Franz Xaver Pritz - Geschichte der Stadt Steyr

44 10) Siehe Beilage IV. Geschichte von Gleink. sind bedeutend. Es liegt am Fuß des Neustifterberges, ein schöner Teich mit zierlichen Umgebungen schmückt das Tal, und die nahen Anhöhen gewähren eine liebliche Aussicht. Den Teil auf der Rückseite des Klosters bewohnen nun seit 1832 Nonnen vom Orden der Salesianerinnen, welche vom jetzigen hochwürdigsten Herrn Bischofe hier eingeführt, durch ein frommes, beschauliches Leben und Erziehung der weiblichen Jugend sich Verdienste sammeln. Eine halbe Stunde von Gleink liegt das Dorf und die Pfarrkirche Dietach, welches schon 777 im Stiftungsbriefe Kremsmünsters und dann in den Gleinker- und Garstner-Urkunden unter dem Namen Tuediche, Todicha, Tudicha u. s. f. erscheint, und zu den ältesten bewohnten Plätzen dieser ganzen Gegend gehört. 10) 3. Garsten. Südlich, näher den Gebirgen, aus deren Schluchten der Ennsstrom herausbricht, eine halbe Stunde von der Stadt entfernt, liegt Garsten. Mehrere Wege führen dahin, jeder schön und lieblich, man mag nun den schmalen Fußsteig, der tief unten an der Enns hinausführt, oder jenen oben durch die Ortschaft Pyrach (auch Ketzerfriedhof genannt) wählen, oder lieber auf der Straße durch die schöne Kastanienallee dahinwandeln. Am Schluss dieser Allee liegt ein großes Gebäude, einst der Abel-, Lilien- oder auch Prevenhuberhof genannt. Später besaß denselben Franz Kanaval, früher Verwalter zu Hall, dann um 1738 Wenzel Oberegger, gewesener Hofrichter zu Baumgartenberg; 1749 Frau Barbara Gastberger, 1750 Lorenz Richter, später Pacher, Bräuer, Herr von Heinike, k. k. Tabakverleger, und nun seit 1836 ist er im Besitze der Frau Rosalia Lechner. Nahe bei diesem Hof führt ein schmaler Pfad oder auch unweit davon eine Straße zur Anhöhe hinauf, von der man eine herrliche Aussicht über die ganze Gegend hat. Die schöne Ebene mit den Schlössern und Gebäuden, die Stadt mit ihren Vorstädten liegt ausgebreitet da, gegenüber prangt die Kirche von St. Ulrich, die Berge und Wälder schließen den Hintergrund, und tief unten am Ende des schönen Tales,

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2