Rotary Club Steyr 1930-1938

ROTARYCLUB STEYR VORTRAG des Rotariers Dr. Runkel am Dienstag, den 3. April 1934 Thema: Das Ferngeschütz, das 1918 Paris beschoss. . Mit dem Zunehmen der Abwehrtechnik in den grossen Haupt- städten der Alliierten, also in Paris und London, die dazu führ- te, dass die Durchführung grosser Luftangriffe durch Zeppe- line oder Flugzeuge fast undurchführbar wurden, ergab sich für die deutsche oberste Heeresleitung die Notwendigkeit, nach neuen Wegen zu suchen, auch die feindlichen Haupt- städte in die grossen Offensive-Pläne einzubeziehen. Schon bei der Vorbereitung der Frühjahrs-Offensive 1917 wur- de an die Ballistiker die Anfrage gerichtet, ob nicht die Mög- lichkeit vorhanden sei, mit weittragenden Geschützen Paris erreichen zu können. Für die Krupp'schen Sachverständigen ergab sich des Problem, ein Geschütz zu erzeugen, das eine Reichweite von ca. 130 km haben musste, um von der nächs- ten Stelle der Front aus Geschosse nach Paris schleudern zu können. Die Krupp'schen Sachverständigen konnten schon bald melden, das die Technik absolut in der Lage sei, das Pro- blem zu lösen. Sofort wurde der Auftrag erteilt, dass alle Vor- bereitungen zur Durchführung des Problems in die Wege zu leiten seien und mit aller Beschleunigung in den Werkstätten die Einzelheiten konstruktiv zur Durcharbeitung zu gelangen haben. Im Frühjahr 1917 konnte von der Krupp'schen Leitung, nachdem Tag und Nacht in allen Abteilungen fieberhaft an den Problem gearbeitet worden war, die Meldung erstattet werden, dass das Geschütz ,,PI'' zum Probeschuss bereit sei. Es stellte sich nun heraus, dass kein Schiessplatz in Deutsch- land so gross war, dass man einen Versuchsschuss hätte ab- geben können und es ergab sich die Notwendigkeit, alle für - die Erprobung des Geschützes in Frage kommenden Stellen 29

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