Aktuell im Betrieb - Heft 1/1970

EINE ZEITSCHRIFT DER STEYR-DAIMLER-PUCH AG HEFT 1/1970

NEUE AUFGABEN NEUE ORGANISATIONE Die Tatsache, daß derzeit unsere Produktion in nahezu allen Zweigen ausgelastet ist und an ihre Kapazitätsgren zen stößt, darf nicht darüber hinwegtäuschen, daß der Wettbewerb immer schärfer wird, und daß wir in Zukunft auf den Märkten nur bestehen werden, wenn wir die Wett bewerbssituation zu unseren Gunsten ändern und die Er tragssituation langfristig si chern und verbessern kön nen. Entsprechende erste Maßnah men werden bereits im Unter nehmen sichtbar: sie dienen dem Ziel — ob im Manage ment oder in den Werken — die unternehmerische Schlag kraft zu verbessern, sie die nen der Konzentration, der Intensivierung und Straffung der Organisation. So wurde zur Unterstützung des kaufmännischen Vorstan des in Wien eine Kaufmänni sche Vorstandsabteilung neu geschaffen, deren Leitung Di rektor Diplomvolkswirt Dok tor Georg Glatzel übertragen wurde. Diese neue Abteilung ist zuständig für das Rech nungswesen, die Organisa tion, die EDV, die Planung und das Berichtswesen. Hauptaufgabe der neuen Stelle ist es aber darüber hin aus, die kaufmännischen Un ternehmensbereiche zu ko ordinieren, Maßnahmen vor zubereiten, Entscheidungs alternativen für den Vorstand zu entwickeln — immer mit dem Ziel, unsere Ertrags situation langfristig zu ver bessern. Eine Voraussetzung für die bessere Abstimmung zwi schen Produktion und den Markterfordernissen ist die Verlegung der jeweiligen Ver kaufsabteilungen in das ent sprechende Werk. Eine der artige räumliche und funktio neile Konzentration hat sich in Graz seit Jahr und Tag be währt (und ebenso im Wälz lagerwerk). Nunmehr wurde eine derartige Konzentration auch für das Hauptwerk Steyr vorgenommen, und als Vor aussetzung dafür eine Ver kaufsdirektion in Steyr unter Leitung von Direktor Dr. Ernst Mittag geschaffen. Die bisher in Wien bestehende Abteilung Verkaufsförderung wurde hin gegen aufgelöst; jene Unter abteilungen, die sich mit Lkw-, Traktoren- und Land maschinenverkauf befassen, wurden nach Steyr verlegt, wo ihnen im Rahmen der neuen Verkaufsdirektion ein erweiterter Aufgabenkreis übertragen wird. In Wien bleiben nur jene Teile des Verkaufs, die zweckmäßi ger und besser hier arbeiten können: Vor allem der Ver kauf aller Importprodukte (Fiat und CM),ferner der Ex portverkauf Hauptwerke, der Behördenverkauf, und natür lich auch die Stabsstellen des Vorstandsbereiches Verkauf, etwa die Marktforschung. Die Koordinierung aller im Ver kaufsbereich tätigen Abtei lungen und Direktionen — ob bei den Werken oder in Wien — ist schließlich die wesent lichste Aufgabe der neu ge schaffenen ,,Vorstandsabtei lung Verkauf" unter Leitung von Direktor Dr. Hans See wald. Im Vorstandsbereich ,,Ent wicklung und Produktfor schung" wurde die Stabs stelle „Neue Produkte" ge schaffen, zu deren Leiter O.-Ing. Dipl.-Ing. Dr. Hannes Nüchtern bestellt wurde. Die Aufgaben dieser Stabsstelle sind völlig zukunftsorientiert: Sie soll die Entwicklung jener Produkte vorbereiten, die uns künftig die Möglichkeit ge ben, am Wachstum teilzuneh men, sie soll unsere Wett bewerbsfähigkeit und Schlag-

FORMEN kraft in der Zukunft von der Produktseite hier sichern. Organisationsmaßnahmen, die die Zukunft eines ganzen Unternehmens auf eine neue Basis stellen, können sich natürlich nicht auf einzelne Bereiche und das Manage ment beschränken, sondern reichen bis weit in das Ge füge des Konzerns hinein. So wurde etwa im Hauptwerk eine Betriebsdirektion neu geschaffen, mit deren Leitung Direktor Dipl.-Ing. Günter Hei der betraut wurde. Ihre Auf gabe ist die Steuerung, Koor dinierung und Überwachung der betrieblichen Abläufe in den verschiedenen Betriebs abteilungen. In Graz sind hingegen die organisatorischen Vorarbei ten für einen weitgreifenden Aus- und Umbau der Werks anlagen abgeschlossen; hier läuft bereits ein großzügiges Investitionsprogramm an, das eine wesentliche Kapazitäts erhöhung ergeben wird. Alles in allem eine Fülle von organisatorischen und perso nellen Maßnahmen, die eine grundlegende Änderung der Struktur unseres Unterneh mens einleiten. Änderungen, die uns helfen werden, auch in Zukunft zu bestehen. Wir hören sie gerne, die markigen Worte von „Werkstreue" und „Firmenihteresse", vom oft beschworenen „Steyrergeist" und der ..Betriebsfamilie",sie werden bei Firmenjubiläen und Betriebsversamm lungen reichlich strapaziert und in der abendlichen Stammtischrunde oft zitiert. Wie aber sieht es denn damit in der Wirklichkeit des betrieblichen Alltags aus? Geht das Interesse des Werksangehörigen über das grundliegende Anliegen, Arbeitskraft gegen Geld zu verkaufen, wesent lich hinaus? Gibt es noch den Stolz, Arbeiter in einem der größten, wichtigsten, traditionsreichsten Unternehmen Österreichs zu sein? Identifiziert man sich noch mit Erfolg oder Mißerfolg „seines" Unter nehmens? Fraglos gab es das alles einmal. Mitarbeiter, die zerstörte Werkshallen aufbauten, in ungeheizten Räumen arbeiteten, bis zur Grenze des Leistungsvermögens Überstunden machten, Kurzarbeit und kurzfristige Arbeitslosigkeit hinnahmen, nur um das Unternehmen lebensfähig zu erhalten. Das waren die Notzeiten, an die sich die Älteren unter uns nur allzu deutlich erinnern. Sie sind — Gott sei Dank! — vorbei und kommen hoffentlich nie wieder. Denn es scheint fraglich, ob die alte Einsatzbereitschaft für das Unter nehmen auch heute noch vorhanden wäre. Man muß es zumindest bezweifeln, wenn man vom kleinen auf das große Ganze schließt. Wir haben vor einigen Jahren einen Photowettbewerb für alle unsere Mitarbeiter ausgeschrieben für Photos, die die Verbindung zwischen dem Unternehmen, seinen Produkten und seinen Mitarbeitern zeigen sollten. Wir rechneten mit einigen hundert Bildern, weil wir wissen, daß Tausende unserer Mitarbeiter nicht nur eine Kamera haben, sondern damit auch umzugehen verstehen. Wir dachten, daß der eine oder andere auch einmal einen Steyr-Traktor auf dem Feld, den Fiat beim Ausflug auf den Großglockner oder den Sprößling auf seinem Puch-Rad knipsen würde. Wir setzten dafür ganz beachtliche Preise aus und waren bereit, auch andere Bilder, die nicht preisgekrönt wurden, aufzukaufen. Wir bekamen fast nichts, ganze 10 Photos! Im vorigen Jahr probierten wir es noch einmal, wiesen in der Werk zeitung und durch Aushang in den Betrieben wiederholt auf den neuen Photowettbewerb hin. Wir hatten die Absicht, mit den besten Bildern eine Photoausstellung in den Betrieben zu veranstalten ... Machen wir es kurz, das Ergebnis war mehr als kläglich: 14 Bilder von zwei Teilnehmern. Das gibt uns zu denken - nicht wegen der Bilder und wegen der 36 Filmmillimeter, die jemand vielleicht sinnlos „für das Unternehmen" verschießt, sondern weil der Schluß naheliegt, daß für die meisten von uns das Interesse für das Unternehmen aufhört, wenn sie aus dem Fabrikstor hinaustreten. Unsere Arbeit ist aber ein so bestimmender Teil unseres Lebens, daß sie in uns wohl mehr als ein flüchtiges Interesse wachrufen sollte, welcfies wir nur in der kollektivvertraglich festgelegten Dienstzeit zu bekunden haben. Die Anteilnahme am Firmengeschehen ist zu jeder Zeit- auch in den „guten Zeiten"- angebracht. EINE ZEITSCHRIFT FÜR DIE MITARBEITER DER STEYR-DAIMLER-PUCH AQ UND IHRER KONZERNUNTERNEHMUNGEN / HEFT 1/1970 Herausgegeben von der Pressestelle der Steyr-Daimler-Pudt AG Gestaltet von Reglne Bachofner, Hans Stadlinger und Or. Fritz Weidinger Eigentümer und Verleger: Steyr-Oaimler-Puch AG Für den Inttalt verantwortlich: Hans Stadlinger - Alle 1010 Wien, Kärntner Ring 7 Druck- Druckerei und Verlag Erwin Metten Betriebsges. m. b. H.. 1090 Wien. Canislusgasse 6—10

konnten mehrere Lupen zusammenge schweißt werden. An den einzelnen Platten alter eisenbeschla gener Türen ist die Lupengröße gut zu er kennen. Solange Schwertklingen aus Rennfeuer eisen bestanden, mußten sie zum Ausgleich von Analysenunterschieden und Werkstoff fehlern aus einem Bündel von Eisenlamel len verschweißt werden. Dieses Verfahren hieß Damaszieren. Je größer die Fertigkeit des Schmiedes, desto kunstvoller die Damaszierung der Klinge. Nicht selten fin den sich schachbrettartige oder gedrehte Damaszierungen. Um die erste nachchrist liche Jahrtausendwende kommt dieses Ver fahren außer Gebrauch. Ursache dafür war eine verbesserte Methode der Stahlerzeu gung, das Gärben. Es besteht in mehrfachem Ausschmieden und Wiederverschweißen sortierter Stahlstücke. Um die Elastizität des Schwertes zu erhö hen, benützte man Seelen aus Gärbstahl, die mit zwei Schichten weichen Eisens ver schmiedet wurden. Ebenso bettete man See len aus weichem Eisen in Stahl ein. Das Gärben stand insbesondere in der Steier mark bis Mitte des vorigen Jahrhunderts in Anwendung. Der Rohstahl für den deutschen Sprach raum kam durchwegs aus den Hütten im Gebiet des steirischen Erzberges und wurde über die Stadt Steyr geliefert. Neben dem Gießen gehört das Schmieden zu den ältesten spanlosen Formgebungs verfahren. Schon im griechischen und ger manischen Sagengut spielt die Schmiede kunst eine bedeutende Rolle. Hephaistos, der Gott der Schmiede, fertigt einen kunst vollen Schild für den Halbgott Achill. Auch die germanischen Helden wissen um die Bedeutung der Reinheit des Metalls und schmieden zum Teil ihre Schwerter höchst persönlich. Diese Schwerter werden als Individuen betrachtet und erhalten Namen. Siegfrieds Schwert heißt Balmung, Rolands Durendal. Der Ausgang eines Kampfes hängt nicht nur vom Streiter ab, sondern ebenso von dem Schwert,,das er führt. Jedes knetbare Metall läßt sich verschmieden. Die ersten aus Eisen gefertigten Ringe und Spangen stammen aus der Zeit zwi schen 1000 und 800 v. Chr. Geb. und wur den in Kleinasien gefunden. Die Entdekkung des Eisens ist dem damals dort ansäs sigen Volk der Hethiter gelungen. Starken Impuls für die Entwicklung des Schmiedehandwerks haben die militäri schen Ambitionen des römischen Reiches gegeben. Am Magdalensberg in Kärnten wurden nicht nur zahlreiche Hieb- und Stichwaffen aus jenen frühen Werkstätten gefunden, sondern auch der Grabstein eines ,,faber aciarius", eines römischen Schmie des. Basis für all diese Produkte waren Eisen lupen, das sind Klumpen, die durch Reduk tion des Erzes in Rennfeuern in teigigem Zustand gewonnen werden. Die chemische Zusammensetzung dieses Materials schwankte sehr stark. Trotzdem gewähr leistete der niedrige C-Gehalt eine gute Verarbeitbarkeit. Für größere Werkstücke w J

k ,- - IC Ein anderes weites Anwendungsgebiet der Schmiedekunst war die Erzeugung von Rüstungen, die insbesondere während der Ritterzeit blühte und weit in die Neuzeit heraufreicht. Noch im vorigen Jahrhundert fertigte eine schon industriell ausgelegte Schmiede in Nürnberg Rüstungen, mit de nen die Bestände so mancher Zeugkammer wieder aufgefüllt wurden. Natürlich war der Krieg nicht einziger Auftraggeber der Jünger des Hephaistos. Geschmiedete Türbeschläge, Fensterkörbe, Gitter, Leuchter und Gebrauchsgegenstände aller Art geben beredtes Zeugnis für die Bedeutung, die dieses Gewerbe durch die vergangenen Jahrhunderte innegehabt hat. Die Stadt Steyr und ihre Umgebung sind von alters her mit der Verarbeitung und dem Verkauf ,,Norischen Eisens" befaßt ge wesen. Das älteste erhaltene Privileg des Steyrer-Stapelrechtes datiert aus dem 13. Jahrhundert. Waffen-, Sensen- und Mes serschmiede sind bis auf den heutigen Tag hier ansässig. Erst im vergangenen Jahr hundert münzte die Industrialisierung das handwerkliche Können immer mehr in klin gende Produktivität um. Die Keimzelle der Steyr-Daimler-Puch AG ist die 1864 gegründete Waffenfabrik Josef Werndl's, die den stolzen Namen ,,Waffen schmiede des Kaisers" trug. Nach dem ersten Weltkrieg wandte sich das Unternehmen dem Automobilbau zu. Nach dem zweiten Weltkrieg, einem Zwi schenspiel in Panzern und Flugmotoren, wurde die Erzeugung von Traktoren und Lastkraftwagen aufgenommen. So verschieden die Erzeugnisse in den mehr als 100 Jahren des Bestehens der Firma waren, so gleichbleib jnd war der Bedarf an hochwertigen Schmiederohteilen. Daher wurde die Schmiede m Hauptwerk Steyr laufend erweitert und modernisiert, die Werndl'schen Brettfallhämmer immer mehr durch moderne, leistungsfähige Maschinen ersetzt. Heute besteht der Betrieb aus drei Ferti gungsgruppen: der Hammerschmiede, der Pressenschmiede und dem Warmpreßhaus. Die Hammerschmiede umfaßt zwei ölhydraulische Schnellgesenkhämmer mit 2 und 5 Metertonnen Schlagkraft, 14 Brett fallhämmer sowie zwei Reckwalzen und einige Luft- und Federhämmer zum Vor schmieden der Teile. Allen Schmiedeaggre gaten sind Abgratpre.ssen zugeordnet. Auf diesen wird das beim Schlagen der Teile als Grat ausgepreßte Übermaterial abge schert. Drei von den Brettfallhämmern sind zur Ringschmiede zusammengefaßt, die Sondergrößen von Wälzlagerringen er zeugt. Die Pressenschmiede verfügt über fünf Schmiedepressen mit 1300 bis 4000 Tonnen Preßkraft. Während bei den Hämmern das Halbzeug ausschließlich mit Flüssiggas er wärmt wird, sind bei zwei Pressen elek trische Induktionserwärmungsanlagen in stalliert. Diese bewirken infolge ihrer Takt schaltung geringe Verzunderung und daher bessere Oberflächenqualität. Eine Sonderfertigung innerhalb dieser Gruppe stellen die Hinterachswellen dar. Diese Teile bestehen aus einem langen run den Schaft mit 30 bis 60 mm Durchmesser und einem Tellerdurchmesser von drei- bis fünffachem Schaftdurchmesser. Der Teller wurde früher in vier Operationen ange staucht, was durch die mehrfache Wieder erwärmung sehr zeitraubend und damit teuer war. Die heutige Fertigung arbeitet mit elektrischer Widerstandserwärmung. Das runde Ausgangsmaterial wird in zwei Klemmbacken gehalten und von einem Stempel gegen eine Amboßplatte gedrückt. Von der Führungselektrode der Klemmbakken zur Amboßplatte fließt ein Strom nied riger Spannung und hoher Stromstärke. An der Stelle des größten Widerstandes, das ist an der Berührungsfläche Amboßplatte — Ausgangsmaterial, tritt die stärkste Erwär mung auf. Das Material erreicht Schmiede temperatur und wird vom Stempel frei zu einer Birne aufgestaucht. Die Größe der Birne ist abhängig vom Hub des Stempels.

Sobald die nötige Masse angehäuft ist, wird das Teil in einer Friktionsspindelpresse mit zwei Hüben fertiggeschlagen. Diese Ma schine arbeitet mit geschlossenem Gesenk, das heißt, das Übermaterial geht nicht in einen Grat, sondern variiert die Dicke des Tellers. Damit entfallen die Operationen Entgraten und Schleifen. Die Anlage bedient ein Mann; die Fertigungszeit pro Teil ist auf etwa ein Viertel der alten Werte gesunken. Diese Anlage war die erste ihrer Art in ganz Europa. Die kleinste der drei Abteilungen ist das Warmpreßhaus. Hier wird Grobblech ver arbeitet. Hauptprodukt sind Hinterachsbrückenhälften für die Lastkraftwagen.Zum Warmpreßhaus gehört eine Zuschneiderei mit drei Schlagscheren, die neben dem eigenen Zuschnitt noch jenen für die Kleinteilepressen in der Kaltverformung erzeugt. Außerdem verfügt die Schmiede über eine kontinuierliche Glühanlage zum Isotherm glühen und Normalisieren ihrer Teile. Beim Schmieden wird das Material gequetscht und verdichtet, so daß es in verschiedenen Bereichen verschiedene Festigkeiten be3 Hinterachsweile eines Lastkraftwagens auf einer Eiektro-Stauchmaschlne gefertigt b 0 d ein: g a) Ausgangsmaterial b) bis e) Vorstauchoperationen f) Fertigstauchoperation des Wellenflansches g) Fertigstauchoperation des RIffeiendes a 0 a) Ausgangsmaterial b) Elektrogestauchte Zwischenform c) im Gesenk fertiggeschmiedeter Wellenflansch d) im Gesenk fertiggeschmiedetes Riftelende kommt. Derartige Unterschiede stören die Zerspanung und werden durch das Glühen abgebaut. In der Ausfertigung stehen sechs Schleif böcke zum Abtragen der Gratreste sowie zwei Sandstrahlanlagen zum Entzundern der Teile. Darüber hinaus sind dort eine kleine Schlosserei und die Kontrolle unter gebracht. Ständige Bedachtnahme auf die neuesten Entwicklungen im Nutzfahrzeugbau hat der Schmiede im Hauptwerk ihre Leistungs fähigkeit erhalten. Lieferungen von Hinter achswellen an die schwedische Firma VOLVO bzw. von Verzahnungsteilen an die deutsche MAN und an die amerikani sche Getriebefabrik DANA bestätigen den hohen Standard und die internationale Konkurrenzfähigkeit der Steyr-Schmiedeprodukte. DI. T. Friedl Groß Die Steyr-Daimler-Puch AG beabsichtigt, durch den Ausbau des Werkes Graz-Thondorf eine wesentliche Erweiterung ihrer Produktionskapazität auf dem Zweiradsektor in die Wege zu leiten. Die Produktion der Werke Graz hat in den letzten Jahren einen kontinuierlichen Aufschwung genommen und schließlich 1969 mit über 285.000 Fahrrädern und mehr als 110.000 Mopeds sowie fast 20.000 Mopedmotoren und etwa 1200 Steyr-Puch-HaflingerGeländewagen nahezu die Kapazitäts grenze der installierten Produktionsanlagen erreicht. Um der steigenden Nachfrage insbesondere auf den Auslandsmärkten Rechnung tragen zu können,soll nun durch Erweiterungs- und Neubauten von Werkshallen im Werk Thondorf ein rationellerer Fertigungsablauf und damit eine wesentliche Produk tionsausweitung ermöglicht werden. Vorgesehen ist unter anderem eine Erweiterung der bestehenden mittleren Halle durch einen zweigeschossigen Zubau im Ausmaß von 5750 m^ und der Neubau einer Halle mit einer Grundfläche von 8000 m^ und einer kleineren mit 1200 m^ Fläche. Durch eine Umstrukturierung der Fertigung wird eine Verbesserung des Materialflusses erzielt und gleichzeitig eine größere Flexibilität erreicht. Dabei wird in einer Halle die gesamte spanlose Verarbeitung, in einer weiteren die spanabhebende Bearbeitung erfolgen, während in der vergrößerten Halle die Zweiradmontagen konzentriert werden. In der neu zu errichtenden Halle soll die Lackierung und Montage der Vierradfertigung erfolgen, eine weitere kleine neue Halle ist für die Versuchsabteilung vorgesehen. Das Gesamtprojekt erfordert einen Aufwand von über 100 Millionen Schilling. Der Bau beginn ist für Frühjahr 1970 vorgesehen. Trotz Behinderung durch die anlaufenden Bauarbeiten soll noch heuer auf dem Zweiradsektor eine Produktionssteigerung von 20 bis 25"/o erzielt werden.

Investition beiPuch-Graz V... »T^VSs^'.^rT:.-^' ■ ?% IS'

Teuerungswellen kommen von Zeit zu Zeit immer wieder, wenn auch mit verschiede nen Ursachen. Die letzte hatte deren meh rere: DM-Aufwertung, Lohnrunde und Ar beitszeitverkürzung. Was unsereins gegen die Teuerung tun kann, ist wenig genug: noch überlegter ein kaufen, noch mehr sparen ... Mehr sparen? Die Schlaumeier wissen ein scheinbar besseres Rezept: nicht noch mehr sparen, sondern noch mehr Schulden machen. Das klingt überzeugend, denn wenn schon nicht alles, so doch vieles wird in ein paar Monaten oder ein paar Jahren teurer sein; warum also nicht heute kaufen und erst übermorgen zahlen? Schicken wir eines voraus: Die Behaup tung, daß ,,die" Österreicher ständig über ihre Verhältnisse leben, widerspricht jeder Statistik. Im Durchschnitt ist der österrei chische Haushalt verhältnismäßig wenig verschuldet. Aber Durchschnitte sind tükkisch: Wenn ich die eine Hand auf die glühende Herdplatte lege und die andere in eiskaltes Wasser stecke, müßte ich „im Durchschnitt" in meinen Händen ein woh liges Gefühl haben. Ähnlich ist es bei der durchschnittlichen Verschuldung: Es gibt Millionen Österreicher (besonders der älte ren Generation), die vor dem Schulden machen richtig Abscheu empfinden. Dane ben aber gibt es Hunderttausende junge Ehepaare, die noch viele Jahre lang an den Schulden für die Wohnung und ihre Ein richtung zu tragen haben werden. Es gibt, sicher zu vielen Zehntausenden, die ,,Raten auf vier Rädern": auf Kredit gekaufte Autos. Schließlich gibt es aber auch jene Zeitgenossen, die grundsätzlich alles auf Teilzahlung kaufen — vom Kühlschrank bis zum Trockenrasierer, und die aus dem Läßt sich die Teuei Teufelskreis nie wieder herauskommen: da ihr halber Lohn auf das ,,Abstottern" alter Einkäufe aufgeht, bleibt ihnen nie genug Geld, um neue Einkäufe anders als auf Raten tätigen zu können. Zugegeben, die Geschäftsleute machen ihnen das leicht: in der Auslage steht neben dem Barzahlungspreis des Stereogeräts die so bequem scheinende Teilzahlung, im Ver sandhausprospekt prangt ganz groß die Monatsrate, und der Verkäufer ist darauf gedrillt, den letzten Widerstand des Kun den mit dem Hinweis darauf zu brechen, daß er ja die Summe keineswegs bar auf den Tisch legen müsse. Auf Raten kaufen kann man selbst Wertpapiere, monatlich abstottern auch eine Mittelmeerkreuzfahrt. Herz, was willst du mehr? Mit ein wenig Glück findet man sogar ein Geschäft, das zinsenfreie Teilzahlung verspricht, öb uns das nicht stutzig machen sollte? Geschäftsleute pflegen rechnen zu können, und kein Kredit ist gratis. Nimmt ein Händler für die Beträge, die er uns an geblich zinsenfrei stundet, bei einer Bank Geld auf, zahlt er dafür 8 bis 10 Prozent Zinsen, und setzt er sein eigenes Geld ein, entgehen ihm zumindest jene 7 Prozent Zinsen, die er ohne jedes Risiko kassieren könnte, wenn er mit demselben Geld etwa eine Bundesanleihe gekauft hätte. Logi scher Schluß: Was uns an Zinsen schein bar geschenkt wird,, steckt im Kaufpreis, und als Barzahler bekämen wir die Ware entsprechend billiger. (Verweigert Ihnen ein Geschäft, das zinsenfreie Teilzahlung verspricht, bei Kassazahlung einen kräfti gen Rabatt, gehen Sie eine Tür weiter: Wie kommen Sie als Barkäufer dazu, die überri; Zinsen der Ratenkäufer mitzubezahlen?) Aber einmal abgesehen von fragwürdigen ,,zinsenfreien" Ratenkaufmöglichkeiten: Kommt man nicht noch immer besser weg, wenn man zwar Ratenzinsen zahlen muß, dafür aber noch zum niedrigeren Preis ein kauft? Wir wollen nicht den Kopf in den Sand stecken: Solche Fälle kommen vor, und in Zeiten des allgemeinen ,,Hinaufnumerierens" häufen sie sich. Wenn Ihnen glaub würdig zu Öhren kommt, daß bei der Ware X — nennen wir lieber keinen kon kreten Artikel, sonst bringen wir vielleicht jemand auf Ideen! — eine 20prozentige Preiserhöhung unmittelbar bevorsteht, kau fen Sie besser heute auf Kredit, denn so leicht macht die Zinsendifferenz einen sol chen Preisunterschied nicht wett. Rechnen wir nach: Die Ware möge 3000 Schilling kosten. Wenn Sie 20 Prozent Anzahlung leisten und den Rest von 2400 Schilling in zwölf Monatsraten abstatten, zahlen Sie an Zinsen höchstens 288 Schilling (1 Prozent pro Monat). Dieselben 2400 Schilling mo natlich mit je 200 Schilling angespart, hät ten Ihnen etwa 42 Schilling an Zinsen ein getragen. Zusammen sind das 330 Schilling, die Sie beim Ratenkauf draufzahlen; wenn der heutige Preis der Ware — wir haben ihn mit 3000 Schilling angenommen — in zwölf Monaten um mehr als 11 Prozent (330 Schilling) höher ist, haben Sie folglich als Ratenkäufer die Teuerung überrundet und können sich ins Fäustchen lachen. Nur: Eine mehr als llprozentige Teuerung binnen zwölf Monaten ist auch heutzutage gottlob eine seltene Ausnahme — zumin dest bei jenen größeren Anschaffungen, die man nicht aus dem laufenden Einkommen tätigt, sondern für die man entweder Erspar-

ung Qden? nisse bilden oder Schulden in Kauf neh men muß. Bei so gut wie allen technischen Artikeln insbesondere — vom Handmixer bis zum Kraftfahrzeug — müßte schon der Teufel die Hand mit im Spiel haben, wenn man als ,,Abstotterer" besser dran ist denn als braver Ansparer (rein finanziell ge sehen, versteht sich, denn wieviel es einem wert ist, zwei Jahre früher vor dem Flim merkasten zu sitzen, läßt sich nicht in Geld ausdrücken). In diesem technischen Bereich ist es jedenfalls eher die Regel, daß die Geräte sogar billiger werden oder daß die neuen Modelle bei fast gleichem Preis mehr leisten. Das ist aber zugleich jener Bereich, in dem wir am häufigsten vor der Frage stehen: Sparen oder Schulden machen? Dagegen sollte es in einem halbwegs ordentlichen Haushalt diese Alternative nicht schon bei kurzlebigen Gebrauchsgütern geben: Wer auf Raten Dinge kauft (Kleidung, Schuhe u. dgl.), die vielleicht früher kaputt als ausbezahlt sind, lügt sich auf jeden Fall in die eigene Tasche. Am anderen Ende der Skala stehen Aus gaben, bei denen auch der verbohrteste Puritaner nicht gegen jegliches Schulden machen sein kann: der Bau eines Häus chens, der Kauf einer Wohnung und wohl auch die ersten großen Anschaffungen für deren Einrichtung. Ganz abgesehen davon nämlich, daß man jungen Leuten nicht zu muten kann, mit dem Heiraten zu warten, bis sie die -zigtausend Schilling für ein eigenes Heim zusammengespart haben, sprechen hier auch ganz nüchterne wirt schaftliche Überlegungen für eine Kombi nation von Ansparen und ,,Absparen", wie sie beispielsweise ein Bausparvertrag dar stellt: 30 Prozent werden angespart, 70 Pro zent der Vertragssumme gibt die Bauspar kasse als meist 16"/:,jähriges ßVzprozentiges Hypothekardarlehen. Hier gewinnt nur der Kreditnehmer den Wettlauf mit der Teue rung, denn seit Jahr und Tag steigen die Baukosten so stark, daß ein früherer Bau beginn den Zinsenaufwand weitaus wett macht. Es gibt also durchaus den Fall, daß man mit dem Schuldenmachen die Teuerung überrundet. Aber der Regelfall ist das kei neswegs, und wer unbesehen alles auf Raten kauft, soll sich nicht einbilden, damit der Geldverdünnung ein Schnippchen zu schlagen. Daß sich mancher da selber ein X für ein U vormacht, liegt vielleicht auch an der Art, wie Ratenzinsen berechnet werden: Wenn es beispielsweise heißt: ,,1 Prozent Zinsen pro Monat", sind das nur scheinbar 12 Prozent im Jahr. Die Zinsen werden nämlich nicht von dem — von Monat zu Monat sinkenden — Betrag berechnet, den man noch insgesamt schuldig ist, sondern von der vollen anfänglichen Kreditsumme. (Um zu unserem Bei spiel zurückzukehren: Das eine Prozent Zin sen, das auf jede Rate aufgeschlagen wird, beträgt bei einem Kaufpreisrest von 2400 Schilling monatlich 24 Schilling; dies aber auch noch bei der zwölften Rate, wo man doch nur noch 200 Schilling schuldig war, und aus 1 Prozent sind unversehens 12 Pro zent pro Monat geworden.) Geht es nur um geringe Kaufsummen und wenige Monatsraten, mögen die Beträge nicht ins Gewicht fallen, die auf diese Weise sinnlos vergeudet werden. Jawohl, sinnlos, denn auch wer nicht warten will oder warten kann, bis er (was in den weitaus meisten Fällen die wirtschaft lichste Vorgangsweise ist) den Betrag für irgendeine größere Anschaffung zusammen gespart hat, kann besser wegkommen als beim Ratenzahlen: Er nimmt bei einer Spar kasse, Raiffeisenkasse, Volksbank oder Bank ganz regulär einen Kredit auf, und zwar tunlichst einen solchen, der ,,kontokorrentmäßig" verrechnet wird (was bedeutet, daß die Zinsen nur vom jeweils aushaftenden Betrag berechnet werden und daß jede zusätzliche Zahlung — etwa aus der Weihnachtsremuneration — die Kredit kosten vermindert). Das hat nicht nur den Vorteil, daß die Zinsen nur etwa halb so hoch sind wie bei den meisten Ratenkre diten, sondern auch noch einen zweiten, in bares Geld ummünzbaren Vorzug: man tritt im Geschäft als Barzahler auf und kann sich zumindest einen mehrprozentigen Kassaskonto herausschinden — ganz abge sehen davon, daß man dann nicht mehr dort zu kaufen braucht, wo die meisten Monatsraten offeriert werden.,. Das Ergebnis dieser Überlegungen? Ob es uns paßt oder nicht; wir müssen mit der Teuerung zu leben lernen, denn auch in günstigeren Zeiten als den augen blicklichen wird der Schilling jedes Jahr ein Stückchen kleiner. Das bedeutet aber nicht, daß das Sparen sinnlos geworden und daß das Schuldenmachen der Stein der Wei sen sei. In neun von zehn Fällen kommt man beim Ansparen auch heute noch bes ser weg als beim ,,Absparen"; wo man aber, weil der Preisauftrieb besonders rasant ist, als braver Sparer das Nachsehen hätte, überrundet man die Teuerung besser nicht mit einem Berg von Ratenschulden, sondern mit einer wohlüberlegten Kreditaufnahme bei einem Geldinstitut! Prof. H. Knapp

Mehr Arbeits plätze bei Saurer Die österreidiisdien Saurerwerke AG werden in diesem Jahr ihren Ausstoß wesentlidi erweitern. Ne ben den bisherigen Fabrikations zweigen werden verschiedene neue Fertigungen übernommen. Zum Teil konnten diese Arbeiten schon mit Jahresbeginn 1970 ein setzen; bei einem anderen Teil müssen die Voraussetzungen erst geschaffen werden, so daß mit der Aufnahme der entsprechenden Fertigungsprozesse im Laufe des Jahres gerechnet werden kann. Auf den traditionellen Erzeu gungsgebieten der österreichi schen Saurerwerke AG wird in diesem Jahr die Fertigung von Lastkraftwagen und Kippern etwa im gleichen Umfang wie 1969 fort gesetzt. Bei Omnibussen sind die Erwartungen für den Umsatz be trächtlich höher als 1969, nur bei den Kettenfahrzeugen ergibt sich eine wesentliche Umschichtung. Die bisher an das Bundesheer ge lieferten Schützenpanzer werden durch den Panzerjäger K, ein grö ßeres und auch schwerer bestück tes Fahrzeug, ersetzt. Da diese neue Fertigung erst im Laufe die ses Jahres einsetzen wird, ergibt sich vorübergehend eine etwas schwierige Situation, die jedoch 1971 in eine kontinuierliche, gleichmäßige Fertigung einmün den soll. Eine wesentliche Erweiterung er fährt das Zulieferungsprogramm an die Muttergesellsdiaft. Die Herstellung von Kipperaufbauten wird etwa 30% und von Lade brücken um mehr als das Doppelte höher sein als im Vorjahr. Beson ders wichtig für die Auslastung der neuen numerisch gesteuerten Maschinen ist ein Dauerauftrag für die Fertigung von Ersatztei len für auslaufende Typen aus dem Steyr-Erzeugungsprogramm. Außerdem wurde uns ein Auftrag für Sterne von Trilexrädern er teilt. Die entscheidende Ausv/eitung erfährt das Programm der ÖSW durch die vollständige Über nahme der Erzeugung sämtlicher Achsen für Fahrzeuge der SteyrDaimler-Puch AG. Die Produktion von Motoren, Vorder- und Hinter achsen sowie Rahmenteilen für den von den Puchwerken in Graz entwickelten ,,Pinzgauer" wird erst 1971 einsetzen. Die günstige Konjunkturlage, die derzeit in Europa herrscht, bringt uns auch Aufträge von Fremdfir men, die eine willkommene Siche rung und Abrundung unserer Be schäftigungslage bieten. Im ersten Quartal 1970 sind für den Export Aggregate für 200 Stück Saurer-Doppelachsen in Fer tigung. Für einen Auslands-Auf trag auf ölpumpen wird mit der Arbeit im Sommer begonnen, die Endauslieferung ist im Sommer 1971 präliminiert. Für eine deut sche Firma werden Hinterachskör per erzeugt, eine Fertigung, die ebenfalls der Auslastung unserer NC-Maschinen dient. Zu Jahresbeginn haben die öster reichischen Saurerwerke zur Er füllung aller dieser Aufgaben ih ren Arbeiterstand um 50 Mann erhöhen müssen. Bis zum Jahres ende werden, soweit dies bis jetzt übersehen werden kann, um 150 Mann mehr benötigt. Dieses Be schäftigungsniveau soll im Jahre 1971 gehalten werden, wenn es auch innerhalb der einzelnen Er zeugungssparten zu wesentlichen Veränderungen kommen wird. Der Beschäftigungsstand wird also trotz der Schwierigkeiten in der Kettenfahrzeugfertigung wesent lich höher sein. Das bedeutet, daß nicht nur die vorhandenen Arbeitsplätze be wahrt und gesichert sind, sondern daß auch neue in beträchtlichem Ausmaß geschaffen werden.

KUNSTIM GLASPALAST Das ganze Jahr über standen die Steyr-Flats und die Steyr-Plus-Lkw, die Traktoren und die Puch-Mopeds, die Fahrräder und die Mannlicher-Jagdwaffen im Mittelpunkt des Inter esses — und damit mitten in unserer großen Ausstellungshalle am Kärntner Ring. Am 24. November aber wurde die ganze Technik näher an die Glasscheibe herangerückt, um Platz für die reine Kunst zu schaffen. In den „Glaspalast", wie das Gebäude unserer Flauptverwaltung im Firmenjargon heißt, zog für vier Wochen die Ausstellung ,,Werk 69" ein — eine Ausstellung, die diesmal nicht die,,Blech plastiken" der Karosseriedesigner und Moped konstrukteure zum Thema hatte, sondern Öl bilder, Aquarelle, Kollagen, Stein- und Glas plastiken. Werke, nicht von arrivierten, mehr oder weniger bekannten und umstrittenen ,,Profis" der modernen Kunst, sondern von Menschen aus unserem Unternehmen, die „professionell" mit der Produktion unserer Lkw, Traktoren, Motorräder oder sonst etwas beschäftigt sind. Menschen, die in ihrer Frei zeit zu Farbe, Pinsel und Palette greifen — oder einfach zu irgendeinem Material mit dem sie sich in der Formensprache ihrer Um welt mitteilen können. Die moderne Technik mit den arbeitsteiligen Produktionsverfahren läßt dem schöpferischen Menschen keine Möglichkeit mehr, ein Ge samtwerk zu schaffen, und seien es nur ein Paar Schuhe oder ein Fahrrad. Jeder erzeugt nur noch einen Teil vom Ganzen oder fügt die Teile, die andere schufen, zu einem Gan zen zusammen. Selten genug behält er den Überblick über den Sinn und Zweck seiner Tätigkeit im Zusammenhang mit dem End produkt. Der schöpferische Geist, der in der industriellen Produktion kein Betätigungsfeld hat, sucht und findet ein Ventil in der Kunst. So werden diese Werke wohl in der Freizeit geschaffen — sie sind aber weit mehr als nur Freizeitgestaltung, Hobby, Zeitvertreib — was eben Menschen erfinden, um der Langeweile zu entgehen; es ist ein hartes Ringen um eine künstlerische Ausdrucksform, die eigent lich nur zwangsläufig in der Freizeit statt findet: die Berufung neben dem Beruf. Das gilt uneingeschränkt für alle neun Künst ler, die in der Ausstellung „Werk 69" ver treten waren, denn fast alle haben sich das handwerkliche Rüstzeug an Volkshochschulen oder als Schüler anerkannter Lehrer zu ihrer Begabung dazu erworben. Franz Krisper, geboren 1940, Konstrukteur im Werk Graz-Thondorf, malt seit 1961. Er absol vierte 12 Semester Kunstausbildung an der Volkshochschule Graz bei Prof. Fred Hartig und hatte bereits im Werk Thondorf, in der Volkshochschule und im Gewerkschaftshaus Graz ausgestellt. In „Werk 69" stellte er erst malig in Wien die Temperabilder „Brücke", „Kirche" und „Industrie" aus. Eine Generation älter ist Erich Lackner, ge boren 1920, Zeichner in der Abteilung Tech nisches Schrifttum im Werk Thondorf mit fast dem gleichen künstlerischen Werdegang; 12 Semester Volkshochschule bei Prof. Har tig, vertreten bei denselben Ausstellungen in Graz wie Krisper, zeigte in Wien vier Temperabilder: „Negerin", „Alte Bäume", ,,Die Schöne und das Tier" und „Heimweg" sowie die Tuschzeichnung „Sippe". Bereits seit 1955 ist Erwin Neuhold, geboren 1924, künstlerisch tätig. Der Leiter der Nor menstelle im Werk Thondorf studierte 16 Se mester bei Prof. Hartig und hat außer in Graz auch bereits in Wien und Linz ausgestellt. Er zeigte bei „Werk 69" zwei Bilder In Misch technik: „Das Opfer" und ,.Stadt" sowie die

drei Kollagen „Kosmos", ,.Altstadt" und ,,Unberütirte Landschaft". Mit gewisser Ähnlichkeit Im Stil wie Im Aus bildungsgang wartet Herbert Pascolottl -auf: Geboren 1919. Chauffeur Im Werk Thondorf. Hartig-Schüler. Ausstellungen In Graz und In Linz. Im Glaspalast vertreten mit den drei Kollagen: ..Verbrannt". „Sturm" und ..Im Raum" sowie mit der ..Figur" In Mischtechnik und der ..Industrie" In Tempera. Rudolf Poll, geboren 1939. arbeitet als Härter Im Hauptwerk Steyr. Er hat keine Kunstaus bildung genossen, malt seit 1964 und war auf vier Ausstellungen In Steyr vertreten. In Wien zeigte er erstmalig die acht Farbmonotyplen ..Jesus". ..Dynamische Kreise". ,,Dle Zerstörung". ..Drei Figuren". ..Stilleben". ..Abstrakt". Stilleben" und ..Zitronenfalter" Ebenfalls Härter Im Hauptwerk Ist Werner Rasch, geboren 1926. Er malt seit 1964 und hat an der Volkshochschula Steyr sowie bei den akademischen Malern Gerhard und Au gust Swoboda studiert. In Steyr war er auf fünf Ausstellungen vertreten. Im ..Werk 69" mit den vier Ölgemälden ..Waidimpression", ..Nährende Furcht". ..Konstruktion" und ..Kom position". Friedrich Retzl. geboren 1924 Ist Elektro schweißer im Hauptwerk, malt seit 1954 und erhielt seine Kunstausbildung an der Linzer und Steyr Volkshochschule. Sechs Ausstellun gen in Steyr. zwei In Linz und eine In Wien waren die künstlerischen Stationen vor ..Werk 69" bei der die sieben Aquarelle: ..Kämpfen der". ..Komposition In Rot und Blau". ..Impres sion In Grün". ..Tierkopf". ..Vampir" und zwei „Motive aus dem Ennstal" zu sehen waren. Mit verschiedenen Techniken wartete Otto Schneider. Konstrukteur Im Traktorenbau In Steyr, auf. 1924 geboren, malt er seit 1950 und betrieb seine Kunstausbildung bei den aka demischen Malern Robert Schmitt. August und Gerhard Swoboda. Prof. Stockbauer und Fred Nowak. Seine Bilder waren bereits In Steyr, Bad Hall. Linz. Wien. Moskau und Reklinghausen zu sehen. Auf der Ausstellung ..Werk 69" war er mit der Tuschplnselzelchnung ..Altes Haus", den Monotypien ..Aus bruch" und ..Imaginäres Zentrum" sowie den vier Ölgemälden ..Weg Ins All", .,Transzen dent-Suspekt", ..Transzendent", und ..Brutal" vertreten. Friedrich Spekner. geboren 1937. Zeichner In der Abteilung Techpisches Schrifttum Im Werk Thondorf, malt seit 1961, studierte 12 Semester bei Prof. Hartig und stellte be reits einige Male In Graz aus. In Wien sah man von Ihm die drei Ölgemälde ..In Erwar tung". ,.Werdendes Leben" und ,,Improvisa tion mit Stilleben". Die modern und übersichtlich gestaltete Aus stellung wurde von Gen.-Dir. DIpl.-Ing. Rabus mit einer kurzen Ansprache eröffnet, In der er besonders die sinnvolle Betätigung unserer Mitarbeiter In Ihrer Freizelt hervorhob und den ausgestellten Werken seine Anerkennung zollte. Vom Vorstand unseres Unternehmens waren Gen.-Dlr.-Stv. Dr. Roesler. Dir. Pulz und Dir. Dr. Zakravsky unter dem kunstinteressier ten Publikum, ebenso wie Semperlt-Generaldlrektor Dipl. rer. oec. et tsch. Rueger, die kaufmännischen Werksdirektoren von Steyr und Graz, Dir. Dr. Kurz und Dir. Röhrer. außer dem Betriebsratsobmann Hammerl. Freunde und Kollegen der Künstler sowie einige Pro minenz aus dem Wiener Kunstleben. Obwohl der Besuch der Ausstellung eher zu wünschen übrig ließ — was keineswegs an den Werken, sondern vielmehr an der Tat sache lag, daß In Wien zu dieser Zelt gut ein Dutzend ähnlicher Ausstellungen veranstaltet wurden — fanden sich viele Interessenten, die sofort einige Bilder kaufen wollten. Leider sind die meisten unverkäuflich; die Künstler wollen sich nicht von Ihren Werken trennen oder haben sie bereits vergeben: Immerhin wechselten sieben Bilder den Besitzer, fünf wurden von unserem Unternehmen, zwei von Semperlt aufgekauft. Insgesamt aber war es für alle Künstler von großem Wert, bei einer Ausstellung In Wien gezeigt zu werden. ' ipi m-M SV

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1 Ing. Wilhelm Horak, Leiter der Stabs stelle Bauwesen in der Hauptverwal tung Wien, wurde der Titel Ober ingenieur verliehen. Mit 1, Jänner 1970 wurde Max Petek zum Leiter des Kundendienstes in Steyr bestellt und ihm gleichzeitig Handlungsvollmacht erteilt. Im Hauptwerk Steyr wurde das Büro drfs Vorschlagsberaters verlegt. Es be findet sich jetzt in der Südostecke der Montagehalle im zweiten Stock bei der neuen Lackierungsanlage, Zugang Einfahrstraße Nr. 25, Tel. Nr. 570. Vorschlagsberater Dipl.-Ing. Walter Folk ist Montag bis Freitag von 7 bis 12 Uhr und von 12.30 bis 16 Uhr zu sprechen. Dem Leiter der Abteilung Organi sation und Datenverarbeitung des Hauptwerkes Steyr, Alfred Oberreiter, wurde für den Bereich des Hauptwer kes Handlungsvollmacht erteilt. Im Hauptwerk Steyr wurde Direktor Dr. Ernst Mittag unter Entbindung seiner früheren Tätigkeit als Werks leiter des Landmaschinenwerkes Sankt Valentin als Verkaufsdirektor in die Werksdirektion des Hauptwerkes Steyr eingegliedert. Zum Aufbau des Personalausbildungs wesens wurden zur Unterstützung der Werksdirektionen und der Zentralen Personalausbildungsstelle in den ein zelnen Werken des Konzerns Ausbil dungsberater bestellt. Als Ausbil dungsberater fungieren; Im Haupt werk Steyr Ing. Raimund Challupner, im Wälzlagerwerk Dipl.-Ing. Dr. Mat hias Albert, in den Werken Graz Dok tor Harald Hagen, in den österreichi schen Saurer-Werken Ing. Erwin Koltschik und bei der Kromag Ing. Josef Camp. Mit Wirkung 1. Jänner 1970 wurde Prokurist Dr. Hans Theil unter Ernen nung zum Direktor-Stellvertreter zum Leiter der Personaldirektion ernannt. Er tritt damit die Nachfolge von Dir.- Stv. Dr. Kaindl an. Mit Wirkung vom 1. Dezember 1969 wurde in der Hauptverwaltung Wien die ,.Kaufmännische Vorstandsabtei lung" eingerichtet, welche unmittelbar Gen.-Dir.-Stv. Dipl.-Kfm. Dr. Roesler unterstellt ist. Mit der Leitung dieser Abteilung wurde Dir. Dvw. Dr. Georg Glatzel betraut, welcher neu in unser Unternehmen eingetreten ist. Zu sei nem Aufgabenbereich gehören das Rechnungswesen, die Datenverarbei tung, Organisation und Planung. Der Vorstand hat beschlossen, dem Leiter der Revision, Dkfm. Peter Berzobohaty, Gesamtprokura für das ge samte Unternehmen zu erteilen. Dipl.-Ing, Dr. Manfred Hoschtalek, Technische Vorstandsabteilung, wurde mit 1. Jänner 1970 Handlungsvoll macht verliehen. Dem Stellvertreter des Leiters des Zentraleinkaufs, Ing. Rudolf Kunz, wurde mit 1. Jänner 1970 Gesamt prokura für den Bereich der Haupt verwaltung Wien erteilt. In den österreichischen Saurerwer ken wurde als Nachfolger des bisheri gen Leiters der Personalabteilung, Pro kurist Friedrich Ulrich, Dr. Horst Wölfl bestellt, der früher im Rahmen der Personaldirektion in der Hauptverwal tung Wien tätig war. Gleichzeitig wurde Dr. Wölfl die Handlungsvoll macht für die ÖSW verliehen. Hbv. Dipl.-Ing. Dr. Hannes Nüditern wurde unter Verleihung des Titels ,,öberingenieur" zum Leiter der Stabs stelle ,,Neue Produkte" ernannt, wel che dem Vorstandsbereich ,.Entwick lung und Produktforschung", Vor standsdirektor Dipl.-Ing. Dr. Ehrhart, unterstellt ist.

Mit Wirkung vom 1. Jänner 1970 wur den dem Leiter des Kundendienstes Graz, Hbv. Johann Puch, und dem Leiter des Versuchs Graz, DipL-Ing. Egon Rudolf, der Titel ,,Oberingenieur" verliehen. Dem Leiter des Rechnungswesens, Hbv. Ernst Kopper, und Hbv. Herbert Tebbich wurden für den Bereich der Werke Graz Gesamtprokura erteilt. Mit 1. Februar 1970 wurde im Rahmen der Kaufmännischen Vorstandsabtei lung die Abteilung Zentrale Organi sation geschaffen, deren Leitung Dipl.- Kfm. Dr. Erich Vlcek unter Verleihung der Handlungsvollmacht übertragen wurde. Mit 1. Jänner 1970 wurde Ob.-Ing. Dipl.-Ing. Günter Heider unter Ver leihung des Titels Direktor zum Be triebsdirektor des Hauptwerkes Steyr bestellt. Gleichzeitig wurde ■ Ober ingenieur Adalbert Jilek, Leiter der Fahrzeugfabrik, und Oberingenieur Franz Winter, Leiter der Vorbetriebe, der Titel ,,Direktor-Stellvertreter" ver liehen. Unter Beiziehung von Notar Dr. Hans Ender fand am 7. Jänner 1970 die 16. Verlosung der Zinsen aus dem Paul-Götzl-Fonds statt. Das Waisen kind Sabine Pani zog folgende Gewin ner: 6670 Johann Selradl, Steyr; 6921 Auguste Heinisch, Steyr; 3488 Ignaz Pessl, Sierning; 3275 Karl Niedermayr, Steyr; 8549 Johann Lileg, Graz und 7415 Viktor Csar, Graz. Unter Verleihung des Titels ,,Direk tor" wurde Dir.-Stv. Dr. Hans Seewald zum Leiter der neu geschaffenen „Vor standsabteilung Verkauf" ernannt, welche unmittelbar Vorstandsdirektor Pulz unterstellt ist. Zum Aufgaben bereich der Abteilung gehören alle Verkaufsangelegenheiten im Rahmen der Kooperation, das Schulungswesen, die Koordinierung aller Verkaufs angelegenheiten. Für den Bereich der Werke Graz wurde Alfred Karl und Hellmut Schlagenhaufen Handlungsvollmacht erteilt. In der Personaldirektion wurde DipLIng. Johannes Winzor Handlungsvoll macht für den Bereich der Hauptver waltung Wien verliehen. In den Werken Graz wurde Ob.-Ing. Dipl.-Ing. Mario Sucher, Leiter des Konstruktionsbüros, der Titel „Direk tor-Stellvertreter" verliehen. Für den Bereich der österreichischen Saurerwerke wurde dem Leiter der Betriebswirtschaft, Ing, Rudolf Kaplan, Handlungsvollmacht erteilt. Im Wälzlagerwerk Steyr trat mit Jah resende der bisherige Leiter der Per sonalabteilung, Prok. Dkfm. Rudolf Rossum, in den Ruhestand. Zu seinem Nachfolger wurde Prok. Friedrich Ul rich (früher ÖSW) zum Leiter der Personalabteilung und der Allgemei nen Verwaltung bestellt. Gleichzeitig wurde ihm Gesamtprokura für den Be reich des Wälzlagerwerkes verliehen. Mit Jahresende 1969 trat der langjährige Lei ter der Personaldirektion unseres Unterneh mens, Dir.-Stv. Dr. Otto Kaindl, in den Ruhe stand. Dr. Kaindl, 1909 in Mährisch-Weißkirchen ge boren, maturierte an der Bundeserziehungs anstalt in Wien und erwarb anschließend nach dem Studium an der Universität Wien das JusDoktorat. Seit 1948 war Dr. Kaindl in ver schiedenen Unternehmen im Konzernvsrband der CA tätig und kam am 1. August 1959 als Leiter des damaligen Zentralen Personal- und Sozialreferates in die Steyr-Daimler-Puch-AG, wobei er unmittelbar dem Vorstand unterstellt war. 1964 wurde Dr. Kaindl die Gesamtprokura und 1966 der Titel „Direktor-Stellvertreter" verlie hen; 1967 wurde ihm die Leitung der neu geschaffenen Personaldirektion übertragen, in deren Rahmen er eine zentrale Personalaus bildungsstelle, die Zentrale Personalorganisa tionsstelle und die Zentrale Sozialstelle schuf. In seiner elfjährigen Tätigkeit hat sich Direk tor Dr. Kaindl große Verdienste um das Per sonalwesen in unserem Unternehmen erwor ben, vor allem um die Koordination zwischen den einzelnen Werken, aber auch mit der Schaffung der neuen Arbeitsordnung, die innerhalb und außerhalb des Unternehmens volle Anerkennung gefunden hat. Besonders aufgeschlossen zeigte sich Dr. Kaindl für die sozialen Belange der Belegschaft, die unter anderem in der maßgeblichen Mitarbeit an der Neugestaltung des Firmenpensionsstatuts und der Einführung der" Erholungsturnusse für Mitarbeiter des Unternehmens im Kurhotel Habsburgerhof zum Ausdruck kam. Auch der Betriebsrat wußte die sachliche Diskussions bereitschaft und das menschliche Verständ nis Direktor Kaindls bei seinen Verhandlungen zu schätzen. Außerhalb des Unternehmens vertrat Doktor Kaindl unsere Interessen in einer Reihe von öffentlichen Institutionen; unter anderem war er Vorsitzender im Arbeitsrechtlichen Aus schuß des Fachverbandes der Fahrzeugindu strie, Mitglied im Arbeitgeber- und Exekutiv ausschuß der Bundessektion Industrie und im Sozialpolitischen Ausschuß der Industriellen vereinigung. Im persönlichen Kontakt mit Dr. Kaindl schätzte man seine Liebenswürdigkeit und sein eminentes Kunstverständnis, welches sich über alle künstlerischen Bereiche von der Musik über das Theater bis zur Malerei erstreckte. Es bedeutete ihm ein Anliegen, dem er sich nun ebenso intensiv widmen wird wie vorher den Personalangelegen heiten.

Betrieb - liebes Vorschlags wesen 1969 Das betrieblidie Vorsdilagswesea hatte im Jahre 1969 eine wesent lich stärkere Beteiligung unseren Mitarbeiter zu verzeichnen und brachte dem Unternehmen be trächtliche Einsparungen. Von den insgesamt 595 eingereich ten Verbesserungsvorschlägen im ganzen Unternehmen stammten 3Q2 aus jden Werken Graz, 247 aus dem Hauptwerk Steyr, 20 aus dem Wälzlagerwerk, neun von der Kromag, vier aus den Saurerwerken und sechs aus der Hauptverwal tung Wien. Von diesen Vorschlä gen wurden 250 prämiiert, wobei die höchste in diesem Jahr aus bezahlte Prämie im Hauptwerk Steyr die beachtliche Summe von 20.000 Schilling erreichte; in Graz machte die Höchstprämie 10.500 Schilling aus. Insgesamt wurde vom Unternehmen eine Gesamtprämiensumme von 424.350 Schilling ausbezahlt, von der 180.700 Schilling auf Graz, 172.950 Schiliing auf das Haupt werk, 40.700 Schilling auf das Wälzlagerwerk, 18.100 Schilling auf die Kromag, 5600 Schilling auf die Hauptverwaltung und 5300 Schilling auf die Saurerwerke ent fielen. Obwohl sich sehr schwer eine Re lation zwischen Beschäftigtenzahl, eingereichten Vorschlägen und dem Wert der erzielten Einsparun gen herstellen läßt, zeigt die Tat sache, daß rund die Hälfte der eingereichten Vorschläge ange nommen wurden, eine weit über dem internationalen Durchschnitt liegende Brauchbarkeitsquote auf. Das sollte für alle Mitarbeiter ein Ansporn sein, sich noch mehr mit dem Vorschlagswesen zu befassen. Gute Ideen haben nicht nur einige wenige abonniert — die kann jeder von uns haben. K WERTANALYSE AM „MAXt" WERTANALYSE hört man oft. wenn wer ein Wunder sich erhofft, der, wenn kein Wunder sich ereignet, den Wert der Analyse leugnet. Obwohl in diesem Arbeitskreise genau bekannt die Wirkungsweise, so sei hier doch, abseits vom Schema, etwas gesagt zu diesem Thema: WERTANALYSE wandte man auf mancherlei Gebieten an, so nützte man auch die Methode bei der bekannten MAXI-Mode. Die Frauen sah in alten Zeiten man stets in langen Röcken schreiten, da gab es keine andre Wahl und allen schien das ganz normal. Verhüllt blieb selbst das schönste Haxi, denn es gab überall nur MAXI, und weit im ganzen Lande kannte man keine andre Variante. Voll Sorgen sah einmal ein Mann sich eine Schneiderrechnung an, er hatte nämlich sieben Töchter und kleiden wollt' er keine schiechter. Drum prüfte das Problem er kritisch, man kann fast sagen ,,analytisch", um beim Gewand von seinen Kindern, die Kosten etwas zu vermindern. So fragte er zunächst ganz schroff: ,,Was kostet denn ein Meter Stoff?", und kalkulierte etwas später, den Preis für einen halben Meter. Durch den Vergleich kam er zum Schluß, daß man die Röcke kürzen muß, und überall kann man heut' sehen, daß dies inzwischen ist gescheher. Durch Überlegungen wie diese entstand einst die WERTANALYSE, sie wird an vielen Orten jetzt zur Kostensenkung eingesetzt. Nur mancher spricht in ernstem Tone, daß diese Arbeit sich nicht lohne, die Kosten würden zwar gesenkt, doch der Verkaufserfolg beschränkt. Dies läßt sich aber meinetwegen an unsrem Beispiel widerlegen, weil sich bekanntlich Marktaussichten nicht immer nach den Kosten richten. So manche Mutter bringt fortan, die Tochter doch noch an den Mann, die bisher, wenn auch unbescholten, als hoffnungsloser Fall gegolten. Verursacht hat hier diese Wandlung, die „analytische Behandlung", weil unverhoffte Qualitäten jetzt plötzlich in Erscheinung treten. An diesem Beispiel ist gezeigt, daß mancher Wert durch Sparen steigt. Das hoffe ich auch in der Praxis, bei der Behandlung unsrer MAXIS. D. I. Martin Zeiler

w Spots(deutsch Punkte oder Flecken) nennt man die kurzen Werbeeinschaltun gen im Fernsehen, die mit einer unge heuren Breitenwir kung auf dasPublikum ausgestrahlt werden. Da der durchschnittliche Fernseher —wenn er ein mal vor seiner Flimmer kiste sitzt - nicht mehr abdreht oder wegschaut, be kommt er auch alles das mit, was ihn eigentlich gar nicht interessiert: derWeintrinker das „Coca-Cola", der Nichtraucher die „Smart-Export", der Vege tarier das Tiefkühl-Steak und der Hippie das Haarwasser. Die Werbung bezeichnet dies als die wirksamste Methode zur Erschiießung neuer Verbraucherkreise, denn der Großteii der Verbraucher ist ohnehin schon auf „seine" Marke eingeschworen. Da aber nichts so wandelbar ist wie die Mode und die Verbrauchergewohnheiten, muß man sich bei den künftigen Kunden bekannt machen, damit, wer eines anderen Sinnes wird, auch gleich weiß, was er kau fen soll. w Und das wirkt sich dann meinungsbiidend auf den Kunden und bei den „Spof'enden Firmen in höheren Umsätzen aus. Demnächst werden auch von unse rem Unternehmen Fernsehspots zu sehen sein, Spots über Puch-Fahrräder und -Mopeds. Spots für Autofahrer,Stuben hocker,Hausfrauen,Twens und Teenager, die noch nicht radfahren. Damit alle rechtzeitig wissen, daß es nichts Besseres als Puch-Fahr zeuge gibt. >/- ■/,—I ■ >-J w ¥• u r^. I y Vy

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