Franz Xaver Pritz - Geschichte der Stadt Steyr

42 (Rubincha) vor, später hieß er auch Renninkh und Röming. Diese Gegend herum ist ohne Zweifel eine derjenigen, die am ersten bewohnt waren; dunkle Spuren deuten auf Hütten von Fischern hin, die in dieser günstigen Lage am Bach und Strom vielleicht schon ihr Handwerk trieben, ehe noch die alten Ottokare ihre Burg erbauten und die Stadt sich erhob. Noch steht hier auf einem Hügel ein großer Bauernhof, die Fischhub genannt, er ist wohl in jetziger Form aus jüngerer Zeit, aber sein Name erscheint schon urkundlich als „Fischehueb im Ennsdorffe“ im dreizehnten Jahrhundert und Ulrich, Konrad und Otto der Fischer werden genannt. So trägt er seit beinahe sechs Jahrhunderten immer denselben Namen! Hier ist überhaupt ein interessanter Boden, noch erblickt das geübte Auge die alten Schanzen und Bastionen um die Fischhub herum gegen die Enns und den Bach zu, welche nebst Blockhäusern und Palisaden schon 1529 während der ersten Belagerung Wiens durch die Türken und ihrer Streifzüge herauf errichtet wurden. Man erneuerte dieselben 1620, als das Land ob der Enns in Rebellion gegen K. Ferdinand II. war, vorzüglich aber 1626, als die aufrührerischen Bauern unter Stephan Fadinger Steyr besetzt hatten und sich da verteidigen wollten, und endlich 1683 bei der letzten türkischen Belagerung Wiens, wo man die fürchterlichen Streifzüge des Feindes mit Angst erwartete. § 4. Fernere Umgebungen. 1. Ramingdorf Wir wandeln gleich in dieser Richtung fort, überschreiten den Ramingbach und betreten nun das Land unter der Enns. Nach Ersteigung einer Anhöhe stellt sich wieder die Stadt und das Hochgebirge dar; östlich ragt der Behamberg mit seiner Kirche empor, und die ferneren Gebirge der Neustift zeigen sich. In einer lieblichen Ebene zieht sich nun die Straße und der schönere Seitenweg fort, an Feldern und Wiesen, an einem schattigen Wald oder durch denselben, dann erscheint der Ennsstrom und jenseits desselben das Kloster Gleink, tiefer hinab am Fluss

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