ÖKO-L 1987/4

STADTFAUNA - BJOTOPBEWERTUNG Die Käferfauna im Bereich des ESG-Oberwasserkanals in Linz-Kleinmünchen In Zusammenarbeit mit der Naturkundlichen Station der Stadt Linz bot sich mir im Jahre 1986 die Möglichkeit, die Randbereiche des ESG-Kanals in Linz-Kleinmünchen in bezug auf ihre Käfer-Bodenfauna zu untersuchen. Die Anregung hiefür stammte vom Leiter der Naturkundlichen Station, Herrn Mag. G. Pfitzner, dem ich dafür zu Dank verpflichtet bin. Methodik Die Randbereiche (Dämme) des Oberwasserkanals der ESG im Linzer Stadtteil Kleinmünchen wurden auf einer Länge von ca . 2,5 km mit 24 Bodenfallen versehen, die - wie aus der Lageskizze (Abb. 1) ersiehtLegende: • Käferfallen ~ Traun-Au lillill] ',\,rbautes Gebiet - 0 25 Abb. 1: Übersicht über die Fallenstandorte im Bereich des ESG-Oberwasserkanals. Abb. 2: Der als „biologische Barriere" wirksame ESG-Oberwasserkanal. ÖKO·L9/4(1987): 30 - 31 Heinz MITTER Holubstraße 7 A-4400 Steyr lieh - beidseitig sowohl an der Innen- als auch an der Außenböschung angebracht waren. Der Bewuchs der Böschung besteht ausschließlich aus Gräsern und anderen niedrigen Pflanzen. 15 Bodenfallen wurden direkt an den Dammböschungen angebracht , die restlichen 9 einige Meter vom Damm entfernt im Bereich von Gebüsch bzw. Laubwald aufgestellt. Die Fallen, Plastikbecher von 9 cm Höhe und 9 cm Öffnungsweite, wurden mit Leber beschickt, als Tötungs- bzw. Konservierungsmittel wurde Formaldehyd beigegeben . Die Leerung Ueweils 10 Tage nach der Aufstellung) erfolgte am 9. 5., 23. 5., 24. 7., 4. 8. und 23. 9. 1986. Bei dieser Gelegenheit möchte ich nicht versäumen , mich beim Betreuer dieser Fallen, der sowoh l die Aufstellung der Becher als auch die Einsammlung der Tiere vorgenommen hat, Herrn H. Rubenser von der Naturkundlichen Station der Stadt Linz, recht herzlich zu bedanken. Zur Bestimmung der meist recht kleinen Käferarten ist es leider unumgänglich, die Tiere abzutöten und zu Hause unter einer starken Lupe bzw. unter dem Mikroskop zu untersuchen . Ergebnisse Insgesamt wurde eine Individuenzahl von 397 Käfern festgestellt. Diese verteilten sich auf 11 Familien mit 60 Arten . Fast die Hälfte der Arten, nämlich 28 , gehörten zur Familie der Laufkäfer (Carabidae) , an zweiter Stelle folgten die Kurzflügler (Staphylinidae) und die Rüsselkäfer (Curculionidae) mit je 9 Arten. Angesichts der Wahl des Köders war der hohe Anteil an fleischfressenden Arten allerdings keine Überraschung, erstaunlicher ist sicher der relativ hohe Anteil an reinen Pflanzenfressern , wie z. B. den Rüsselkäfern . Jahreszeitliches und biotopbedingtes Auftreten Foto: H. Rubens er Die Laufkäfer stellen, wie schon 30 ÖKO·L 914 (1987)

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2