Kunst und Kunsthandwerk, 15. Jg., 1912, Heft 1

liehen Mitteln ausgestattet: 1478 „beschla– gens messer mit einem helffenpainen heft", 1485 „acht par messer mit weissn schaln und rot schaiden, vierzehen par messer mit swartzen schaln", 1493 „unum futrale stans cum 13 cultellis cum argento et deauratum", 1495 „messer grün schalen beschlagen" . In diese Gruppe fallen zwei deutsche Messer mit Bronzegriff; das eine trägt das Wappenschild Nürn– bergs (Abb. 9), das zweite eine Haube mit gravierten Platten (Abb. ro). In den ersten Jahrzehnten des fol– genden Jahrhunderts ist das Tischmesser auffallend lang bei sehr schmaler Klinge ; die Schalen werden aus El– fenbein, Horn oderHolz her– gestellt und häufig mitMes– singeinlagen versehen , wo– bei das Motiv der Schellen bevorzugt wird (Abb. 11 und Abb. 12). Um diese Zeit las– sen sich nun auch Klingen– marken nachweisen, in der Regel in Gold, Kupfer oder Messing eingeschlagen. Die Abb. s. T ischmesser, Messerer füllten die in die Bronzegriff mit der Schrift „fatcaloet Klinge vertieft eingeschlavien t ele r", deutsch, gene Marke mit Metall aus, Ausgang des XV. J ahrhunderts. Länge weil „einmal gewisse be9·9 Zentimet er straffte Leut sich also unterstanden einen scharpfen Gift in dergleichen hohle Zaichen zu schmieren, davon diejenigen Leut bald und schleinig gestorben, die mit dergleichen Messern gessen haben". Aber auch lediglich der Verzierung halber oder um das Meisterzeichen auffälliger zu machen, dürften die Einlagen erfolgt sein. Die Form der deutschen Tischmesser der Frührenaissance zeigt das Monatsblatt eines Meisters A bb. g. Messer , der Griff aus Bronze mit eingelegten Bein– platten, bekrönt von einem Schild mit demW appen N lim– bergs, um1500 . Länge 21 Zentimeter 7 Abb. ,o. Gotisches Messer, die Haube aus Bronze, graviert, mit der Halbfigur der heiligen Katharina, deutsch, um 1500. L änge 2 r2 Zentimeter aus der Nähe des Hans Sebald Beham (Abb. 13). Das Messer der Dame is t hier kürzer, und wir erkennen deutlich die Anbringung einer Haube am

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