Das Land Oberösterreich und seine Politiker

Bürgermeister Hermann Engleitner BürgermeisterStellvertreter Engelbert Buttinger 180 BAD GOISERN Urkundlich wurde Bad Goisern zum ersten Mal unter der Bezeichnung Gebisharn erwähnt. Der Name erfuhr sodann im Lau.f der Zeiten eine oftmalige Änderung. Schrieb man noch um 1250 Gebisharn, so war um 1325 die Schreibweise Gebsarn gebräuchlich, kurze Zeit später hieß der Ort Geusarn, Gewsern und Geosern und um das Jahr 1670 ist die Verwendung der Schreibweise Goisern feststellbar . Seit dem Jahre 1955 führt die Marktgemeinde die Bezeichnung Bad Goisern. In den Jahren 1874 bis 1880 wurde bei Tiefbohrungen eine heilkräftige Jod-Schwefelquelle entdeckt, die im Laufe der Zeit den Ruf von Goisern als Heilbad und Kurort begründete. Diese Entwicklung wurde durch die herrliche Landschaft des Goiserertales gefördert. Das günstige Klima begünstigte die durch das Heilwasser erzielten Heilerfolge. Das Goiserertal ist in tiefes geschichtliches Dunkel gehüllt. Um etwa 5000 vor Christus drangen die Kelten in die Alpentäler ein, aus dieser Zeit stammen die ersten Anzeichen von Einzelsiedlungen und Einzelgehöften. Um etwa 950 ist Goisern bereits eine feste Siedlung und gewinnt als Mittelpunkt des holz- und salzreichen Gebietes zwischen Hallstatt und Bad Ischl immer mehr an Bedeutung. Die Geschichte des Salzwesens im Salzkammergut ist zugleich auch die Geschichte des Marktes Goisern. Aus den einzelnen Zeitläufen ragen Kriegsereignisse, Brände und Hochwässer hervor. Nichts konnte aber die freiheitsliebenden Bewohner des Goiserertales davon abhalten, nach jedem Unbill ihre Heimstätte wieder aufzubauen und die Ortschaften einer neuen Blüte zuzuführen. Inmitten des Seengebietes liegt Goisern, es ist das Herz dieser Region. Im Jahre 1892 setzte der Aufschwung in Goisern als Fremdenverkehrsort ein. Die 1877 eröffnete Eisenbahn von Attnang-Puchheim nach Steinach - Irdning brachte auch der Gemeinde die Verbindung mit der ganzen Welt. Im 19. Jahrhundert wurde Goisern über die Grenzen des Landes hinaus bekannt, nachdem von den Goiserer Handwerksmeistern unter der Bezeichnung „Goiserer" Bergschuhe zu einem Wertbegriff für wettertüchtiges Schuhwerk wurden. Zum Heilbad- und Lufkurort wurde Goisern bereits im Jahre 1931 erklärt. Im Laufe der zurückliegenden Jahre erfolgte ,die Erschließung in fremdenverkehrsmäßiger und touristischer Hinsicht. Das Ortsbild wird durch seine Streulage bestimmt. Vier Bahnstationen liegen im Gemeindegebiet. Das Zentrum bilden die Türme der katholischen und der evangelischen Pfarrkirche. Die katholische Kirche ist in ihrem Kern gotisch mit räumlich ausgedehnten Zubauten . Die evangelische Kirche stammt aus dem Jahre 1813, als Bethaus bestand sie schon seit dem .Jahre 1782. Im Ort befinden sich auch schöne alte Bürgerhäuser, ehemalige Edelmannsitze, die jetzt Hotels und Restaurantbetriebe sind. Ein Denkmal erinnert auch an den wegen seiner freisinnigen Gedanken verfolgten Bauernphilosophen Konrad Deubler. Im Heimatmuseum ist eine eigene Konrad-Deubler - Stube eingerichtet . Weiters befindet sich hier noch das Salzkammergut-Holzknecht-Museum und das Freilichtmuseum Anzenaumühle, ein Mühlenmuseum. Kulturelle Einrichtungen und Folklore -Vereine pflegen das Brauchtum bis in unsere Zeit.

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