Über die größeren Grabmäler zu Garsten bei Steyer

6« Widmung seiner Ausgabe des Suchenwirth seiner Hoch ­ achtung ein öffentliches Denkmal setzte, dem seligen Hof- rath Dolliner, endlich Sr. Excellenz dem Patriarchen- Erzbischof von Erlau , Ladislav Pprker. Seine Gebeine ruhen nun auf dem Gottesacker zu St. Florian in der Mitte seiner Pfarrkinder, welchen er durch 48 Jahre, in guten und schlimmen Tagen, ein treuer, thätiger Hirte gewesen. Sein Stift wird den Verlust dieser Zierde so bald nicht verwinden. Er hing mit ganzer Seele an demselben, und nahm an allen freu ­ digen und widrigen Ereignissen einen wahrhaft persön ­ lichen Antheil. Die Ehre und die Wohlfahrt seines Hau ­ ses ging ihm über Alles , und die ihm selbst ertheilten Auszeichnungen freuten ihn mehr deßhalb , weil er das ­ selbe darin geehrt sah, als um seinetwillen selbst. Sei ­ nen jünger» Mitbrüdern, welche gleiche Neigungen für die Geschichte mit ihm theilten , war er ein väterlicher Rathgeber, ermunterte sie, und nahm den herzlichsten Antheil an ihren Fortschritten. Von jenem grämlichen Neide, der in jedem selbstständigen Auftreten eigene Ver ­ dunkelung fürchtet, war keipe Ader in Kurz. Den dank ­ baren Zöglingen des Seligen rechnet sich auch der Ver ­ fasser dieser Zeilen bei, und er freuet sich, seinen Dank hier öffentlich aussprechen zu können , wie er sich auch zeitlebens freuen wird, das Glück genossen zu haben, dem Hingeschiedenen die Augen zudrücken zu können. I. St. Ueber die größere»: Grabmäler zu Garsten bei Steyer. (S ch l u ß.) Franz Adam hatte eine Tochter, Maria There ­ sia, vermahlt mit dem Grafen Karl Ernst von Wald- stein, und einen Sohn, welcher aber schon im Jahre 168S in Hungarn starb. Nun war also nur mehr von männlicher Seite der Weihbischof von Paffau übrig. Da um diese Zeit die ganze Kapelle zu Garsten schon sehe baufällig war, und ohnehin die Kirche daselbst neu ge- bauet wurde, so wollte nun der letzte Losenstein die Gruft und die Grabmäler seiner edlen Ahnen für längere Zeit sicher stellen, und ihr Andenken erhalten. Er wandte sich daher noch im Jahre »685 an den Abt Anselm, und versprach ihm zu dem Baue einer neuen Begräbniß-Ka ­ pelle 900 Gulden. Es wurde auch sehr bald die alte niedergebrochen , und noch am 27. Oktober desselben Jah ­ res der Grundstein zur neuen gelegt. Man bauete noch fort, so lange es die Jahreszeit erlaubte, und vollendete den Bau, eigentlich die Wände und das Gewölbe, im folgenden Jahre. Es wurde darin ein Altar errichtet, welchen Karlone verfertigte, Röselfeld mahlte das schöne Bild, den heil. Sebastian, von dem später die Kapelle auch den Namen Sebastians - Kapelle erhielt. Das Ge ­ bäude kostete 500, die Plastik 200, der Altar 250, das Bild 200 und die schönen Freskogemälde »zo Gulden. Diese Kapelle schließt sich würdig dem schönen, nahen Tempel an , von dem sie nur durch einen schmalen Gang getrennt ist , und prangt noch heut zu Tage durch diese Monumente. Der Dompropst zu Passau wurde vom Kaiser Leo ­ pold l. im Jahre »69» in den Reichsfürsten-Stand er ­ hoben, starb aber schon im folgenden Jahre. Seine Leiche wurde zu Wasser von Passau bis nach Garsten ge ­ führt, da feierlich empfangen, und in der Gruft bei den Mitgliedern seines Stammes beigesetzt. Die Erbin der großen Güter ward vermöge seines Testamentes seine Schwester Maria Katharina, wo ­ durch dieselben an einen Zweig der Fürsten von Auer- sperg kamen , die sie jetzt noch besitzen. Zuletzt vom gan ­ zen Stamme der Losensteine starb Maria Theresia, verehelichte Gräfin von Waldstein. Vermehrung der Sammlungen deS Hlureum kr-ncisco - LLroUnmo für Oesterreich ob der EunS und Salzburg vom l. bis letzten April lS4r. Bibliothek. I. Druckwerke. 1) Joh. Esaias Silberschlag's Geoge- me, oder Erklärung der mosaischen Erderschaffung nach phistka- lischen und mathematischen Grundsätzen, Berlin »7S0; vom hochwürdigen Herrn Jos. Schrvtter, Pfarrer zu Münzbach. 2) Medaillen auf berühmte und ausgezeichnete Männer des Kaiserhauses Oesterreich vom »6. bis > 9. Jahrhundert , in treuen Abbildungen mit biographisch-historischen Notizen, 4. Heft, als Fortsetzung. — Untersuchungen über das älteste Münzrecht zu Linding (im Jahre y?s) und Fciesach (iors), so wie auch der salzburgischen Suffragan-Bischöfe; über die Münz- stetten zu St. Veit, Dölkermarkt, Laibach und Landestrost; zu Villach und Griffen rc. in Jnnerösterreich ; endlich zu Neun« kirchen am Steinfelde (vor iirs), Enns, Linz und Freistadt in Oesterreich, Wien l«4Z; gewidmet vom Verfasser beider Abhandlungen Herrn Jos Bergmann , Custos des k. k. Münz- und Antiken - Kabinettes in Wien. (Schlug sorgt.) Redacteur: Gisbert Kapp. Verleger: Buchhändler CluirinHasliuger.

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