Tätigkeitsbericht des Angestelltenbetriebsrates der SDPAG 1957-1959

■11:11 III Die Veränderungen Im Beschäfflgungsstand sind maßgeblich beein flußt von der jeweils herrschenden Wirtschaftslage. So brachte das Jahr 1955, hervorgerufen durch enormen Auftragseingang, den bisher höch sten Belegschaftsstand seit Ende des zweiten Weltkrieges. Der zum Jahres wechsel 1956/1957 von der Werks leitung angeordnete Personalabbau traf daher die Arbeiter und Ange stellten sehr hart und überraschend. Am Angestelltensektor wirkte sich diese Entlassungswelle äußerst nach teilig aus. Die Belastung deseinzelnen kam in der Folgezeit allein schon durch die hohe Anzahl von Überstun den zum Ausdruck. Zudem stellt die Verhältnisziffer der Arbeiter zu den Angestellten in Steyr durchschnittlich 9,5 :1 und im Gesamtkonzern 8,5 :1, in Österreich eine Ausnahme dar, wenn man vergleichsweise die gesamte Industrie mit einem Wert von 6,5 ; 1 gegenüberstellt und auch ein geringeres Verhältnis keine Seltenheit ist. Wie aus den Statistiken ersichtlich, waren die Bemühungen des Angestelltenbetriebsrates eine Erleichterung der auf lange Sicht ungesunden Verhältnisse zu finden, in zwei Richtungen von Erfolg begleitet. Dem durch Zugänge allmählichen Anwachsen des Angestelltenstandes lag eine merkbare Verminderung der Überstundenleistungen gegenüber. Gleichzeitig konnten bestehende Urlaubsrückstände verringert und neu anfallende Urlaube ihrer Bestimmung zugeführt werden. Die geforderten Überstundenleistungen betrugen: 1957 = 74.000 Stunden Monatsdurchschnitt = 6.150 Stunden 1958 = 56.000 Stunden Monatsdurchschnitt = 4.660 Stunden 1959 bis 31. Juli = 28.540 Stunden Monatsdurchschnitt = 4.080 Stunden Ist das Jahr 1957 mit 100% zu werten, fielen 1958 nur mehr 76% und 1959 gar nur 66% der im Bezugsjahr aufgewendeten Überstunden an. Dem gegenüber steht die Entwicklung des Angestelltenstandes im Haupt- und Wälzlagerwerk. Geräuschkontrolle von Wälzlagern Änderungen des Angestelltenstandes seit Beginn der Funktionsperiode im Oktober 1957 Wälzlager Oktober 1957 Wälzlager Oktober 1958 Wälzlager 31. Juli 1959 110 Männer 111 Männer 109 Männer 42 Frauen = 152 Angestellte 46 Frauen = 157 Angestellte 44 Frauen = 153 Angestellte Hauptwerk Oktober 1957 470 Männer 169 Frauen = 639 Angestellte Hauptwerk Oktober 1958 492 Männer 194 Frauen = 686 Angestellte Hauptwerk 31. Juli 1959 501 Männer 201 Frauen = 702 Angestellte Gesamtstand Okt. 1957 580 Männer 211 Frauen = 791 Angestellte Gesamtstand 1958 603 Männer 240 Frauen = 843 Angestellte Gesamtstand 31.Juli 1959 610 Männer 245 Frauen = 855 Angestellte Zugang seit 1957 -|- 30 Männer -j- 34 Frauen =-j- 64 Angestellte Abwanderungen von Arbeitskräften gibt es in jedem Unternehmen und größtenteils wird diese Bewegung durch Neueintritte kompensiert. Gefährlich ist die Situation aber dann, wenn die Abgänge nur auf eine be stimmte Berufsgruppe zugeschnitten sind. In 10 Jahren sind allein über 90 Techniker und Konstrukteure aller Ausbildungsgrade aus den Entwicklungs betrieben geschieden. Der Verlust an Erfahrungswerten durch den Abgang dieses Personenkreises kann sich speziell beim Anlauf von neuen Typen sehr nachteilig auswirken.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2