Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

325 Das Badwerk ging dann aui seine Tochter Anna Maria, verehelichte Kraß­ berger, über, die in erster Ehe Franz Gasteiger, Hammerherrn in Thörl, zum Manne gehabt hatte. Stammwappen: Geteilter Schild, oben eine Taube (Trappe), begleitet von 2 Sternen, unten sechsmal geschrägt. Geschlossener Helm mit Wulst. Zier: die Taube (Trappe) inmitten eines offenen, in Farben geteilten und mit je 2 Sternen belegten Fluges. (Nach Siegeln v. J. 1580.)*) Wappen v. J. 1601 : Gevierter Schild, 1 und 4 in Gold ein mit zwei goldenen Sternen belegter blauer Scbräglinksbalken, 2 und 3 in Blau auf grünem Dreiberg eine einwärts gewendete, natürlich gefärbte Trappe. Offener, gekrönter Helm mit blau-goldenen Decken. Zier: zwischen offenem von Blau und Gold wechselweise geteiltem Fluge, der mit je 2 Sternen in gewechselten Farben belegt ist, steht auf grünem Dreiberge die Trappe. Quellen: Steir. Landesarchiv, Vordernberger Marktarchiv und Eisenakten. — Sammlungen des Herrn Prof. Dr. Karl Äußerer über Tiroler Geschlechter, im vorliegenden Falle Excerpte aus Archiven von Matrei und Kloster Neustift bei Brisen. Vgl. Brunner Taschenbuch, Bd. 17, und Münichsdorfer : Geschichte des Hüttenberger Erz­ berges. Stainwerfer. Altes Eisenerzer Badmeistergeschlecht, das mit den Salzburger Steinwerfer im Zusammenhang stehen dürfte. Christian Stainwerfer ist 1492 Badmeister und Batsbürger, 1510 Bichter zu Eisenerz und erscheint noch 1520 unter den Zeeh- leuten der Kirche zu St. Oswald. Es folgt ihm Andrae, der 1533 als Batsbürger und 1555 als Bichter erscheint und bald nach 1567 starb. Er besaß außer seinem Badwerke den Kupferbau in Badmer an der Hasel, den 1571 seine Erben, die Schwiegersöhne Hans Weidinger, Kilian Piechsensehmid und der Bat und Amt­ mann Georg Früwirt betrieben. 1590 hatte die meisten Anteile an diesem Baue (7/9) Dr. Joh. Linsmayer v. Weinzierl2), ebenfalls ein Schwiegersohn Stainwerfers, an sich gebracht, während die übrigen 2/„ Anteile die Erben Georg Früwirts, Ulrich und Georg Erhärt Früwirt, sowie Hans Prevenhueber inne hatten. Es war das die Zeit der höchsten Blüte des Badmerer Kupferbauess). Außer Andrae finden wir 1563 noch Christoph Stainwerfer als Badmeister; mit den Vorgenannten ver­ schwindet vor 1570 der Name in Innerberg.9 9 Stadler Christoph, Richter in Salem, siegelt 1485 : im Schilde auf einem Grunde ein Stadel. Derselbe als Zier am Stechhelme. 2) Dr. Joh. Bapt. Linsmayer zu Weinzierl, n.-ö. Kammerprokurator, am 13. Jänner 1579 geadelt, 1580 Landmann in Niederösterreich, erwarb 1598 Seiseneck in N.-Öst. und erhielt am 24. April 1608 den Namen „v. Greifenberg“ nach dem Ansitze in Radmer a. d. Hasel. Dr. Linsmayer war dreimal vermählt: 1. mit Katharina Stainwerfer, 2. mit Maria Salome Fernberger v. Egenberg und 3. mit Susanne Freiin v. Teuffenbach. (Vgl. Wißgrill: Schauplatz des landsässigen n.-ö. Adels.) 3) Vgl. K. A. Redlich: Der Kupferbergbau Radmer a. d. Hasel, berg- und hüttenm. Jahrh. 1903.

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