Franz Xaver Pritz - Geschichte der Stadt Steyr

88 steirische Mark mit der unteren (Cyllier) vereinigt, und so hatte Ottokar die jetzige Steiermark fast ganz beisammen ). 1156 war ein großer Reichstag zu Regensburg, dem auch Ottokar beiwohnte, da erhielt der Babenberger, Heinrich II., Jasomirgott genannt, von K. Friedrich I. das berühmte Privilegium für Österreich, in dem es zu einem Herzogtume mit sehr bedeutenden Vorrechten erhoben, und ein großer Teil des Landes ob der Enns, von dieser bis zum Walde Rottensala, oder die sogenannte bayrische Mark mit der unteren Ostmark vereinigt wurde. 1158 zog Ottokar mit K. Friedrich I. nach Italien, und half ihm bei der Eroberung von Mailand, Cremona, und anderer italienischer Städte. Da blieb auch im Kampfe vor Mailand Graf Ekbert III. von Pütten, welcher der letzte des Stammes der Grafen von Neuburg, Vahrnbach und Schärding war, die durch Mathilde auch Besitzer der Grafschaft Pütten geworden waren. Ottokar erhielt nun einen großen Teil der Erbschaft, Schärding, Vahrnbach, die Grafschaft und das Schloß Pütten, wozu auch Gloggnitz und Neunkirchen gehörten. Das Übrige erbte Eckberts Schwester Kunegunde, die an Berthold von Andechs, Herzog von Dalmatien, Kroatien und Meran vermählt war. 1161 machte Ottokar einen Tausch von Gütern mit den Benediktinern zu Göttweig. 1163 am 19. August wurde ihm sein Sohn Ottokar VIII. (VI.) geboren; er gründete das regulierte Chorherrenstift zu Vorau in Steiermark, das Hospital zu Cerewald am Semmering, und starb auf der Reise nach Palästina zu Fünfkirchen in Ungarn am 31. Dezember 1164. Seine Leiche wurde nach der Kartause Seitz in Steiermark, welche er 1151, als die erste in Deutschland, gestiftet hatte, abgeführt, und dort begraben. Sein Sohn Leopold (der in einer Urkunde von Garsten erscheint), starb noch vor ihm; er hinterließ nun noch eine Tochter, Elisabeth, welche die Gemahlin Heinrichs IV., Herzogs von Kärnten war, und‘ seine Gattin Kunegunde, eine Tochter Diepolds, Grafen von Vohburg, welche auch die Vormundschaft über den jungen Ottokar, und die Regierung des Landes übernahm; aber 1168, als ihr Sohn fünfzehn

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