Herausgeber· Arbeiterbetriebsrat der Steyr-Daimler-Puch AG, Steyr, schönauerstraße s Für den Inhalt verantwortlich: Hermann Leithenmayr Druck: Hausdruckerei der Steyr-Daimler-Puch AG
Tätigkeitsbericht des Arbeiterbetriebsrates der Steyr-Daimler-Puch AG, werke Steyr 1977-1980
WIR Wir halten den Hebel fest im Griff lenkt unser Steuermann fort das Schiff an Klippen vorbei durchs weite Meer, von Lande zu Lande, hin und her. Wir stehen im Gewerke hart an der Maschin und starren behütend-betäubt dahin durch alle Tage des kargen Lebens, zu locken vermag unser Los vergeben. Wir sind das Ganze, die Zukunft wir. Nach eigenen Rechten hier schaffen wir und drehen das Rad um der neuen Zeit, die mit uns gekommen -ungescheut. Auf Straßen und Plätzen nur immer wir. Wir aller Rettung, das Einzige wir.
1977 habe ich an dieser stelle versucht, Zielsetzungen und künftige Entwicklung des Konzerns unter Berücksichtigung seiner Struktur und seiner Situation gegenüber der internationalen Konkurrenz zu skizzieren. Im Namen des Gesamtvorstandes durfte ich Sie auch über die Grundzüge der künftigen Unternehmenspolitik aus damaliger Sicht informieren. Heute sehen wir, daß die Leistungen des Konzerns in den vergangenen Jahren einem kritischen Rückblick standhalten. Wir haben nicht nur unter schwierigen Bedingungen unsere Ergebnisse halten können, sondern zum Teil überdurchschnittliche Wachstumsquoten erzielt. unser Beschäftigtenstand hat allein im Jahre 1979 einen zuwachs von über 2.000 Mitarbeitern erfahren. Diese Erfolge finden auch internationale Beachtung und haben unsere Attraktivität als Kooperationspartner weltweit gesteigert. Als größtes Kooperationsprojekt innerhalb der letzten 3 Jahre sei die gemeinsame Errichtung einer Dieselmotorenfabrik mit den Bayerischen Motorenwerken erwähnt. Trotz weltweiter Überkapazitäten in nahezu allen Produktionssparten des Unternehmens ist es unseren intensiven Bemühungen gelungen, einen Spitzenplatz unter den österreichischen Exporteuren zu erreichen. Damit haben wir auch einen wichtigen Beitrag für die österreichische Gesamtwirtschaft geleistet. Engagements im Ausland haben einen Weg zur Sicherung der Arbeitsplätze und eines kontinuierlichen Konzernwachstums eröffnet. Es gilt gerade auf diesem Gebiet unsere großen Chancen zu nützen. Die Internationalisierung stellt an unsere Mitarbeiter neue hohe Anforderungen. Wir sind gewillt, diesen Erfordernissen durch innerbetriebliche Fortbildungsmöglichkeiten voll zu entsprechen. Nicht nur Produktions- und Verkaufskennzahlen dokumentieren die Erfolge der gemeinsamen Anstrengungen, sondern auch die für unsere Mitarbeiter positive Entwicklung auf dem Einkommenssektor. Die gute Dotierung der freiwilligen Sozialleistungen bringen den Willen des Konzerns zur Beteiligung der Mitarbeiter am Unternehmenserfolg zum Ausdruck. vor uns liegt eine Zukunft voller Herausforderungen. Ich bin zuversichtlich, daß wir sie mit Ihrer Hilfe meistern werden. Im Namen des Gesamtvorstandes danke ich Ihnen allen für Ihren Einsatz im In- und Ausland und knüpfe daran die Bitte, auch in Zukunft den gemeinsamen Zielen zu dienen. Dem Betriebsrat unseres Unternehmens möchte ich für die fruchtbare Zusammenarbeit danken. Ich hoffe, daß wir auch in Zukunft den für die gemeinsame Zielsetzung erforderlichen Interessenausgleich herbeiführen können. Glück auf! Ihr MALZACHER e.h.
Die internationale Entwicklung in den drei abgelaufenen Jahren war durch eine Fülle von Schwierigkeiten und Anforderungen geprägt, welche zum überwiegenden Teil vom wirtschaftlichen Sektor ausgingen. Dennoch kann der Steyr-Daimler-Puch Konzern in Anspruch nehmen, sich weltweit behauptet und erfolgreich abgeschlossen zu haben. Die Jahre 1977 bis 1980 standen für den Bereich Steyr unter dem Zeichen der Intensivierung der Kooperation auf internationaler Ebene und der Fortführung dieses in den Vorjahren eingeschlagenen Weges. Der Bereich Nutzfahrzeuge und Landmaschinen erwies sich in allen drei abgelaufenen Jahren als umsatzstärkster Bereich des Unternehmens. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen waren weltweite Abflachungstendenzen und verstärkter Konkurrenzdruck im In- und Ausland. Trotzdem mußten Belastungen durch Währungsverschiebungen, durch Lohn- und Gehaltserhöhungen und durch steigende Energie-und Rohstoffpreise verkraftet werden. unter diesen schwierigen Voraussetzungen gelang es den Umsatz des Bereiches Steyr von 4.387 Millionen Schilling auf 5.249 Millionen Schilling zu steigern - was einem fast 20%igen Umsatzzuwachs entspricht - und als know-how-Träger von internationalem Format Fuß zu fassen. Der Personalstand erhöhte sich im gleichen Zeitraum um etwa 6%. zum Jahresende 1979 fanden rund 8.100 Beschäftigte im Bereich Nutzfahrzeuge und Landmaschinen einen Arbeitsplatz. Auch bezüglich unserer Produktion blieb die Entwicklung nicht stehen. Im Gegenteil! In den drei vergangenen Jahren wurden zum größten Teil die Voraussetzungen für das Anlaufen einer neuen LKW- und einer neuen Traktorreihe geschaffen. Die neue LKW-Generation 91 stellt ein modernst konzipiertes Nutzfahrzeug dar, das den Markterfordernissen voll entspricht und auf allen Märkten den Vergleich mit Konkurrenzprodukten nicht scheuen muß. ein zweckmäßig und bequem ausgestattes Kippfahrerhaus, leistungsfähige und kraftstoffsparende Motoren mit dazupassenden Hochleistungsgetrieben und Achsaggregaten haben sich sowohl in vielen, von Fachzeitschriften durchgeführten, Vergleichstests, als auch im täglichen Einsatz bei unseren Kunden immer wieder bestens bewährt. Auf dem Landmaschinensektor erfolgte ebenfalls die Produktionsaufnahme einer neuen Generation, der Traktorenreihe 80. Wir verfügen damit über eine durchgehende Produktionspalette vom 48 PS-Traktor aufwärts bis zum Großtraktor mi 140 PS. Eine weitere Leistungssteigerung ist in Entwicklung. Die gummigelagerten Kabinen mit völlig freiem Durchstieg und ausgezeichneter Lärmisolierung stehen zur zeit konkurrenzlos da. Elastische und sparsame Motoren, zusammen mit großzügig dimensionierten Bremsen, runden das imposante Gesamtbild ab. selbstverständlich bedurfte es bedeutender Investitionen, um die Voraussetzungen für den Bau der neuen LKW- und Traktorreihe zu schaffen. vom gesamten sachanlageninvestitionsvollumen
von konzernal 1,949 Milliarden Schilling in den vergangenen 3 Jahren fallen fast 1,1 Milliarden auf Investitionen im Bereich Nutzfahrzeuge und Landmaschinen. Das sind mehr als 56%. Davon wurden rund 182 Millionen Schilling oder 16,6% für Gebäude, 741 Millionen oder 67,4% für Maschinen und maschinelle Anlagen, bzw. 176 Millionen oder 16% für Fahrzeuge, Betriebs- und Geschäftsausstattung aufgewendet. Die Investitionsschwerpunkte innerhalb des Bereiches Steyr sind mit der Zahnradfertigung, der mechanischen Fertigung für Großteile, der Aggregate-Montage, der Blechteilefertigung und mit der Errichtung einer Lager- und Versandhalle für Teile und Aggregate gegeben. zu Enbtwicklung der Investitionssumme im Bereich Nutzfahrzeuge und Landmaschinen möchte ich noch anführen, daß im Jahre 1979 um 53 % mehr investiert wurde als 1977, und daß die Gesamtsumme der Investitionen in den Jahren von 1977 bis 1979 im vergleich zur Periode 1974 bis 1976 um mehr als 18% höher lag. Als Kooperationspartner hat Steyr von 1977 bis 1980 weiter an Attral<tivität gewonnen. Dies wird durch die Realisierung von folgenden, neuen und bedeutenden Projekten unterstrichen: Gründung einer Geländewagengesellschaft mit Daimler-Benz. Steyr liefert die Blechpreßteile für die Montage in Graz. Das Produkt hat inzwischen weltweite Anerkennung gefunden. Lizenz und know-how-vertrag mit einem türkischen Partner, sowie ein gegenseitiger Liefervertrag mit Jugoslawien auf dem Landmaschinensektor. Kooperation mit BMW München zur Erzeugung von Dieselmotoren in der BMW-STEYRMotorengesellschaft. Der Bau der Produktionsstätten wurde in der Zwischenzeit bereits in Angriff genommen. Durch die neu geschaffenen Arbeitsplätze wird eine Strukturverbesserung in der Region Steyr erreicht. Inbetriebnahme des Montagewerkes in Bauchi/Nigerien. Damit wurde am 18. Juli 1979 der erste Schritt eines Großprojektes abgeschlossen, der entscheidend zu Absicherung von Arbeitsplätzen in Steyr beiträgt. Der Umfang der Lieferungen an unsere Kooperationspartner ist demnach auch gewaltig gestiegen und machte 1979 fast 40% des Produktionswertes im Bereich Steyr aus. 1977 waren es nur rund 16%. Beim LKW stieg der Lieferumfang von 325 Mio Schilling im Jahre 1977 auf 1,168 Milliarden Schilling im Jahre 1979. Dies bedeutet eine Steigerung von rund 260%. Bei der Sparte Landmaschinen war im gleichen Zeitraum eine rund 27%ige Steigerung zu verzeichnen. Der Gesamtwert der Lieferungen in den 3 vergangenen Jahren beläuft sich auf 3,280 Milliarden Schilling, wobei 828 Millionen auf die Sparte Landmaschinen und 2,452 Milliarden auf die Sparte LKW fallen !inclusive der Aggregatelieferungenl. Insgesamt erreichten diese Lieferungen 32% des Gesamtproduktionswertes der Jahre 1977/78/79 des Bereiches Nutzfahrzeuge und Landmaschinen.
Durch Marktgegebenheiten und weltweite Überkapazitäten verschärfte sich der Konurrenzkampf zusehends. Rationalisierungen halfen uns die anfallenden Kostensteigerungen in Grenzen zu halten. E sgelang jedoch nicht, die erhöhten Kosten voll in den Preisen unterzubringen und so mußten stückzahlmäßige Absatzsteigerungen im Export durch eine Reduktion der Erlöse erkauft werden, um konkurrenzfähig zu bleiben und eroberte Marktanteile halten zu können. Auch die Orientierung des Schillings an der D-Mark und damit eine ständige de-facto-Aufwertung, die währungspolitisch richtig ist, erleichterte unsere Situation am Exportmarkt keineswegs. Obwohl im letzten Jahr eine im vergleich zu den Vorjahren deutliche Konjunkturbelebung zu verzeichnen war, verheißen die Wirtschaftsprognosen keine allzugünstige Entwicl<lung für den Beginn des neuen Jahrzehnts. Ja man spricht sogar von starken rezessiven Tendenzen. Besonders die Prognosen bezüglich der Inflationsrate und Leistungsbilanzdefizit werden von den österreichischen Wirtschaftsforschungsinstituten laufend nach oben revidiert. Für uns bedeuten diese Voraussetzungen und Entwicklungstendenzen, daß kostenorientiertes Denl<en mehr denn je in den Vordergrund zu stellen ist, die suche nach zukunftsträchtigen Produkten forciert und jede auch noch so kleine Marktlücke erschlossen werden muß. Durch die optimale Nutzung unserer Kapazitäten und der Wahrnehmung der Chancen in Bezug auf internationale Zusammenarbeit muß es uns erneut gelingen, unsere hochgesteckten Ziele zu realisieren. Dies wird natürlich nur dann möglich sein, wenn jeder Einzelne weiterhin bereit ist, mit vollem Einsatz mitzuarbeiten. An dieser Stelle möchte ich allen Mitarbeitern für die in den letzten 3 Jahren erbrachten Leistungen, den persönlichen Einsatz und das berufliche Engagement meinen besten Dank auszusprechen. Sie haben durch persönliches Können, gepaart mit Einsatzbereitschaft, die unumgängliche Voraussetzung geschaffen, die für ein erfolgreiches Bestehen im Wirtschaftsgeschehen notwendig ist. Mit dem Dank verbinde ich auch gleichzeitig die Bitte, mehr denn je die Leistungsbereitschaft in den Vordergrund zu stellen und somit die Grundvoraussetzungen für den Fortbestand unseres Unternehmens weiter zu festigen. Glück-auf! Ihr Johan J. FEICHTINGER
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter! zurückblickend kann man sagen, daß unser Unternehmen in den Jahren 1978 bis 1980 insgesamt eine positive Entwicklung genommen hat. Dies, obwohl verschiedene Produkte unseres weitgefächerten Erzeugungsprogrammes bei den sich entwickelnden Marktstrukturen und unseren gegebenen Produktions- und Kostenstrukturen mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten. Die werke im Raum Steyr haben in diesen Jahren besondere Anstrengungen unternommen, um die auch hier vorhandenen Schwächen auszugleichen bzw. zu beseitigen. Es sind dabei wesentliche Fortschritte erzielt worden. Was das Wälzlagerwerk betrifft, so waren diese Jahre von einem besonders schwerwiegenden konjunkturellen Einbruch gekennzeichnet, welcher die Notwendigkeit des schon seit einigen Jahren im Zentrum unserer Bemühungen stehenden Ausbaues unserer Kooperationen mit anderen Wälzlager-Herstellern und der Umstrukturierung des Fahrzeugprogrammes auf Typenreihen, wofür unser werk besonders geeignet ist, sehr deutlich gemacht hat. Die Arbeiten in dieser Richtung machen sehr gute Fortschritte. Die Grundzüge der Neustrukturierung sind festgelegt, die entsprechenden Beschlüsse für die Schwerpunkte der Investitionen sind gefaßt, so daß wir auch in diesem werk überzeugt sind, dem ständig härter werdenden Konkurrenzkampf in Zukunft entsprechen zu können. Die Jagdwaffe hat in den abgelaufenen Jahren durch das Herausbringen neuer, auf dem Markt gut angekommener Modelle ihre an und für sich gute Position weiter behaupten können. Wir sind überzeugt, daß uns dies durch die ständige Innovation unserer qualitativ hochwertigen Produkte auch weiterhin gelingen wird. Die Militärwaffe konnte in den abgelaufenen Jahren den sehr entscheidenden Schritt vom Teileproduzenten und Lizenzfertiger zur sehr beachteten Fabrik modernster eigener Entwicklungen schaffen. In diesem Zusammenhang ist es gelungen, den Umsatz sehr stark auszuweiten. Die Entwicklung der nächsten Jahre wird von unseren Fortschritten in der Vermarktung dieser Produl<te und von der Notwendigkeit, die derzeit unzulängliche Fertigungsstätte schrittweise in gleichfalls modernste Fertigungsanlagen auszubauen, bestimmt sein. Alle diese wesentlichen Fortschritte konnten nur durch die tatkräftige und ambitionierte Mitarbeit aller in unserem Werk Beschäftigten erreicht werden. Ich möchte die Gelegenheit warnehmen, Ihnen allen hiefür meinen herzlichsten Dank auszusprechen. Eines muß aber hier noch klar ausgedrückt werden. Trotz unserer zweifellos erfreulichen Erfolge in der Vergangenheit müssen wir die Zukunft kritisch beurteilen. Wir sind gezwungen, unsere Erzeugnisse teilweise zu mehr als 90% auf dem Weltmarkt anzubieten, auf Märkten, welche auch von unseren Konkurrenten heiß umkämpft werden. Aber auch der anteilmäßig geringere
Inlandsumsatz muß Im ständigen Wettstreit mit den in- und ausländischen Wettbewerbern täglich neu erworben werden. Wir werden dann Erfolg haben, wenn wir in der Lage sind, bessere Produkte zu vergleichbaren Preisen anbieten zu können. Wenn wir uns vergegenwärtigen, daß die Durchschnittsverdienste in unseren Werken seit Beginn 1978 bis 2.Quartal 1980 mehr als 12% gestiegen sind, wogegen die Inflationsrate in diesen beiden Jahren nur knapp über 7% betrug, das heißt, daß die Realeinkommen in diesem Zeitraum erheblich gewachsen sind, erscheint die Feststellung einleuchtend, daß diese für den einzelnen erfreuliche Situation nur durch gleichzeitige adäquate Steigerung der Produktivität ohne erhebliche Schwächung der Konkurrenzfähigkeit des Betriebes gehalten werden kann. Dabei ist die Produktivität im weitesten Sinne in der Entwicklung über die Produktion bis zum vertrieb zu verstehen. ich bitte Sie, die Maßnahmen der Ceschäftsleitung, welche in diesem Zusammenhang gesetzt werden müssen, weiterhin mit Verständnis und aktiver Mitarbeit zu unterstützen. Glückauf Ihr Alfred HERZIG
Liebe Kolleginnen und Koliegen! Wieder stehen Betriebsratswahlen vor der Tür und wieder wollen wir Sie über die Arbeit des Betriebsrates in den abgelaufenen drei Jahren sowie über die Erfolge informieren, die von den BR. und Vertrauenspersonen in dieser zeit für Sie erreicht werden konnten. Ais Ihr langjähriger Zentraibetriebsratsobmahn erlaube ich mir vorerst, einen kleinen Rückblick über die wesentlichsten sozialpolitischen Erfolge, die in den vergangenen zehn Jahren, also in den 70er Jahren,für Sie erzielt werden konnten,zu geben.Sicherlich sind diese Erfolge bereits Geschichte. Trotzdem aber sind die markanten Erfolge, wie Arbeitszeitverkürzung bis zur 40-Sunden-Woche, Erhöhung des Mindesturiaubes von zwei Wochen Grundurlaub auf vier Wochen schon im ersten Arbeitsjahr uhd im März 1979 das Gesetz über die Arbeiterabfertigung, Meilensteine der Sozialpolitik in Österreich. Gerade die Arbeiterabfertigung, die sich nun bis zum Jahre 1984 voll und ganz der Abfertigung der Angesteilten angleichen wird, ist ein alter Wunschtraum der Arbeiter gewesen. Dazu kommt noch der verbesserte Schutz bei Konkurs und Ausgleich und schließlich das Gleichbehandiungsgesetz, das den arbeitenden Frauen endlich die gleichen Rechte sichert. Das alles waren Fortschritte in der Sozialgesetzgebung, die uns als arbeitende Menschen besonders stolz machen sollen. Alle diese Leistungen sind nur möglich gewesen durch die starke und geschlossene Organisation der Gewerkschaften sowie durch die erfolgreiche Politik für die Arbeitnehmer, die von unserer Regierung durchgeführt worden ist. in den Betrieben der Steyr-Daimler-Puch AG und hier insbesonders im Bereich Steyr konnte in dieser Zeit eine Erhöhung der Löhne um mehr als 172 Prozent erreicht werden. In diesem Prozentsatz ist die Erhöhung der Koiiektivvertragsiöhne genauso beinhaltet, als die von den Betriebsräten und Vertrauensmännern noch zusätzlich in innerbetrieblichen Verhandlungen erzielten Erhöhungen. Ein großer Erfolg war auch, daß es gelungen ist, die Soziallöhne weiter zu erhöhen. Der Soziailohn beträgt heute bei einem Lohn-Schilling bereits 95 Groschen. Dieser Erfolg ist nicht zuletzt auf die jährlichen Verhandlungen über die Treueprämie für die Mitarbeiter unseres Unternehmens zurückzuführen. Das letzte Verhandlungsergebnis für 1980 kam der alten Forderung näher, auf dem Gebiet einen monatlichen Durchschnittsverdienst zu erreichen. Ferner konnte durch die Mitarbeit alier eine Noveilierung der Betriebsordnung herbeigeführt werden, die ebenfalls gewaltige Fortschritte für die arbeiter auf den verschiedensten Gebieten brachte, ich erwähne hier nur die große Werkspension, welche bereits nach 35 Dienstjahreh erreicht wird sowie auch das Diehstjubiiäum und den soziallohn.
Der umfangreiche Tätigkeitsbericht des Arbeiterbetriebsrates gibt ihnen sicherlich genauere Aufschlüsse. Mit dieser Betriebsratswahl beginnt auch gleichzeitig ein neues Jahrzehnt. Sicherlich werden in dieser Zeit noch größere Anforderungen an uns gestellt werden.Die entscheidende Aufgabe muß daher sein, daß mögliche wirtschaftliche Schwierigkeiten oder Engpässe nicht auf dem Rücken der Arbeitnehmer abgehandelt werden und daß die rasante technische Entwicklung nicht zum Fluch für uns alle wird. Wir werden durch eine Erweiterung der Mit bestimmung sehr darauf achten müssen, diese technische Entwicklung in den Griff zu bekommen und zum Wohle der Arbeiter, zu nützen. Beim letzten ÖGB-Bundeskongreß,aber auch beim Kongreß der Gewerkschaft Metall-BergbauEnergie im Mai dieses Jahres, haben wir Gewerkschafter die Ziele für die 80er Jahre klar abgesteckt. Es geht auch in der Zukunft in erster Linie um die Sicherung der Arbeitsplätze und damit um die Erhaltung der Vollbeschäftigung. Die Frage der Humanisierung der Arbeitswelt, allen voran Verbesserungen für die Schicht- und Schwerstarbeiter wird immer dringlicher. Dabei dürfen aber die Erhöhungen der Verdienste sowie der Ausbau der Sozialleistungen nicht übersehen werden. Ein besonderes Anliegen für die 80er Jahre wird aber auch eine weitere Erhöhung des Mindesturlaubes auf fünf Wochen und für lang beschäftigte Dienstnehmer auf sechs Wochen sein. Als Betriebsratsobmann des Zentralbetriebsrates, der durch Ihr Vertrauen das Glück gehabt hat, drei Jahrzehnte zu wirken und damit den Aufstieg der arbeitenden Menschen seit Kriegsende zu erleben, danke ich allen für die ausgezeichnete Zusammenarbeit, vor allem jenen, die sich für den gewerkschaftlichen Gedanken und für ihre Belegschaftsmitglieder stets engagiert und mit bestem Willen und allen ihren Kräften deren Interesse vertreten haben. Dieser weg der Zusammenarbeit und Verständnisbereitschaft soll auch in der Zukunft beschritten werden. Nur das Miteinander bringt Erfolg! Glück auf! Euer Josef SCHMIDL
Werte Kolleginnen und Kollegen! Den größten Teil des Lebens verbringt der Mensch an seinem Arbeitspiatz. ARBEiT ist für den Menschen ein Mittei zur EXISTENZSICHERUIMC, gieichzeitig ist arbeit auch cruhdbedürfnis des Menschen. Unseren Kolleginnen und Koilegen unsere Hilfe angedeihen zu lassen und bei der Entfaitung ihrer Persönlichkeit behiifiich zu sein, war und ist die Aufgabe des Betriebsrates. Der Mensch soii im Mitteipunkt des Geschehens stehen, daher müssen wir uns ständig bemühen, und die notwendigen Voraussetzungen schaffen um die ARBEIT in allen ihren Bereichen zu vermensch lichen und zu humanisieren. Der Einzelne muß immer mehr an der Gestaltung des Arbeitsplatzes im Betrieb beteiligt werden, denn der Betriebsrat kann nicht alles sehen und erkennen, was für den Einzelnen vordringlich ist. Mit dem Arbeitsverfassungsgesetz kam es 1974zu einer Ausweitung des ümfanges des Mitbestimmungsrechtes. Der Schwerpunkt liegt bei den personellen und sozialpolitischen Entscheidungen. Das Gesetz bietet eine Grundlage für die Mitbestimmung, die zwar nur eine Mindestnorm darstellt und erst durch unsere Geschlossenheit den Effekt bringen wird, den sich der Einzelne erwartet. Um aber die Demokratisierung im Betriebzu erreichen, dürfen wir in unseren Anstrengungen nicht erlahmen. in den nächsten Jahrzehnten hängt unser Leben in hohem Maße von der wirtschaftlichen Entwicklung ab. Qualitatives Wachstum, gleichmäßigere Einkommensverteilung, Preisstabiiität und Humanisierung unserer Arbeitsweit sind unsere Ziele, in diesem Sinne haben wir auch unsere Arbeit in dieser Funktionsperiode gesehen, vieles konnte wieder erreicht werden,ziele die einst Träume waren wurden verwirklicht, und dennoch gibt es noch genügend Arbeit um weitere VERBESSERUMGEN zu erreichen und die herankommenden Probleme bestmöglichst zu lösen. Die Zeit wird immer raschlebiger, und die Wirtschaft wird in den nächsten Jahren noch manchen Strukturwandel unterzogen werden, der heute noch nicht abzusehen ist. Durch Rationalisierung und Einsatz neuer Technologien werden Arbeitsplätze eingespart, die zu einer Rduzierung des Beschäftigtenstandes führen, um diese Aufgaben zu bewältigen, bedarf es einer starken Gewerkschaftsbewegung und der Solidarität und Geschlossenheit der Dienstnehmer. Unser gemeinsames Ziel muß die Feststellung sein, daß sich unsere Arbeit gelohnt hat, unser werk größer und leistungsstärker geworden ist. Dienen wir daher weiter dem Fortschritt, packen wir gemeinsam die SOger Jahre an. GLUCK AUF! Euer Hans HEIGL
TOTENGEDENKEN WIR GEDENKEN DER OPFER DER ARBEIT BESONDERS JENER VERSCHIEDENEN KOLLEGINNEN UND KOLLEGEN DEREN LEBEN EIN OPFERVOLLER KAMPF UM SOZIALE GERECHTIGKEIT EIN KAMPF UM DIE WÜRDE DES MENSCHEN EIN KAMPF FÜR ANDERE UND ALLE GEWESEN IST! RUHM UND EHRE DIESEN TOTEN
WIR GEDENKEN Name: verstorben am: Name: verstorben am: Wartecker Hermann 22.10. 77 Pickl Franz 9. 7.79 Pfaffenhuber Cerbard 28.10. 77 Rainer Hermann 15. 7.79 Scbmid Horst 19. 1.78 Hermeiy Harald 16. 8.79 Klausberger Rudolf 24. 1.78 Sagmeister Erwin 24. 8.79 Mayrhofer Anton 21. 1.78 iViederle Franz 7. 8.79 Puchner Franz 26.12.77 Vaciavik Erwin 11. 9.79 Werner-Klausriegler Alois 26. 2.78 iVlayrhofer Rupert 17. 9.79 Dannerbauer Leopold 25. 2.78 Freismuth Kreszentia 3.10. 79 Grill Hermann 25. 2.78 Kraus Stefan 18.10. 79 Seiri Karl 12. 2.78 Antonitsch Herbert 1.11.79 Fragner Viktor 7. 3.78 Hager Ernst 23.11.79 Weigerstorfer Karin 9. 4.78 Pack Ludwig 11.11.79 iViursch-Radigruber Georg 26. 5.78 Unterberger Hermann 13.12.79 Böhm Franz 25. 5.78 Hanusch Heimut 21.12.79 weinbergmayr Walter 14. 8.78 Großwindhager Ludwig 10.12.79 Scharinger Walter 5. 8.78 Kranzi Johann 2. 1.80 Riegier Emmerich 11. 8.78 Eibenberger Leopold 6. 1.80 Wächter Franz-Herbert 2. 9.78 Großauer Karl 4. 2.80 Sinn Franz 25. 9.78 Hirsch Udo 18. 2.80 Anseigruber Johann 9. 9.78 Reisinger Franz 7. 3.80 Petraschek Faustinus 26. 9.78 Simmer Anton 27. 4.80 Schöiihammer Josef 10.10. 78 König Erwin 16. 4.80 Lehner Franz 12.10. 78 Neuhauser Hubert 14. 5.80 Fischer Wilhelm 15. 1.78 Kreuzriegier Herbert 30. 4.80 Ratzberger Karl 2.10. 78 iVlayr Karl 5. 5.80 Prenn Anton 10.10. 78 Knuii Vinzenz 4. 6.80 EbenhoferiViichaei 8. 1.79 Polaczek Siegfried 21.11.77 Pils Franz 22.12.78 Großbichier Karl 27. 6.78 Weichseibaumer Stefan 18. 2.79 Schmid Franz 24. 7.78 Gutjahr Franz 25. 3.79 Weigerstorfer Hermine 5. 9.78 Gaidusch Karl 2. 5.79 Weyand Johann 1. 1.79 Eidinger Hermann 6. 5.79 Schwödiauer Alois 28. 5.79 Bauernfeind Leopold 28. 5.79 Schreiner Karl 30. 6.79 Wölfl Josef 28. 4.79 Angerschmid Alois 6.10.79 Samhaber Johann 30. 7.79 Reisinger Walter 14. 4.80 Waitschacher Rudolf 17. 7.79 Haugeneder Eleonore 19. 5.80 Lang Alois 12. 7.79 Vorraber Rosa 26. 7.80 Puchner Ernst 13. 7.79 iViuckenhuber Johann 15. 8.80 Schörki Werner 15. 7.79
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Wälzlager
Die wichtigsten Daten 1975-1979 13.289 9.945 10.541 7.886 Umsatz in Mio. S Exportanteil in v. H. 52 54 47 65 Investitionen in Mio. S 537 422 490 h 748 Abschreibungen in Mio.S 425 520 430 540 Bilanzsumme in Mio.S 7.219 8.071 9.629 11.147 r-3 Grundkapital in Mio.S 1.000 1.000 1.000 1.200 Dividende + Bonus in Mio.S 50 70 + 10 80 + 10 1 108 1i Ii 1 l Beschäftigte im Jahresdurchschnitt 17.495 16.542 16.775 16.767 (V 1 Umsatz/Beschäftigtem S 451.000 601.000 628.000 676.00C^ 1 1 Personalaufwand/Beschäftigtem S 176.000 187.000 209.000 219.000: 1 1f %
Interessantes aus dem Geschäftsbericht 1979 GESAMTUMSATZ in mio.s 15.000 14.000 13.000 12.000 11.000 10.000 9.000 8.000 7.000 6.000 5.000 4.000 3.000 2.000 1.000 Handel Auslandsumsatz eigene Fertigung 1975 1976 1977 1978 1979 9.000 EXPORTUMSATZ NACH HAUPTABSATZGEBIETEN IN MIO. S 8.000 7.000 6.000 5.000 4.000 3.000 2.000 1.000 38% Sonstige Übersee-Staaten _ySA Sonstige europ.Staateri Europ. Ostbiockstaaten Sonstige OECD-Staaten EFTA-Staaten EWG-Staaten 1975 1976 1977 1978 1979
Das unternehmen STEYR-DAIMLER-PÜCH AG Die im Jahre 1864 gegründete Stevr-Daimler-Puch AG ist heute das bedeutendste Unternehmen der österreichischen Fahrzeugindustrie und eine der größten Industriefirmen Österreichs. Das Produktionsprogramm ist weit gespannt und reicht vom Fahrrad biszum Traktor und schwer LKW's. Aber auch die tra ditioneile Waffenfertigung wird nach wie vor betrieben. Mit telpunkt aller Fertigungsbetriebe des Unternehmens ist das Hauptwerk Steyr, zu dem organisatorisch die Landmaschi nenfabrik St. Valentin gehört. in Steyr befindet sich überdies das Wäiziagerwerk der SteyrDaimier-Puch AG, während in Graz eine Produktionsstätte für Zweiräder und Geländefahrzeuge liegt. Wien ist schließlich der Sitz der Hauptverwaltung und der Generaidirektion. Außerdem befinden sich dort die werke Wien-Simmering,in denen Omnibusse, Kettenfahrzeuge und Stationärmotoren erzeugt werden. insgesamt beschäftigt das unternehmen mit Konzernbetrie ben rund 18.000 Arbeitnehmer. Über die Größe der Gesellschaft geben einige Produktionszahien den besten Aufschluß, so wurden mit dem Zweiten Weltkrieg nahezu 90.000 LKW's der Nutzlastkategorie von 3— 23 Tonnen produziert, und 290.000 Traktoren der verschie densten Modelle von 15 — 140 PS und 52.600 Seibstiadewagen. Gleichzeitig wurden über 6,2 Miii. Fahrräder, über 2,9 Miii. Mopeds und etwa 500.000 Motorräder und Roller,so wie 60.000 Kleinwagen und rund 27.500 Geländefahrzeuge er zeugt. Erwähnenswert sind aber ebenso die fast 350 Miii. Wälzlager der verschiedensten Typen, die im gleichen Zeit raum hergestellt wurden. Für den Vertrieb dieser zahlreichen Erzeugnisse sorgen ein engmaschiges Verkaufsnetz in Österreich, sowie 170 vertre tungsfirmen in fast allen Staaten der Erde. Der Größe des Un ternehmens entspricht auch der Umsatz, der im Jahr 1979 13,3 Miiid. Schilling erreichte. 71% der eigenerzeugten Pro dukte gehen in den Export. Neben der eigenen Erzeugung spielt umsatzmäßig auch das Handeisgeschäft mit Steyr-Fiat Automobilen, das einer lan gen Tradition der Zusammenarbeit entspringt, eine bedeu tende Rolle. Steyr-öaimler-Puch AG—116Jahrealt! Am 16. April 1864 gründete Josef Werndi die Waffenfabrik „Josef und Franz werndi & comp." in Steyr. 1869 wurde der Familienbetrieb in eine Aktiengesellschaft unter dem Namen „Österreichische waffenfabriksgeselischaft" umgewandelt, in kurzer zeit entwickelte sich das werk zur größten Waffen fabrik des Kontinents. Schon 1869 wurden 3.000 Arbeiter be schäftigt,1890 waren es bereits mehr als 9.000,es wurden bis zu 540.000 Gewehre und Karabinerim Jahr erzeugt.1894 wur de zusätzlich die Fertigung von Fahrrädern aufgenommen, das „Steyr-waffenrad" wurde zum Begriff. Der Erste Weltkrieg stellte die Steyr-Waffenfabrik vor große Anforderungen und es wurden bis zu 4.000 Gewehre, Ge wehrbestandteile und Maschinengewehre täglich erzeugt, dazu Miiitärfahrräder und Fiugmotoren. Am Ende des Ersten Weitkrieges aber stand das werk vor dem Nichts: Das im Frie densvertrag von St. Germain ausgesprochene verbot der Herstellung von Kriegswaffen legte das Werk praktisch still. Durch 55 Jahre hindurch war STEYR eine der bedeutendsten Waffenschmieden der Weit, über 9 Millionen Gewehre, mehr als 1/2 Million Pistolen, rund 50.000 Maschinengewehre hatte das unternehmen seit seiner Gründung produziert. Ange sichts dieser zwingenden Lage wurde der bereits 1916 gefaß te Entschluß,eine Automobilfabrikzu errichten,in STEYR ver wirklicht. 1920 kann dann als das eigentliche Geburtsjahr der SteyrAutomobiie bezeichnet werden,es wurde das erste österrei chische „Waffenauto" herausgebracht: Der Typ Ii, ein 12/ 40 PS Sechszylinder, ein Wagen, der ganz dem traditionellen öualitätsbegriff der ehemaligen Waffenfabrik steyr ent sprach und den hervorragenden Ruf der steyr-Automobile begründete. im Jahre 1927 wurde das unternehmen in ,,STEYR-WERKE AG" umbenannt und brachte in der Folge eine Reihe von hervor ragenden Modellen heraus, wie Typ V, Vii, Xii, XX und XXX — die den Begriff „Steyr-Automobiie" nicht nur in Österreich, sondern auf der ganzen weit als Qualitätsmarke verankerte. Doch auch diese Entwicklung wurde leider bald zerstört: Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise anfangs der Dreißigerjah re beeinträchtigte immer mehr und empfindlicher den Ab satz von PKW's. Damais nahm unser Werk jene ersprießliche Arbeitsgemeinschaft mit der „Austro-Daimier-Puch AG" auf. 1928 wurde das unternehmen „PUCH-Werke AG" fusioniert, das neue unternehmen, die ,,AUSTRG-DAIMLER-PUCH-WERKE AG" gegründet und schließlich 1934 mit der ,,STEYR-WERKE AG" vereinigt. 1934 entstand damit die STEYR-DAIMLER-PÜCH AG. Es wurde der Boden zu einer rationellen Arbeit mit den zu sammengefaßten Mittein dreier Unternehmen vorbereitet. AUSTRO-DAIMLER ging völlig in der neuen Gemeinschaft auf, das Werk in Wiener Neustadt wurde stillgelegt, ein Großteil der maschinellen Ausrüstungen nach STEYR und GRAZ verla gert. Gleichzeitig aber wurde die Kapazität der Werke in STEYR und GRAZ erhöht,das Erzeugungsprogramm aufeinan der abgestimmt. Es war damit erstmalig in Österreich eine großzügige und planmäßige Entwicklung der Fahrzeugindu strie möglich. in GRAZ wurde das Zweiradprogramm, Motorräder und Fahr räder, konzentriert, während in STEYR ausschließlich Perso nenkraftwagen und Lastkraftwagen erzeugt werden. Schon 1934 wurde der PKW Typ 100 herausgebracht, ein wenig spä ter die Modelle 120 und die Weiterentwicklung 200 und 220 folgte. 1936 schuf man den Typ 50, später den Typ 55, eine für die damalige Zeit weit vorausschauende Kieinwagenkonstruktion. Darüberhinaus wurde in Steyr auch der Bau gelän degängiger LKW aufgenommen. Wenn auch 1938 die Produktion der Werke auf Rüstungsindu strie umgestellt werden mußte, war das unternehmen doch bestrebt, die für die Friedenswirtschaft wichtigen Produk tionszweige zu erhalten, eine vorausschauende Planung, die jedoch von den Ereignissen des Jahres 1945 völlig überrollt wurde. Die werke STEYR und GRAZ wurden durch Bomben stark zerstört. Aliein im Hauptwerk fielen 960 Bomben,in un ermüdlicher Arbeitging man an den Wiederaufbau,die tradi tionelle Fertigung von Personenkraftwagen wurde nicht
mehr aufgenommen. Es wurden im Hauptwerk zunächst Benzin-, dann Diesel-LKW und Diesel-Traktoren erzeugt. Diese Fahrzeugtypen versprachen damalsim Dienste des Wie deraufbaues der österreichischen Wirtschaft einen guten Ab satzerfolg. STEYR wurde in der Folgezeit zu einem der größ ten Traktorproduzenten des europäischen Kontinents und zu einer namhaften LKW-Erzeugung. — 1948 wurde mit FIAT, Turin, ein Assembling ceneralvertretungsvertrag abgeschlossen, der seither läuft und eine zu sätzliche Belebung unseres Unternehmens bedeutet. —1954 wurde in GRAZ mit der Serienerzeugung von MOPEDS begonnen. —1956 wurde nach Abschluß des Wiederaufbaues der Werke in STEYR und GRAZ das Gebäude der Hauptverwaltung in Wien errichtet. — 1957 begann die Serienerzeugung des „STEYR-PüCH 500" Mod. Fiat, in GRAZ. — 1959 die Serienerzeugung des Steyr-Puch ,,HAFLINGER", in GRAZ, ebenso der Erwerb der Aktienmajorität der „Österrei chischen Saurer-werke AG" Wien. — 1964 feierte die Steyr-Daimler-Puch AG ihren 100-jährigen Bestand. — 1967 konnte im Hauptwerk die neue „PLUS"-Traktorenreihe vorgestellt werden. — 1968 erfolgte die Vorstellung der „PLUS"-LKW-Reihe, das „MAXI-MOPED" ging in Serie und der „Steyr-Mannlicher" wur de vorgestellt. —1971 begann man mit der Serienerzeugung des Steyr-Puch „Pinzgauer" in GRAZ. — 1972 wurde „STEYR-HELLAS"(Griechenland) gegründet, es erfolgte der Baubeginn des Werkes in Thessaloniki, außer dem wurden zwei Prototypen herausgebracht, das Elektromoped und der City-Bus. — 1975 Inkrafttreten einer neuen Organisationsstruktur, der sogenannten „divisioneilen Gliederung". Die neue Puch-Monza-Reihe ging in Serie. —1976 Gründung der Steyr-Nigeria-Tochter. Serienaniauf der neuen Schwer-Traktoren-Reihe. — 1977 Baubeginn für die Fertigungshalle des neuen ge ländegängigen PKW. Baubeginn für die SKD/ZKD Versandhalle im Hauptwerk Steyr. — 1978 Spatenstich für BMW STEYR Motorenwerk. Eröffnung des Werkes Bauchi, das Steyr-Nigeria Ltd. Vorstellung der LKW-Reihe 91, Vorstellung der TraktorenbauReihe 80. Fertigstellung der skd/CKD Versandhalle. — 1979 17. Oktober, Inbetriebnahme des Entwicklungs zentrums BMW-STEYR Motorenwerk.
zur aktuellen wirtschaftlichen Lage der werke in steyr Rund 40 Prozent des Gesamtumsatzes der Steyr-Daimler-Puch AG, das sind 5.249 Mi!!. Sciiiiiing, entfielen 1979 auf den um satzstärksten Bereich des Unternehmens,Nutzfahrzeuge und Landmaschinen. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies ein Umsatzwachstum von 12 Prozent. Dieses konnte in etwa glei chem Umfang auf dem Binnenmarkt und auf den Export märkten erreicht werden,sodaß die Exportquote des Berei ches mit rund 65 Prozent nahezu unverändert blieb. Durch das hohe Niveau der Steyr LKW-Baureihe 91 hinsichtlich Leistung, Qualität und Wirtschaftlichkeit konnte die Sparte am Wachstum des Marktvoiumens ebenso stark mitpartifizieren wie die Konkurrenz und den hohen Iniandsmarktanteil von 30Prozent halten.Die Exporte von Steyr LKW'sstiegen im Berichtsjahr stückmäßig um 25 Prozent an. Die starke Exportausweitung ist in erster Linie auf das Anlau fen der Teilelieferungen nach Nigerien zurückzuführen. Ais Erster von insgesamt vier ausgewählten internationalen Fahr zeugproduzenten konnte unser Unternehmen am 18.Juli 79 die Fertigung von Nutzfahrzeugen in Nigerien aufnehmen. Durch langfristige Verträge über die Zulieferung von hoch wertigen Komponenten trägt die Realisierung dieses Projek tes wesentlich zur Absicherung der Beschäftigung im Stamm werk Steyr bei. Das Werk in Nigerien istim Endausbau in der Lage,8.000 LKW's und 2.000 Traktoren herzustellen. Derzeit sind in Bauchi, Ni gerien, 450 nigerianische sowie 50 österreichische Kollegin nen und Kollegen tätig. Die traditionell starken Marktpositionen in Polen und Grie chenland konnten durch vertragskonforme Lieferungen ge festigt werden. Dies hohe Wirtschaftlichkeit der Fahrzeuge der neuen LKWBaureihe 91, die in internationalen Vergleichstesten unter härtesten Anforderungen mehrmals bestätigt wurde, war ausschlaggebend dafür, daß die Steyr-Daimier-Puch AG mit dieser Fahrzeugreihe auch in den wettbewerbsintensiven europäischen Industriestaaten Marktpositionen festigen konnte. Bei den Traktoren konnten eine Umsatzausweitung um 24 Prozent erzielt werden. Die neue Baureihe 80 wurde auf dem Markt und von der internationalen Fachpresse hervorragend aufgenommen. Durch die Umstellung auf die neue Serie ist es jedoch zu Lieferungsengpässen gekommen und mußte ein leichter Rückgang des Marktanteiles hingenommen werden. BMW STEYR Seit Anfang 1979 besteht die BMW Steyr-Motorengeselischaft mit beschränkter Haftung. Die BMW AG und die SteyrDaimier-Puch AG sind an der Gesellschaft zu je 50 Prozent be teiligt. Die Entscheidung für den Standort steyr fiel aufgrund der gegebenen Infrastruktur, des vorhandenen Potentials an qualifizierten Arbeitskräften,der hohe Erfahrung im Bau von Dieselmotoren im Hauptwerk Steyr sowie der geographi schen Nähe zu den BMW-Werken in Bayern. Bei dem gemein samen neuen Motorenwerk handelt es sich um eines der größten Industrieprojekte der letzten Jahre in Österreich. Nach umfangreichen Investitionen wird 1982 die Serienferti gung von Motoren aufgenommen.Rund 85 Prozent der Pro duktion sind für den Export bestimmt. Das neue Motoren werk wird 1500 Menschen Beschäftigung bieten. Die Inbe triebnahme des Entwickiungszentrums für Motoren ist be reits im Herbst des Jahres in Betrieb genommen worden. Auf Sicht gesehen istzu erwarten,daß auch die Großmotoren für unsere Traktoren und LKW's in diesem neuen Entwickiungszentrum entwickelt werden. Investitionen im Berichtszeitraum wurde in Steyr mehr als 1 Milld. Schilling investiert. Die wesentlichsten vorhaben waren: Errichtung einer modernst ausgestatteten Lager- und Versandhaiie für Teile und Aggregate, bauliche und maschinenmäßige Konzentration der Großbiechteilefertigung in Steyr, Modernisierung und Neustrukturierung der mechanischen Fertigungsbereiche, Ersatz und Rationalisierung bei Werkzeugmaschinen mit dem Schwerpunkt auf dem Verzahnungssektor. CescKäftsbericht Wälzlager und Waffe Der Geschäftsbericht Wälzlager und andere Erzeugnisse er reichte 1979 mit3.068 Mill. Schilling,dassind 23% des Gesamt umsatzes der Steyr-Daimler-Puch AG,annähernd wieder den Rekordumsatz des Vorjahres. Dabei traten sowohl in Produkt ais auch in marktmäßiger Hinsicht Veränderungen ein. Pro duktbezogen stand einem deutlichen Umsatzzuwachs bei Wälzlagern und Miiitärwaffen ein geringes Volumen in den anderen Sparten gegenüber. Marktbezogen war eine Zunahme des Iniandumsatzes festzu stellen. Mit einer Exportquote von 75 Prozent blieb der Be reich Wälzlager und andere Erzeugnisse jedoch weiter stark exportorientiert. Die Situation auf den internationalen Wälz lagermärkten war 1979 durch eine generelle Nachfragebele bung gekennzeichnet. Diese war auf die verbesserte Konjunkturiage sowie dem Erneuerungsbedarf der Industrie nach der schwächeren Investitionstätigkeit in den Vorjahren zurückzuführen. Durch die konsequente Weiterführung der Umstrukturierung des Steyrer wälzlagerprogrammes in Rich tung technisch hochwertiger Lager mit großer Laufruhe und Qualität sowie neuartiger anwendungstechnischer Problem lösungen konnte die Sparte Wälzlager sowohl auf dem Inlandsmarkt als auch auf den Hauptexportmärkten Bundes republik Deutschland, Italien, Frankreich, Argentinien, Großbritanien, USA und Spanien, Umsatz- und Marktanteilsgewin ne erzielen,insgesamt lag der Spartenumsatz um 26 Prozent über dem vorjahreswert. Bei der Sparte Jagd- und Militärwaffen konnte im Geschäfts jahr 1979 mit einem Umsatzzuwachs von 77 Prozent abge schlossen werden. Der Zuwachs ist hauptsächlich auf das neue Steyr-Armee-universaigewehr (AUG) als Standardwaffe beim österreichischen Bundesheer eingeführt und von inter nationalen Fachkreisen als modernstes Sturmgewehr auf dem Weltmarkt bezeichnet,zurückzuführen. Durch die Ergänzung der traditionsreichen Jagdwaffenreihe Steyr-Mannlicher durch den Steyr-Mannlicher-Luxus erfuhr auch der Jagdwaffensektor eine deutliche Belebung. Investitionen Im Rahmen des mittel- und langfristigen Investitionskonzep tes wurden in den letzten Jahren im Bereich des Wälzlager-
Werkes und der Sparte Waffen Kapazitätserweiterungs-, Qualitätssicherungs- und Rationalisierungsinvestitionen vor genommen.im Wäiziagerwerk besondersim größeren Lager bereich.im Waffenbereich wurden neue Maschinen zur Lauf erzeugung in Betrieb genommen. Untemehmensentwicklung in den 80-iger Jahren Der vorstand unseres Unternehmenserwartetauch in der Zu kunft eine expanisve Entwickiung des Unternehmens. Die in den vergangenen Jahren getroffenen und eingeleiteten Maßnahmen zur Stärkung der Produktions-, Vertriebs- und Organisationsstruktur bilden die Basis für eine Fortsetzung des Umsatz- und Ertragswachstums. Für die Unternehmenspolitik und Strategie der SteyrDaimler-Puch AG werden folgende Entwicklungen im welt wirtschaftlichen Bereich verstärktes Gewicht erhalten: 1. Die Aufrechterhaitung einer im internationalen vergleich hohen wirtschaftiichen Stabiiität in Österreich sowie eine Fortführung der österreichischen Hartwährungspoiitik. Neue technoiogische Entwicklungen werden in Zukunft verstärkt das mögliche Wachstum bestimmen. 2. Wachstumimpulse für Produktion und Absatz der Indu striestaaten durch steigendes Kaufkraft- und Nachfragepo tential zahlreicher Staaten der dritten Welt. Unsere Wachs tumchancen liegen vor allen Dingen bei unseren neuen Produkten, beim BMW-Steyr-Dieselmotorenprojekt, bei der Geiändewagenkooperation mit Daimier-Benz, bei neuen Waffen und bei dem neuen Puch-Alutron-Fahrrad sowie dem neuen Steyrer Forstmaschinenprogramm. in den vergangenen Jahren hat die Steyr-Daimier-Puch AG eine Reihe von Aktivitäten zur Ausweitung und Absiche rung der internationalen Marktpositionen gesetzt, die auch in Zukunft weitergeführt werden. Die Exportquote bezogen auf den Umsatz aus eigener Fertigung ist in den vergangenen 10 Jahren von 42 Prozent auf 70 Prozent im Jahre 1979 angestiegen. Ein weiterer Piuspunkt unseres Unternehmens ist der Auf wand für Forschung und Entwicklungszwecke. SteyrDaimler-Puch AG zählt zu den forschungsintensivsten Unternehmen Österreichs.Im Hinblick auf die gegenwärti gen strukturellen Veränderungen in der Weltwirtschaft und um die technologische Basis des Unternehmens zu stärken, werden Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in Zukunft weiter forciert werden. Besondere Bedeutung wird dabei der möglichst effizienten Nutzung des Faktors Energie beigemessen werden. Die Steyr-Daimier-Puch AG sieht die weltweite Energieverknappung als Herausforde rung für ihre Forschungs- und Entwicklungsarbeit an. Diese wird den Anforderungen an verbrauchsoptimale Antriebs aggregate unter Berücksichtigung alternativer Energiear ten gerecht werden. Für das Jahr 1980 wird eine Umsatzausweitung um rund 20 Prozent auf rund 16 Milld. Schilling erwartet.Grund für die sen Optimismus sind der hohe Auftragsstand in allen Pro duktsparten,er wird mit März des Jahres 1980 mit6,1 Miiid. Schilling wertmäßig beziffert und übertrifft damit den Auftragsstand des Vorjahres um rund 25 Prozent.
STEYR-LKW-Baureihe 91 — eine Nutzfahrzeugreihe, die hinsichtlich Technik, Leistungsfähigkeit, Wirtschaftlichkeit und hoher Zuverlässigkeit ein Spitzenprodukt darstellt. 1
Höchstleistungen in der Landwirtschaft seit Jahrzehnten mit Steyr Traktoren. Steyr Baureihe 80 und die wichtigsten Anbaugeräte. ^■'vÜ=iE-' 'O?/ ^ " wMm -i m^:A 8 - -•' '•■« a j
Der gescKäftsführende Betriebsrat I , Bei der am 29. und 30. November 1977 stattgefundenen WAHL DES ARBEITERBETRIEBSRATES DER WERKE IN STEYR wurde folgendes WAHLERGEBNIS erzielt: 1977 Vergl. 1974 wahlberechtigt 7.101 8.251 Abgegebene Stimmen 6.917 7.805 Ungültige Stimmen 120 170 Gültige Stimmen 6.797 7.635 von den gültigen stimmen entfielen auf die Stimmen % Mandate Sozialistische Frakt. Im öGB 6.166 90,7 28 Chr. Gew.-Fraktlon Im ÖGB 399 5,9 1 Gewerkschaftliche Einheit 232 3,4 1 6.797 100 30 Geschäftsführender Betriebsrat Obmann Kollege NR Hans HEIGL Obmannstellvertr. . . . Kollege Sepp SCHMIDL(bis 1.12.1978) Kollege Hermann LEITHENMAYR (ab 1.12.1978) Kollege Ernst hasenleithner Kassler Kollege Konrad kinzelhofer Schriftführer Kollege Josef BARTLHUBER Betriebsrat übersiedeite in neue Räumiichkeiten Im Zusammenhang mit einer notwendig gewordenen räum lichen Ausdehnung der Datenverarbeitung unseres Werkes, wurden dazu die bisherigen Räumlichkelten des Arbelter und Angestelltenbetriebsrates benötigt. Dem Betriebsrat wurde damit eine Übersiedlung vorgeschla gen und dafür Räumlichkelten In der neuen skd/zkd Halle angeboten,sodaß die Übersiedlung Anfang dieses Jahres zu standekam.Im selben Gebäude befinden sich nunmehr auch die Sitzungsräume des Betriebsrates. Gewählte Arbeiterbetriebsräte der Funktionsperiode 1977/80 Sozialistische Cewerkschaftsfraktion: 1. schmidl Josef 2. Helgl Johann 3. Kinzelhofer Konrad 4. Hasenleithner Ernst 5. Bartlhuber Josef 6. Lelthenmayr Hermann 7. wührleltner Bruno 8. Mayr Rudolf 9. Platzer Ernst 10. Schneeberger Walter 11. Pachinger Franz 12. Klenesberger Walter 13. schmid Adolf 14. PIstek Karl-Erich 15. Leltner Friedrich 16. Retzl Otto 17. Mühlbauer Franz 18. Tatzreiter Leopold 19. Tllll Josef 20. Stelnparzer Franz 21. Scharnrelter Maria 22. Lang Gerhard 23. Vorhauer Anton 24. Hackl Helmut 25. Bremm Gerhard 26. Spitzl Johann 27. Stockhammer Roman 28. Roedig Helmut Maschlnenschloss. Werkstoffprüfer Schweißer Spengler Lacklerer Kfz. Schlosser Maschinenarbeiter Dreher Härter Dreher Spengler Schlosser Gießereiarbeiter Elektriker Maschinenarbeiter Schweißer Werkzeugschlosser Schmied Maschinenschi. Dreher Maschinenarbelt. Schlosser Dreher Kontrollor Lacklerer Gießereiarbeiter Magazinarbeiter Maschlnenschloss. Hauptwerk Hauptwerk Hauptwerk Wälzlagerw. Hauptwerk Hauptwerk Wälzlagerw. Hauptwerk Hauptwerk Werk Letten Hauptwerk Hauptwerk Hauptwerk Hauptwerk Hauptwerk Hauptwerk Wälzlagerw. Hauptwerk Hauptwerk Hauptwerk Wälzlagerw. Hauptwerk Wälzlagerw. Hauptwerk Hauptwerk Gußwerk II Hauptwerk Hauptwerk Christliche Cewerkschaftsfraktion: 1. Frühauf Franz* R.Dreher Hauptwerk Wimmer Rudolf** Hobler Wälzlagerw. Pilz Stefan*** Handformer Hauptwerk *)ausgeschieden am 31.12.1978 **)ausgeschieden am 31. 3.1980 ***)selt 1. 4.1980 Gewerkschaftliche Einheit: 1. Mascher August Schweißer Hauptwerk Zusammensetzung des Betriebsrates: 28:1:1
DER ARBEITERBETRIEBSRAT BERICHTET UBER DATEN UND TATEN!
Die Aufgabenstellung des Betriebsrates Grundsätzlich wird der Rahmen,In dem ein Betriebsrat tätig werden kann, durch das Arbeitsverfassungsgesetz aus dem Jahre 1974 geregelt. Obwohl dieses Gesetz eine wesentliche Verbesserung bringt gegenüber dem vorher gültigen BETRIEBSRÄTEGESETZ, Ist die Entfaltungsmöglichkeit des Betriebsrates — sofern sie auf das Gebiet beschränkt bleibt — als eher dürftig zu betrachten. Die Kraft des Betriebsrates ist also in erster Linie davon abhängig,in welchem Ausmaß und mit welcher Geschlossen heit die Belegschaft hinter ihm steht. Naturgemäß ist es den Betriebsratskörperschaften der Großbetriebe vorbehalten, auf dem Gebiet der betrieblichen, gewerkschaftlichen Orga nisation, Schrittmacherdienste zu leisten. Gerade auf diesem Sektor hat unser unternehmen eine alte Tradition aufzuwei sen. Wenngleich es im politischen Bereich Auffassungsunter schiede gibt, war sich doch unsere Koiiegenschaft immer einig, wenn es um gewerkschaftliche Probleme ging. Aus diesem Grund ist die Steyrer Arbeiterschaft seit Jahr zehnten hundertprozentig gewerkschaftlich organisiert. Auf diesem Boden war es möglich, eine funktionierende und schlagkräftige Vertrauensmänner- und Betriebsratsorganisa tion aufzubauen. Alle Erfolge und alle Besserstellungen gegenüber dem Gesetz oder den kollektivvertraglichen Be stimmungen sind auf die Geschlossenheit und auf das Zusam menwirken dieser Gemeinschaft zurückzuführeh. Das Gesetz gibt dem Betriebsrat den Auftrag, die wirtschaftli chen, sozialen und kulturellen Interessen der Dienstnehmer zu vertreten. Gerade In der abgelaufenen Funktionsperiode konnte sich der Betriebsrat dieser Aufgabensteilung in sehr positiver Weise entledigen. Rein organisatorisch werden die Aufgaben durch verschiedene Organe bewältigt. Geschäftsführung Die Geschäftsführung des Betriebsrates wird vom Obmann, seinen Stellvertretern, dem Kassier und dem Schriftführer wahrgenommen. Die Aufgabe der Obleute ist es, die Betriebsratssitzungen und Versammlungen durchzuführen, den Brief- und Behördenverkehr abzuwickein sowie die Koiie genschaft nach außenhin wirksam zu repräsentieren. Betriebsrats- und vertrauensmännersitzungen Die im Arbeitsverfassungsgesetz vorgesehenen Betriebsrats sitzungen und die vertrauensmännersitzungen sind das Forum, in dem die Probleme besprochen werden und in dem die Beschlußfassungen zu erfolgen haben. Entspre chend der gefaßten Beschlüsse verhandelt der geschäftsfüh rende Betriebsrat mit der Geschäftsleitung, den einzelnen Bereichen und Sparten. Auf Konzernebene ist vorgesehen, daß in jedem Jahr eine BETRIEBSRÄTEKONFERENZ Stattfindet. In diesen Betriebsräte konferenzen, deren letzte im Sommer 1980 in STEYR statt fand, werden die Richtlinien für das konzernweite vorgehen beschlossen und eine Koordination zwischen den einzelnen Betriebskörperschaften herbeigeführt. Der Betriebsrätekon ferenz gehören 168 Betriebsräte an. Delegiertenkonferenz Neben Abteiiungsversammlungen, die ständig zu aktuellen Anlässen mit den Kollegen der verschiedensten Abteilungen durchgeführt werden,findet auch in halbjährlichen Abstän den eine DELEGIERTENKONFERENZ Statt. In den Delegierten konferenzen wird über die Tätigkeit des Betriebsrates Be richt erstattet und besteht dort die Möglichkeit zur Diskus sion auf breiter Basis. Außerdem wird zumeist in diesem Rah men ein Referat zu einem aktuellen Problem vorgetragen. Betriebszeitung „gemeinsam" Ein wichtiges Bindeglied zu unserer Koiiegenschaft stellt auch unsere monatliche Betriebszeitung „Gemeinsam" dar. Diese Zeitung ist das Sprachrohr des geschäftsführenden Betriebsrates und ermöglicht es der gesamten Koiiegen schaft eine ausführliche und aktuelle Information zu geben. Selbstverständlich ist diese Zeitung kein journalistisches Kunstwerk,sondern sie ist eine Zeitung,die von Arbeitern für Arbeiter gemacht wird. Alle angeführten Organe der Belegschaftsvertretung bemü hen sich immer wieder den Besitzstand an materiellen und sozialen Errungenschaften zu verteidigen und wenn möglich weiter auszubauen. Umfassende Betreuung Die Betreuung unserer Kolleginnen und Kollegen beschränkt sich nicht nur auf das unmittelbare Dienstverhältnis,sondern geht weit darüber hinaus. So ist es eine Selbstverständlich keit, daß im sportlichen Bereich neben dem Lehriingssport auch in den Abteilungen sportliche Veranstaltungen durch geführt werden und daß es Betriebsmeisterschaften in den verschiedensten Disziplinen wie Fußball, Schisport und Eis stockschießen gibt. Selbstverständlich werden auch überre gionale Meisterschaften mit Dienstnehmern unseres Betrie bes durch den Betriebsrat beschickt. Eine Reihe von Sport- und Kulturvereinen werden aus Mitteln des Betriebsratsfonds gefördert. Auf dem kulturellen Sektor soll erwähnt sein, daß Zuschüsse zu Theaterabonnements ge geben werden, daß der Betriebsrat sich immer wieder be müht, verschiedene kulturelle Veranstaltungen zu ermögli chen und zu subventionieren. Hier sei vor allen Dingen an Cirkusveranstaitungen, Messekarten, verbilligte Karten für Sauna und Schwimmbad etc. gedacht. Politischer Einfiuß Die Lebensumstände der arbeitenden Menschen sind aber nicht alieine vom betrieblichen Geschehen abhängig. Ände rungen in der Lebensqualität, im Lebensstandard der arbei tenden Menschen, konnten nur durch die Arbeit und den Einsatz der regionalen und überregionalen politischen Gre mien erreicht werden. Es ist für die Koiiegenschaft der Steyrwerke eine Selbstverständlichkeit, daß Betriebsräte auch im GEMEINDERAT, Im LANDTAG Oder im NATIONALRAT SOWle In der ARBEITERKAMMER vertreten sind. Es wird als normal ange sehen, daß Interventionen bei Ämtern und Behörden oft rasche Hilfe für Betroffen erbringen.
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