Eisen- und Stahlschnitt

Stahlschnittkunst / Meister Blümelhuber Kunststätte nur in der Heimat ihres Schöpfers gedeihen könne. Möge das auf klassischem Boden der Eisenbearbeitung erbaute Haus ein dauerndes Wahr zeichen zielbewußter Arbeit und Pflegestätte idealer Kunst sein." Statut für das „Meister-Atelier" für Stahlschnitt: Im 4. Punkt des Statutes lesen wir: „Michael Blümelhuber sowie seine Nachfolger in der Leitung des Institutes sind im Hinblick auf die vorstehenden Subventionen verpflichtet, ihre ganzen persönlichen Kenntnisse und Fähigkeiten der Pflege des Stahl schnittes zu widmen, einen leistungsfähigen Nachwuchs unentgeltlich, ohne Anspruch auf Schulgeld und einen Lehrmittelbeitrag, heranzubilden und im Bedarfsfall ausgebildete Talente als Mitarbeiter zu beschäftigen." „Uber alle aufBestellung von Kunstfreunden des In- oder Auslandes und sonst geschaffene Arbeiten des Meisters steht diesem das freie Verfügungsrecht zu. Ebenso hat über die zu erzielenden Leistungen der Schüler, soweit sie als Mitarbeit oder Eigenarbeit entstehen, der Meister zu verfügen, deren Ertrag demjenigen Schüler zuzuwenden, von dem die betreffende Leistung stammt. Die solcher Art verdienstfähig werdenden jungen Talente können fernerhin, als Mitar beiter am Atelier bleiben, mit Wissen des Meisters auch selbständig Aufträge von Kunstfreunden übernehmen und mit seiner Hilfe und unter seiner An leitung ausführen. Die im Dachgeschosse vorgesehenen Räume sind zur un entgeltlichen Unterbringung der Schüler beziehungsweise der Mitarbeiter zu 0,8 verwenden.*" Blümelhuber hat diesen Auftrag bis zu seinem Heimgang gehalten, auch nach dem ersten Weltkrieg, wo Not und Sorgen um des Lebens Bedürfnisse täglich zu Gaste waren. Doch tiefe Verehrer und Kenner der Bedeutung wahrer Kunst bildeten einen Schild gegen die Angriffe, und die Widerstände stärkten immer mehr seine seelischen Kräfte zur Schaffung seiner unsterblichen Werke. Über 25 Jahre war dieses Atelier Geburtsstätte von Werken, die aufder Welt nicht ihresgleichen haben, war Anziehungspunkt für Besucher aus aller Welt. Im Jahre 1936 starb Meister Blümelhuber. Sein erster Schüler Prof. Gerstmayr,der seit 1920 an der Bundeslehranstalt für Eisen- und Stahlbearbeitung wirkte und dort die Abteilung für Graveure zu einer allgemein metallkunst gewerblichen Abteilung ausgebaut hatte, übernahm es, die Meisterschule innerhalb der Fachschule weiterzuführen. Das Meisteratelier war statuten mäßig Landeseigentum. Der Direktor der Bundesgewerbeschule Reg.-Rat Ing. Haßlinger wollte die kunstgewerbliche Abteilung seiner Anstalt dorthin verlegen. Er wandte sich deshalb an die zuständigen Stellen des Bundes, um den Kaufdes Meisterateliers zu erwirken. Bund und Land konnten sich aber über den Preis nicht einigen. Dann war es plötzlich zu spät. Der zweite Welt krieg kam und zerstörte alle Hoffnungen und Pläne. Das Haus wurde Eigen tum des Gaues Oberdonau.Im Jahre 1940 wurde es an einen Kohlenhändler 40

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