Oberösterreichische Weistümer

140 Kloster Kremsmünster [14.] Wer einen andern sein schmerpaumb, apfelpaumb, pierpaumb, aichen'') oder welcherlei nuzpaumb das weren, wider desselben willen niderschlueg, das sich erfundt oder weißlich gemacht wuerdt, der ist von ieden stamb der herrsehaft verfallen 60 und 5 fl<=) ^ und jennen sein schadten 5 abzutragen [schuldig]. [15.] Wer ainem haltet auf des andern schaden — er sei in- oder außlender, wer der wer, er hette landshult oder nit —,der soll darumben an seinem leib<ä)gestrafft werden und jennen oder dem andern thail sein schaden abtragen. 10 [16.] Ob iemand zu eines manns behausung kämb — es wem pilgram oder ander wandernt leut — sofer er si in keinen unerbarn oder schadhaften wesen nit kent, mag er si über nacht beherbergen und nicht lenger, ausge nommen, er wiß fier si zu antworten. [17.] Es soll ainer dem andern im lansing und herbst friden, also: 15 wan der erst den sack auf dem racken tregt, der soll sein hacken under dem güertl tragen und daß frid nach ihm zuefriden. Welcher das nit tete, der ist zu wandl verfallen 60 Sx und jenen seinen schaden zu widerkeren [schuldig]. [IS.] Frag auf die verleßne articl, was darumben recht seie? ürthail: Herr richter, alles das, so iezt verlesen und gehört worden, 20 soll also gehalten werden und seind unsere alte rechten®). Von verderbung grund und poden,abözung der frücht,fridtpoth, verhaltung Weeg und steeg, Öffnung der felder in schnützeit, schadhaften thier, abkerung der wasserläuf, winklhändl und schlagung des viechs in die ungeraimbte tradtfelder. 25 [19.] Wer ab seinem grund oder äcker abraumbt, dasselbig gefehrlich stain oder anders auf seines nachpaurn grund wüerft, der ist, als oft das beschiecht, zu wandl [verfallen] 60^ und jenen sein schad [abzutragen schuldig]. [20.] Wo ainer dem andern bei der nacht seine gründ abözt mit viech 30 oder was öezen das wer,und der ihn an seinem schaden begriff,so mag er ihn pfenden oder annehmen und der herrsehaft den antworten. Wird er ihm aber zu stark und weit [er] sich seiner sezen, so soll er seine nachbaurn umb hilf anmefen, die seind üim zu helfen schuldig. Er soll auch darumb als andere rauber gestraft werden, wie dan statt an ihm gefunden wird. 35 [21.] Ob iemand nachperlich oder von treu wegen frid put oder wandl aufgesezt, derselb frid soll als statt gehalten werden, als wer er durch die herrsehaft selbst gesezt und gepoten. Gibt dan ainer den frid mit dem mund und halt den nit, so soll man ihm die zung aines taUs abschneiden. Gibt er den aber mit der band und halt den nit,so soll man ihm die hand abschlagen ; 40 und wurde wandl aufgesezt, die sollen von ihm genommen werden, damit sich ainer ains frids getrösten möge. [22.] Wer dem andern marktweeg, millweeg, leichweeg, wasserweeg oder welcherlei weeg das weren,fräflich verhelt, da soll ain bschau durch die herrsehaft auf die stat benent und nach der alten wissenheit und verstand 45 6) /Ä. vöglbörpaum, felber «) pfund ■') fh. und guet B) Dieser Artikel und die folgende Überschrift f., hier findet sich nur der Vermerk: Frag auf die verleßne articl

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