Über die größeren Grabmäler zu Garsten bei Steyer

unter H. Rudolph IV. i82i; Oesterreichs Handel in älteren Zeiten 1822; Oesterreich's Militär-Verfassung in älteren Zeiten 1825; Oesterreich unter Albrecht III. 1827; unter Albrecht IV- i83l, in zwei Bänden, end ­ lich Oesterreich unter K. Albrecht II. 1835, in zwei Bän ­ den erschien, womit Kurz seine schriftstellerische Thätig ­ keit endete. Eine Abhandlung aus seiner Feder, eigent ­ lich ein Anhang zum vierten Theile der Beiträge zur Ge ­ schichte des Landes ob der Enns wurde aus den Abhand ­ lungen der böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften un ­ ter dem Titel abgedruckt: »Geschichte des Passauischen Volks in Böhmen i83l.« Außer den genannten Werken befinden sich noch einige werthvolle Abhandlungen in dem vom Freiherr» v. Hormayr herausgegebenen Archive. Kurz hatte sich durch seine gründlichen Arbeiten ei ­ nen weitverbreiteten ehrenvollen Ruf erworben. Schon im Jahre 1811 trugen Se. Majestät der höchstselige Kai ­ ser Franz, durch Handbillet vom 30. Dezember, seinem obersten Kanzler Grafen Ugarte auf: »ihm ein eigenes V Belobungsschreiben mit dem Bedeuten, daß sich Aller- » höchstdieselben bei der Fortdauer seiner rühmlichen Be- »mühungen solche noch weiters zu belohnen vorbehalten, »auszufertigen, und ihm das allerhöchste besondere Wohl- vgefallen zu erkennen zu geben,« und belohnten seine Verdienste 1827 mit Verleihung der großen goldenen Ver ­ dienst-Medaille mir der Kerle; der gefeierre Sieger von Aspern übersandte ihm zum Beweise der Anerkennung sei ­ ner Leistungen eine sehr werthvolle goldene Dose; mehrere gelehrte Gesellschaften des In- und Auslandes wählten ihn zum Mitgliede, als: die mährisch-schlesifche Gesell- fchafr des Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde isr6; die historische Gesellschaft in Frankfurt i82l; die Gesellschaft des vaterländischen Museums in Böhmen 1824; die königl. böhmische Gesellschaft der Wissenschaf ­ ten t83i; die Akademie der Wissenschaften in München »832; der historische Verein für Niedersachsen 1837. Der hochwürdigste Bischof von Linz ernannte Kurz zum Con- sistorialrathe. Der Selige war ein großer, starker, kräftiger Mann. Allein mehrere sehr schwere Krankheiten , wie der Typhus I8io, eine epidemische Ruhr, welche er am Krankenbette geerbt hatte, dann die sitzende Lebensart, welche seiner Constitution wenig zusagte, hatten seine Gesundheit zer ­ stört. Er kränkelte durch 23 Jahre fast ununterbrochen; die Kränklichkeit nahm mit dem hereinbrechenden Alter beständig zu. In früheren Jahren hatte er sich im Bade Mühllacken Erleichterung gesucht, und sie gefunden. Seit beiläufig zwei Jahren nahm er sichtlich an Kräften ab, wiederholte heftige Krankheitsanfälle stimmten die Kräfte so herab , daß er größtenteils auf seinem Ruhebette zu- ss zubringen genöthigt war. Doch konnte er noch bis zum Anbruche des Winters 1842 kleine Spaziergange machen. Alle seine Kränklichkeit und Gebrechlichkeiten trug er mit seltener Geduld; nur bisweilen entschlüpfte, ihm eine leise Klage. Lectüre blieb seine Unterhaltung bis in die aller ­ letzten Tage. Der zweite Theil der Geschichte K. Frie- drich's III. von Chmel, worin er bis Seite 10z gelangte, war das letzte Buch , in dem er las. Gegen die ihn Be ­ suchenden war er stets freundlich, und in den letzteren Zeiten äußerte er eine Milde und Gelassenheit, die ihm sonst weniger eigenthümlich war. Eigentlich bettlägerig war Kurz nur acht Tage , in Folge gänzlicher Erschöpfung, die so weit ging, daß er auch nur wenige Worte mehr zu sprechen vermochte, ob ­ gleich er bei vollem Bewußtseyn war. Sein letztes Wort, welches er zu dem Berichterstatter sprach, war der Wunsch nach baldiger Erlösung, welcher ihm erst nach langem Lodeskampfe gewährt wurde. Sein Leben entwich dann, wie ein Licht auslöscht, nachdem der letzte Rest des Oeles aufgezehrt ist, am 12. April um 10 H Uhr Nachts. Es ist hier nicht der Ort, Kurz als Geschichtschrei ­ ber zu würdigen, nur dieß sey bemerkt, daß ihm Wahr ­ heit allezeit und unter allen Umständen heilig war. Es war seine Art , wie im Leben , so auch in seinen Schrif ­ ten, sie rücksichtslos auszusprechen. Obgleich in seinen Grundsätzen die Meinungen und Ansichten seiner Bil- dungszeit, welche näher zu charakterisiern »»nöthig ist, sehr bemerkbar durchgangen , so nahm er doch nie auch den geringsten Anstand, das Urtheil gegen sie abzugeben, sobald ihn probehältige Zeugnisse eines anderen überzeug ­ ten. Kein Mensch vermag es , sich seiner Zeit und ihren Ansichten ganz zu entziehen, sie werden immer, ihm un ­ bewußt, größeren oder geringeren Einfluß auf ihn üben, auch Kurz macht hievon keine Ausnahme, und seine Schrif ­ ten geben hievon Zeugniß: das verdient keinen Tadel. Aber das wäre ein gerechter Vorwurf, wenn er aus Vor ­ liebe für seine Ueberzeugungen diese in die Geschichte hin ­ eingetragen, und sie verfälscht hätte. Dieser Vorwurf trifft ihn nicht. Eine sehr schöne Seite seines Charakters war die Nachsicht, mit der er auch eine entgegengesetzte Meinung gewähre» ließ. Auf seine Gesinnung gegen ei ­ nen derartigen Gegner übte der Widerspruch keinerlei Einfluß. Als Gelehrter liebte er den Frieden. Ueberhaupt schien er sich um seine Bücher nur so lange zu beküm ­ mern, bis sie die Presse verließen. Nun mögen sie sich selbst durch die Welt helfen. Mit Vielen der ausgezeich ­ netsten Gelehrten stand Kurz bis in die letzter» Zeiten in freundschaftlicher Verbindung, als mit den Freiherren von Hammer-Purgstall und Hormayr, dem Grafen Mai- lath, dem zu früh verstorbenen Primisser, der durch die

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