Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

18 v. Berg-Perger. Die Nachrichten über Badmeisterfamilien aus dem 14. und 15. Jahrhunderte sind in beiden Bergorten, Eisenerz und Vordernberg, sehr gering. Wir finden nur einzelne Namen, selbst diese spärlich und noch seltener einen genealogischen Zusammenhang. Zu den ältesten uns bekannten Gewerkengeschlechtern Innerbergs gehören die „von Berg“, später auch Berger genannt. Jacob „von Berg“ (Innerberg), Badmeister zu Eisenerz, erscheint von 1393 an bis 1409 daselbst wiederholt als Bichter. In diesem Jahre macht er mit seiner Frau Anna an der Kirche zu Eisenerz eine Kaplanstiftung, wobei auch der Sohn Siegmund erwähnt wird, der dann 3. Sept. 1429 für die von seinem Vater ererbte Broßhube in Eisenerz vom Landesfürsten die Belehnung erhält. Schon um 1400 war Jakob v. Berg mit dem Abte Hartnid von Admont wegen Errichtung eines Hammers auf stiftischem Grunde zu Groß-Beifiing unter der Steinbrücke in Ver­ handlung gestanden, zum Baue des Hammers scheint es erst um 1412 gekommen zu sein, da die kaufrechtliche Verleihung von ihm erst am 29. Sept. 1413 reversiert wurde. Es war dies die Zeit, wo wegen Kohlenmangels die Hämmer von den Schmelz­ öfen getrennt und in größerer Anzahl die Enns abwärts verlegt wurden. 1428 wurde der Hammer an einen anderen Gewerken verliehen. 1476 finden wir einen Bartlmae „v. Berg“, zumeist Berger genannt, als Badmeister; er siegelt sowie Jakob mit einer Hausmarke, und zwar zeigt das Siegel Jakobs einen Maueranker, begleitet von 2 Sternen, das Bartlmaes ein Dreieck mit einem kleinen Kreuz an der Spitze, ebenfalls von 2 Sternen begleitet1). Im folgenden Jahrhunderte finden wir die Berger in Admontschen Diensten. Christoph, der Stiefbruder des Abtes Amand Huenerwolf, ist 1545—1559 Bfleger auf der unteren (Selzthaler) Klause* 2). Mit seiner Frau Barbara, geb. Kral, hatte er zwei Kinder, Amand und Veronika, welch letztere an Wolfgang Bantz, Gewerken am Weißenbach bei St. Gallen, vermählt war. Die Christoph erblich verliehene Bflege wurde nach seinem Tode 1559 abgelöst und auch das Gut Lottersperg an den Nachfolger im Amte Siegmund v. Jormanstorf 1563 verkauft. Andrae, Christophs Bruder, war Marktrichter in Admont. 1571 betreibt Valentin Berger, Bürger zu Admont, Andraes Sohn, in Johnsbach Bergbau auf Eisen und Silber. Mit ihm verschwindet der Name im oberen Ennstale, wohl aber findet sich wenige Jahre später, 1593, ein Siegmund Berger als Bürger zu Enns, der mit dem gleichen Wappen siegelt wie der stiftische Bfleger. *) 1580 führte dieses Badwerkszeichen (ohne die Sterne) Georg Schwarz und 1625 allerdings gestürzt Christoph Podtverschnigg. Innerberger Urkunden und Starzer: Die landesfürstlichen Lehen. 2) Das Tal von Admont war gegen Westen durch zwei Befestigungen abgesperrt, am rechten Ennsufer stehen heute noch auf einem Hügel die Ruinen der Selztaler Klause und darunter das schloß­ artige Wirtschaftsgebäude, das zur Sperrburg gehörte. Die am linken Ennsufer gelegene kleinere Liezner Klause liegt weiter stromaufwärts. Verhaue am Lichtmeßberge im Süden, die Burg Gallen­ stein im Norden und das unwegsame Gesäuse im Osten sicherten Admont gegen feindliche Einfälle von allen Seiten.

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