Oberösterreichische Weistümer

142 Kloster Kremsmünster biehrt, gestrafft werden, damit solche gottslästerung außgereüt, der namen und die ehr Gottes, unsers erlösers und seeligmachers, wie christlich ist, gehalten werde. [34.] Ob ainer dem andern under sein tachtropfen fräflich luff, thier 5 oder fenster aufstieß, den soll die herrschaft darumb an leib und an guet straffen und darzue halten, daß er jennen disen frävel und schaden abthue. [35.] Wer den andern mit hacken, stain oder messern wüerft, der ist der herrschaft zu wandl 60 und 5 fl®) .5, und jenem allen') seinen schaden verfallen. 10 [36.] Ob ainer dem andern mit hacken [oder] knitln schlueg, daran kein eisen wer, der ist der herrschaft zu wandl6 ß 12^[verfallen] und jenem sein schaden ab[sM]tragen [schuldig], [37.] So ainer den andern vor der kürchen oder auf dem kürchweeg umb ansprach freflich zuredt helt, der ist der herrschaft verfallen 60 und 15 5fl S\. [33.] Item, so ainer über den andern waffen [oder] spieß frefentlich zuckt, und wuerdt ainer oder mehr dardurch bluetrissigs) gemacht, der ist der herrschaft von einen ieden 60 und 5 ffii) .Sj verfallen und denjenigen all seinen schaden abzutragen [schuldig]. 20 [39.] Wer schwerd, spieß oder messer zucket vor der kürchen oder auf den kürchtägen — ist daselb freiung, frid verrueft oder gebotten, wie das wer —,der ist umb 10 .Sj [verfallen], sclüegt er aber,so ist er umb die rechte hand [zu strafen], die soll man ihm abschlagen. [40.] Zuckt ainer, da nit also freiung oder frid gemacht ist, der') [fsi] 25 verfallen 12 .5| auß der schaid und 12 .5) wider darein, alß oft daß beschiecht. [417] Sich soll auch keiner des gotshauß holden oder undertannen in andern landgerichtern, umb was verbrechung das wer, vertragen. Welcher aber dan des iberfahren wuerde, soll zum wandl umb zwür sovü er sich vertragen hat, nach gelegenheit der handlung ohne aUe gnad von der herr30 Schaft gestraft werden. [42.] Werim gericht schenkt und leutgebt, der ist dem gericht jährlieh schuldig 60 .5), und der richter soll lassen sein poten, wo man ihm schuldig und ohn laugnen ist, pfand zu antworten. Wer aber im gericht schenkt als ain prüzl- oder haberleutgeb, als oft dieselben ein vaß ausschenken, seind sie 35 den gericht schuldig zu geben 60 .5), und alsdan soll ihm der') richter sein poten lassen, wo man ihm schuldig und hellig ist, pfand zu antworten^). Art. 43= Art. 18 dieses Textes. Wag, eilen und maaß, nothzwang, ehebruch, zuesagen, leben, stüft, zehet und erscheinung bei denen verhören betreffend. 40 [44.] Wag und maß soll durch den richter beschaut werden,und wierd iemand daran unrecht erfunden — es wer beifleischhacken, pecken, millnern, leutgebem oder iemand andern, es weren waag, gewicht, mezen, mühnezen, was wag oder maß haist — der richter soll dasselbig alles zu seinen banden ') Hs. die 45 e) pfund ') /. B) pluetrunß ") pfund ') fh. ist das zuckwandl !•)fh. Frag auf die verleßne articl, was danimben recht seie? Die folgende Überschrift fehlt.

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