Hermann Riewel - Die Stadtpfarrkirche zu Steyer in Ober-Oesterreich

108 ftg. lZ. f 1 ! 1 ftl(,\ 1111+- 0 ------1 H. Riewel Unmittelbar neben der Pfarr- kirche finden wir auf der Südseite noch ein zweites gothisches Bau- werk, welches auch der Bauzeit der Kirche angehört, oder sogar etwas älter sein mag, nämlich die M arg a r et h c n-0 a p e 11 e 1 ) . Die- selbe ist einschiffig (Fig. 10) mit drei Gewölbfeldern, hat einen kleinen Chor mit einem Gewölbfelcl und schliesst mit fünf Seiten des Acht- eckes ab. Die ganze innere Län- ge beträgt 74 Fuss bei einer Schiffsbreite von 22 Fuss 6 Zoll, während der Chor nur 16 Fuss breit ist, die Höhe der Capelle bis zum Hauptgesims misst 30 Fuss. Die vier kleinen Wandpfciler im Schiffe sind aus dem Achteck construirt (Fig. 11), welches sich am Gewölbwiederlager durch eine ·; I-H+µ.__J __ -f__ _r Gliederung erweitert, wo die Dia- gonal- und Schildbogenrippen her- Fig. 10. auswachsen, während die Diagonalrippen in den vier Ecken auf Consolen ruhen. Die einfachen Kreuzgewölbe sind mit Schlusssteinen versehen, von welchen der östlichste im Chor eine Lilie, der zweite ein M träg·t. Im Schiff erscheint anf den drei Schlusssteinen ein K, dann eine fünftheilige Rosette und endlich ein S. Die Fenster der Capelle sind meistens ver- mauert, und gegen Süden ist das Pfarrhaus an dieselbe an- gebaut. Das schönste an der Ca- pelle ist das sechseckige 'l'hürmchen (Fig. 12 und 13) welches auf der Giebelmauer des Schiffes oberhalb des Tri- umphbogens sich schlank in 1) Erscheint urkundlich bereits 1437. Fig. 11.

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