Österreichs Eisen in Vergangenheit und Zukunft

Gerade am Blechsektor sind die U. S. A. weit vorangegangen, was einer- seits mit der Automobil- und Konservenindustrie zusammenhängt; · im besonderen aber auch auf die Schweißkonstruktion an Stelle der schwe- ren Walzmaterialausführung zurückzuführen ist. Die Entwicklung der verstärkten Verwendung von Blechen wurde besonders aber auch da- durch begünstigt, daß es nach Errichtung der kontinuierlichen oder halb- kontinuierlichen Breitbandstrecken gelungen ist, die Blechpreise wes~nt- ~ich zu ermäßigen. Die Ausbauplanung Westeuropas sieht am Blechsektor den Bau mehrerer Breitbandstrecken vor. Die angestellten Berechnungen ergaben·, daß nach Vollausbau derselben die gesamte westeuropäische Blecherzeu- gung im Verhältnis zur geplanten Rohstahlproduktion im Jahre 1952 tiefer liegen wird, als im Jahre 1925 in den U. S. A. Diese Überlegung läßt den Schluß zu, daß aller Voraussicht nach mit einer Überproduktion _am Blechsektor nicht zu rechnen ist. Allerdings muß sich auch der euro- päische Konstrukteur noch stärker umstellen. · über den E i s e n v e r b r a u c h pro Kopf der Bevölkerung ·geben hachfolgende Ziffern aus dem Jahre 1937 für einige Staaten Aufschluß. Nach Durchführung der österreichischen Ausbaupläne wird, wenri die Einfuhr der Ausfuhr gleichgesetzt wird, die Versorgung mit Eisen auf etwa 140 Kilogramm ansteigen, was noch immer nicht sehr hoch ist. . U.S.A. Großbritannien Belgien und Luxemburg Schweden Deutschland Schweiz C.S.R; Österreich Ungarn Italien 415 kg pro Jahr 340 kg pro Jahr 316 kg pro Jahr 298 kg pro Jahr 284 kg pro Jahr 163 kg pro Jahr 149 kg pro Jahr 65 kg pro Jahr 59 kg pro Jahr 57 kg pro Jahr Nach der Statistik betrug die Rohstahlerzeugung der Welt im Jahre 1937: 135,162.399 Tonnen, 1947: 148,970.000 Tonnen. Die Aus- baupläne aller Länder sehen eine Ausweitung der Rohstahlkapazität auf etwa 213,000.000 Tonnen vor. Wenn man diese Pläne der Welt über den künftigen Ausbau der Eisenindustrie berücksichtigt, kommt man zur Überzeugung, daß die einleitend aufgezeigte Zunahme der Eisenproduktion der letzten sieben- undsechzig Jahre wahrscheinlich auch in der nächsten Zukunft ihre ·Fort- setzung finden wird. Demzufolge ist die Mahnung berechtigt, der Ver- hüttung eisenarmer Erze mehr Bedeutung beizumessen. . Nach diesem überblick über die geschichtliche, technische und wirt- schaftliche Entwicklung des Eisenwesens der Welt soll nun im einzelnen das österreichische .Eisenwesen der Alpenländer in seinem Werden be- 16

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