Aktuell - Heft 3/1969

128-Motors, der auch trotz sehr hoher Drehzahlen große Elastizität aufweist. Die Übersetzungsverhältnisse des vollsynchronisierten Getriebes wurden so gewählt, daß der vierte Gang als Schongang für lange Autobahnfahrten wirkt. In den unteren Gängen sind höhere Drehzahlen mit entsprechendem Sicherheitsspielraum möglich. Die Geschwindigkeiten in den einzelnen Gängen betragen: r. Gang 45 kmh, 2. Gang 7 5 kmh, 3. Gang rr 5 kmh, 4. Gang über 135 kmh. 4 x EINZELRAD-AUFHÄNGUNG Der Steyr-Fiat 128 hat Einzelrad-Aufhängung an allen vier Rädern. Ausgangspunkt für diese Konstruktion waren der Frontantrieb, die Queranordnung des Triebwerkes und das Bestreben nach größtmöglicher Ausnutzung des verfügbaren Platzes. Diese Radaufhängung bietet neben dem geringen Platzbedarf bemerkenswerten Fahrkomfort und hervorragende Straßenlage. SIEYR F•AT 128 Die Vorderradaufhängung wird am besten als Variante einer McPherson-Aufhängung charakterisiert; es handelt sich also um lange Federbeine (doppeltwirkende hydraulische Teleskop-Stoßdämpfer), die oben an der Karosserie befestigt sind, während sie unten durch Gelenke, deren Zapfen zur Herabsetzung der Reibung Teflon-Einlagen haben, mit geschmiedeten Querlenkern verbunden sind, die am Fahrzeugboden mit Gummibuchsen angelenkt und vorn durch einen Stabilisator abgestützt werden. Die Hinterradaufhängung hat ähnliche lange Federbeine. Allerdings gibt es hier keine koaxial zum Federbein angeordneten Schraubenfedern, wie bei den Vorderrädern, sondern eine Querfeder, die aus zwei übereinanderliegenden Blättern gleicher Länge besteht; diese Blattfeder ruht an zwei in Gummi gelagerten Punkten auf einem Karosserie-Querrahmen, ihre Enden stützen sich auf zwei Querlenker, die die Federbeine mit der Karosserie verbinden. Diese Art der hinteren Radaufhängung und -abfederung ist besonders platzsparend, überdies hat die querliegende, an zwei Punkten abgestützte Feder die Wirkung eines Stabilisators. Die Querbelastungen nehmen hingegen die Querlenker auf. Aus dieser ganzen Anordnung ergibt sich ein sehr niedrig liegender Schwerpunkt. ZWEIKREIS-BREMSSYSTEM Der neue Steyr-Fiat 128 ist vorne mit Scheibenbremsen und hinten mit Trommelbremsen ausgerüstet. Die vorderen Scheibenbremsen aus Gußeisen haben einen Durchmesser 8 --. 1 fi? °'' .,.., ._,. ~1 µ 612 2448 ---M- - -7_96 ----, 3856 von 227 mm und eine Stärke von 10 mm. Die Gesamtbremsfläche beträgt 884 cm2 • Die hinteren Bremstrommeln besitzen einen Durchmesser von 185 mm, die Bremsbacken sind selbstzentrierend und mit einer automatischen Nachstell-Vorrichtung ausgerüstet. Die Gesamtfläche der Bremsbacken beträgt 221 cm2 , die Stärke 4 mm. Die Handbremse wirkt auf die Hinterrad-Bremsen. Wie andere Steyr-Fiat-Wagen ist auch der 128er mit einem Bremskraftbegrenzer ausgestattet, der auf die Hinterräder wirkt. Er reguliert die Bremskraft je nach Belastung des Fahrzeuges und ermöglicht dadurch beste Bremswirkung bei allen Belastungszuständen. Die Bremsen werden über zwei unabhängige Bremskreise (je einer für die Vorder- und Hinterachse ) betätigt. LEICHTE UND PRÄZISE LENKUNG Eine neutrale und unkomplizierte Lenkung war ein weiteres Ziel, das sich die Konstrukteure gesteckt hatten. Der Fahrer sollte sich nicht erst an sie gewöhnen müssen, sondern sofort von ihrer leichten, präzisen und sicheren Wirkungsweise überzeugt sein. Der Steyr-Fiat 128 hat eine Zahnstangenlenkung, die durch zwei Zugstangen mit den Rädern verbunden ist. Der kleinste Wendekreis-Durchmesser beträgt ro,3 Meter. 3,5 5 Lenkrad-Umdrehungen sind vom vollen Linkseinschlag zum vollen Rechtseinschlag erforderlich. Die dreiteilige Sicherheits-Lenksäule ist durch Gelenke verbunden, die bei 1 ~ Frontalzusammenstößen verhindern, daß die Lenksäule in den Fahrerraum dringt. l<OMPAKT KLARE KAROSSERIELINIE Für die Gestaltung der Karosserie waren zwei Gesichtspunkte maßgebend: • der Innenraum muß den Fahrgästen größtmöglichen Schutz gewähren; • den Fahrgästen soll nicht nur viel Platz, sondern auch höchster Komfort geboten werden. Außen ist der Steyr-Fiat 128 überaus kompakt. Die Vergrößerung des inneren Nutzraumes wurde durch bessere Verteilung der Antriebselemente erreicht. Die 128 Limousine mit wahlweise vier oder zwei Türen ist durch eine klare Linie mit glatten Seitenflächen, versenkten Türgrden und längs durchlaufenden Sicken charakterisiert. Der Wagen erscheint gestreckt. Das Dach sowie die Seitenteile sind aus je einem Stück gestanzt. Die Windschutz- und Heckscheibe werden, wie beim 124 Sport Coupe, eingeklebt. Dadurch kann die Stärke der Dachpfosten verringert werden. Außerdem werden Undichtheiten an den Gummiprofilen vermieden. Auch die Türen, die besonders stabil konstruiert sind, haben dünne Fensterrahmen. Der Kofferraum hat eine nahezu kubische Form. Die selbsttragende Karosserie zeichnet sich durch große Verwindungssteifheit aus. Diese Gestaltfestigkeit verringert die Karosseriebewegungen und setzt die Schwingur.gen und Geräusche auf unebenen Straßen und bei

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