Wasserwirtschaftliche Nutzung der Salzkammergutseen

Jahrgang 29 (1977), Heft 7/ 8 über di e wasserwirtschaftlich e utzung der Sa lzkammergutseen 139 und an der unteren Traun um mindestens 700 m3/ s eingetreten. Die Abminderung des KHQ (1899 ) an der unteren Traun und damit auch an der Donau wird auf mehr als 1000 m3/s geschätzt. Die vorstehenden Werte wurden noch durch einen Vergleich der Abfl ußspenden des HW 1959 und des Niedersch lags an Flüssen mit und ohne oberl iegende Seen geprüft . Vergleich mit den alpinen Speichern der Energiewirtschaft Um das Ausmaß der natürlichen Hochwasserretention der Sa lzkammergutseen besser beur teilen zu können, werden die auch in Fachkreisen nahezu unbekann ten, güns ti gen Auswirkungen der von 12 0/o ( = 73,6 m3/ s) vermindert, obwohl diese Speicher nur einen Flächenanteil von 6 0/o am Gesamteinzugsgebiet haben. Die einzige Speichermöglichkeit für eine größere Einfl ußnahme auf die Donauhochwässer, an der Enns bei Kastenreich mit 400 Mio m3 Nutzinhalt - davon 100 M io m3 geplanter H ocbwasserspeicherraum , einem Einzugsgebiet von 4400 km2 und einer Reduktion des HW 1899 (mit 120jährli cher Wahrschein lichkeit ) um 600 bis 700 m3/ s oder ein Drittel des HW-Abflusses [12], wurde durch den stufenweisen Kraftwerksausbau in eine unerreichbare Feme gerückt. Als aktuelles Beispiel wird noch auf die 1975 an der Steyr fertigges tellte Talsperre Klaus der Ennskraftwerke AG hingewiesen, an der durch eine Vorabsenkung Tabe ll e 2. Kraft w erkss p e ich e r Im E in z u gsg e biet öst e rre i c hi sc h er F lü s s e Fl u ßgeb i et Sta u seen Es Ei nzugs- Zahl Speicherinha lt EinzugsEF gebiet im ei nze lnen Gesamt gebiet von / bis km2 Mio 111 3 Mio m3 km2 % Inn Pegel Kufstein . . . . . . . . . 9 505 7 6,5/ 164 565""''" 686 7,2 Sa lzach ........ . ...... .. . . 6 734 8 4,8 / 85,4 265 335 4,9 Bayrische Donau .. ... .. . . . 50 500 6 22,0/149 402 3011 6,0 Enns .............. . . .. .. . 6 080 2 10,6/ 15 26 538 8,8 Traun ........ . . . .. . . ... . . 4 277 1 25 25 34 0,8 Kamp/ Ra nn a . . . . . . . . . . . . . J 933 3 2,2/ 51 73 1106 57,2 Donau Wien-Reichsbrücke .. 101 731 27 2,2/164 1356 5710 5,6 lll Pegel Gising .... . . .. . . . . 1 281 5 5,31 78,3 179 121 9,4 Mur Pegel Spielfeld .... . ... 9 480 3 3,01 7,2 16 233 2,5 Drau Staatsgrenze''· . . .. . .. . 12 058 12 2,5 /204 285 342 2,8 Summe .. ................. 47 2,2/ 204 1836 6406 ,,. Einschli eßli ch Ma lta; ::-::- Einschli eßlich des Schwe izer Spe ichers Livigno (164,0 hn13/ 295 kn12 ) und Ova Sp in (6,5 hn, 3/ 10 kn12 ) . der Energiewirtschaft errichteten alpinen Stauseen (Tabelle 2) [8, 9] auf die H ochwässer und Niederwässer der unterliegenden Flüsse angeführt. Der Speicherinhalt der Stauseen im Einzugsgebiet der Donau bei Wien beträgt etwa 1,4 Mrd. m3, wobei aber das Einzugsgebiet dieser Speicher nur 5,6 0/o des Einzugsgebietes der Donau am Pegel Wien - Reichsbrücke beträgt. Die Verminderung des KHW-Abflusses der Donau bei Wien, die auch von der Regenverteilung im gesamten Einzugsgebiet abhängt, wird in der Größenordnung auf 500 m3/ s bis 600 m3/s geschätzt (10]. Einen besonderen Anteil haben daran die hauptsächlich für die H ochwasserretention vorgesehenen bayerischen Speicher (Forggensee, Gr ütensee und Sylvenstein ), während das Planungskonzept der übrigen Speicher all ein auf der Energienutzung beruht, bei denen die besonders im unmittelbar unterliegenden Flußgebiet sehr wirksame Hochwasserretention ein zusätzlicher Erfolg ist . Nach einer Untersuchung von La uff er [11] wird der max imale Abfluß des Inns am Pegel Kirchbichl (E = 9313,3 km2 ) durch die oberli egenden Speicher im Juni und Juli um und einen Aufstau von je 3 m ein Hochwasserretentionsraum von 8,6 Mio m3 gegeben ist. Diesem durch die Minderung der Hochwasserspitzen und den ausgeglichenen Wasserhaushalt gegebenen Mehrzweckfaktor wurde durch einen Beitrag der Wasserbauverwaltung aus Förderungsmitteln des Bundes und des Landes Oberösterreich Rechnung getragen. Wesent lich erhebli cher ist der Einfluß der Speicher auf den N iederwasserabfluß der unterliegenden Flußgebiete. Nach der schon erwähnten Untersuchung von La u ffer beträgt die Zunahme der Wasserführung des Inns am Pegel Kirchbichl im Regel jahr im M ittel des Wi nterhalbj ahres 29 0/o (= 38 m3/s), im H ochwinter (Jan uar/Februar) sogar 50- 58 0/o ( = 53,2 m3/ s), während an der Donau sich der Niederwasserabfluß unterhalb der Kampmündung im Winter um 80 m3/s, im Februar um zirka 120 m3/s erhöht . Die Kraftwerksstauseen dienen somit nicht allein der Energiewirtschaft, sondern, insbesondere in den Nahbereichen, auch der Hochwasserretention, und liefern einen wesentli chen Beitrag für

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