Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

280 Wappen von 1613: Geteilter Schild, oben in Schwarz zwei linke goldene Schrägbalken, unten abermals geteilt, der obere Teil rot, der untere, weiß, zeigt eine „Sau im Bache“. Geschlossener Helm mit rechts schwarz-gelben, links rot- weißen Decken und ebenso gewundenem Bausch mit abfliegenden Bändern. Daraus wächst die Gestalt eines Mannes mit gelbem Rock, roten Überschlägen und Gürtel, das Haupt trägt einen Lorbeerkranz, die Linke ist in die Seite gestemmt, in der Rechten hält der Mann einen Schweinsspieß geschultert mit schwarz-gelb gewundener Stange. 1622: Gevierter Schild; 1 und 4 in Rot am Grunde ein Bach mit dem Wild­ schwein, 2 und 3 fünfmal von Schwarz über Gelb links geschrägt. Offener, ge­ krönter Helm mit rechts schwarz-gelben, links rot-weißen Decken. Zier: ein Jüng­ ling, wachsend, mit einem Lorbeerkranze am Haupte. Sein Wams ist rechts gelb. links schwarz, Knöpfe und Überschläge in gewechselten Farben. Die Linke stemmt der Jüngling in die Seite, in der Rechten hält er eine in der Krone stehende Saufeder. Quellen: Adelsarchiv. — Aufzeichnungen des Herrn Hofrates v. Siegenfeld. Schachner. Zu den ältesten Geschlechtern beim steirischen Eisenwesen gehören die Schachner. Wir finden sie in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts in Vordern- berg als Radmeister, später in der gleichen Eigenschaft in Innerberg (Eisenerz) und können sie rund hundert Jahre verfolgen, dann verschwinden sie, wie so viele andere. Seit ihrem ersten Auftreten führen sie ihr schönes, Namen und Beruf widerspiegelndes Wappen, das sich noch heute auf dem alten Grabsteine des Wolfgang Schachner (f 1499) und seines Sohnes Christoph (t 1507) zu Vordem- berg an der Totenkammer neben der Pfarrkirche findet. Ein würdigerer Platz hätte dem interessanten Denkmale der beiden Gewerken gebührt, die in der alten Lieb­ frauenkapelle und heutigen Pfarrkirche ihre letzte Grubenfahrt antraten. Wolfgang Schachner wird 1484 als Radmeister und Einnehmer des Aufschlages zu Vordernberg genannt und kaufte in diesem Jahre mit seiner Frau Ursula von Johann Siebenhierter, Hochmeister des St. Georgordens und Sr. Majestät Küchenmeister, das Haus zwischen Mauthaus und Schule in Vordernberg, das er 1485 an Christoph und Margarethe Schrolperger weiterveräußerte. 1485 war Schachner landesfürstlicher Amtmann in Vordernberg; er starb am Vortage des hl. Antlastages (Gründonnerstag), also am 27. März 1499. Sein Sohn Christoph wurde von Kaiser Maximilian I. am 27. Februar 1496 zum Mauteinnehmer in Vordernberg mit einem Solde von 50 Pfund Pfennigen bestellt und starb 1507. In diesem Jahre übernahm auch bereits Lorenz Schachner, wohl Christophs Sohn, das väterliche Radwerk Nr. 14. Mit Lorenz Schachner beginnen — soweit unsere Quellen reichen — die Be­ ziehungen des Geschlechtes zu Steyr; er verehelichte sich mit Sybilla, Tochter des Andrae Kölnpeck, der, aus dem bayrischen Edelgesehlechte der Kölupeck (auch Kölnbach) stammend, in Diensten der Fuggerschen Handlung nach Freistadt in Oberösterreich gekommen war, dort die Witwe eines reichen Eisenhändlers heiratete

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