Tätigkeitsbericht des Aibeiteibetriebsrates der Steyr-Daimler-Pucb AG,Werke Steyr,1974-1977
Totengedenken Unsere Gedanken weilen bei jenen, die uns für immer verlassen haben! Wir gedenken unserer Wegkampfgefährten, die durch ihren Einsatz und ihre Treue den Aufstieg unserer Gewerkschaft und unserer Arbeitnehmer ermöglichten. Wir geloben, in ihrem Geiste auch weiterhin für Freiheit, Arbeit und Gerechtigkeit zu kämpfen. Wir gedenken in Trauer al l derer, die der Tod aus unserer Werksgemeinschaft nahm. Ihr Leben war erfül lt von der Arbeit für unser Werk. Wir werden sie nicht vergessen.
Verstorbene 1974 Mühlreiter Hermann 3, 1, 74 Herber Florian 24. 9. 74 Klausegger Anton 15, 3.74 Lehner Franz 21. 9. 74 Stiglegger Stefan 19. 3.74 Gelbiinger Relnhoid 30. 9. 74 Glaser Rudolf 20. 4. 74 Schieb Erich 13. 9. 74 Egelmayr Hermine 10. 4.74 Matz Rosa 15. 9.74 Mächtig Franz 16. 5.74 Buchinger Heinz 16. 9.74 Pesendorfer Josef 2. 5. 74 Heinrich Emil 17. 11. 74 Weidinger Franz 20, 6. 74 Schrelberhuber Leander 20.11. 74 Hochstraßer Eustachius 12. 7. 74 Mayr Peter 15. 11. 74 Wührleitner Hermann 13. 7.74 Wolf Franz 11. 12. 74 König Josef 6. 8. 74 Krieger Hugo 19. 11. 74 Ruschitzka Franz 13. 8. 74 Verstorbene 1975 Ahrer Karl 14. 3. 74 Gammer August 16. 9.75 Fels Walter 17. 1.75 Koitenböck Friedrich 7. 9.75 Weiser Franz 5. 3. 75 Mittermair Walter 26. 8. 75 Reichenberger Leopoid 21. 4. 75 Neil Karl 30. 8. 75 Holzapfel Karl 10. 4.75 Pfatschbacher Anna 29. 8. 75 Hllgärtner Heinrich 22. 4. 75 Schlfflhaler Karl 8. 9. 75 Redl Alois 24. 4. 75 Wenko Ludwig 17. 9. 75 Großalber Franz 23. 7. 75 Untermayr Josef 24. 10. 75 Meessen Josef 27. 5. 75 Berger Franz 6. 11. 75 Jungwirfh Ephraim 5. 5. 75 Stelner Ernst 2. 11. 75 Mayer Richard 2. 6. 75 Hadayer Josef 15. 12. 75 Grundböck Rudolf 2. 8. 75 Wagner Maria 12. 12. 75 Verstorbene 1976 Rida Rudolf 7. 1. 76 Absenger Peter 18. 7. 76 Mekis Josef 13. 2.76 Wagner Leopoid 10. 9. 76 Kästner Johann 3. 2. 76 Kremsmüiier Josef 25. 9. 76 Fabian Johann 7. 3. 76 Kodnar Herbert 20. 9. 76 Moschner Karl 12. 3. 76 Schaufler Johann 3. 10. 76 Fuchs Walter 16. 3.76 Tunko Paula 3. 1. 76 Voith Rudolf 3. 3. 76 Großeimer Veronika 20. 2. 76 Götz Rudolf 9. 5. 76 Hauser Emma 12. 4.76 Lettner Hermann 3. 4. 76 Wurm Karoiine 4. 12. 76 Rahofer Friedrich 27. 6. 76 Günther Waiter 28. 12. 76 Fluch Ludwig 9. 6.76 Bauer Josef 22. 11. 76 Wittmann Hermann 27. 6. 76 Jobst Josef 28. 12. 76 Reichenberger Wilhelm 8. 7. 76 Panhoizer Kurt 30. 12. 76 Gruber Josef 2. 7. 76 Verstorbene 1977 Walter Rudolf 27. 1. 77 Etzistorfer Ernst 11. 4.77 HIesmair Hermann 17. 1.77 Kaitenriener Markus 11. 4.77 Köibi Albert 14. 1.77 Preietzer Johann 23. 5. 77 Handsfanger Leopoid 8. 2. 77 Gödi Waiter 2, 5. 77 Schickigruber Josef 22. 2. 77 Schnell Anton 13. 6.77 Unterfurtner Rudolf 9. 2. 77 Ziebermayr Hubert 27. 6.77 Kreindi Leopold 1. 2. 77 Steiner Karl 26. 7.77 Fößleitner Johann 21. 3. 77 Minarik Adolf 16. 9.77 Schett Johann 11. 3.77 Peyeri Alois 2. 9. 77 Kranl Walter 19. 3.77 Nestiehner Franz 2. 9. 77 Huemer Paullne 9. 3. 77 Schaufler Edmund 18. 9.77 Schaur Alois 3. 4.77 Biaimschein Josef 19.10.77 Ahrer Hermann 4. 4. 77 Wartecker Hermann 22.10.77
Es ist besser, das Mögliche zu tun als das Unmögliche zu wollen!
5 Unser Unternehmen hat in den letzten drei Jahren, gesamt gesehen, positiv abgeschlossen. Hinsichtlich der künftigen Entwicklungsmöglichkeiten scheint es mir wichtig, auf Schwerpunkte aus der heutigen Sicht hinzuweisen. Dabei rufe ich zunächst die Vielfalt unseres Produktprogrammes in Erinnerung. Unsere Produktsparten unterscheiden sich zum Teil wesentlich hinsichtlich ihres Exportonteiles und ihrer jährlichen Produktionsstückzahlen im Vergleich zu jenen der internationalen Konkurrenten. Für die Militärprodukte kommt unsere Stellung als Produzent in einem neutralen Staat als Besonderheit hinzu. Die beiden größten Problemschwerpunkte sind derzeit die Kosten- und Währungsfragen. In England, Nordamerika, Schweden, Nigerien und Griechenland wurden unsere Produkte allein durch Währungsverschiebungen von 1974 bis 1977 um 10 bis 30% teurer. Im gleichen Zeitraum stiegen in Österreich die industriellen Arbeitskosten um 21%, in der BRD und der Schweiz um etwa 8 bis 9%, Es ist also offensichtlich, daß unsere Konkurrenzfähigkeit künftighin noch wesentlich härteren Prüfungen unterzogen werden wird, als dies bereits der Fall war. Um so wichtiger scheint es mir, nun auch auf die Stärken unseres Unternehmens hinzuweisen: Als Vorstand sind wir vom Einsatz unserer Mitarbeiter und von ihrem Verständnis um unsere gemeinsamen Probleme überzeugt. Die Qualität unserer Produkte ist international durchaus konkurrenzfähig. Die Konzepte, welche wir entwickelten, sei es auf dem Gebiet von Kooperationen, Neugründungen oder neuen Verkaufsaktivitäten im Ausland, ermögIichen es, unsere internotionole Stel Iung auszubauen. Wenn wir uns nun unsere wichtigste Zielsetzung vor Augen holten, nämlich die Fortsetzung des Konzernwachstums bei ausreichender Rendite, um so die Erhaltung der bestehenden und die Schaffung neuer Arbeitsplätze langfristig zu sichern, dann liegen die Grundlinien, noch welchen die künftige Tätigkeit auszurichten ist, auf der Hand: Anlegen strengster Maßstäbe betreffend die Kostenentwicklung sowie Durchführung geeigneter Maßnahmen, die sich aus unserer Stellung im internationalen Währungsvergleich ableiten. Konsequentes Befolgen unseres Weges einer starken internationalen Verflechtung des Konzerns auf den Gebieten der Produktentwicklung, der Produktion und des Verkaufes. Wir stehen also vor großen Aufgaben und wir werden ordentlich zupacken müssen, um unsere Ziele zu erreichen. Wenn wir das „Miteinander" bei unserer gemeinsamen Arbeit auch in Zukunft in den Vordergrund stellen, werden wir dabei erfolgreich sein. In diesem Sinne danke ich namens des Gesamtvorstandes jedem von Ihnen für oll die Mühe und Sorge bei Ihrer Arbeit und für Ihre Treue gegenüber Steyr-Daimler-Puch. Dieser Donk gilt insbesondere auch dem Betriebsrat unseres Unternehmens, den ich gleichzeitig bitte, in der Auseinandersetzung um gemeinsame Belange auch künftighin die konstruktive Linie der Vergangenheit fortzusetzen. �. Glück auf: /�/
7 Der Bereich STEYR blickt auf drei außergewöhnlich schwierige Jahre zurück; in diesem Zeitraum mußte die gesamte österreichische Industrie die größte Wirtschaftskrise seit dem zweiten Weltkrieg überwinden und STEYR darüberhinaus noch die dringende Strukturverbesserung des Unternehmens in Angriff nehmen. Nicht ohne Stolz können wir auf die erf o lgreiche Bewältigung dieser Probleme zurückblicken. Darüberhinaus können wir ober auch ein erhebliches Wachstum des Bereiches verzeichnen. Es konnte nicht nur das Beschäftigungsniveau geholten werden, sondern auch das Einkommensniveau unserer Mitarbeiter im Vergleich zu den stärksten europäischen Industrienationen verbessert werden. Die besondere Problemotik der Situation log dorin, daß wir neben den Krisenerscheinungen den extremen Anstieg der Lohnkosten um fast 21% im Jahr 1975 gegenüber dem Jahr 1974 - verursacht durch kollektivvertragliche und innerbetriebliche Lohnerhöhungen und der Arbeitszeitverkürzung auf 40 Stunden pro Woche - zu trogen hatten. Nur durch gezielte Maßnahmen, sowohl kosten- wie erlösseitig, war es möglich, die Krise des Jahres 1975 zu überwinden. Auch in den folgenden zwei Jahren mußten alle Anstrengungen unternommen werden, um die Erhöhung der Akkord-Durchschnittsverdienste 1974 von S 46,35 auf S 68,70 im Apri 1 1977 so zu verkraften, daß die Werksherstel I kosten in den folgenden Johren in jenem Rahmen logen, der unsere Situation gegenüber der Mitkonkurrenz nicht weiter verschlechterte. Einen wesentlichen Anteil hatte hiebei die Produktionssteigerung des Jahres 1976 um rund 25% auf 4600 LKW, die von ebensovielen Mitarbeitern erreicht wurde, wie die Produktion des Jahres 1974. Darüberhinaus konnte durch die Bereinigung des Teilevolumens und die Einführung moderner Steuerungsmethoden der Kapitolbedarf für den Holbfobrikoteumlouf im Verhältnis zum Umsatz gesenkt werden. Der Konjunkturabschwung traf Österreich leicht zeitverschoben gegenüber den anderen OECD-Staaten erst im Jahre 1975; das Brutto-National-Produkt schrumpfte zum ersten Mol noch 30 Jahren steten Wachstums in diesem Johr real um 2 Prozent! STEYR traf dabei insbesondere die extreme schwache private Nachfrage im Bau- und Transportgewerbe, sowie die Reduktion des Traktor- und Landmaschinenmarktes. Dem weltweiten Rückgang des Außenhandels im Sog der Rezession (real -5,5% gegenüber 1974) begegnete STEYR durch Konzentration auf zwei Märkten: Polen und Nigerien. Mit dem polnischen Außenhandelsbüro wurde ein langfristiger Vertrag über Lizenz- und technisch-wirtschaftliche Zusammenarbeit auf dem Sektor Schwer-LKW geschlossen; im Rahmen dieses Vertrages lieferte STEYR bisher insgesamt über 2.000 Nutzfahrzeuge. Unter den Entwicklungsländern nimmt Nigerien durch seine reichen Ölvorkommen und die politische Stabilität in den letzten Jahren eine Sonderstellung ein. Der systematische Aufbau dieses Marktes hat sich bezahlt gemocht. Es werden heute nicht nur bereits ebensoviele STEYR-LKW in diesem Markt zugelassen wie in Österreich, sondern STEYR hat auch als viertes Unternehmen der Nutzfahrzeug-Branche im Jahre 1976 einen langfristigen Vertrag mit der nigerionischen Regierung geschlossen, der die Grundlage für ein gemeinsames Assembling-Projekt im Staate Bouchi bildet.
Die Sparte Traktoren wurde besonders im Export durch die gesunkenen Absatzvolumina in den Märkten Griechenland und Jugoslawien, aber auch rezessionsbedingt, in vielen kleineren, sonst kontinuierlichen Märkten getroffen. STEYR-HELLAS stel lte insoferne ein Sonderproblem dar, wei l die unseren Produkten zur Verfügung gestellten Finanzierungshilfen seitens der griechischen Agrarbank stark reduziert wurden und eine Umstellung des Vertriebes nicht rasch genug gelang. Die Ostblockstaaten waren und sind an unseren land wirtschaftlichen Produkten interessiert; die zunehmenden Kompensatio'nsverpflichtungen beeinträchtigen aber die Abschlüsse. Die Märkte Deutschland und Tunesien konnten im Jahre 1975 das Absacken der Lie ferungen in die übrigen Exportmärkte jedoch weitgehend auffangen, so daß der Gesamtabsatz dieser Pro duktgruppe gehalten werden konnte. Die Umsatzsteigerung des Bereiches STEYR wurde also überwiegend im Export erzielt und konnte nicht ohne Ertragseinbußen realisiert werden.Zu vermerken ist, daß in diesen schwierigen Jahren die Beschäftigungslage nicht nur konstant blieb, sondern darüberhinaus wesentliche innerbetriebliche Verbesserungen durchgeführt wurden. Das abgelaufene Wirtschaftsjahr 1976 entwickelte sich besser als erwartet worden war; das Brutto-NatlonalProdukt wuchs um 5,2% und übertraf hiemit real den Wert des Jahres 1974. Getragen wurde dieses Wachstum von der Industrie, dem Verkehrs- und Baugewerbe und der Land- und Eorstwirtschaft. Dieser Aufschwung verfehlte seine Wirkung auf die LKW- und Traktor-Zulassungen nicht, deren Wachstum sich STEYR mit seinen Produkten anschließen konnte. Die Spannung in der österreichischen Wirtschaft löste sich etwas, die Inflation ging auf etwa 7,3% zurück, lag damit aber immer noch über dem Niveau unseres deutschen Nachbarstaates in dem ein großer Tei l unserer Konkurrenzprodukte gefertigt wird. Die Beschäf tigtenzahl erreichte mit fast 2,7 Mio Menschen einen neuen Spitzenwert in Österreich. Trotz der kräftigen Exportsteigerung des Jahres 1976,zu der auch STEYR seinen Antei l beigetragen hat, mußte zum Jahresende, bedingt durch den Importsog, ein starkes Handelsbilanzdefizit aufgewiesen werden. Die Umsatzsteigerung des Bereiches STEYR betrug 26%I Wieder war der Exportanstieg wachstumstragend. Spartenweise betrachtet ist eine deutliche Verstärkung des Nutzfahrzeugumsatzes um 45% zu verzeichnen, während die Traktorumsätze auf konstantem Niveau gehalten wurden. Im Nutzfahrzeuggeschäft konnte STEYR In dem um fast 50% gestiegenen Gesamtmarkt Österreich rund 1% Marktanteil, der 1975 verloren worden war, trotz schärfsten Wettbewerbes durch gezielte Aktionen und Preisanpassungen wieder zurückerobert werden. Die Hauptumsätze erfolgten in die Oststaaten und Ent wicklungsländer. In Nigerien haben wir uns das Erringen eines möglichst hohen Marktantelles vor dem Beginn der Produktion in unserer Tochtergesellschaft STEYR-NIGERIA vorgenommen. Durch diese Umsatzausweitung wurde nicht nur die Anlagenauslastung wesentlich erhöht, sondern konnten über die Produktion hinaus noch die Lager aus dem Jahre 1975 stark abgebaut werden. Die Produktpalette hat heute zwei Schwerpunkte, nämlich die Nutzlastklassen über 10 Tonnen, also Bau- und Fernverkehrsfahrzeuge, und die Klasse 4 bis 6 Tonnen. Das Traktorgeschäft war 1976 von starken Absatzunsicherheiten im Export gekennzeichnet, wo es immer schwieriger wird, mit der internationalen Konkurrenz, die insbesondere die Traktoren mittlerer PS-Kate gorien wesentlich kostengünstiger produzieren kann und über ein effizientes weltweites Vertriebsnetz verfügt. Schritt zu halten. Durch intensivste Anstrengungen konnte der weitere Absatzrückgang in Griechenland, der überwiegend eine folge des ünsicheren Ausgangs der neuerlichen Vertragsverhandlungen war, durch Lieferungen in die Türkei ausgeglichen werden; allerdings kann gerade dieser Markt wegen der laufenden Zahlungsbilanz schwierigkeiten leider nicht als sicher und kontinuierlich bezeichnet werden. Der Markt Griechenland wird nach positivem Abschluß der Verhandlungen mit der griechischen Regierung und Ablöse des Generalvertreters Lainopoulos nunmehr verstärkt von STEYR und STEYR-HELLAS be arbeitet.
In den vergangenen Jahren wurde die Tendenz fortgesetzt, die unbefriedigenden Erträge aus dem Traktor geschäft durch Verschiebung der Produktpalette in höhere PS-Klassen zu verbessern. Diesem Ziel entspricht auch die Entwicklung des Traktors 8160a, dessen konzeptive Stärken von unseren Kunden geschätzt werden. Für das Jahr 1977 wird sowohl international als auch In Österreich mit einem verbesserten Konsumklima gerechnet. Das Wirtschaftsforschungsinstitut erwartet für das laufende Jahr ein reales Wachstum von 4,5%. Dies bei einem wieder um 2% gestiegenen Wirtschaftswachstum und einer aufetwa 6,3% gesenkten Inflations rate. Da allerdings das Handelsbilanzdefizit weiter steigt, wird sich die Wirtschaftspolitik verstärkt an der Zahlungsbilanz und ihren Notwendigkeiten orientieren müssen. STEYR sieht sich In einer Wirtschaft ohne Schutzzölle — der Zollabbau, nunmehr auch gegenüber der EWG wurde am 1. Jul i 77 abgeschlossen — einem zunehmenden Druck auf seine traditionellen Märkte ausgesetzt und im Export einer völ l ig verunsicherten Weltwährungsstruktur gegenüber; die aus finanz- und währungs politischen Überlegungen hohe Schi l l ing-Parität erschwert sehr unsere Exportaktivitäten trotz der Unter stützung seitens der österreichischen Kontrollbank. Um die erforderliche Kapitalkraftfür die zukünftigen Projekte aufzubauen, wurden die Investitionssummen in den Jahren 1975 und 1976 gebremst; trotzdem wurden in diesen Jahren wichtige Vorhaben eingeleitet und abgeschlossen, von denen nur die wichtigsten hier genannt seien: Ausbau des Werkes St. Valentin und die Übersiedlung der Traktor-Montage sowie des gesamten Verkaufsbüros und der Auslieferung; die neue Organisation der Mechanischen Fertigung sowie die Erweiterung der Zahnradfertigung; Verbesserung der Energie-Infra-Struktur und last not least die Renovierung des Kantinengebäudes. Im Jahre 1977 werden wieder rund 500 Mil l ionen Schi l l ing zur Erhöhung der Kapazitäten dem Bereich STEYR bereitgestel lt. Insbesondere seien hier erwähnt die Aufstellung der Honsberg-Motor-Fertigstraße, sowie der Bau des zentralen Nachschublagers, das zu einer Verbesserung des Fertiglager-Umschlages beitragen soll. STEYR kann nur dank des aufopfernden Einsatzes aller Mitarbeiter — wofür ich an dieser Stelle für die vor bi ldliche Leistung in den vergangenen Jahren Dank und Anerkennung aussprechen möchte — und der daraus resultierenden hohen Technologie und Qualität seiner Produkte, die Summe der Wettbewerbsnachteile, die einen relativ kleinen Erzeuger treffen, einigermaßen ausgleichen. STEYR wird den eingeschlagenen Weg weiterverfolgen, um langfristig als starkes selbständiges Unternehmen bestehen zu können. Dieses gemeinsame Ziel erfordert von uns allen außergewöhnliche Anstrengungen und zielbewußtes Arbeiten zum Wohle nicht nur unseres Hauses, sondern auch als Beitrag zur österreichischen Volkswirtschaft, j Dipl.-Ing. jOHAN J. FEICHTINGER Generaldirektor-Stellvertreter der STErRfMlin^ER-.PUCbl AG
11 Die Entwicklung der Sparte Wälzlager in den letzten drei Jatiren und für die nächste Zukunft ist geprägt von den Schwierigkeiten, welche diese Branche zur Zeit weltweit zu meistern hat. Der Einbruch der japanischen Hersteller und auch jener der Ostbiockländer führte seit 1974 zu einem rasch wachsenden Überangebot bei gleichzeitig massivem Preisverfal l . Diese Entwicklung wurde durch die allge meine konjunkturelle Lage der Weltwirtschaft noch verstärkt. Während sich der Auftragsstand des Wälzlagerwerkes nach dem Einbruch der Jahre 1972 und 1973 kontinuier l ich erhöhte und noch im ersten Quartal 1975 mehr als eine Jahresproduktion deckte, war ab dem zweiten Quartal 1975 eine starke Schrumpfung der Auftragseingänge zu verzeichnen, welche zu einem raschen Abbau des Auftragsstandes führten. Ende 1976 deckte dieser nur noch die Produktion von etwa 4,5 Monaten. Wir waren daher gezwungen, gleich wie die übrigen Hersteller der westlichen Welt die Produktion deutlich zurückzunehmen. Wir haben dies mit Rücksicht auf die Beschäftigungslage mit größter Vorsicht und in ständi ger Anpassung an die aktuelle Situation getan. Es ist in diesem Zusammenhang erfreulich festzustellen, daß es im Zusammenwirken mit den Betriebsräten dabei gelungen ist, die erforderliche Personalreduktion nur durch natürlichen Abgang und durch Umsetzungen in andere Bereiche und ohne unzumutbare Benachteiligungen der betreffenden Mitarbeiter durchzuführen. Diese Maßnahmen führten vorübergehend auch zu einem starken Ansteigen des Fertiglagers. Wir haben jedoch dieses Risiko in Kauf genommen, um größere Abbaumaßnahmen oder Kurzarbeit, wie sie bei fast allen ausländischen Herstellerfirmen zu verzeichnen waren, zu vermeiden. Der Auftragseingang im bisherigen Verlauf des Jahres 1977 hat gegenüber dem gleichen Zeitraum des Jahres 1976 eine gewisse Verbesserung erfahren. Insgesamt gesehen Ist die Auftragslage aber nach wie vor unbe friedigend, wie wir auch in ständig steigendem Ausmaß auf dem Markt mit Dumpingpreisen unserer Kon kurrenten konfrontiert werden. Das Wälzlagerwerk steht dadurch zur Zeit einer sehr ernsten Situation gegenüber, welche die Anspannung aller Kräfte erfordert. Von selten der Unternehmensleitung werden die erforderlichen Mittel für Rational i sierungsmaßnahmen, Qualitätsverbesserung und Weiterentwicklung des Produkts zur Verfügung gestel lt werden. Ich bitte alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit unseres Werkes alles in ihren Kräften Stehende beizutragen. Wir werden gemeinsam sicher in der Lage sein, die Position des Wälzlagerwerkes am Markt zu sichern.
12 Die Sparte Waffen hat in den vergangenen drei Jahren eine sehr erfreuliche und kontinuierliche Aufv\/ärtsentwickiung zu verzeichnen gehabt, bis Mitte des Jahres 1977 durch das Auslaufen bzw. die starke Verringerung eines ausländischen Großauftrages und die Auswirkungen des sogenannten Munitionsskandaies ein wesent l icher Einbruch zu verzeichnen war. Wir mußten uns in diesem Zusammenhang von einer beschränkten Anzahl von Mitarbeiterinnen trennen. Es liegt zur Zeit der Beschäftigtenstand der Sparte Waffen jedoch noch immer um 15% über dem Beschäftigtenstand von Ende 1973. Zum Ausgleich dieses Einbruches haben wir insbesondere die Einführung neuer Modelle forciert und können dabei auch schon wesentliche Erfolge verbuchen. Hauptziel unserer Anstrengungen muß daher sein, im Interesse der in der Waffenfabrik Beschäftigten der Planung entsprechend mit den neuen Modellen und in gewohnter Steyr-Qualität aus der Produktion zu kommen. Wir haben auch gute Aussichten, durch Koopera tionen den Bestand des Werkes noch weiter abzusichern. Darüberhinaus werden alle Anstrengungen unternommen, um auch weiterhin Teilefertigungsaufträge zu erhalten. Es wird nach unseren Plänen erforderlich werden, eine räumliche und sicher auch personelle Ausweitung der Waffenfabrik vorzunehmen. Ich bin sicher, daß wir durch zielstrebiges Zusammenwirken von Belegschaft und Geschäftsleitung in der Lage sein werden, diese ehrgeizigen Pläne zu realisieren. Glück auf
13 Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wieder legt der Arbeiterbetriebsrat der Steyr-Daimler-Puch AG,Werk Steyr, einen umfangreichen Tätigkeits bericht vor. Bei der Durchsicht wird man zugestehen, daß die Betriebsräte und Vertrauenspersonen unseres Betriebes sich in unermüdlicher Arbeit um die vielfältigsten Probleme der Arbeitnehmer aufrichtig bemüht haben. Die Tätigkeit aber war im Vergleich zu früheren Jahren umso schwieriger, wei l bekanntlich in diese Funktionsperiode die bedauerliche internationale Wirtschaftsrezession fiel, die sich auch auf die Konkurrenz situation unseres Werkes auswirkte. Es ist jedoch gelungen, in gemeinsamen Anstrengungen die kritische Wirtschaftslage zu meistern und die Arbeitsplätze der Arbeiter und Angestellten in unserem Werk weitgehendst zu sichern. Große Erfolge konnten für alle Arbeitnehmer unseres Werkes auf dem Lohn- und auch auf dem Sozialsektor erreicht werden. Als Obmann des Zentralbetriebsrates konnte ich selbst bei entscheidenden Verhandlungen zum Wohle der werktätigen Menschen mitwirken. So konnte die Taggeld-Zusatzversicherung verdoppelt und auch die Treueprämie gerade in den höheren Stufen gewaltig angehoben werden. Auch auf die Entgelt fortzahlung bei Krankheit möchte ich hinweisen, wie auch aufdie Angleichung der Arbeiter an die Angestellten im neuen Urlaubsrecht und auf die erreichte Erhöhung des Mindesturlaubes von bisher drei auf vier Wochen. Entscheidend für die Zukunft wird es sein, daß die gewerkschaftlichen Hauptziele nach Sicherung der Arbeits plätze, Erhöhung der Realeinkommen und vor allem Humanisierung der Arbeitswelt auch In der Zukunft durchgesetzt werden können. Auch den Arbeitern stehen bessere Arbeitsplätze zu, auf denen sie sich wohl fühlen können und die an den Menschen angepaßt sind und nicht umgekehrt. Hier muß noch vieles geschehen. Für die nächste Funktionsperiode wünsche ich mir auch als Obmann des Zentralbetriebsrates weiterhin eine gute Zusammenarbeit. Arbeiter und Angestellte müssen gemeinsam die großen Probleme der Zukunft be wältigen. Nur wenn wir solidarisch zusammenstehen, werden wir über eine erweiterte Mitbestimmung die gewaltigen Veränderungen in den Betrieben zum Wohle der Arbeiter und Angestellten beeinflussen können. Nur gemeinsam und an einem Strang ziehend sind wir stark genug, um den Arbeitnehmern einen ausrei chenden Verdienst bei einer gesicherten Existenz garantieren zu können. Die gerechte Bewertung ihres Könnens, das richtige Ansehen in Stellung und Beruf und der entsprechende Einfluß auf das Arbeitsgeschehen mit dem Ziel einer Vermenschlichung der Arbeitswelt sind unsere großen Anliegen. Gemeinsam haben wir viele Erfolge erzielen können, doch stehen wir immer wieder vor großen Aufgaben. Um weiterhin erfolgreich wirken zu können, bedarf es aber auch der unermüdlichen und tatkräftigen Unter stützung unserer Kollegenschaft. Einen herzlichen Dank allen, die dazu beigetragen haben. Glück auf! ntralbetriebsratsqj^ann G
Mitte 1976 wurde mit der Nigerionisctien Regierung ein Vertrag über die Errichtung einer Assemblingfobrik abgeschlossen. In der Endausbaustufe sol l diese 8000 STEYR-Lkw und 2000 STEYR-Traktoren jährlich herstellen. Der Bau der Werksanlagen wurde bereits in Angriff genommen. 1iST' f \ n I t.t.
Die mittelamerikanischen Staaten sind für die Steyr-Daimler-Puch AG seit langem wichtige Absatzmärkte für verschiedene Produkte; für STEYR-Traktoren ebenso wie für Wälzlager oder Jagdwaffen. 1976 gelang es erneut, nach Costa Rica eine größere Anzahl schwerer STEYR-Lkw zu liefern. JIM# w. i U m r r-*» WMUi . .Smm- , l L ■ -'-t"t#:; - . • " *4 Y»wwt.^V
17 Das Unteinehmen stellt sich voi Die im Jahre 1864 gegründete Stey r-Doi m I er-Puch AG ist heute eines der größten Unternehmen in Österreich ! Dos Produktionsprogramm ist weitgespannt und reicht vom Fahrrad bis zum Traktor und Schwer-LKW; ober auch die traditionelle Waffenfertigung wird nach wie vor betrieben. Im Mittelpunkt aller Fertigungsbetriebe des Unternehmens steht das Hauptwerk in Steyr, zu dem or ganisatorisch die Fabrik in Letten und die Landmaschinenfabrik in St. Valentin gehören. In Steyr befindet sich überdies das Wälzlagerwerk, während in Graz mit dem Stammwerk Puchstraße und dem Werk Graz-Thondorf weitere Produktionsstätten für Zweiräder und Geländefahrzeuge l iegen. Wien schließlich ist der Sitz der Hauptverwaltung und der Generald i rektion. Außerdem befinden sich dort die Wiener Werke in Simmerring, in denen Omnibusse, Kettenfahrzeuge und Stationärmo toren erzeugt werden. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen einschließlich der Konzernbetriebe Caro Enzesfeld und Kromag H i rten berg rund 17.000 Arbeitnehmer. Über die Größe des Unternehmens geben einige Produktionszahlen den besten Aufschluß; So wurden seit dem Zweiten Weltkrieg rund 73.000 Lastkraftwagen der Nutzlastkategorie von 3 bis 16 Tonnen, rund 264.000 Traktoren der verschiedensten Modelle von 18 bis 140 PS und rund 50.000 Selbstlade wagen produziert. Gleichzeitig wurden über 5,5 Mi l lionen Fahrräder, über 2,2 Millionen Mopeds, rund 500.000 Motorräder und Roller und 60.000 Kleinwagen, sowie rund 23.000 Geländefahrzeuge erzeugt. Er wähnenswert sind ebenso die 317 Mi l l ionen Wälzlager der verschiedensten Typen, die im gleichen Zeitraum hergestellt wurden. Für den Vertrieb dieser zahlreichen Produkte sorgen ein engmaschiges Verkaufsnetz in Österreich sowie rund 170 Vertretungsfirmen in fast allen Staaten der Erde. Der Größe des Unternehmens entspricht auch der Umsatz, der für das Geschäftsjahr 1975 mit rund 7,9 Mi l l iarden Schi l l ing, für das Geschäftsjahr 1976 mit 10 Mil l iarden Schi l l ing ausgewiesen wurde. Davon entfielen 52,1 Prozent, gemessen an der eigenen Produktion sogar 60 Prozent, auf den Export. In einzelnen Sparten natürlich noch mehr. Neben der eigenen Erzeugung spielt umsatzmäßig auch das Handels geschäft mit Steyr-Fiat-Automobilen eine bedeutende Rolle. Historisches Die Steyr-DaimIer-Puch AG entstand aus dem Zusammenschluß dreier Unternehmen, deren Geschichte daher auch bis zum Fusionszeitpunkt getrennt skizziert werden muß. Steyr 1864 Gründung des Stammhauses der Gesellschaft der Firma ,,Josef und Franz Werndl & Gomp., Waffen fabrik und Sägemühle in Oberletten" 1869 Umwandlung in eine AG: ,,Österreichische Waffenfabriks-Gesellschaft" 1894 Aufnahme der Fahrraderzeugung ,,Steyr-Waffen-Rad" 1903 Produktionsbeginn des ,,Mannlicher-Schönauer" 1915 Bau des ersten Steyr-Traktors 1916 Beschluß zur Errichtung einer Automobilfabrik 1926 Umwandlung in die ,,Steyr-Werke AG"(Handelsregister Wien) 1934 Fusion mit der ,,Austro-Daimler-Puchwerke AG" Daimler 1899 Gründung unter der Firma ,.Österreichische Daimler-Motoren-Gesellschaft Bierenz, Fischer & Cie." 1900 Fertigstellung des ersten Daimler-Automobils 1902 Umwandlung in ,,Österreichische Daimler-Motorengesellschaft" 1910 Umwandlung in eine AG: ,,Österreichische Daimler-Motoren AG" 1928 Fusion mit der Puchwerke AG zur Firma ,,Austro-Daimler-Puchwerke Aktiengesellschaft"
18 Puch 1899 Gründung unter der Firma ,,Johann-Puch Erste steiermdrkische Fahrrad-Fabriks-Aktiengesellschaft" 1901 Bau des ersten Puch-Motorrades und eines Versuchsautomobiles 1906 Endgültige Aufnahme der Automobilerzeugung 1914 Umbenennung der Firma in Puchwerke AG 1923 Patentanmeldung des Puch-Doppelkolbenmotors 1928 Fusionsbeschluß mit Daimler Steyr-DaimlerPuch AG 1934 Fusionsbeschluß zur Steyr-Daimler-Puch AG 1939 Bau des neuen Wälzlagerwerkes in Stey r-M ü n i ch hoIz 1941/ Bau des Werkes in Graz-Thondorf 1942 1946 Aufnahme der Serienerzeugung eines 3-Tonnen-Benzin-LKW in Steyr — Beginn der Serienerzeugung von Motorrädern in Graz 1947 Aufnahme der Traktorenerzeugung in Großserie 1948 Produktionsbeginn von Diesel-Lastkraftwagen 1954 Beginn der Serienerzeugung von Mopeds 1956 Nach Abschluß des Wiederaufbaues Errichtung des Gebäudes der Hauptverwaltung in Wien 1957 Serienerzeugung des Steyr-Puch ,,Haflinger" Erwerbung der Aktienmajorität der „Österreichischen Saurerwerke AG" 1964 100 Jahre „Steyr-Daimler-Puch AG" 1967 Vorstellung der „Plus"-Traktorenreihe 1968 Vorstellung der „Plus"-LKW Reihe Das Maxi-Moped geht in Serie Vorstellung des „Steyr-Mannlicher" 1971 Serienerzeugung des Steyr-Puch „Pinzgauer" 1972 Gründung von Steyr-Hellas Baubeginn des Werkes in Thessaloniki Vorstellung zweier Prototypen „Elektromoped, Gity-Bus" 1973 Produktionsbeginn bei Steyr-Hellas 1974 75 Jahre Puch 1975 Inkrafttreten einer neuen Organisationsstruktur Abschluß mit Pol Mot 1976 Auslieferung des 10.000. Typ 586 Gründung der Steyr-Nigeria Aufsichtsrat Dr. Heinrich Treichl (Vorsitzender) Dkfm. Dr. jur. Wolfgang Feyl (Stellvertreter des Vorsitzenden) Dkfm. Dr. Franz Vranitzky (Stellvertreter des Vorsitzenden) Dr. Adolf Bayer Dr. Ing. Franz Geist Alfred Gerth* Dr. Kurt W. Grimm Paul Hammerl* Hans Heigl* Dr. Hans Lehner Rudolf Pimsl* DIpl-Ing. Karl Rabus
19 Karl Reutterer* Dipl. rer. oec. et techn. Carl Friedrich Rueger Josef Schmidl* Dr. Guido Schmidt-Chidri Dkfm. Dr. Rudolf Schneider Dkfm. Dr. Julian Uher *) vom Betriebsrat delegiert. Vorstand Generaldirektor Dipl.-Ing. H. Michael Malzacher (Vorsitzender) Generaldirektor-Stellvertreter Dipl.-Ing. Johan J. Feichtinger, (Stellvertreter des Vorsitzenden) Bereich ,,Nutzfahrzeuge und Landmaschinen" Direktor Dipl.-Ing. Anton Dolenc, Bereich ,,Technik" Direktor Dkfm. Alfred Herzig, Bereich ,,Wälzlager und andere Erzeugnisse" Direktor Dr. Franz J. Leibenfrost, Bereich ,,Finanzen" Direktor Kommerzialrat Friedrich Pulz, Bereich ,,Handel" Direktor Dipl.-Ing. Dr. techn. Gerfried Zeichen, Bereich ,,Zweirad- und Geländefahrzeuge" Direktoren im Bereich Nutzfahrzeuge Dipl.-Ing. Dr. Ernst Feizimayr, Marketing Dr. Herbert Dick, Marketing Dipl.-Ing. Günther Heider, Techn. Planung Josef Holub, Kfm. Werksdirektion Dipl.-Ing. Ludwig Neubauer, Ni-Werk Dipl-Ing. Max Ramnek, Betriebsdirektion Dipl.-Ing. Dr. Eugen Egger, Techn. Entwicklung Dipl.-Ing. Rudolf Rockenschaub, Reparaturwerkstätte Direktor Stv. Dipl.-Ing. Werner Mülleder Direktor Stv. Ing. Franz Winter Direktor Stv. Walter Schinkautz Direktor Stv. Dipl.-Ing. Rudolf Aigner Direktoren im Bereich Wälzlagerwerk und Waffe Dipl.-Ing. Dr. Fritz Wieland Dr. Constantin Breitenfeld Direktor Stv. Ferdinand Stangl Direktor Stv. Ing. Heinz Hertlen Direktor Stv. Hermann Raberger Die Bereiche der Steyr-DaimlerPuch AG Bereichsleiter: GD Dipl.-Ing. H. Michael Malzacher GENERALDIREKTION in Wien 1, Kärntnerring 7 und die Bereiche Entwicklung, Einkauf, Verwaltung und Finanzen Belegschaftsstand: ca. 328(davon 35 Arb. und 293 Ang.) Bereich Nutz fahrzeuge und Landmaschinen Bereichsleiter: GD-Stv. Dipl.-Ing. Johan J. Feichtinger HAUPTWERK STEYR: Produktion: LKW und Aggregate, Stabilmotoren Belegschaftsstand: 6.605(davon 5.198 Arb. und 1.407 Ang.) WERK LETTEN Produktion: Serienteile für das Hauptwerk Belegschaftsstand: 179(davon 161 Arb. und 18 Ang.)
20 Bereich Wälzlager und andere Erzeugnisse LANDMASCHINENFABRIK ST.VALENTIN Produktion: Traktorenmontage und Aggregate, Schneidiodewogen, Frontlader, Mähbalken, Rückegeräte und Blechregale Belegschaftsstand: 758(davon 640 Arb. und 118 Ang.) Bereichsleiter: Dkfm. Alfred Herzig WÄLZLAGERWERK STEYR Produktion: Kugel- und Rollenlager Belegschaftsstand: 1.661 (davon 1418 Arb. und 243 Ang.) HAUPTWERK STEYR WAFFENPRODUKTION Belegschaftsstand: 510(davon 478 Arb. und 32 Ang.) WERKE WIEN (Slmmering) Produktion: Omnibusse, Kettenfahrzeuge, Autoersatzteile Belegschaftsstand: 1.305(davon 1.004 Arb. und 301 Ang.) Bereich Zweiradund Gelände fahrzeuge Bereichsleiter: Dr. Dipl.-Ing. Zeichen WERKE GRAZ Produktion: Fahrräder, Motorräder und Mopeds, Geländewagen Belegschaftsstand: 4.385(davon 3.676 Arb. und 709 Ang.) Bereich Handel Bereichsleiter: Kommerzialrat Fr. Pulz Generalvertretung für Österreich FIAT PKW und leichte Nutzfahrzeuge LANCIA Personenkraftwagen OM Lastkraftwagen FIAT SEAT Personenkraftwagen POLSKI FIAT Personenkraftwagen ZASTAVA Personenkraftwagen AUTOBIANCHI Personenkraftwagen CASE Baumaschinen Belegschaftsstand: 938(davon 624 Arb. und 314 Ang.) Reparatur- in Wien (3), Graz, Steyr, Linz, Wels, Schärding, Salzburg, Innsbruck und Klagenfurt Werkstätten Vertretungen im ca. 600 im Inland und 170 im Ausland ! In- und Ausland
Die Traktorenfertigung wurde im Zuge der Neuordnung des Bereiches aus dem Hauptwerk in das Werk St. Valentin verlegt.
Sowohl STEYR-Lkw als auch STEYR-Traktoren haben sich in den letzten Jahren auf dem griechischen Markt gut eingeführt und ihre Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit unter Beweis gestellt. •.JH.. '• Pssp-, ?».*•prw» - »s . ~ .1-■ ' — —r n—, «rfrrt ■'3WS: ^ -"y frrrnm"!!*! miiini*«* ««SU««* ' . •• PSiBS*^ A 9 IT'ITf n^^T« I f ♦ '1: f wr~i4 in ~ ~
23 Durch neue Rechte den Fortschritt sichern! Mit dem Arbeitsverfassungsgestz 1974 wurden die Rechte fürdie Arbeitnehmer und die Betriebs räte verbessert, die den mitbestimmenden Einfluß der Belegschaft im betrieblichen Geschehen erheblich vergrößern, Jahrzehnte immerwährenden Kampfes der Arbeiterbewegung und ihrer Gewerkschaften waren notwendig, um zu dieser gesellschaftlichen Neuordnung zu kommen! Nun hoben wir dieses Gesetz, welches natürlich noch weiter ausgebaut werden muß. Wir wissen nur zu gut, in welch schwieriger Lage sich die Betriebsräte manchmal befinden. Einerseits wird doch zu Recht von ihnen erwartet, daß sie die tagtäglich auftretenden Konflikte konsequent und ohne Verschleierungsmanöver lösen, andererseits müssen sie sich aufgrund der Verantwortu ng , vor allem in Bezug auf die Vol l beschäftigung, um einen Interessenausgleich bemühen. Unsere Erfahrungen und die Praxis lehren uns, daß dies manchmal eine fast unlösbare Aufgabe ist. Denn Kapital und Arbeit befinden sich eben nicht in jener erbaulichen Harmonie, wie dies immer wieder dargestel lt wird. Unsere Aufgabe ist es daher, al les zu versuchen, um den arbeitenden Menschen best möglichste Hilfe angedeihen zu lassen, damit sie zu ihrem Recht kommen. In diesem Sinne haben wir auch in der Funktionsperiode 1974/77 unsere Tätigkeit ausgeübt und es konnten, wie Sie aus unserem Bericht ersehen werden, wiederum schöne Erfolge erreicht werden! Liebe Kolleginnen und Kol legen, bringen Sie daher bei der kommenden Wahl durch Ihre Entschei dung zum Ausdruck, daß wir eine geschlossene Gemeinschaft darstellen, die den Wert echter und guter Zusammenarbeit zu würdigen weiß, die wir aber auch zur Bewältigung der kommenden Aufgaben benötigen. GLÜCK AUF ! LAbg. HANS HEIGL, Obmann
24 Mitglieder des Arbeiterbetriebsrates - Funktionsperiode 1974-1977 Bei der am 28. und 29. November 1974 statt gefundenen WAHL DES ARBEITERBETRIEBSRATES DER WERKE IN STEYR wurde folgendes Wahl er geb n is erzielt: Wahlberechtigt ....... . ......... Abgegebene Stimmen .... . ......... Ungültige Stimmen ................................ Gültige Stimmen ........... ............ VON DEN GÜLTIGEN STIMMEN ENTFIELEN AUF: Sozialis t ische Frak t ion im ÖGB: Chr is t l iche Gewerkschaf tsf rak t io n im ÖGß: Gewerkscha f t liche Ei n hei t : Frei hei t liche Gewerkschaf ter: GESCHÄFTSFÜHRENDER BETRIEBSRAT: Obmann: Obmannstellvert reter: Obmannstellvertreter: Kassier: Schriftführer: Kollege Hans HEIGL Kollege Sepp SCHM IDL Kollege Ernst HASENÜITHNER Kollege Konrad K INZELHOFER Kollege Josef BARTLHUBER 1974 8.251 7.805 17 0 7.635 6.7 59 Stimmen 549 Stimmen 267 Stimmen 60 Stimmen 7.635 Stimmen (Vergleich 1971) 7.641 7.504 131 7.37 3 = 88,54 % 29 Mandate 7 ,19 % 2 Mandate 3,50 % 1 Mandat 0,7 8 % - Mandat = 3 2 Mandate
Gewählte Arbeiterbetriebsräte der Funktionsperiode 1974/77 SOZIALISTISCHE GEWERKSCHAFTSFRAKTION: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. Schmid! Josef Heigl Johann Kinzelhofer Konrad Hosenleithner Ernst Bortlhuber Josef Wührleitner Bruno Burgholzer Alois Moyr Rudolf Plotzer Ernst Schneeberger Walter Pochinger Franz Kienesberger Walter Leithenmoyr Hermonn Pistek Karl-Erich Leitner Friedrich Dutz Josef Retzl Otto Mühlbouer Franz Schortner Oskar'*) - (Tilli Josef) Luksch Rudolf*' *) - (Lang Gerhard) Spitzl Johann Schornreiter Maria Totzreiter Leopold Holzinger Josef Bär Johann"'"�*) - (Glonzer Hans) Steinporzer Franz Hackl Helmut Vorhauer Anton Roedig Helmut '') ausgeschieden am 31. 12. 1976, ,») am 30. 6. 1975, ' '"'"*) am 31. 12. 1976 CHRISTILICHE GEWERKSCHAFTSFRAKTION: 1. Frühauf Franz 2. Wimmer Rudolf GEWERKSCHAFTLICHE EINHEIT: 1. Moscher August ZUSAMMENSETZUNG: 29 : 2 : 1 Moschinenschlosser Werkstoffprüfer Schweißer Spengler Lockiere1Moschinenorbeiter Gießereiarbeiter Dreher Härter Dreher Spengler Schlosser Kfz. Schlosser Elektriker Moschinenorbeiter Sattler Schweißer Werkzeugschlasser Monteur Dreher Gießereiarbeiter Moschinenorbeiterin Schmied Kontrollschlosser Lackierer (M.-Schlosse1· ) Dreher Kontrollor Dreher Moschinenschlasser R. Dreher Hobler Schweißer 25 Hauptwerk Hauptwerk Hauptwerk Wälzlogerwerk Houpt-Repo Wälzlogerwerk Hauptwerk Hauptwerk Hauptwerk Werk Letten Hauptwerk Hauptwerk Hauptwerk Hauptwerk Hauptwerk Hauptwerk Hauptwerk Wälzlogerwerk Hauptwerk Hauptwerk Gußwerk 11 Wälzlogerwerk Hauptwerk Wälzlogerwerk Hauptwerk Hauptwerk Hauptwerk Wälzlogerwerk Hauptwerk Hauptwerk Wälzlogerwerk Hauptwerk
26 Aufgewerkschaft licher und politischer Ebene Auf betrieblicher Ebene Unsere Erfolge in der Funktionsperiode 1974/77 Schaffung eines modernen Arbeitsverfossungsgesetzes Verkürzung der Arbeitszeit auf 40 Stunden Schaffung des Lohnfortzahlungsgesetzes Mehr Urlaub Erhöhung des Gebührenurlaubes auf mindestens 4 Wochen, nach 20 Dienstjahren auf 5 Wochen! Schaffung eines Konkursgesetzes zum Schütze der Arbeitnehmer Schaffung eines modernen Fami i iengesetzes mit einer wesentlichen Verbesserung des Mutterschutzes, Erhöhung der Fteirats- und Geburtenbeihiife, Er höhung des Karenzurlaubsgeides Pfiegefreistel i u ng bei Erkrankung eines Fami l ienangehörigen Wesentliche Erhöhung der Abfertigungen Koiiektivvertragiiche Mindest- und istlohn-Erhöhungen mit weiteren koliektivvertraglichen Verbesserungen! Durchsetzung einer Zusatzversicherung für al le Werksangehörigen mit 1. Jänner 1975 Verdoppelung dieser Zusatzversicherung ab 1. Jul i 1977! Verbesserung der dynamisierten Fi r m en pension szusch üsse, wobei für Dienstnehmer mit 40 Dienstjahren eine Angieichung an die Pensionszuschüsse der Angestel lten erreicht werden konnte! Abschluß eines modernen Akkordvertrages Novei i ierung der Treueprämie Schaffung eines modernen Soziaigebäudes mit einer neu eingerichteten Unfall- und Zahnstation, Werksbücherei sowie Küchen- und Kantinenräume! Verbesserungen der Arbeitsplätze und der sanitären Einrichtungen in den Werkshaiien Betriebliche Lohnerhöhungen sowohl im Akkord wie auch in Regie Verbesserung des Vorarbeiter- und Ei nsteiiervertrages Verbesserung des Soziaiiohnes und Schaffung eines Dienstieistungszuschiages nach 35 Dienstjahren i Großzügige Fortsetzung des modernen Wohnbaues Verbesserte innerbetriebliche Arbeitszeitregelung mit mehr zusammenhängender Freizeit(Jahresende und verlängerte Wochenenden) Bereits bestehende Leistungen Moderner Lohnvertrag für Regieiöhner Zu i ag e n kata i og für Schmutz-, Erschwernis- und Gefahrenzulagen (SEG) Zusatzversicherung für Fami l ienangehörige und Pensionisten auf freiwi l liger Basis Dienstj ubi iäu m und J ubiiäumsgaben von 1—3 Monatsbezügen Verbesserter Mutterschutz 25% Zuschuß 8 Wochen vor und 50% Zuschuß 8 Wochen nach der Entbindung Verbesserte Dienstzeitanrechnung Zusatzurlaub für invalide Fahrtkostenzusch uß
27 Kostenlose Kur- und Erholungsaufenthalte Ermäßigte Preise für werkseigene Produkte und PKW Betriebl iches Vorschlagwesen und Prämi ierung Verbi l l igtes Mittag- und Abendessen in den Wer ks ka n t i ne n Beistei lung von Firmenautobussenfür Urlaubsaktionen, Abteiiungsausflüge u. sonstige Veranstaltungen Zuschüsse für die Sommer- und Wi nter u r i au bsaktion Zuschüsse für die Weihnachtspaketaktion für Kinder und Pensionisten Zuwendungen bei Verehelichung, Geburt eines Kindes und beim Abieben Zinseniose Kredite bei Ankauf eines PKW für Werksangehörige Zinsenlose Lohnvorschüsse Verbesserte Freizeit bei Dienstverhinderung Verlosung der Zinsen aus dem Paul-Götzi-Fonds Verpfiegskostenzuschuß der Firma für Hochschüier (in Graz und Wien) U nterstützu ngsreg u iati V des Betriebsrates mit Zuwendungen bei Erkrankung, Kur- und Erholungsaufenthalt und Todesfal l Subventionen an Sport- und Kulturvereine Anerkennungsbeträge für guten Lernerfolg und Zuschuß für Hochschüler Verbi l l igte Arbeitskleidung Sol idaritätsversicherung durch den ÖGB Monatliche Information durch unsere Betriebszeitung ,,Gemeinsam"
28 Die Betiiebsratstätigkeit EINE INTERESSENSVERTRETUNG AUF BREITESTER EBENE! Die Tätigkeit des Betriebsrates endet naturgemäß nicht beim Werkstor. In vielen Bereichen, sei es auf Werksebene, im Konzern, in der Sozialversicherung,Gewerkschaft,Arbeiter kammer, im politischen Bereich und den vielen öffentlichen Institutionen und Körperschaften bis hinauf zur Regierungsebene, ist es Im Interesse einer gedeihlichen Vertretung der Arbeitnehmer notwendig, die entspre chenden Kontakte zu suchen und zu pflegen. Nur so ist es möglich, den vielseitigen Wünschen der Kollegenschaft bestmöglich Rechnung tragen zu können! Daß es in unserem Betriebsrat auch einen Kammerpräsidenten der Kammer für Arbeiter und Angestel lte für OÖ,einen Landtagsabgeordneten und Stadt- und Gemeinderäte gibt, ist schon vielen unserer Kolleginnen und Kollegen zugutegekommenI Die Tatsache, daß unsere Betriebsräte auch in der Gewerkschaft führend tätig sind, ist begrüßenswert, ja eine Notwendigkeit, handelt es sich doch hier gerade um jene Organisation, die den Lebensstandard der arbeitenden Menschen verbessert und die gesellschaftspolitischen Veränderungen maßgeblich vorantreibt! Es ist natürlich unmöglich, in diesem Berichtsheft das gesamte Betriebsgeschehen der vergangenen drei Jahre im Detai l festzuhalten. Die Tätigkeit ist zu vielfältig und zu umfangreich. Darüber erstatten wir laufend ausführlichen Bericht in unserer monatlichen Betriebszeitung ,,Gemeinsam". Außer den Im Bericht angeführten Verträgen und Vereinbarungen sind es aber vor allem auch die Inter ventionen, die auf allen Gebieten l iegen und sich individuel l auf den Einzelnen beziehen. Und gerade diese Tätigkeit, wenn sie manchem auch klein und unscheinbar vorkommen mag,dem Betreffen den aber sehr oft eine entscheidende Hilfe Ist, gibt dem Betriebsrat nicht zuletzt die beglückende Befriedigung, das Gefühl, geholfen zu haben! Al l diese Erfolge, wenn sie auch gemessen an den großen und verantwortungsvollen Aufgaben, die der Be triebsrat zu erfüllen hat, klein erscheinen mögen, sind doch In ihrer Vielfalt eine große Hilfestellung in vielen Lebenslagen, ja manchmal exlstenz- und lebensentscheidend für den Einzelnen. Im Mittelpunkt der Tätigkeit des Betriebsrates steht der Mensch, ihm bestmöglichst zu helfen, ist vordring lichste Aufgabel Daß Im Betriebsgeschehen eigene Gesetze herrschen, wissen wir, und daß menschliche Arbeltskraft mehr ist als nur ein Tei l der Produktionskosten, haben wir In der Vergangenheit auch erfolgreich zu beweisen versucht. Dieses Bemühen steht auch für die künftige Arbeit an erster Stel le. Ob und wie dies gelingt, hängt nicht zuletzt von der Mitarbeit jedes Einzelnen in unserer Gemeinschaft ab, einer Gemeinschaft, auf die wir sehr stolz sein können, vor allem auch, wei l sie hundertprozentig der Gewerkschaft angehört und damit eine Stärke darstel lt und dokumentiert, die mitentscheidend für al le bisherigen Erfolge war und auch in Zukunft seinwirdI Geschäftsführung Auf die Tätigkeit des Betriebsrates zurückkommend halten wir zusammenfassend fest, daß dem Betriebsräte gesetz entsprechend die Geschäftsführung dem Obmann und seinen Stellvertretern obliegt. Deren Aufgabe ist es, die Betriebsratsitzungen und Versammlungen durchzuführen, den Brief- und Behörden weg abzuwickeln und die Kollegenschaft nach außen hin wirksam und repräsentativ zu vertreten. Betriebsrats- und Vertrauens männersitzungen Betriebsrat- und Vertrauensmännersitzungen befassen sich jeweils mit den aktuellen Problemen und Ziel setzungen und bilden die Grundlage für die Verhandlungen des geschäftsführenden Betriebsrates. Betriebszeitung „Gemeinsam" Ein wichtiges Bindeglied zur Kollegenschaft stel lt unsere monatliche Betriebszeitung ,,Gemeinsam" dar. Es liegt an jedem Einzelnen unserer Kollegenschaft, sich dieser Informationsquelle zu bedienen, um mit allen aktuellen Ereignissen auf betrieblicher wie auch auf gewerkschaftlicher Ebene vertraut zu sein!
29 Delegierten- In halbjährlichen Abstanden finden unsere Delegiertenkonferenzen statt, welche jeweils eine Berichterstattung konferenzen über die Betriebsrätetätigkeit im abgelaufenen Halbjahr und ein aktuelles Referat zum Inhalt haben. Betriebsräte konferenz Im Ablauf einer Funktionsperiode steht auch jeweils auf Konzernebene eine mehrtägige Betriebsrätekonferenz aufdem Programm,welche alle gewählten Betriebsräte des Unternehmens zur Beratung und Koordinierung der gemeinsamen Aufgaben und Zielsetzungen zusammenführt und jeweils wertvolle Erkenntnisse bringt. Die letzte dieser Konferenzen fand am 11. und 12.5.1976 in Steyr statt. An ihr nahmen 175 gewählte Betriebs- -räte tei l . Hilfestellung in allen Lebenslagen Weitere wertvolle Serviceleistungen für unsere Kollegenschaft sind beispielsweise die Sprechtage der Pensions versicherungsanstalt, die im Werk etablierte Krankenkassen-Außenstelle, die Möglichkeit zum Abschluß günstiger Versicherungen bei Urlaubsaufenthalten im Ausland für KFZ-Besitzer, die Ausstellung von ARBÖSicherheitspässen, verbi l l igte Arbeitskleidung, verbi l l igte Karten für Hallenbad und Sauna, verbi l l igte GazelleGutscheine und vieles mehr. Sportliche Betätigung und Förderung Die sportliche Betreuung beginnt bereits bei den Lehrlingen in unserer Lehrwerkstätte und setzt sich über Abteilungsveranstaltungen und Betriebsmeisterschaften in den verschiedensten Disziplinen wie Fußbal l , Schisport, Eisstockschießen usw. fort. In diesem Zusammenhang möchten wir es nicht verabsäumen, auch an dieser Stelle, stellvertretend für alle Spitzenerfolge unserer Werksangehörigen in den verschiedensten Sportvereinen, unserem jüngsten dreifachen Weltmeister in der Kanu-Wildwasserregatta, Kol lg. HANS SCHLECHT zu diesem grandiosen Erfolg herzlichst zu gratulieren! Eine wesentliche Voraussetzung für das Zustandekommen solcher Leistungen ist nicht zuletzt auch das Ent gegenkommen unserer Firmenleitung, die für unsere Spitzensportler stets größtes Verständnis und Entgegen kommen zeigt, wenn es um notwendige Freistellungen für Trainingsverpflichtungen und Wettbewerbe geht. Auch dies ist letztlich eine Sozialleistung, die wir anerkennen. Darüber hinaus werden jährliche Wandertage abgehalten, die ebenfalls regen Zuspruch finden. Außerdem finden die Sportvereine durch finanzielle Unterstützungen des Betriebsrates, wenn auch in be scheidenem Maße, Förderung. Kulturelle Hier seien die Zuschüsse für die Theaterabonnements angeführt, die zahlreichen verschiedenen Besuche Betreuung von Kulturveranstaltungen (Theater, Eisrevue, Konzerte, verbi l l igte Circuskarten, Messekarten usw.). Aufgabe des Betriebsrates ist es, in allen Situationen die Interessen der Arbeitnehmer bestmöglichst zu ver treten ! In Erfüllung dieser Aufgabe und Verpflichtung war es auch in dieser Funktionsperiode wieder möglich, schöne und beachtliche Erfolge zu erzielen! Einzelanliegen sind genauso wie Gruppenwünsche und Gesamterfordernisse realisiert und erfül lt worden! Das Gesamtwohl und die Verantwortung dem Ganzen gegenüber ist dabei immer wieder oberster Grundsatz des Handelns!
30 Wir wissen sehr wohl, daß für fast alles was geschieht, oder aber auch nicht geschieht, vielfach der Betriebsrat verantwortlich gemacht wird. Wer jedoch die Tätigkeit des Betriebsrates objektiv beurtei lt, wird feststel len können, daß die Interessen der Arbeitnehmer entsprechend den gegebenen Möglichkeiten immer wieder bestmöglich gewahrt und vertreten wurdenl Und wenn auch noch manches unbewältigt zurückgeblieben ist, so ist dies dem Betriebsrat sicherl ich in der kommenden neuen Funktionsperiode Ansporn für weitere Aktivitäten und Zielsetzungen, für sein Handeln zum Wohle der Ko11egenschaff I
Der Umsatz mit PUCH-Mopeds konnte in der BRD um mehr als 50% gesteigert werden; Service und Ersotzteiledienst für STEYR-Lkw wurden weiter verbessert. (S m
Der Absatz von STEYR-Traktoren und STEYR-Lkws war unter anderem durch die konjunkturelle Entwicklung und die damit erschwerten Wettbewerbsbedingungen in unseren Nachbarländern beeinflußt. 1\ II
33 Lohnpolitik EIN ZENTRALES THEMA UNSERER BETRIEBSRATSTÄTIGKEITI Erreichtes sichern, die Zukunft gestalten! Dieses Motto war auf dem Lohnsektor Grundsatz unseres Handelns. Gerade in einer Phase der rückläufigen Wirtschaftsentwicklung ist es für den Betriebsrat schwierig, den lohnpolitischen Vorstellungen der Kollegen schaft zu entsprechen. Es galt daher, die Vielzahl der innerbetrieblichen Vereinbarungen und mündlichen Abmachungen zu kodifi zieren, d. h. zusammenzufassen und in übersichtlich gegliederte Verträge zu bringen. Verträge, die bereits Erreichtes sichern und neue, bessere Wege und Möglichkeiten für die Dienstnehmer unserer Werke eröffnen! Regielohn Was den Zeitlohn anbelangt, so wurde für diese Lohnform ein geeigneter Vertrag bereits im Jahre 1971 zum Abschluß gebracht. Dieser Vertrag ist nunmehr sechs Jahre in Kraft und kann daher im Lichte unserer Er fahrungen betrachtet, als erfolgreich für unsere Kolleginnen und Kollegen gesehen werden. Dieses Vertragswerk basiert auf einer Arbeitsplatzbewertung, die in langwierigen Verhandlungen eigens für die spezifischen Gegebenheiten unseres Werkes zurechtgeschneidert wurde. Die Bewertung jedes Arbeitsplatzes erfolgt in einer paritätischen, von Unternehmens- und Dienstnehmervertretern beschickten Kommission und wird ohne Ansehen der Person, die an diesem Arbeitsplatz beschäf tigt ist, ausschließlich nach objektiven Bewertungsmerkmalen vorgenommen. Das Ergebnis dieser Bewertung wird in Arbeitswerten ausgedrückt und legt den Grundlohn fest. Auf diesen baut sich ein Leistungslohnanteil auf, der aufgrund seiner objektiven Merkmale einfließt. Zusammenfassend können wir feststellen, daß durch diesen Vertrag ein höheres Maß an Gerechtigkeit und Objektivität bei der Lohnfindung, ein echtes Mitwirkungsrecht des Betriebsrates in der paritätischen Lohnkommission, für al le Kolleginnen und Kollegen (auch für Neueintritte) bei gleicher Arbeit — gleicher Lohn, durch Koppelung Zeitlohn zu Akkordlohn auch auf dem Zeitlohnsektor eine dynamische Entwicklung garantiert werden, (siehe Tabelle Zeit-Grundlohnlinie) Akkordlohn Rund 5.000 Kolleginnen und Kollegen werden im Akkord entlohnt. Der Zeitakkord war und ist daher in unseren Werken die dominierende Entlohnungsform. Der Betriebsrat hat seiner Entwicklung stets die größte Aufmerksamkeit gewidmet. Basierend auf dem Akkordvertrag, den der Betriebsrat mit der Geschäftsleitung im Jahre 1963 abge schlossen hat, sowie durch kollektivvertragliche Lohnerhöhungen kam es in den Hochkonjunkturjahren ab 1970 zu einer rasanten Entwicklung der Akkordlöhne, die von 1970 bis 1976 genau um 100 Prozent an stiegen! Während dieser Zeit konnten wir in unzähligen Verhandlungen und aus vielen Konflikten, die sich aus unserer täglichen Arbeit ergaben, wesentliche Erkenntnisse gewinnen. Diese Erfahrungen führten zum Abschluß eines neuen Akkordvertrages. Dieser war umso notwendiger. als vor allem neue Maschinen und technologische Änderungen zu stark differenzierten Verdiensten führten. Einzelne verdienten sehr gut, andere wiederum kamen kaum auf ihren Akkordrichtsatz. Nur durch das Aushandeln von Verdienstausgleichzuschlägen bei Akkordaufnahmen war es möglich, die gewohnten Löhne zu erreichen. Dieser alte Zustand war auf die Dauer unhaltbar und hätte zwangs läufig zu einem Absinken der Verdienste geführt.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2