEEEN 7 AUE INS NEUE TRAKTOR-VERKAUFSJAHRI 8 M-1-M0T0R: LIZENZHERSTELLUNG IN BULGARIEN? 10 UNFALLVERHÜTUNG: WISSEN IST NICHT GENUG! 13 OBERVOLTA 14 KEZ-STATISTIK: DAS JAHR DER REKORDE 16 STEYR-EORSTGERÄTE; OPTIMALE WALDSCHONUNG 18 MITARBEITEREÖRDERUNGSSYSTEM NEU ORGANISIERT 19 DAS »ALTERNATIVPRODUKT«: MIT SCHLAGWORTEN IST NIEMANDEM GEHOLFEN! aMuell im betrieb MONATSMAGAZIN FÜR DIE MITARBEITER DER STEYR-DAIMLER-PUCH AG. Medieninhaber. Herausgeber. Verleger und Produktion Steyr-Daimler-Püch AG.. A-lOlO Wien. Kärntner Ring 7 Einzelpreis: öS 10.- (Für Mitarbeiter der SDP-AG wird dieser Betrag von der Konzernleitung subventioniert.) Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Achim Weber Gesamtredaktion: Dr. Andreas Zeiner Berichte aus Steyr: Franz Baumann Herstellung: Carl Ueberreuter Druck und Verlag M. Salzer Aktiengesellschaft. 2100 Korneuburg. Industriestr. 1 Telefon 02262/20 710 YerbandOsterreidiisditr ZellanqsheraDSoeher und zeltuogsverleoer Aallage hoofroiilert NormalprOfono VerOffenllldit im HANDBUCH DER PRESSE

Steyr-Daimler-Puch AG DAS ERSTE GEBO SIEYR-HAM» Waren es im vergangenen Jahrhundert die berühmten Werndl-Scheibenstutzen im Kaliber 11,15 Millimeter, so be gründen seit 1903 die Original Mannl icher-Schönauer-Jagdrepetierer das Image unserer Handfeuerwaffen-Produktion. Auch im letzten Viertel des vergangenen Jahrhunderts wurden von der Jägerschaft Repetiergewehre verwendetdoch handelte es sich dabei um den speziellen Gegeben heiten angepaßte Militärmo delle. Der erste allein auf die Bedürfnisse der Jagd abge stimmte Repetierer erblickte in unseren Fertigungsstätten >das Licht der Welte der Original-Mannlicher-Schönauer. Er sollte sich nicht weniger als 68 Jahre auf dem Markt halten können. Insbesondere in der Ganzschafts-Ausführung - der Schaft ist hier bis zur Mün dung vorgezogen - wurde die Waffe bereits vor dem ersten Weltkrieg in die ganze Welt verkauft. Heute hat sich in der ganzen Welt die Gewohnheit eingebürgert, solche soge nannten Stutzen als »Mannlicher-Style« zu bezeichnen - egal, ob das Modell von unse rem Konzern erzeugt wurde oder nicht. Doch soll der Ge schichte nicht vorgegriffen werden: Von allen Produkten der Steyr-DaimlerPuch AG weisen sicherlich die Jagd- und Sportwaffen die größte Tradition auf: Seit nicht weniger als 120 Jahren werden in der Stadt Steyr Handfeuerwaffen gefertigt. Entsprechend groß ist das Ansehen, das unsere Produkte unter der Jägerschaft und den Sportschützen genießen. Doch wie in jeder Sparte weist auch der Markt für Schußwaffen seine speziellen Probleme auf, die es zu lösen gilt, soll ein Weiterbe stehen nicht nur dieser einen Sparte, son dern des Gesamtgefüges gesichert wer den. Korrosionsfreiheit, Gewichtser sparnis, Qualitätsverbesserung und nicht zuletzt Kostenerspar nis. Auch Präzisionsstahlguß fand mit der Einführung der neuen Modellreihen Eingang in den Jagdwaffenbau. Feinguß er möglicht die Reduktion der spanabhebenden Operationen und auch dadurch eine Sen kung der Fertigungskosten. Der Marktführer Der Steyr-Mannlicher-Jagdschlußgang und im Trommel magazin sowie der hundert prozentigen Funktionssicher heit und der perfekten Bear beitung sowohl der Holz— als auch der Stahlteile. 1971 wurde das Modell aufge lassen, was eine Welle des Be dauerns der Jägerschaft in der ganzen Welt auslöste. Doch der Mannlicher Schönauer spiegelte die Technologie der Jahrhundertwende: Seine Her stellung wurde geprägt durch sehr große Aufwendigkeit, die bedingt durch die damals sehr niedrigen Löhne zur damali gen Zeit eine nur geringe Rolle bezüglich des Verkaufspreises Steyr-Mannlicher Modell SL in Ganzschaftsausführung mit deut schem Stecher. Um die Jahrhundertwende lebten drei geniale Handfeuer waffen-Konstrukteure, deren Gedanken noch heute die Kon struktion von Hand- und Faust feuerwaffen beeinflussen: Der Deutsche Paul Mauser, der Amerikaner Browning - und Ferdinand Ritter von Mannli cher, dessen Name heute noch Bestandteil unserer Marke »Steyr- Mannlicher« ist. Die Hauptgründe des Welter folges unseres MannlicherSchönauers liegen wohl in dem unerreicht weichen Ver spielte. Aber auch die Jagdge wohnheiten haben sich geän dert: Heutzutage werden aus nahmslos Zielfernrohre ver wendet, während der Mannli cher- Schönauer für den Schuß über Kimme und Korn konzipiert war. Die Nachfolgemodelle Die Nachfolger des Original Mannlicher Schönauers sind Steyr-MannHcher-Luxus Modell M mit Kombiabzug mit aufgesetztem (mittel) In Halbschaftsaustuhrung Zielfernrohr. die Waffenreihen Steyr-Mannlicher und Steyr-Mannlicher Luxus. In diese Modelle fanden sämt liche Errungenschaften der modernen Waffentechnik Ein gang. So wird der Lauf nicht mehr gezogen, sondern kalt geschmiedet, das heißt ge hämmert. Dieser gehämmerte Lauf setzt neue, früher uner reichbare Präzisionsmaßstäbe. Erstmals wurden bei der Waf fenreihe Steyr Mannlicher hochwertige Chemiewerk stoffe im Jagdwaffenbau einge setzt. Das erbringt ein Plus an repetierer ist heute in allen europäischen Märkten Markt führer- eine Tatsache, die nicht nur unsere Werksange hörigen, sondern auch die ge samte österreichische JägerSchaft mit großer Genugtuun;^ erfüllt. Doch wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten. An dieser Stelle sollen die Probleme der SteyrJagdwaffen nicht verschwie gen werden: Die Steyr-Jagdrepetierer werden - durch die Angebotsvielfalt der Konkur renz gezwungen - in nicht we niger als fünfundzwanzig ver-

ST PRÄZISION Steyr-Daimler-Puch AG schiedenen Kalibern herge stellt! Vom kleinsten Kaliber .222 Rem. (das bedeutet 0,222 Zoll Lauf-Innendurchmesser, im metrischen System ent spricht das 5,6 Millimeter), das für die Jagd auf Wild von der Größe eines Fuchses verwen det wird, bis zum größten Kali ber .458 Win.Mag. für die Großwildjagd auf Elefant, Büf fel oder Nashorn. Erweitert wird darüber hinaus die Angebotspalette durch die verschiedenen Schaftausfüh rungen wie Halb- und Ganz- *shaft sowie die verschiede- ,,en Abzugsysteme wie >deutscher Stecher<, Flintenabzug oder Kombiabzug. Diese Modellvielfalt läßt eine kostengünstige Fertigung nicht zu und bringt uns auf dem Markt unter erheblichen Kostendruck. Aber nicht nur die Herstellung selbst erfährt durch diese Vielfalt eine mas sive Verteuerung - auch das Fertigwarenlager an der Erzeu gungsstätte sowie die Lager bei Groß- und Detailhandels firmen provozieren eine ver stärkte Kapitalbindung. Be trachtet man die Vielfalt unse res Angebotes, so wird es ver ständlich, daß kein Großhänd ler - und sei er noch so groß - jjnstande ist, alle Mannlicher lOdelle auf Lager zu halten. Wohl sind sich die Fachleute darüber einig, daß mit vier ver schiedenen Kalibern alle weid männischen Anforderungen zufriedengestellt werden könn ten - mit einem extrem leich ten, einem leichten, einem mittleren und einem schweren Kaliber- doch zwingen die Marktverhältnisse zu einer Überschreitung dieser tatsäch lich notwendigen Grenzen. Hier zeigt sich die Kunst des Verkaufsleiters, das Sortiment immer wieder zu straffen, ohne dabei wesentlich an Marktvolumen einzubüßen. Modernste Ausstattung Als der Steyr-Mannlicher SL (superleicht) im Jahre 1969 auf dem Markt erstmals vorge stellt wurde, da fand er keines wegs nur ungeteilt positive Aufnahme. Das größtenteils konservativ eingestellte Publi kum lehnte zunächst einmal mehr oder weniger vehement die Verwendung von Che miestoffen - und seien sie noch so hochwertig - bei ihren Jagdwaffen ab. Heute stellt sich dieses Problem nicht mehr. Kunststoff ist in allen Branchen Sieger geblieben: Mannlicher Luxus entwickelt. Diese Modelle zeichnen sich durch die Ausstattung mit einem dreischüssigen ReihenWechselmagazin aus Stahl aus. Das verteuert wohl das Modell, doch gelingt es da durch, nicht nur denjenigen Kunden mit Abneigung gegen Plastikteile ein passendes An gebot zu erstellen, sondern auch all denjenigen Kunden, schützen dar, sondern wird auch von Militär und Exekutive verwendet - etwa bei der Ter rorbekämpfung. Unglaubliche Präzision Unsere Präzisionsgarantie für das Modell Steyr- Mannlicher Sport lautet: Bei zehn Schuß Mitten in Steyr befindet sich das Denkmal, mit dem der Gründer unseres Konzernes, Josef Werndi, für seine Verdienste um die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Steyr geehrt wird. die Kunden sind mit Plastikarti keln jeder Art vertraut, haben auf allen möglichen Gebieten Erfahrungen mit den Vorteilen von Kunststoffen sammeln können und dementsprechend die letzten Vorbehalte abge baut. Diese Entwicklung vollzog sich auf den verschiedenen Märk ten unterschiedlich rasch. Und besonders verwundert, wenn man die Rolle der USA in der Geschichte des menschlichen Fortschritts betrachtet, daß die amerikanischen Käufer diesem Fortschritt den hartnäckigsten Widerstand entgegensetzten! Um aber auch solche Kunden zufriedenstellen zu können, wurde die Waffenreihe Steyrdie Wert auf besondere Exklu sivität legen. Führend im Sport: Steyr-Mannlicher Eine primär nicht für die Jagd venA/endete, sondern für die sportliche Betätigung konzi pierte Waffe stellt das Modell Steyr-Mannlicher Modell Sport dar. Diese Büchse wird in den Kalibern .308 Win. und .243 Win. angeboten und zeichnet sich durch eine kaum überbietbare Präzision aus. Der Steyr-Mannlicher Modell Sport stellt daher das >ldealmodelk nicht nur für Sport auf 300 Meter beträgt der Streukreisdurchmesser nicht mehr als neun Zentimeter. Sol che Resultate können selbst verständlich nur von einem hen/orragenden Schützen mit erstklassiger Munition erzielt werden - aber in erster Linie muß die Waffe selbst mit einer ans Unglaubliche grenzenden Präzision konstruiert und ge baut sein. Kein Wunder daher, daß auf dem gesamten Welt markt kein Mitbewerber eine ähnliche Garantie abzugeben vermag. Eine >Schwester< des SteyrMannlicher Sport ist das Steyr-Mannlicher Modell Match Uli (Uli = Union Inter national de Tir). Diese Waffe

Steyr-Daimler-Puch AG Der »Mannlicher« gelangte 1982 erstmals auf den Markt und errang gleich vorweg den Designpreis des Bundesministeriums für Han del, Gewerbe und Industrie. Verwendung findet dieses Mo dell insbesondere bei den Match-Schützen im 300-Meter-Armee-Gewehr-Wettbewerb sowie im Militärischen Fünfkampf. Naturgemäß stellt dieses Modell kein Massen produkt dar, sondern ein nur in geringen Stückzahlen absetz bares Prestige- Produkt. Sporterfolge Mannlicher für SteyrMit dem Vorgängermodell Steyr- Mannlicher Match konnte nicht nur der Weltre kord im Schießbewerb des militärischen Fünfkampfes er zielt werden, es gelang weiters auch, fünfmal en suite die Weltmeisterschaft in dieser Disziplin zu gewinnen. Es ver steht sich, daß derartige Er folge durch ihre massive werbliche Auswertung zur heutigen Position der Steyr- Mannlicher-Gewehre nicht unerheb lich beigetragen haben. Faustfeuerwaffen mit Tradition Auch auf dem Sektor der Faustfeuerwaffen - Pistolen und Revolver - kann die SteyrDaimler-Puch AG auf große Tradition hinweisen. Es sei nur an den Steyr-Trommelrevolver Modell 1893 und die Mannlicher-Pistole Modell 1905 erin nert. In der Zwischenkriegszeit wurde die Steyr Kipplaufpi stole System N. Pieper in den Kalibern 6,35 und 7,65 gefer tigt und sowohl die österrei chische Exekutive als auch der Zivilmarkt damit beliefert. Pi stolen dieses Kalibers sind auch heute noch bei der öster reichischen Polizei eingeführt und wegen des vergleichs weise geringen Gewichtes ge achtet, Mittlerweile hat sich je doch die Ansicht durchgesetzt, daß eine Umstellung auf ein Kaliber mit »mannstoppender Wirkung« wünschenswert sei. Die neue Steyr Pistole Mo dell GB, die 1982 auf dem Markt eingeführt wurde, ist aus diesem Grunde für das Ka liber 9 mm Parabellum (9x19) eingerichtet. Qualität durcli Präzision Das Kaliber 9 mm hat sich weltweit durchgesetzt und so gar die Behörden der Vereinig ten Staaten - bisher ganz auf schwere Revolver einge schworen -wollen nun eine Umstellung auf Pistolen im Ka liber 9 mm Parabellum durch führen. Die Steyr Pistole GB erweist sich als eine optimal kon struierte Faustfeuerwaffe, die sich durch ein völlig neuarti ges Prinzip von den Mitbewer bern auf dem Markt abhebt: Den gasgebremsten Masse verschluß. GB ist die Abkür zung für >Gasbremse< bezie hungsweise )gas delayed blowbackr. Die Gasbremse er möglicht es, mit extrem gerin gem Massegewicht auszu kommen, außerdem vermin dert dieses Prinzip den Rück stoß beträchtlich. Ein >lm Ziel bleiben< bei der Abgabe meh rerer Schüsse ist dadurch be günstigt. Außerdem paßt sich die Pistole automatisch der verwendeten Munition an - nach der Formel »starke Munition = viel Gas = große Bremswirkung, schwache Munition = wenig Gas = geringe Bremswir kung« Auch die anderen in diese Konstruktion einfließenden Neuerungen bieten entschei dende Vorteile für den Schüt zen: Die Pistole verfügt nicht mehr über eine manuell zu be dienende Sicherung: Die Pi stole wird geladen, jedoch ent spannt getragen. Ist eine ra sche Schußabgabe erforderDie Revolution unter den Faustfeuerwaffen: Steyr Selbstladepistole Modell GB im Kaliber 9 mm Parabellum. lieh, so muß nicht mehr ent sichert werden. Bei jedem wei teren Schuß bleibt die Steyr GB bereits gespannt, sodaß nur noch ein leichter Druck am Abzug genügt, um den Schuß auszulösen. Solcherart werden die Vorteile von Pistole und Revolver in optimaler Weise miteinander verbunden. Für die Sicherheit sorgt eine in nenliegende automatische Fallsicherung, sollte die Waffe einmal in geladenem Zustand herabfallen. Wolken am Horizont Alle die genannten Faktoren bilden den Grundstock für die Beliebtheit der Steyr GB insbe sondere auf dem Zivilmarkt. Doch ein Bericht über Steyr Jagd- und Sportwaffen wäre heutzutage unaktuell, würde man den Hinweis auf ein ganz spezielles Problem verabsäu men, mit dem sich die Sparte Handfeuerwaffen mehr und mehr konfrontiert sieht: Die Anhänger einseitiger Abrü stung. Manche Gruppen alternativer Österreicher wenden sich nicht nur immer vehementer gegen den Bau von Kraftwer ken oder gegen fortschreiten des Wirtschaftswachstum, sondern auch insbesondere gegen die Erzeugung von Waf fen in der westlichen Welt. Doch manche fragen sich an gesichts der militärischen Si tuation in Mittleuropa, ob diese Gedanken konform mit der Realität gehen können. Constantin BREITENFELD Sein Design ist prämiert, seine Präzision unerreicht: Steyr-Mannlicher Match UI.T

AUF INS TRAKTOR-VERKAUFSJAHR 1984! Die Welchen wurden in Schladming gestellt Etwa achthundert Partner unseres Konzernes trafen vor kurzem in Schladming zusammen: Fachvorträge unserer Experten brachten neue Erkenntnisse, zukunftsorientierte Referate wurden von AufsichtsratsPräsident Dr. Hannes An drosch, Konzern-GD Malza cher sowie GDStv. Feichtinger gehalten. Vorweg sei festgestellt: St. Pe trus meinte es gut mit uns und unseren Handelspartnernl ,^eim internationalen Steyrartnertreffen in Schladming, an dem einige hundert Partner unseres Konzernes aus dem In- und Ausland teilnahmen, präsentierte sich der Tagungs ort in märchenhafter Winter landschaft, ohne eine einzige Wolke am Himmel. Wichtiger als diese ausgezeichneten äu ßeren Bedingungen war aber der Teamgeist zwischen Gä sten und Veranstaltern. Unsere Gäste sind aus jähre- und jahr zehntelanger Erfahrung Fach leute auf dem Gebiet der Trak toren- und Landmaschinen technik. Dennoch waren sie überrascht davon, wie viel Neues in Theorie und Praxis ihnen die leitenden Herren un serer Sparte Traktoren und Landmaschinen zu bieten hat ten. Unsere Mitarbeiter in Verkauf und Kundendienst hatten be reits bei den Vorbereitungen ganze Arbeit geleistet: Die Re ferate waren kurz und prä gnant, sodaß niemals die bei Tagungen so gefürchtete Lan geweile aufkommen konnte. Unsere Partner waren ebenso wie wir selbst von Anfang an darüber einig, daß 1984 trotz aller technischer Perfektion un serer Produkte ein überaus harter Kampf um jede abge setzte Einheit bevorsteht. Es wird mehr denn je zu langwie rigen Verhandlungen und komplizierten technischen Ge sprächen kommen - nicht nur unsere Produkte, sondern die gesamte Landwirtschaft be treffend. Daraus resultiert als eines der Hauptanliegen unserer Ta gung, unseren Partnern das nötige »geistige Rüstzeug« - die neuesten Informationen für den Kampf um den Absatz un serer Erzeugnisse - mitzuge ben. Die Informationen an unsere Partner kamen aus erster Hand: Als Referenten stand die gesamte Führungsmann schaft unserer Traktoren- und Landmaschinensparte zur Ver fügung. Dazu als Spezialist für Motoren Dir.Stv. Dr. Lettner sowie für die Forschungsabtei lung Ging. Dr. Krisper. Über unseren Konzern informierten GD H. Michael Malzacher, GDStv. Johan J. Feichtinger und Dir.Stv. Leopold Krenn. Für ein Referat über »verbes serte Verkaufsergebnisse in einem härter gewordenen Markt« konnte der internatio nal anerkannte Verkaufstrainer MS»»*" J Unsere Traktorenpalette wurde vor der Dachstein-Tauernhalle - dem Zentrum unserer Tagung in Schladming - aufgestellt. So blieb die Technik nicht auf die Theorie beschränkt. Das Tagungspräsidium: GD Malzacher, Aufsichtsratsvorsitzender An drosch, GDStv Feichtinger sowie DirStv. Leopold Krenn und Ing. Ger hard Krenn (v.l.n.r.) In der Pause wurde nicht nur der 8075er fachmännisch begutach tet.. . Jan Wage gewonnen werden; Dir. Dipl.Ing. Dr. Maierhofer von der Oberösterreichischen Landwirtschaftskammer brachte neueste Erkenntnisse auf dem Gebiet der Landwirt schaft ein. Binnen kürzester Zeit gelang es den Referenten, engen Kontakt zu dem fachkundigen . Publikum zu knüpfen: In den Vortragspausen waren sie um ringt von Interessenten, die noch zusätzliche und detail lierte Informationen suchten. Stürmischen Beifall erntete GD Malzacher, der in seinen Ausführungen auch unsere Beziehungen zur Volksrepublik China erläuterte und auf unse ren Erfolg in diesem Hoff nungsland hinwies. Unsere Handelspartner haben ganz richtig erkannt, welch große Bedeutung dieser Abschlußwenngleich er nicht in der sie direkt betreffenden Sparte er zielt wurde - auch für den Ver trieb unserer landwirtschaftsbezogenen Erzeugnisse hat: Unseren Produkten geht ein traditionell guter Ruf voraus - seit dem Abschluß unseres China-Vertrages ist er aber noch bedeutend gestiegen. Höchst interessiert verfolgten die Teilnehmer das mit Span nung erwartete Referat von Creditanstalt-Generaldirektor Dr. Hannes Androsch. Der er fahrene Finanzmanager analy sierte mit der ihm eigenen Prä zision die Stellung und Ent wicklung der Industrie sowohl in Österreich als auch welt weit. Erzeigte Schwachpunkte und Probleme, zugleich aber auch Möglichkeiten zur Pro blemlösung und zur Ausmer zung von Schwachstellen. Es wäre aber allzu schade ge wesen, die herrlichen Tage in Schladming allein in Tagungs räumen zu verbringen: So prä sentierten unsere Gebietsver kaufsleiter auch ein zünftiges Sportprogramm mit Langlauf und Eisstockschießen. Mit den neuesten Erkenntnis sen aus Technik, Landwirt schaft und Finanzierungsme thodik ausgestattet, gehen nun unsere Partner mit Voll dampf ins Traktorverkaufsjahr 1984.

AUSWEITUNG DER ZUSAMMENARBEIT MIT BALCANCAR M-1-Motor: Lizenzherstellung in Bulgarien? Im Trubel der Pressemeldun gen der vergangenen Zeit eher untergegangen ist die Meldung, daß Bulgarien nach Abschluß eines Lizenzvertraiges betreffend unse ren »Österreichbus« auch Interesse an einer Lizenz herstellung unseres Diesel motors »M-1« zeigt. Unsere Geschäftsbeziehungen zu Bulgarien haben eine Wei terung erfahren: Die Firma Balkancar, die unseren Öster reichbus in Lizenz herstellen wird, möchte nunmehr auch auf dem Gebiet des Dieselmo tors »M-1« mit Steyr-DaimlerPuch zusammenarbeiten. Als erster formaler Schritt für ein gemeinsames Bemühen wurde bereits Ende des ver gangenen Jahres in Sofia eine Rahmenvereinbarung betref fend den M-1 -Motor abge schlossen: Seitens der Firma Balcancar unterzeichnete Prä sident Nikolai Georgiev, unser Konzern wurde durch VD Dkfm. Alfred Herzig vertre ten. Durch diese Vereinbarung wird von Balcancar und SteyrDaimler-Puch die Absicht do kumentiert, bei der Weiterent wicklung und Fertigung des Motors »M-1« zusammenzuar beiten. Ziel der Bestrebungen soll es sein, die von Balkancar benötigten Dreizylinder- und Vierzylinderversionen des M-1 in den entsprechenden AusZu schade zum Aufessen: Der Traktor aus Zuckerwerk für den schei denden Zentralbetriebsratsobmann Hans Heigl. ZBRO. HEIGLUND GING. WEIDINGER . . . ... im Ruhestand Anläßlich seines Abschiedes .von Steyr-Daimler-Puch stand Hans Heigl-jahrelang Be triebsrat und Zentralbetriebs ratsobmann - im Mittelpunkt zahlreicher Ehrungen. Auch GD Malzacher verabschiedete sich von unserem verdienten Mitarbeiter mit herzlichen Worten. Das attraktivste Abschiedsge schenk brachten Kolleginnen und Kollegen aus dem Werk St. Valentin: Der »süßeste Traktor der Welt« ist eine Nachbildung unseres schwer sten Traktors, des Modells Steyr8170a, in Zucker, Marzi pan und Schokolade. Nach 35jähriger Dienstzeit bei Steyr-Daimler-Puch ging nun mehr der Chefkonstrukteur un serer Lkw-Sparte in den ver dienten Ruhestand: Ging. Jo sef Weidinger. In einer kleinen Abschiedsfeier würdigten Bereichsleiter GDStv. Feichtinger, ■Dir. Feizimayr sowie Personal leiter Dr. Fröhlich die großen Verdienste des scheidenden Chefkonstrukteurs für unser Hauptwerk. Als Abschiedsge schenk überreichte GDStv. Dipl.Ing. Feichtinger dem Kol legen ein Modell eines der Lkw, an dessen Entwicklung Ging. Weidinger selbst füh rend beteiligt war. führungen gemeinsam zu ent wickeln und sodann in Bulga rien zu fertigen. Dabei ist an eine Stückzahl von über 100 000 Einheiten pro Jahr ge dacht. Neben der Know-howÜbertragung wird auch eine Lieferung von Komponenten durch Steyr-Daimler-Puch an Balkancar ins Auge gefaßt. Die Unterzeichnung dieses Rahmenvertrages kommt nicht ganz überraschend: Bereits zu Beginn der Verhandlungen über den Lizenzvertrag unse res Österreichbusses wurde unser bulgarischer Partner auf den Dieselmotor aufmerksam, der in unserem Werk Steyr entwickelt wird. In der Folge konnten sich die bulgarischen Experten des Motorenbaues sowie die verantwortlichen Führungskräfte bei Probefahr ten mit verschiedenen Prototy penfahrzeugen von den unge wöhnlichen Qualitäten unse res Direkteinspritz-Diesel-Monoblock-Motors überzeugen und sich daran begeistern. Der daraufhin abgeschlossene - zunächst noch allgemein ge haltene- Rahmenvertrag sieht vor, daß bereits in absehbarer Zukunft die Verhandlungen für ein detailliertes und konkretes Vertragswerk beginnen sollen. Durch die geplante Koopera tion auf dem Gebiet des M-1 nimmt die Zusammenarbeit unseres Unternehmens mit der bulgarischen Firma Bal kancar sehr umfassende Züge an. Der Einsatz des Motors M-1 wird sowohl für Personen^ kraftwagen als auch LeichtLkw und Traktoren sowie für sonstige Industrie-Anwendun gen eoA/ogen. Der Absatz soll einen Großteil des ComeconRaumes umfassen. Die in Bul garien zu errichtenden Ferti gungsanlagen sollen unter An wendung des von Steyr-Daim ler-Puch zur Verfügung gestell ten Know-hows geschaffen werden. H. P. GRYKSA AUS UNSEREM GÄSTEBUCH Österreichische Bundesregierung In ernster Stunde besuchten Bundeskanzler Dr. Fred Sinowatz und Vizekanzler Dr. Nor bert Steger unsere Fertigungs betriebe in Steyr. In Rundgän gen durch Büros und Werks hallen überzeugten sich die Regierungsmitglieder von der Leistungsfähigkeit unserer Ein richtungen und nutzten die Ge legenheit, mit unseren Mitar beitern in Kontakt zu treten. Selbstverständlich standen auch ausführliche Gespräche der Regierungschefs mit den Herren unseres Vorstandes auf dem Programm, in denen die derzeitige Situation be sprochen wurde, was Auf tragslage und Beschäftigungs situation betrifft-die in der Zwischenzeit durch die Me dien in der Öffentlichkeit be kannt gewordenen Ergebnisse sind in diesen Gesprächen er arbeitet worden. Der ganze Ernst der Lage zum Jahresbeginn spricht aus diesen Ge sichtern: GDStv. Feichtinger, GD Malzacher, Bundeskanzler Sinowatzu

EINE ABTEILUNG STELLT SICH VOR: »Steyr-Festigkeit« In der Technik unterteilt man in »praktische« und »theoretische Festigkeit«. Bisher lagen die Vorteile der praktischen Untersuchung darin, daß auch solche Wir kungen auf der Teststrecke festgestellt wurden, die sich einer Berechnung durch die Komplexität der Vorgänge entzogen. Der Nachteil; Von der Fertigung eines Proto typs bis zur Absolvierung von Testfahrten läuft eine Reihe von Kosten an. Nun hat die moderne Technik es öglich gemacht, solche I estreihen bereits auf dem Prüfstand oder gar auf dem Bildschirm zu simulieren. Steyr-Daimler-Puch ist auch bei dieser Entwicklung von Anfang an mit dabei. Im internationalen Konkurrenz kampf können sich bereits seit langem nur mehr Unterneh men durchsetzen, die zur Ent wicklung neuer Produkte mo dernste technische Methoden zum Einsatz bringen. Steyr-Daimler-Puch war be reits >von Anfang an< bemüht, Immer die besten Technolo gien in den Dienst der Kunden zu stellen: Rechner für die Prüfstandssteuerung und *Meßdatenverarbeitung wer- .an - zur Steigerung der Effek tivität und zur Bewältigung der zunehmenden Entwicklungs aufgaben in der Forschungs abteilung - bereits seit einer Reihe von Jahren eingesetzt. In der technischen Berech nung hielt der Computer be reits vor eineinhalb Jahrzehn ten Einzug. Seit diesem Zeitpunkt fand selbstverständlich eine stetige Weiterentwicklung von Pro grammen, Methoden und An lagen statt. Auch unser Kon zern konnte im Zuge dieser Entwicklung leistungsfähige Programmpakete zukaufen und vorhandene Prüfanlagen beträchtlich erweitern, ein re ger Programmtausch mit Indu strieabteilungen und Hoch schulinstituten setzte ein. Gegenwärtig weist die For schungsabteilung einen be achtlich hohen Standard auf: bedingt durch die hohen For derungen und Zielvorgaben der Entwicklungsabteilungen. Von Seiten der involvierten Universitätsinstitute - mit de nen eine enge Zusammenar beit betrieben wird - wird in diesem Zusammenhang im mer wieder vor allem das hohe Niveau und der richtungswei sende Know-how-Vorsprung auf dem Gebiet von Berech nung, Festigkeits- und Schwingungsanalyse hervor gehoben. Die Entwicklungsabteilungen fordern bereits in einem sehr frühen Entwicklungsstadium Aussagen über Bauteilsicher heit und Lebensdauer, um so mehrere Varianten auf die op timale Problemlösung zu ana lysieren. So kann es etwa zu der Forderung kommen, ein neues Fahrerhaus bereits im Labor mit den Beanspruchun gen der Fahrpraxis zu konfron tieren. Die Erfahrungen, Methoden und Anlagen, die für eine sol che Aufgabe in der Festig keitsprüfung zur Verfügung -r Tp r-iP-PIPf r, TD'', -'AJWWEh] Dtl.-CCLE'L Pi.'f! -PEMFirC So spart man teure Versuchsfahrten: Mateha/beanspruchungen kön nen im Fahrerhausprüfstand perfekt nachgeahmt werden. So zeichnet der Computer das Strukturmodell eines Schwenklagers. Die verschieden starken Beanspruchungen sind durch verschieden dunkle Grautöne angedeutet. stehen, werden jedoch von al len Konzernbetrieben genützt. Auch Aufträge von Fremdfir men werden von der Festig keitsabteilung zur größten Zu friedenheit der jeweiligen Auf traggeber durchgeführt. Die Zahl der Folgeaufträge zufrie dener Kunden spricht hier eine deutliche Sprache. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt reicht die Kapazität gar nicht aus, um alle angebotenen Auf träge annehmen zu können. Es bleibt jedoch der Faktor beste hen, daß mit Hilfe konzernaler und externer Aufträge die vor handenen Anlagen und Prüf programme optimal genutzt und auf dem neuesten Stand gehalten werden können. Im Testbereich »theoretische Festigkeit« stehen den Mitar beitern leistungsfähige »FiniteElemente-Programme« zur Dehnungs-, Spannungs- und Schwingungsberechnung zur Verfügung. Für die Auslotung der »experimentellen Festig keit« besitzt die Festigkeitsab teilung eine prozessrechnerge steuerte Hydropulsanlage, Re sonanzprüfstände, ein um fangreiches Sortiment an Meß- und Prüfgeräten sowie die entsprechenden Klassier programme. Mit Hilfe der Finite-ElementeMethode werden aufwendige Spannungs- und Schwin gungsberechnungen durchge führt und Bauteile optimiert. Komplexe Bauteile wie Rah men, Fahrerhaus, Achsen oder Kühler werden auf der Hydro pulsanlage Betriebsfestigkeits untersuchungen unterzogen. Zur Gesamtbeurteilung des Fahrzeuges ist eine Prüf strecke mit den international genormten Hindernissen er forderlich: Die Überprüfung der Funktionserfüllung erfolgt auf Teststrecken mit Schlag loch-, Büttel-, Sinus-,VenA/indungs-, Belgisch-Block-, Knüppeldamm und Schotter bettkurs. Dabei werden an be stimmten Punkten des Fahr zeuges die auftretenden Be schleunigungen, Beanspru chungen und Verwindungen gemessen und auf Magnet band aufgezeichnet. Nur der intensive Einsatz mo dernster Hilfsmittel ermöglicht es, Schwachstellen bereits in den frühesten Stadien einer Neuentwicklung aufzuspüren. Dadurch wird nicht nur Zeit gewonnen - es können auch sehr hohe Fertigungs- und Versuchskosten für Prototypen wesentlich reduziert werden. Das erfreuliche Ergebnis: Neu entwickelte Produkte werden gleichzeitig besser und ver gleichsweise billiger. Vor kurzer Zeit konnte die Lei stungsfähigkeit unserer Festig keitsabteilung anläßlich des »2. Österreichischen Kollo quiums für experimentelle Dehnungs-und Spannungs analyse« unter Beweis gestellt werden: War doch unsere Fe stigkeitsprüfung gleich mit drei Vorträgen in dieser Veran staltung des Österreichischen Ingenieur- und'Architektenver eins vertreten. Das Hauptziel dieser unter der Leitung von Dr. Krisper und Dipl.Ing. Schuch abgehaltenen Tagung war eine österreich weite Standortbestimmung auf dem Gebiet der Deh nungs- und Spannungsana lyse sowie die Förderung des Kontaktes zwischen Industrie und Universitäten. »aktuell im betrieb« möchte seinen Lesern in der nächsten Ausgabe die wesentlichsten Aspekte der drei Vortragenden unseres Konzernes in kurzen Auszügen vorstellen, um die Vielseitigkeit unserer Festig keitsabteilung zu demonstrie ren.

10 Ä TRADITIONELLE SCHIMEISTERSCHAFT VON STEYR WÄLZLAGER Der Kugellagerlauf 1984 Bei herrlichem Sonnenschein und besten Schneeverhältnis sen veranstaltete der Arbeiter betriebsrat von Stevr Wälzla ger Ende Januar den traditio nellen Kugellager-Riesentorlauf auf der Bärenalm in Hin terstoder. Neunundneunzig Kolleginnen und Kollegen fan den sich am Start ein. Bei der am späten Nachmittag stattgefundenen Siegerehrung im Rahmen eines gemütlichen Beisammenseins waren unter anderem seitens der Firmen leitung Spartenleiter Dir. Dipl.Ing. Dr. Hryzak, Dir.Stv. Ing. Stroehmann, Produktions leiter Dipl.Ing. Dr. Matauschek und Kfm.Leiter-Stv. Dkfm. Ing. Zeilinger anwesend. Weiters kamen auch Nationalratsabge ordneter BRO Leithenmayr und ZBRO Heigl zur Siegereh rung ins Volksheim Neuzeug. Die Sieger wurden von NR BRO Leithenmayr, ZBRO Heigl, BROStv. Vor hauer sowie Spartenleiter Dir. Hryzak ausgezeichnet; Schülerinnen bis zehn Jahre: 1. Sandra Traunfellner 2. Irene Rohrhofer 3. Bettina Bürstmayr Schüler bis zehn Jahre: 1. Rene Kattner 2. Rene Hofer-Hörndler 3. Dietmar Großalber Schülerinnen über zehn Jahre: 1. Ute Seybold 2. Michaela Großauer 3. Ingrid Ahorner Schüler über zehn Jahre: 1. Harald Gschnaidtner 2. Harald Ostermann 3. Andreas Radispöck Damen: 1. Grete Mooshammer 2. Maria Heilmann 3. Karoline Traunfellner Gäste (Damen): 1. Ingrid Fleischanderl 2. Rosa Vorderwinkler 3. Gertrude Hinterplattner Herren AK I Karl Wild Rudolf Steger Johann Wimmer Herren AK II: 1. Norbert Neumüller 2. Siegfried Bauer 3. Erich Petraschek Herren AK I: 1. Heinrich Stöllnberger 2. Karl Bürstmayr 3. Josef Brandstötter Herren allgemeine Klasse: 1. Josef Schreiner (Tagesbester) 2. Wolfgang Schatzer 3. Otto Leib Die Sieger des diesjährigen Kugellagerlaufes und die zur Siegesfeier erschienenen Gratulanten: v.l.n.r. Im Vordergrund Harald Gschnaidt ner, Rene Kattner, Sandra Traunfellner, Ute Seybold: dahinter Wild, Neumüller, Stöllnberger, Schreiner, Fielschanderl, Dir. Hryzak, BRO Leithenmayr, Mooshammer, ZBRO Heigl, BROStv. Vorhauer. FOLGE 3 Wälznikis Abenteuer Wälzniki ist auf der Erde ge landet, um den Menschen zu helfen, die sich noch ohne jede technische Hilfe plagen müssen: Das Rad ist noch nicht erfunden, es gibt keine Wagen, erst recht keine Flug zeuge. Was wird Wälzniki nun tun? SICHERH »Wissen« is' Jeder Arbeitsunfall ist tra gisch für den Betroffenen. Für den Verunglück ten selbst bedeutet der Vor fall eine wesentliche Be schränkung seines Freiheits raumes: Bettruhe, Gipsver band, Arztbesuche. Ist angesichts all dieser Fakto ren der Gedanke überhaupt zulässig: »Mir wird das schon nicht passieren!« Neben den persönlichen Nachteilen werden die wirt schaftlichen Auswirkungen des Unfallgeschehens vielfaci. noch übersehen oder unter schätzt. Doch Unfälle stören den planmäßigen Fertigungs ablauf. Und jede Störung bringt Verluste an quantitativer und qualitativer Leistung oder erzwingt höhere Aufwendun gen, wenn die Verluste nicht hingenommen werden kön nen. So sind die Folgen von Arbeitsunfällen nicht nur Per sonenschäden, sondern allzu oft materielle Schäden für das Unternehmen. Nicht nur das Vermeiden per sönlichen Leides sollte also bei dem Bemühen um Unfall verhütung im Vordergrund ste hen. Auch die Verantwortung gegenüber den Gesetzen uncj^ Verordnungen sollte nicht die alleinige Motivation bilden, den Schutz aller Beschäftigten vor Gesundheitsschäden und das Vermeiden von unfallarti gen Störungen des geplanten Betriebsablaufes zum Grund satz zu erheben. Gleicherma ßen verpflichtend neben den humanitären und juridischen Gründen müssen auch rein KUOCSaCfcVOLi. W/R?», bCHOM MlireRMFOiT jET! Cflhi RUHil? ? awipe

STECH NIK nicht genug! wirtschaftliche Aspekte sein. Das Erreichen dieser Ziele sollte daher vom Unterneh men mit der gleichen Hartnäkkigkeit und Planmäßigkeit an gestrebt werden. Gleichbedeu tend wie andere Unterneh mensziele, etwa Qualitätsver besserung. Alle im Unternehmen Be schäftigten tragen - wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß-Verpflichtung und Verantwortung für den Arbeit nehmerschutz. Zum Teil erge ben sich diese Verpflichtun gen aus außerbetrieblichen Gesetzen, zum anderen Teil je doch aus dem Auftrag im Be trieb. Neben der Vorgabe von Zielen und der Verantwortung für den Arbeitnehmerschutz sind die organisatorischen Vorausset zungen unbedingte Notwen digkeit: Eingliederung der Si cherheitstechnik in die vorhan denen Betriebsstrukturen. Diese Eingliederung in die be trieblichen Zielsetzungen und Funktionen ist eine der we sentlichsten Voraussetzungen für den Erfolg. Eine weitere Voraussetzung ist das perma nente Engagement der Unter nehmensleitung auf dem Ge biet der Sicherheitstechnik. J«iiJiese Einstellung gilt es allen ührungskräften und über sie allen Mitarbeitern näherzubrin gen. Jeder Mitarbeiter muß den Stellenwert der Sicher heitstechnik im beruflichen Alltag richtig einstufen können - denn: Wenn die Frage der Verantwortlichkeit vor Gericht verhandelt wird, ist es leider zu spät. Josef JILEK UHDlOlS^e D'R., DEk fCRJSCHRnr 0(CH jz-u REGSN "Die MCNÄCHesf Bf^CTEN f^ÖUSCT?. Aus SEHftVENQH STEINEH , srOPFC UND MACHT"ETf t€>PFG' TöiNETiDe-. FüHRWCRice; DUft.CHO.UEI<-TEH D/FS LfVC, UND 008 BEPFtHD SICH BERETTS FOP EMTREPtHTES PPfADSN. TRAUMHAFTE WERBUNG in Buenos Aires Mitten durch Argentiniens Me tropole Buenos Aires führt die breiteste Straße der Welt. Und im Zentrum dieser zweihun dert Meter breiten und drei Ki lometer langen Prachtstraße steht auf dem Dach eines Hochhauses die eindrucks volle Werbung für unsere Steyr-Wälzlager - unüberseh bar für die Insassen der run den Million Kraftwagen, die hier täglich vorüberfluten. Bei Tag wirbt dieses riesige Plakat im strahlenden Sonnen schein für unsere Produkte, für unseren argentinischen Be trieb, die Firma Steyr Huber sowie für unsere zwei größten Kunden in Argentinien; des Nachts wird diese WerbefläZweihundert Meter breit ist die Traumstraße durch Argentiniens Me tropole Buenos Aires - und mitten im Zentrum prangt unübersehbar die Werbeaufschrift für Steyr Wälzlager. ehe von Scheinwerfern ange strahlt. Besonders werbewirksam er wies sich dieser Hinweis auf unsere Steyr-Wälzlager anläß lich der argentinischen Wah len: Drei Millionen Menschen waren hier an Ort und Stelle versammelt, die Kameras des argentinischen Fernsehens waren genau unserem Plakat gegenüber in »Schußposi tion«. Bei jeder Fernsehüber tragung wurde daher automa tisch unsere Werbung nicht nur über ganz Argentinien, sondern darüber hinaus auch in alle Welt verbreitet. Franz MILTNER AUS UNSEREM GÄSTEBUCH Finanzminister Dr. Salcher Im Rahmen der Klausurtagung der österreichischen Bundes regierung in Steyr nutzte Bun desminister Dr. Herbert Sal cher die Gelegenheit, die Pro duktionsstätten von Steyr Wälzlager kennenzulernen. Der Finanzminister wurde von Steyr-Finanzchef VD Dkfm. Herzig, Bürgermeister-Stellver treter Wippersberger als Fi nanzchef der Stadt Steyr, Spar tenleiter Dr. Hryzak sowie lei tenden Herren des Betriebes und des Betriebsrates willkom men geheißen. Nach einer kurzen Information über die Geschichte von Steyr Wälzlager zeigte der Minister großes Interesse an den Zu kunftsvorhaben von Steyr Wälzlager. In diesem Zusam menhang wurde auf das in Bau befindliche Werk zur Wälzlagererzeugung in der Türkei - nicht ohne Stolz - hin gewiesen. Dieses Werk ent steht in der Nähe von Ankara, soll im Endstadium etwa halb so groß sein wie das Werk von Steyr Wälzlager und wird zur Gänze von Steyr-WälzlagerFachleuten geplant. Weiters wurde in Erinnerung gebracht, daß eines der ersten Auslandsprojekte vor mehr als 25 Jahren mit Know-how von Steyr Wälzlager in Indien verwirklicht worden war. Im Verlauf der Werksbesichti gung zeigte Minister Salcher wiederholt sein großes Inter esse durch fachkundige Fra gen und äußerte sich beson ders für neue Technologien aufgeschlossen. Die Belange der Beschäftigten in Büros und Werkshallen stellten für Bun desminister Salcher einen be sonderen Interessenschwer punkt da galt es doch, in der nachfolgenden Klausurtagung nicht zuletzt auch die regiona len Probleme zu behandeln. Letztendlich hinterließ der Be such des Ministers bei den über 1300 Beschäftigten von Steyr Wälzlager den Eindruck, daß ihr in aller Welt anerkann tes Qualitätsprodukt wohl nicht das größte und auffällig ste, nichtsdestoweniger aber ein wichtiges Produkt der Steyr-Daimler-Puch AG ist; lauten doch die Wünsche von Minister Salcher im Gäste buch: »Glück auf, gemeinsam werden wir es schaffen!« Steyr Wälzlager präsentierte Minister Salcher ein Beispiel an zeTfge-" mäßer Konstruktionstechnik: DipUng. Wolfgang Leltneram CADBildschirm, dahinter v.l.n.r. Dr. Hryzak, BM Dr. Salcher, Dipl.Ing. Dr. Matauschek sowie ZBRO Heigl. ■ -'..i 11

VON DER IDEE BIS ZUM PRODUKT Neue Technologien bringen uns den Vorsprung Der zunehmende Konkur renzdruck führt zu einer ständigen Steigerung der Anforderungen an alle Ab teilungen: Produktplanung, -entwicklung und -fertigung. Nur der Einsatz der mo dernsten Technologien ge währleistet, daß wir an der Spitze mithalten können! Der Zeitraum, der sich zwi schen der Geburt einer Idee und der Auslieferung des ferti gen Produktes erstrecken darf, wird durch die wirtschaftlichen Notwendigkeiten immer mehr verkürzt. Auch die Optimie rung einer anforderungsge rechten Qualität ist in weitem Ausmaß notwendig, soll den Mitbewerbern nicht Terrain überlassen werden. Beide For derungen können durch Be schleunigung und Verfeine rung herkömmlicher Technolo gien und Methoden nicht zu friedenstellend gelöst werden. Dasselbe trifft auch auf die Flexibilität zu - einen Faktor, der im Wettbewerb eine im mer größere Bedeutung er langt. Um wesentliche Verbes serungen zu erreichen, müs sen spezielle Techniken ange wendet werden. Computer alded ... Die Technologien, von denen hier die Rede ist, haben ein gemeinsames Namensmerk mal: Sie alle nennen sich »Computer aided . . .«, also rechnerunterstützt. Die geläufigsten dieser Be griffe sind: CAD (Computer aided design = rechnerunterstützte Kon struktion): Flierunter versteht man die Entwicklung techni scher Lösungen mit Hilfe eines Computers, der sämtli che zur Herstellung benötigten Unterlagen und Informationen liefert, wie etwa vollständig vermaßte Fertigungs- und Montagezeichnungen. CAM (Computer aided manufacturing = rechnerunter stützte Fertigung): Hinter die sem Begriff verbirgt sich die Herstellung der Bauteile und Produkte unter Hilfeleistung Rascher als es jeder technische Zeichner vermag, »zaubert« der Com puter einen ganzen Puch-Plnzgauer auf den Bildschirm. Schnitt: Schnitt: C-C SprItZQusste ^nslcht: X r345 1 2\ 51 1 1 Beispiel für ein finite-Elemente-Berechnungsmodell der PinzgauerPlattform: Teile können auf dem Bildschirm konstruiert und von spe ziellen Druckern auf Papier- mit allen Maßangaben - ausgegeben werden. In Zukunft sollen die Daten aber direkt an die Fertigungsma schinen weitergeleitet werden können: Der Computer wird sich direkt mit den NC-Maschinen »unterhalten«. eines Rechners. Diese Hilfe besteht im Aufbereiten und Verteilen von Daten für die Steuerung von Werkzeugma schinen, Meßmaschinen so wie Transport- und Lagerein richtungen und nicht zuletzt der Montageeinrichtungen. Der Einsatz des Rechners in der Fertigungsplanung - etwa zur Arbeitsplanerstellung und Vorkalkulation-wird auch mit der Abkürzung CAP (für Com puter aided planning = rech nerunterstützte Planung) be zeichnet. CAE (Computer aided engineering = rechnerunterstützes In genieurwesen) findet man in der Fachliteratur sowohl für die Kombination von Konstruk tion, technischer Berechnung und Versuchswesen als auch seltener als gemeinsamen Oberbegriff für den Rechner einsatz in allen technischen Bereichen. Für den Einsatz von Datenver arbeitungssystemen vom Ent wicklungsbereich über die Ar beitsplanung bis hin zur Steue rung der Produktionsmittel hat sich weitgehend die Kombina tion CAD/CAM eingebürgert. Wer braucht »CAD«? Es ist sicher nicht immer ein konstruktiver beziehungsweise entwicklungsseitiger Engpaß, der den Anstoß für den Einsatz von CAD, CAE oder CAM bil det. Im Bereich Graz der SteyrDaimler-Puch AG war es die Arbeitsvorbereitung, die den entscheidenden (D)ruck in Richtung eines Rechnereinsat zes im Bereich Technik auslö ste. Um konkurrenzfähiger zu blei ben, müssen die Entwick lungszyklen drastisch reduziert werden, wie das ja bereits zu Beginn festgestellt wurde. Im Rahmen der prototyporientier ten Entwicklung stellt die Pro totypfertigung selbst mit der Gußmodell-, Klopfmodell- und Werkzeugfertigung einen Eng paß im Produktionsablauf dar. Das in Graz entwickelte und gefertigte Teilespektrum weist einerseits einen hohen Anteil an variablen Konstruktionen, Wiederholteilen und Normtei len auf - das ist besonders beim Fahrrad und im mechani schen Bereich des motorisier ten Zweirades und des Gelän-*^ defahrzeuges der Fall - ande rerseits kommen beim motori sierten Zweirad und beim Ge ländewagen viele GeometrieNeukonstruktionen hinzu. Das ist vor allem bei den Werkstükken mit komplizierten, ge krümmten Oberflächen der Fall. Beispiele dafür sind Guß teile (Gehäuse, Verkleidun gen), Blechteile der Karosse rien, Schweißzusammenbau ten sowie Schmiedeteile. Als Positivformen entstehen Guß modelle beziehungsweise Klopfmodelle, als Negativmo delle werden die entsprechen den Werkzeuge gefertigt. Diese Teile und Werkzeuge sind für den gesamten weite ren Ablauf terminbestimmend. Als ein Lösungsweg zur Besei tigung der zuvor erwähnten Engpässe bietet sich daher die Ausdehnung der modernen rechnerunterstützten Ferti gungsmethoden auf den Be-

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