Österreichs Eisen in Vergangenheit und Zukunft

. · P,ie österreichische Eisenindustrie fand nach dem Zusammenbruch 1945 auch noch durch Demontage eine teilweise Rückführung auf den St~d von 1937; außerdem wurde der Konzern der Reichswerke geteilt. Die steirischen, kärtnerischen und niederösterreichischen Betriebe und Gesellschaften sind zur Österreichischen Alpine Montangesellschaft zu- sammengeschlossen worden, die Linzer Betriebe und T ochtergesell- schaften bildeten die Vereinigten Österreichischen Eisen- und Stahlwerke, die „ VOESt", und die Amberger Gesellschaft fiel automatisch wieder an Bayern zurück. Was nun die weitere Entwicklung der österreichischen Eisenindustrie anlangt, so muß die Produktion technisch und organisatorisch raschest auf jene Höhe gebracht werden, die es möglich macht, unter Um- ständen aud1 in einem größeren Wirtschaftsraum ohne fremde Hilfe der Konkurrenz durch andere Eisen- und Stahlwerke entgegentreten zu können. Es ist nicht einfach, dieses Ziel, das sicher auch früher schon angestrebt worden ist, s c h n e 11 zu erreichen. Hiefür gibt es nur eine Möglichkeit, nämlich die finanzielle und fachliche Unterstützung zu finden, welche es gestattet, j e n e g r u n d l e g e n d e n U n t e r - 1 a s s u n g e n o d e r F e h l e r der Vergangenheit zu beseitigen, die i·n ihrer Auswirkung vielfach die Ursad1e sind, daß man an der Lebens- fähigkeit der österreichischen Eisenindustrie Zweifel hegt. Der Vortrag vedolgt keinen anderen Zweck, als richtige und fehlerhafte Maßnahmen der Vergangenheit aufzuzeigen und die Entwicklung des Eisens in der Welt darzustellen. Es ist in keiner Weise beabsichtigt, Pläne zu machen, vielmehr soll versucht werden, aus der Vergangenheit zu lernen, die Umwelt zu studieren und aus beiden Überlegungen über die künftige Gestaltung des österreichischen Eisenwesens anzustellen. üBERLEGUNGEN ÜBER DIE KÜNFTIGE GESTALTUNG DER ÖSTERREICHISCHEN EISENINDUSTRIE. Die Probleme, vor denen die österreichische Eisenindustrie heute steht, sind in organisatorischer Hinsicht ähnlicher Art wie in den Jahren 1625, 1829 und 1881, als man sich zu weitgehenden Maßnahmen ent- schließen mußte. Größenordnungsmäßig waren die damaligen Betriebe und Gesellschaften kleiner als die jetzigen, im grundsätzlichen geht es aber heute um das gleiche. Wenn man sich mit der Geschichte des Eisems in ÖSterreich und in der Welt befaßt, so kann man feststellen, daß überall der Weg von der anfänglich großen Zahl kleiner Betriebe zur kleinen Zahl großer Werke geführt hat, was besonders für jene Länder in verstärktem Maße zutrifft, deren Eisenindustrie alt ist. Zwischen dem Einst und Jetzt liegen große Erfindungen auf dem Gebiete des Eisens. Diese und die revolutionierenden Umwälzungen durch das Schießpulver, die Dampfmaschine, die Elektrizität und die Verbrennungskraftmaschine haben der Welt ein n~ues Gesicht gegeben. Durch all diese Neuerungen ist der Konzentrationsprozeß beschleunigt, bzw. durch die Erfindungen auf der Eisenseite ermöglicht worden. Dieser Wandel im Laufe der 25,

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