Aktuell im Betrieb - Heft 12/1981

NUTZFAHRZEUGE UND LANDMASCHINEN Der Höhepunkt der Übung: Schaum aus der Wasserkanone zur Sicherung des Öltanks. Einmal im Jahr will es Feuerwehrchef Dipl.-Ing. Dr. Kitzler ganz genau wissen: wie hoch der Ausbildungsstand bei unserer Werksfeuerwehr ist, wie seine Männer mit den modernen Geräten umzugehen verstehen. Heuer fand die alljährliche Großübung unserer Feuerwehren (Hauptwerk, Steyr Wälzlager, Nibelungenwerk und Werk Letten) im Werk Letten statt, und als »Neulinge« waren zum ersten Mal die Kollegen von BMWSTEYR dabei - »Neulinge« nur als Vertreter einer neuen Firma, sie sind »gestandene« Feuerwehrmänner. Bei einem Brand in einem modernen Industriebetrieb gibt es praktisch keine Situation, mit der die Männer bei der Großübung nicht konfrontiert wurden: Wasserentnahme aus dem Fluß, aus den Tankwagen; Löschen mit Wasser, Schaum und Pulver; Transport und Sicherung von Ölfässern und Gasflaschen; Bergung, Erste Hilfe und Transport von Verletzten und, nicht zuletzt, die Sicherung eines bedrohten Riesenöltanks durch Schaum aus der Wasserkanone. Und all das im Zwielicht der Dämmerung bis hinein in die stockfinstere Nacht, unter den kritischen Augen eines erfahrenen Fachmannes, des Abschnittskommandanten von Steyr-Land, Brandrat Max Presenhuber. Unsere Feuerwehrmänner wurden den hohen Anforderungen in 12 jeder Hinsicht gerecht: Sie haben moderne Geräte und verstehen meisterhaft mit ihnen umzugehen, da sitzt jeder Griff, und wenn zum Abtransport gefährlicher Ladungen ein Stapler benötigt wird - er zählt eigentlich nicht zur Feuerwehrausrüstung - , dann ist garantiert ein Feuerwehrmann da, der dieses Gefährt einwandfrei zu bedienen versteht. Wir wünschen uns alles andere als Brände, aber wenn einmal etwas passiert, dann können wir uns auf unsere Feuerwehrmänner verlassen. Na und, könnte man sagen, das ist doch selbstverständlich, das sind doch »Profis«, das ist ja ihre Arbeit, dazu sind sie ja da! Da würde man sich aber gewaltig irren: Von den 50 Männern, die an der Großübung teilnahmen und dort ihre Spitzenklasse eindeutig bewiesen haben, sind nur zehn Berufsfeuerwehrmänner! Der »Rest«, das sind Kollegen, die übers ganze Werk verteilt in den Ab teilungen arbeiten und im Falle eines Falles zur Hilfe gerufen werden. Ihre ausgezeichnete Ausbildung verdanken sie der Tatsache, daß sie jährlich viele Stunden ihrer Freizeit dem Training, dem Kennenlernen neuer Geräte und Brandbekämpfungsmethoden, Spezialkursen für Funk, Erste Hilfe, Strahlenschutz usw. opfern. Während andere zum Fischen oder Kegeln gehen, schwitzen sie bei Übungen und pauken in Kursen, um bereit und fit zu sein, wenn das Werk, wenn wir alle ihre Hilfe brauchen. AUS DEN WERKEN UND BEREICHEN: HOBBY Obermeister Josef Zweckmayr ein Meister auf der Zither Über Mangel an Beschäftigung in seiner Freizeit kann sich Josef Zweckmayr, Obermeister in der Steyr Wälzlager-Montage bestimmt nicht beklagen. Da kommen seine Schüler zum Unterricht, da gibt es Besprechungen, Proben, da werden Reiserouten besprochen. Denn Kollege Zweckmayr ist der Chef des 30 Kopf starken Steyrer Zithervereines. Schon im Alter von zehn Jahren hat er mit dem Zitherspiel begonnen, heute beherrscht er sein Instrument meisterhaft, erteilt Unterricht in Zither und Konzertgitarre und führt sein Orchester von Erfolg zu Erfolg. Die Konzerte des Steyrer Zithervereines sind musikalische Erlebnisse. Konzertreisen haben den Verein in alle Teile Österreichs und sogar ins Ausland gebracht. Die Zither mit ihren fünf Melodie-und zwischen 36 und 44 Begleitsaiten ist eines der am schwersten zu erlernenden Zupfinstrumente. Rund fünf Jahre braucht der Anfänger, bis er als vollwertiges Mitglied des Orchesters gelten kann. Denn die Zither. ist keineswegs ein Instrument, auf dem man nur Märsche, Polka oder »Landler« spielen kann. Das Repertoire des Steyrer Zithervereines umfaßt jede Art von Musik, vor allem natürlich die »Evergreens« - Operettenquerschnitte, Musical - Melodien, die ins Herz gehen. Daher war es dem Kollegen Zweckmayr auch möglich, die Jugend für sich zu gewinnen. Rund 90 Prozent der jungen Mitglieder seines Orchesters (22 Zithern, 5 Gitarren, 2 Akkordeons und Streichbaß) hat er selbst ausgebildet, und immer wieder kommen junge Leute, die mitmachen wollen. Obwohl das Instrument nicht nur schwer zu erlernen, sca dern auch ziemlich teuer i• · Die besten Zithern kommen aus der DDR und werden dort aus dem Holz einer speziellen Fichtenart hergestellt, das mindestens 20 Jahre lang naturgetrocknet wurde. Technische Spezialität am Rand: die Spannung der Saiten entspricht einem Zug von 900 Kilogramm! Und so ein Instrument mit seinem herrlichen Klang kostet gut und gern an die 20.000 Schilling. Aber auch das stört den Musikfreund, der sich in dieses Instrument verliebt hat, nicht; er übt, perfektioniert sich in der Zusammenarbeit mit dem Orchester, mit dem Ziel vor Augen, einmal ein Meiste. auf der Zither zu werden, ein Meister wie unser Kollege Josef Zweckmayr. Obermeister und »Harfenzither«-Virtuose Josef Zweckmavr: >>Anfängern fällt die ,Wahl' zwischen den 49 Saiten oft recht schwer.«

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