Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

vom Erzherzoge Johann 1822, Tbzw. 1837 erworbenen Radwerke Nr. 2 und 5 ver­ kauft hatte.' Viktor Seßler vermählte sich 1858 mit Helene, Tochter des Feldmar- schalleutnants und Geheimen Rates Anton Herzinger, der 1844 geadelt und 1850 in den Freiherrnstand erhoben worden war, und seiner Frau Franziska, geb. Heyde. ( De dato Wien 1. September 1866 erlangte nun Viktor Seßler den österr. Ritterstand mit dem Prädikate „v. Herzinger“ und am 11. Februar 1869 die Übertragung des von seinem Schwiegervater erworbenen Freiherrnstandes mit dem Namen Seßler-Herzinger. Er starb zu Graz am 14. Jänner 1899 und hinterließ nur drei Söhne, deren ältester; Viktor, Groß-Lobming und Thann allein und gemein­ sam mit den beiden jüngeren den Hönigtalhof bei Krieglach als fideikommissarische Substitution besitzt. Wappen v. J. 1869: Geviert (Herzinger) mit blauem Mittelschild, darin aus einer goldenen Krone wachsend ein silberner Panther. Der gevierte Herzin- gersche Schild zeigt 1 und 4 in Gold einen aus der Spaltlinie wachsenden schwarzen Adler, 2 und 3 in Rot einen weißen spitzen Dreifels, auf dessen mittlerem Schroffen ein goldener Stern steht. Zwei offene gekrönte Helme. I mit blau-weißen Decken der silberne Panther wachsend als Zier; II mit rechts schwarz-gelben, links rot­ weißen Decken. Zier: 4 Straußenfedern schwarz-gelb-rot-weiß (Herzinger). Schild­ halter: zwei silberne Panther. Quellen : Goth. geneal. Taschenbuch der freiherrl. Häuser; erste Aufnahme unter dem Namen „Herzinger“ 1859. — Krauß : Die eherne Mark, I. und II. Bd. — v. Horcher : „Die alten Handelsbeziehungen des Murbodens“ in der Zeitschrift des historischen Vereines für Steiermark, V. Jahrgang, 1. und 2. Heft (1907). Silbereysen v. Seebruggen. Von 1573 an war Martin Silbereysen bis zu seinem 1604 erfolgten Ableben Radmeister in Eisenerz. Seine Witwe heiratete einige Jahre darnach den Georg Rainprecht. Martin, der einen gleichnamigen Sohn und eine Tochter Juliana hinter­ ließ, eröffnete einen neuen Eisenbau an der „Seebruggen“ und erbaute daselbst zum Danke eine Kapelle1); er war auch sonst ein unternehmender Mann und führte mehrfache, von ihm erfundene technische Verbesserungen bei seinem Radwerke ein, so z. B. eine mit Wasserkraft betriebene Vorrichtung zum Herausziehen der „Maß“, des Eisenklumpens, aus dem Stuckofen. Diese Vorrichtung dürtte in einer Zange be­ standen haben, die den Eisenklumpen faßte, der sodann durch eine um die Welle des Wasserrades auf einer Trommel sich aufwindende Kette aus dem Ofenschachte hervorgezogen wurde. Bei dem um jene Zeit bereits ziemlich bedeutenden Gewichte der Maß (13—18 Zentner) war das vorher gebräuchliche Herausreißen des Klumpens mit Hakenstangen mühsam und für die Arbeiter nicht ungefährlich geworden. Von den beiden Kindern hatte Martin nach Vollendung seiner Studien und nach Reisen in Frankreich und Italien sich landesfürstlichen Diensten gewidmet und wurde 1633 Bergrichter für Inner- und Vordernberg sowie Radmer mit *) Diese Kapelle ist die heutige Barbara-Kapelle am Erzberge. Seebruggen oder Söberhagen wurde der Abhang westlich der Barbara-Kapelle genannt.

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