Eisen- und Stahlschnitt

Stahlschnittkunst / F. Mayr St. Laurenz in die damals leerstehende Minoritenkirche, die derzeitige Pfarrkirche der Stadt. Das Wappen zeigt zwei Aale, die auf die Herkunft des Bischofs Bezug nehmen, sowie vier Kreuze, die die vier Evangelien versinnbilden. Die Rückseite trägt das Wappen des Linzer Diözesanbischofs Dr.Josef Galasanz Fließer, der im Jahre 1941 das Gotteshaus zur Kaplaneikirche von Lorch erhob und dadurch den Einzug neuen Lebens in die ehrwürdigen Mauern veranlaßte. Die Heimat des Bischofs ist das Mühlviertel mit dem Leinenwebergewerbe. Deshalb sehen wir im Bilde im Anklang an seinen Namen das Fließen der Mühlviertler Wässer und die bucklige Welt mit drei Leinenblüten. Der Schlüsselring trägt das Eingangslied (Introitus) der Festmesse zu Ehren des heiligen Laurentius: Confessio et pulchritudo in conspectu ejus sanctitas et magnificentia in sanctificatione ejus (,Bekenntnis und Schönheit leuchtet vor seinem Antlitz, Heiligkeit und Hoheit strahlt in seinem Heiligtum'). Wahre unvergängliche Schönheit wird erst vor dem Antlitz Gottes offenbar, ebenso die echte Heiligkeit und Hoheit. Gott hat seinen Diener Laurentius verherrlicht. Sein Bekenntnis ist Licht und Kraft. Die Heiligen, die Vollendeten,schauen die Herrlichkeit Gottes von Angesicht zu Angesicht. Uns auf Erden ist es nur gegeben, wie durch einen Spiegel zu schauen. Deshalb ist alles, was wir über Herrlichkeit aussagen können, nur ein Vergleich, ein Bild, ein Symbol. Das gewaltige und erhabene Zeichen Ghristi, des Königs der Herrlichkeit, beherrscht den Kreis. Christus ist ja der Mittelpunkt unseres religiösen Denkens,unserer Vorstellung und Überzeugung. Täglich wird an ungezählten Orten des Erdkreises sein Opfer unblutig erneuert. Möge deshalb die Opfer schale Symbol seiner und unserer Hingabe an den Vater sein. Die daraus aufsteigende Flamme deutet in gleicher Weise das Licht der göttlichen Wahrheit und die Glut der göttlichen Liebe an. Mit der Krone des ewigen Lebens wurde der Märtyrer Laurentius gekrönt, sein Leben und Sterben für Ghristus und seine Kirche hat ja reiche Frucht getragen. So kündet das Evangelium des Festtages: ,Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein, wenn es aber stirbt, bringt es viele Frucht.' Schließlich finden wir im Ringe, der ja die Vollendung in der Herrlichkeit bedeutet, noch zwei Zeichen, die wir sehr oft in unseren Kirchen sehen:Das Alpha und das Omega.Seitdem Christus das Wort gesprochen hat: ,Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende', hat alles Leben, Leiden und Sterben einen Sinn bekommen. Seine Herrlichkeit bleibt unser letztes und höchstes Ziel." 78

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