Oberösterreichische Weistümer

IV. Wasserrecht (1581) 183 [5.] Frag. Ob aber ainer uberpaut wuerde, das ansehentlich und wissentlich war, waß darumben recht? ürtl. Ist im recht erkennt; Ob ain uberpau auf niarchstetten oder wo daß wöre befunden wierd, soll die herrschaft darob sein, damit daß gewendt werde, und ihn straffen. 5 [6.] Frag. Wie es von alter her mit der schwöll gehalten worden,damit ain werchstatt die ander nicht verhinder? Urtl. Bei der nacht sollen die Schmidt den müllnern daß wasser durch und für das palgradt geen lassen. [7.] Frag. Wann ainer daß wasser abkeren will, wann oder wie ers lo anfangen und wie er seinen nachbarn warnen soll, wie lang er auch macht hab, das wasser zu nüzen? Urtl. In recht ist erkennt und von alter herkomben: der abkeren will und sein zeug bössern, solls der herrschaft ain tag zuvor anzaigen, damits darzue schicke, auf die visch sehe; und sein nachbarn soll er drei tag zuvor 15 warnen, damit er sich darnach hab zu richten. Es soll auch ainer daß wasser nicht lenger abkeren biß an den dritten tag, soll ers wider hineinkeren.Hette er aber ferer zu arbeiten,so soll er ivillen haben von der herrschaft. Man soll auch ihn allweeg verbieten, damit daß vischpruet nit abstehet. Der das nit thuet, ist daß groß wandl 5 fl 60 .Sj verfallen. 20 [5.] Frag. Ob ainer aines wasserrechts bedüerftig, es wären müllncr oder Schmidt oder paurn, so dem wasserrecht verwandt, wie man dasselb bekomen mag und was recht ist? Urtl. Ist zu recht erkennt: welcher war, der ain wasserrecht be düerftig, soll den wasserrichter darumben besuechen, der ihm alßdann 25 schuldig, ainen rechtstag zu benennen,damitiedem gleiches recht widerfahren mag.Wo aber ainer solches nit begehret,sondern sein selbst richter sein wolt, der ist schuldig daß groß wandl 5 fl 60 .Sj. [9.] Frag. Wie maus mit dem hambstecken halten soll auf der Crembß, wann ain Uberwasser kämb, die werchstett oder haimbstecken verschüttet, 30 wie man räumen soll oder an einander helfen, wie von alter herkomen ist und darumb recht? Urtl. Im rechtpuech erkennt: wo ain hambstecken ist und zwischen zweier werchstett, soll der ober hinab und der under hinauf raumben, damit der allweeg ploß stehe, auch daß der durchlaß oder außlauf an der wüehr nit 85 höcher sei, dann wie solches der hambstecken außweist, damit nit ain werch statt die ander schwöll und an der arbeit nit verhindert, bei dem wandl. [IC.] Frag. Die, so wißen bei der Crembß haben, wie und zu waß zeit die man zu wassern fueg hat und wie von alter herkomen ist? Urtl. In recht erkennt: wer wisen wässern will,soll am sambßtag abent 40 nach der sunen daß wasser einkeren und am suntag nach vesperzeit wider in die recht acht einkeren. Wers aber nit thette, ist daß wandl verfallen. [11.] Frag. Wer wäßern will, wie er den pach versäzen soll und wie es von alter her gehalten worden? Urtl. Ist im recht erkennt, er solle ubersezen auf halben thail und nit 45 weiter beim wandl 72 .Er soll auch einlögen ain grundholz, zween stecken mit ainer nüel dardurch schlagen und darbei ain prett haben zum fürschoppen beim wandl.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2