Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

14 Wappen nach dem Grabdenkmale des Job. Franz v. Amon zu Lunz: von Schwarz über Gold geschrägter Schild, belegt mit einem springenden Einhorn; offener gekrönter Helm mit schwarz-goldenen Decken. Zier: eine silberne Bracke mit goldenem Halsbande. Bei Verleihung des österr. Ritterstandes an Gustav v. Amon im Jahre 1803 wählte dieser ein Wappen, dessen vordere Schildeshälfte und der Helm I dem vor­ beschriebenen Wappen entspricht. Quellen: PfarrarchivWaidhofen a. d. Ybbs, Matriken. —Museum Waidhofen, Ratsprotokolle. Grabdenkmal an der Kirche in Lunz. — Brünner Taschenbuch, 5. Jahrgang 1880. — Siebmachers Wappenbuch, Band IV, Taf. 19. Barbolani. Welsche Gäste beim steirischen Eisenwesen, eine vereinzelte Erscheinung im Gegensatze zu den Nachbarländern Kärnten und Krain, wo die Canal, della Grotta und Zois nur die hervorragendsten Vertreter einer Legion ihrer Stammesgenossen sind. Wie heute die italienischen Holzhändler, überfluteten sie im 16. Jahrhunderte und noch später unsere Alpenländer. Meist in kleinsten Verhältnissen beginnend, durch Fleiß, Genügsamkeit, Geschäftssinn und wohl mitunter auch durch andere Mittelchen bald vermöglich, wurden sie im Lande heimisch, strebten und erlangten Adel und Würden1)- Welsch war um 1600 Trumpf, ganz so wie zwei Jahrhunderte später französisch und um 1900 — englisch. Während aber der Einfluß der ita­ lienischen und französischen Kultur zweifellos die Gesittung in unseren Ländern ver­ feinerte, verbarg sich anno 1900 unter der „Engländerei“ vielfach jene Ungezogenheit und Rücksichtslosigkeit, die wir an den meist allerdings niederen Ständen unge­ hörigen Reisenden von jenseits des Kanals und Ozeans bei uns zu bemerken Ge­ legenheit hatten. Mit den Wanderern aus dem Süden sind zweifellos vielfach auch Söhne vor­ nehmer Familien in die Dienste unserer Landesfürsten getreten, die am spanischen Hofe erzogen, anfänglich kaum die deutsche Sprache beherrschten und sich be­ greiflicherweise gern ihre Berater aus ihrer früheren Umgebung wählten. Mit ihnen kamen aber auch zahlreiche Handwerker, Krämer, Musiker, Tänzer u. dgl., alle phantasievoll, wenn es sich darum handelte, unseren biederen Lands­ leuten ihre vornehme Abkunft weis zu machen. Kann man schon im allgemeinen feststellen, daß mit der zeitlichen oder räumlichen Entfernung die Vorfahren mit unglaublicher Steigerung an Vornehmheit zunehmen, um wie viel mehr, wenn beide Voraussetzungen zusammentreffen! ln einer Zeit, in der die vornehmsten deutschen Q 8. Styriaca, I. Bit., „Welsehe Gäste“, v. Landesarchivdirektor Joseph von Zahn, Graz 1894.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2