Oberösterreichische Weistümer

III/I. Ehaftr und Vogttaiding(1587) 123 ■winkln aufhalten, den andern armen tagwerchern, die weib und kinder haben und sich allain mit irer handarbait erneren müessen, das prot vorm maul abschneiden weiten, obgleich unter denselben znivor aine beheürat gwest, so soll doch kain dergleichen ledige person, auch kain naterin on der obrigkait willen beherbergt und das tagwerchen gestatt werden, es sein dann dessen 5 Ursachen verhanden. [daß] inen das von der obrigkait bewilligt und den ambtleiten zu gestatten bevelch geben wirt. Welcher aber dawider handlt, soll der ambtman und®") hausherr samt den winklpersonen gestraft werden. [SS.] Alle vor beheurate'^) gämber und bständler unter der herrschaft®) sollen durch Ire hausherrn und si selbs, ee dann sie einziehen'^), zuegesagt lo werden und umb ire bständ und herbergen bei der herrschaft") ain anzaigen tuen, darmit inen in zuetragenten anstössen kan"®) schuz getragen werden. Welcher sich aber on ordenlichen abschied herein ziehen und zuvor nit zuesagen und einschreiben lassen, oder wann ainer aus der obrigkait ziehen, den abschied nit zuvor nemben und sein hausherr mit ime erscheinen und 15 seines Verhaltens, ob er auch mit seinem wissen und one ansprach seines glübs erlassen werden kan, bericht tuen wurde, soll der ambtmann und haus herr deßwegen mit gefenknuß oder in anderwegen gestraft werden. [S9.]'^) Und weil sich das jung ledig gesind haufenweiß zusamben verheurat, das schier kein eehalt zu bekomben, sol von data an kain solche 20 ee beherbergt noch unterm gotshauß angenomben werden, si habn dann ir verheuratung und, wo si sich aufhalten und herbergen") wellen, zuvor angemelt und irs einzeuchens ain erlaubnus<J). Wer«®) hie-wider handlt, sollen an leib und guet gestraft werden. [90.] Wer nun dem gotshauß ainmal««) unterworfen oder zuegesagt 25 ist, davon flüchtig sich an andere ende on vorwissen und abschied anherschet oder vogtet, da soll man dieselben an den herrn, darunter er betreten wurde, erfordern; wolt er den aber nit antworten, so mag man nach demselben greifen zwischen der kirchen- und haustür und ine bringen in des gotshaus pesserung. 30 Art. 91 = Text IV/1, Art. 15. [92.] Ob iemand zu aines mannß behausung kam, es wären pülgräm oder andere wanderunde leut, sover er si in kainem unerbarn oder schadhaften wesen nicht erkent, mag er si über nacht beherbergen und nicht lenger, ausgenomben, er wiß für si zu antworten, das si fromb seien. 35 [93.] Es wirdet auch allen untertonen und bständlern verpoten, das kainer sein ledigen sun oder tochter, die handwerch können und selbs nit maister oder maisterin sein, bei inen aufhalten und unterschlaipf geben, vil weniger zu arbeiten und im handwerch zu stimpln gestatten, auch andere fördern sollen, sonder ain iedes sich seines ordenlichen maister und 40 handwerch betragen und in arbait verdingen soll. Wo aber solches nit beschiecht und ain solche person, es sei an arbait oder stimplerei, romor, fräfl ««) ambtman und in Ä am Rande naciujetragen «i) vor beheurate in A am Rande nachgetragen ««) ee dann sie einziehenmA am Rande nachgetragen ««)Skain «^) Dieser Art. in A am Rande nachgetragen ««) Das folgende Wort in A durch- 45 gestrichen und unleserlich, f. B ««) In A über der Zeile nachgetragen «) der Herrschaft ] dem gottshauß ") bei der Herrschaft f. ") ernöhren ") fh. begehrt

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