Das Land Oberösterreich und seine Politiker

Landeshauptmann-Stetivertreter DR. RUPERT HARTL Rupert Hartl wurde am 21. Apr il 1921 in Reichenau im Mühlviertel geboren . Sein Vater war ein kleiner Landwirt und Gewerbetreibender. Nach dem Besuch der Pflichtschulen trat er ins Gymnasium Kollegium Petrinum in Linz ein. Die letzte Klasse sah den Schüler allerdings im Linzer Staatsgymnasium auf der Spittelwiese. 1939 rückte Rupert Hartl zur Deutschen Wehrmacht ein. Als Angehöriger der Luftwaffe war er an den Brennpunkten des Zweiten Weltkriegs eingesetzt und geriet 1945 in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Er war inzwischen zum Oberleutnant befördert worden . Es glückte ihm die Flucht aus der Gefangenschaft, 1945 kam er in die Heimat zurück. In Graz und in Innsbruck studierte er Jus, im Februar 1948 promovierte er zum Dr. iuris. Unmittelbar darauf schlug er die richterliche Laufbahn ein. Seine Gerichtspraxis begann er in Linz. Die Richterlaufbahn setzte beim Bezirksgericht Linz ein, er übers iedelte sodann zum Landesgericht, und war vorwiegend als Zivilrichter eingesetzt. Von dort wurde er als Senatspräsident an das Oberlandesgericht Linz berufen . Während seiner richterlichen Tätigkeit war Dr. Rupert Hartl auch als Vorsitzender des Sch'iedsger-ichtes für diie Sozialvers•icherung für Oberösterreich befaßt. Seine parteipolitische Laufbahn begann er als Funktionär der Gewerkschaft. Er fungierte von 1956 bis 1974 als Erster Vorsitzender der Gewerkschaftssektion Richter und Staatsanwälte für Oberösterreich. Als Abgeordneter für den Wahlkreis Linz-Umgebung zog er am 22 . Oktober 1967 in ,den oö. Landtag ein und wurde bereits am 17. November 1967 zu dessen Ersten Präsidenten gewählt. A'·s im J.ul'i 1969 Ludwig Bemaschek aus der oö. Landesregierung ausschied, folgte ihm Dr. Rupert Hartl als Landesrat für die Ressorts Soziales und 8 Gesundheit, bis er am 5. Dezember 1974 zum Landeshauptmann-Stellvertreter gewählt wurde. Seine Haupttätigkeit ist die des Gemeindereferenten der oö. Landesregierung. Reich ist ·die Skala seiner Funktionen in der SPÖ. Von 1969 bis 1974 war Dr. Rupert Hartl Obmann der sozialistischen Fraktion der Gewerkschaft der öffentlichen Bediensteten, Landesvorstand Oberösterreich. Am 1. September 1971 erfolgte seine Bestellung zum Obmann der Landesorganisation Oberösterreich im Bund der Sozialistischen Akademiker. In der Landesorganisation Oberösterreich der SPÖ war er von 1970 1Yi1 s 1978 als Obmann-Stellvertreter der Bezirksorganisation L.'iinz-Stadt verankert, von Apnil bis November 1974 war er in diesem Gremium geschäftsführender Obmann. Am 16. November 1974 wurde Dr. Rupert Hartl beim Parteitag in Enns in einer Kampfabstimmung zum Landesparteiobmann der SPÖ gewählt. In dieser Funktion ist er auch Mitglied des SPÖ-Bundesparteivorstandes und des SPÖ-Bundesparteipräsidiums. Dr. Rupert Hartl brachte in seine Arbeit als Präsident des ~andtages mit seinem prof,unden j·ul1istischen Wissen das Bestreben ein, ,die Geschäftsordnung des Landtag,es und diie Laindesverfassung zu durchforsten. Auch als Soz:i,al- und Gesundheitsreferent mußte er vielfach soz:iale Pionierarbe,it leisten und als Gemeindereferent sch,uf er die Vor,ausse~ungen, um kommunale Bürden ziu entlasten und dtie kommunale Arbeit für d.i1 e Gemeinde-Vertreter z·u erleichtern. Immer hatte und hat er den Dienst am Bürger vor Augen . In seinem Ressort entstanden der Krankenanstaltenund Landesia1 ltenplan und das Sozli1alhiltegesetz. Dr. Rupert Hartl ist dafür bekannt, daß er als ParteiFunktionär auch unpopuläre Schritie setzt, er scheut keine heißen Eisen und ermöglichte für seine Partei eine große Vorwärts-Entwicklung.

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