Das Land Oberösterreich und seine Politiker

Landeshauptmann DR. JOSEF RATZENBOCK Im Jahr 1952 suchte der junge Doktor der Rechte Josef Ratzenböck beim Amt der oö. Landesregierung um eine Stelle an. Trotz der erstklassigen Zeugni sse wurde er abgewiesen. Im Herbst 1973 zog Dr. Josef Ratzenböck als Landesrat in <las Amt der oö. Landesregierung ein, und wurde am 19. Oktober 1977 vom oberösterreichischen Landtag zum Landeshauptmann gewählt. Dr. Josef Ratzenböck kennt das politische Geschäft von der Pike auf. Als er bei seiner Postensuche vom Amt der Landesregierung, von der Landwirtschaftskammer und ähnlichen Institutionen abschlägig behandelt wurde, griff er nach einem Aushilfsposten im ÖVP-Landessekretariat, den ihm der damalige Landesparteisekretär der österreichischen Volksparte·i, Dr. Erwin Wenzl, beschaffte. Die heutigen Agenden von Landeshauptmann Dr. Josef Ratzenböck sind vielfältig und vielschichtig. Er brachte dazu eine gediegene Ausbildung auf einem langen Berufsweg mit. Er wurde als Sohn des Gast- und Landwirt-Ehepaares Josef Ratzenböck in Neukirchen am Walde geboren und trat nach dem Besuch der vierklassigen Volksschule in das Akademische Gymnasium in Linz ein . 1948 maturierte er, das Studium der Rechtswissenschaften an der Universität in Wien beendete er 1952. Von Oktober 1952 bis September 1953 leistete er die Gerichtspraxis beim Landesgericht in Linz ab. Seit 1. Oktober 1953 war er engster Mitarbeiter des damaligen Landesparteisekretärs Dr. Erwin Wenzl, 1956 wurde er Landessekretär des neu gegründeten OÖ. Pensionisten- und Rentnerbundes, der heute über 56.500 Mitglli1 eder zählt. Von 1958 b'is 1973 fungierte er als Geschäftsführer der „Wohnungsfreunde" in Linz. Seine politischen Funktionen reihen sich nahtlos aneinander. Vom 1. Oktober 1953 bis zum 31 . Dezember 1968 ist er als Referent in der .ÖVP-Landesparteileitung tätig, von 1969 bis 1977 ist er ÖVP-Landespartieisekretär. Im Jahr 1973 wurde er vom Landtag in diile oö. Landesreg:ieru,ng gewählt und übernahm die Ressorts K1ultur und F•inanzen. 1977 erfolgte seine Wah l ziu:m Landeshauptmann. 6 Dr. Josef Ratzenböck ist seit 1954 mit Anneliese, geb. Polz verheiratet, die Kinder, Ann·el'iese und Josef, studlieren beide in Salzburg, d'ie Tochter Bi'olog·ie, der Sohn Engl'iisch und Sport. Die Wahl von Dr. Josef Ratzenböck zum Landeshauptmann kam unerwartet, sie erfolgte aufgrund des vorzeitigen Rücktrittes von Landeshauptmann Dr. Erwin Wenzl. Er übernahm von seinem Vorgänger zusätzl1ich die Referate Sohule, Verfassungs• dienst und Presse. Als Finanzreferenten obliegt Dr. Josef Ratzenböck die Budgeterstellung und Budgetverwaltung. Das Budget muß Impulse geben und Schwerpunkte setzen. Es fördert die Investitionstätigkeit, sichert und vermehrt Arbeitsplätze und verbessert die Lebensverhältnisse, oder verschlechtert sie, wenn der Finanzreferent keine gute Arbeit leistet. Dr. Jo,sef Ratzenböck leistet sine gute Hudgetarbeit. Als Schulreferent hat der Politiker Dr. Josef Ratzenböck die bildungsmäßigen Chancen für jeden Bür• ger dieses Landes zu sichern. Das Pflichtschulnetz kann als ausg-ebaut bezeichnet we~den - 625 Volkssch1ulen , 251 Hauptsch·ulen, 34 Sonderschulen und 17 Berufsschulen stehen zur Verfügung. Für den Pflichtschulbau hat das Land Oberösterreioh seit dem Jahre 1945 etwa 4,4 Milliarden aufgewendet. Der Nachholbedarf liegt bei den Turnsälen, und bei den mittleren und höheren Schulen. Das Schulwesen liegt dem L-andesschulreferenten besonders am Herzen . Ebenso das Kindergartenwesen - er sch ildert seine Zielsetzung damit, j_edem Kind, das einen Kindergartenplatz braucht, einen solchen auch zu s1ichern. Insgesamt wurden 567 Kindergärten im Land errichtet und Kindergarten-Transporte ermöglicht. Nicht mi•nder hob er die Kulturarbeit auf den Podest öffentlicher Anerkennung, indem er für die kulturelle Entfaltung Anreize schafft und die Eigeninitiative fördert. Zunächst und auch weiterhin werden bedeutende Kulturdenkmäler revitalisiert. Etwa der Ursulinenhof in Linz, der zum Landeskulturzentrum ausgebaut wurde , ebenso die Stifte Reichersberg, St. Florian, Kremsmünster und Schlierbach, weiters die Schlösser Zell und Scharnstein. Jährliche Landeskulturausstellungen werden kulturelle Magnetpunkte und üben eine geradezu dynamische Strahlungskraft aus. Reich und vielgefächert ist die kulturelle Betätigung - Gemeindekulturwochen, Aktionen für die Jugend zur Fahrt ins Landestheater und ins Museum, Dichterlesungen, eigene Publikationen. Erwachsenenbildung, die Gründung eigener Musikschulen. Außer diesen Ressortbestrebungen le'itet Dr. Josef Ratzenböck als Chef der Landesregierung die Landespolitik, besorgt als LH die .Aufg,aben der unmittelbaren Bundesverwaltung. S~i,n Stil ist es, diese V,erantwortliichkeit an die Mitglieder der Landesregierung zu del,egieren . Sein persönl'icher Arbeitsstil treibt ihn jeden Morgen um 6 Uhr i-n sein Büro, dort sichtet er die Arbeit u,nd ordnet sie. Am frühen Vormittag aber ist er bereits ,unterwegs, wenliger um zu repräsentieren, mehr LJm dre Landespolijtik z.u präsentieren und vice versa dii•e Landeswünsche und Notwendiig~eiiten z.u orten. Wenn man mit Dr. Josef Ratzenböck spr icht, gewinnt man den Eindruck, daß sein Leben und seine Arbeit ihn erfüllen und er aus dieser seiner Leistung eine täglich sioh erneuernde Kraft schöpft.

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