Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

286 felder bis 1625 folgte. 1570 finden wir noch einen Manhart Scheiehenfelder als Gewerken am Weißenbache. 1641 verkauften des letztgenannten Wolf Scheichen- felders Erben das sogenannte Eyßlhaus samt größerem Besitze an den Obervorgeher Christoph v. Bantz in St. Gallen. Quelle : Archiv Admont. v. Scheuchenstuel. Die ältestbekannten Scheuchenstuel gehören der Bosenheimer Bürgerschaft an, woselbst das Geschlecht bereits in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts seßhaft war. Für seine Bedeutung zeugen die herrlichen Grabdenkmale zu Bosenheim, in dessen Umgebung die Scheuchenstuel landsässig wurden und blieben, bis dieser Zweig 1698 erlosch. Als Stammvater der heute in Österreich in zahlreichen Linien blühenden Scheuchenstuel ist Hans anzusehen, der 1541 mit Sabina Hofer verehelicht war und unter anderen den Sohn Albrecht hinterließ, der schon 1550 auf Weiching saß und Salzmeier in Beichenhall war. Ihm wurde von Kaiser Budolf II., ddo. Prag, 18. Juli 1579 in Anerkennung seiner eigenen und seiner Voreltern sowie seiner beiden Söhne, Wilhelm und Peter, Verdienste der rittermäßige Beichs- und erb­ ländische Adel verliehen und das bisherige Wappen gebessert. Von den genannten beiden Söhnen war Wilhelm Bergbeamter bei der „königlichen Bergstätt“ in Neu­ sohl, und zwar bei der Kupferhandlungsverwaltung, später in Waag-Neustadtl und zuletzt in Schemnitz als Kammergraf, Peter bei der niederösterreichischen Kammer­ buchhalterei bedienstet. Wilhelm, der schon mit 30 Jahren Kammergraf zu Schemnitz war, vermählte sich in Wien am 23. Juli 1579 mit Lucia Zandegger und ließ im folgenden Jahre, wohl zur Feier der Vermählung, eine Medaille prägen, die sein und seiner Gattin Wappen und Namen zeigt1). Die vielfachen, leider noch gar nicht erforschten Beziehungen zwischen dem steirischen Erzberge und den ungarischen Bergstädten machen es leicht erklärlich, daß sein Sohn Hans Victor, der in die Dienste der i.-ö. Kammer trat, als Gegen­ schreiber zum Eisenerzer Amte kam. Dort ehelichte er 1610 die Witwe nach dem Badmeister Hans Baidl, Martha, geb. Strußnigg. Martha starb jedoch schon 1612, worauf der durch Einheirat unter die Badmeister gelangte Witwer sich mit Susanna, geb. Kerzenmandl v. Prandtenberg, verband. Hans Victor, der 1625 sein Badwerk „im Paradeis“ — im Besitze des Hans Baidl (1601—1610), seines Schwieger- 0 8. Bergmann: Österr. Medaillen, 8. 133 u. Taf. X, Nr. 46. — Das Datum der Verehe­ lichung findet sieh im Hofkammerarchiv in den Gedenkbüchern. — Von Rosenheim aus traten die Scheuchenstuel schon sehr frühe mit dem benachbarten Salzburg in Beziehung. So war Anna Scheuchenstuel 1499 mit Peter Hund zu Dorf (jetzt Dorfheim) bei Saalfelden verehelicht. Sie brachte ihm eine ansehnliche Mitgift zu. Ihre einzige Tochter Euphemia heiratete Sigmund Graf v. Scherenberg aus der alten Radstätter Familie der „Grafen“ und hernach den Bartlmae v. Mos­ heim zu Tannegg bei Gröbming. Auch mit den Donnersbergern waren die Scheuchenstuel um jene Zeit versippt.

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