Oberösterreichische Weistümer

34 Kloster Gleink 9. Hoffutren, veldpau und handrobathen. "Welche die gewöhnlichen robathen als mit pflueg und eggen,item die hoffahrten als mit kern, haabern, heu, graimath und andere fuhren nit ver richten: verfahlen zum wandl 72 ingleichen die handrobathen: welche 5 zu der zeit, als ihnen angesagt wirdt, nit erscheinen oder ainen nit genuegsamben robather schicken: verfahlen ebenmeßig zum wandl 72 Und welcher umb 8 uhr vormittag mit dem pflueg nit in das veld kombt, derselbe ist verfahlen ain metzen haabern. 10. Pürgschaften ohne obrigkeitlichen vorwißen. 10 Wann ain underthan bei ainerfrembden herrschaft ohne obrigkeitlichen vorwißen sichfür ainen stüftpürgen einlaßet oder sonsten umb vül oder wenig pürgschaft laistet, so solle die pürgschaft ungültig sein und der underthan noch darzue nach beschaffenheit der gelaisten pürgschaft gestrafft werden. 11. Befreiung von allen landgerichtlichen eingrüffen. 15 Es hat kein landgericht, wie das immer nahmen haben möchte, weder auf des closters grund und poden noch mit des closters underthanen, deren weibern, hindern oder dienenten gesünd, in waß Sachen es immer seie, nichts zu schaffen, zu handien oder einzugreifen, sonder es müeßen all und iede landgerichtliche fähl und verbrechen, ainzig und allein die würküche lebens20 straff ausgenohmen, vor dem hofgericht verthädiget und abgehandlt werden, destwegen dann solle sieh kein underthan noch dessen leut understehen in keinerlei sach sich zu ainigen landgericht zu stöhlen noch deren haltenten tättungen beizuwohnen. Wer darwider handien wurte, solle in leib-und guetsstraff verfahlen sein. 25 Art. 12, 13, U= Text I/l, Art. 17, 18, 19. 15. Aufhaltung der frembten leut und garthgeher. Welcher garthgehentes und umbschwaifentes gesünd oder solche leit in seiner behausung aufhaltet, so noch anderswo angeherrscht und angevogt sein, der ist schuldig den wandl. 30 16. Abwerbung der dienstpotten. Wann ainer dem andern seinen dienstpotten,söhn oder tochter haimblich abwürbt, des er schaden nahm, den ist er ihm widerzukeren schuldig und den wandl mit 72 .S| verfahlen. 17. Verwaigerung des waisendiensts. 35 Welcher auf begehren der obrigkeit seinen söhn oder tochter zu ainen dienstpotten nit stöhlet, verfahlet den wandl. 18. Feuersgefahr. Es soll ain ieder underthan sowohl Ihme selbst als auch seinen nachbarn zu guetem sein feurstatt iederzeit verwahrlich und geseubert halten und, 40 wann durch Gottes verhängnus und unglücksfahl oder in ander weeg ain feur bei ainen auskämbe, so solle ainer dem andern in angesicht handraichen und nach müglichkait rettung thuen helfen. Da aber iemands an solcher prunst schuldig oder an rettung saumbig erfunden wurde, der solle in leibs und guets straff verfahlen sein.

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