Oberösterreichische Weistümer

II. Urbaramt Weyer — Gaflenz (1532) 7 2 ß}. Weiher der wer und das nicht gab, daz er der lantrichter überfür, der ist vervallen 5 tal. ß\. [7.] Item ob ain diep begriffen wurd in ains haus, nimbt im der wiert das gestollen guet innerhalb des hauss under den dachtrophen, so ist er niemand davon phhchtig. Mag er aber des dieps gewaltig sein, so sol er in 5 behalten. Mag er aber des nicht tun, so sol er in beschrein; tet er des nicht, so ist er vervallen zu wandel 5 üb. .5). Pringts aber der diep auf di gassen, so ist er demlandgericht vervaUen denfürfankch von rossen,ochsen oder küen. [S.] Item ob ein streichunder diep kam und daz der richter dem nachkam und rueft dann ander leut an, die auch meins herrn warn, und lo kämen im die nicht zue hilf und möchten sich sein nicht bereden, so wem seu ze wandel vervallen 5 tal. ßi^). [9.] Item der ainem lusmät an seinem venster, und siecht das der wiert und kumbt heraus und siecht den lusmär zu tod, darumb ist er nichts phlichtig. Siecht aber der lusmär den wiert zu tod, so ist er vervallen leibs i5 und guts. [10.] Item ob das wer,da Got vor sei, daz ainer den andern zu tod slueg, so mag in der richter wol angevallen und zuesperrn auf meins herrn gnad. Wär aber dem richter die sach ze swer, und wen er dann anrufft von gerichts wegen ze hilf, wer des nicht tet,ze wandel5 tal.ßi an alle gnad, 20 und für den todslag 32 tal. .S;. [11.] Item der ainem sein eer absagt an verdient sach, dem sol man die Zungen zu dem nakch ausziehen. [12)] Item wer viseht bei der nacht,dem sol man die äugen ansprechen auf meins herrn panwassern. 25 [13)] Item wer verstollens gut innimbt an des lantrichter willen, der ist verfallen 32 tal. ß\. [M)] Item wer ainen todten leichnam beraubt oder sein gut näm, der erslagen wär worden, oder wie das wär, daz es das landgericht berüeret, der ist vervallen 32 tal. .S(. 20 II. Rügbuch des Urbaramts Weger-Gaflenz*). 1532. Papierhs. aus der 2. Hälfte des 16. Jh.,4°,20 El.(vorliegender Text auf Bl.8'—17^), Marktarchiv Weyer, Bd.3, Fasz. 1. Druck: Georg Grüll, Geschichte des Garstener Urbaramts Gaflem-Weyer (Jahrbuch 35 des Vereins für Landeskunde und Eeimatpflege im Gau Oberdonau 9011942), 8. 209—215. Des urbar zum Weyer und Gafelenz rühebuech. Vermerkt die järhch rueung, gepreich und rechten des urbarambts zum Weyer und Gafelenz, all den wierdigen gotßhauß Gärssten zuegehörig, als 40 von alter herrkomen ist. [J.] Am ersten sollen die urbarßleit die dienst geben zu rechter dienstzeit, das ist zu sant Georgen und zu sant Merten tag, wie er im urbar begriffen, und den habern zwischen des töding und der ersten fastwochen in den cassten schitten, auch die diensthiener, vaschinghiener und air, wan man das rieft, 45 Das folgende von anderer gleichzeitiger Eand. *) Die Kleinbuchstäbennoten geben die Abweichungen des Textes III an.

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