Maturazeitung BG Steyr Werndlpark 1983

SEITE^8 PROFESSOREN Schüler ist einfach nicht reif genug und man muß ihn manchmal auch zwingen. Und auch wenn er den Zwang nicht richtig einsieht, später ist er dankbar dafür, daß man ihn in dieser Zeit zu einer Leistung in einem Gegenstand gezwungen hat, daß er in diesem Gegenstand ein gesichertes Wissen besitzt. Wenn ich mich nur mit ein paar Leuten unterhalte, die Interesse haben, so wäre das natürlich höchst angenehm, ich könnte natürlich auch viel mehr in die Tiefe steigen, hätte aber die anderen völlig vernachlässigt, und eigentlich würde ich mir das nie zutrauen. — Entspricht die Tatsache, daß bei uns vor allem die Knaben interessierter sind, ihrer allgemeinen Erfahrung? iOas ist eine Ausnahme und entspricht Uberhaupt nicht dem allgemeinen Trend. Es gibt sehr wohl auch Mädchenklassen, die sich sehr interessiert zeigen. Und es gibt gemischte Klassen, wo das Interesse bei Knaben und Mädchen sehr hoch ist. - Und den Kunstgeschichteunterricht sehen Sie als Unterbau, der sehr notwendig ist für die selbstständige Beschäftigung mit der Kunst? Es muß bis zur Matura jedem Schüler ein Überblick mitgegeben werden, mit dem er sich dann selbstständig weiterbilden kann. Ich glaube: nicht nur die Möglich= keit muß ihm mitgegeben werden, sondern man muß v/ersuchen, ihn soweit zu brin= gen, daß er sich von sich aus gerne weiter mit den Dingen auseinandersetzt, daß er in jeder fremden Stadt die Kunstschätze aufsucht, in die Galerien geht, daß er die Schwellenangst bei Austellungen überwunden hat, daß er sich einfach mit der Kunst auseinandersetzt, mit ihr lebt. Das erscheint mir ganz wesentlich. So weit muß ich einen Schüler bringen. Ich hoffe auch einen Teil derer, die ich nur bis zur sechsten Klasse gehabt habe, soweit gebracht zu haben. Ich finde nicht, daß dieser Zwang zur Entscheidung zwischen BE und ME gut ist, weil sich viele Schüler für beides interessieren, die Uninteressierten hingegen für gar nichts. Kliment:"Mondrian war einfach faul ,er hat net abstrahiert!" Margarethe BREINESBERGER Interview: muß sagen, es war, glaube h n ich, in keiner Klasse so schwie«^ auch schwierig gewesen in dieser ' schiedliches Niveau geherrscht IT" ^ esse zu wecken, die ganze Klasse anzusprechen, fast unmöglich war wärend der ganzen Jahre. Ich muß sagen, der ganze Unterricht war für einen Leh= rer eher sehr enttäuschend, wenn auch etliche Spitzenleistungen dawaren, voraI= lern schriftlich. Mündlich habe ich das, was ich mir vorgestellt habe, bis jetzt nicht erreicht. Ich hoffe, daß vielleicht.noch die große Überraschung bei der Matura auf mich wartet, daß dann noch alle brilliant aus=

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